Telc: Sehenswürdigkeiten

Marktplatz

Der Marktplatz ist das unbestrittene Highlight von Telč. Eingerahmt wird der hübsche Platz von pittoresken Bürgerhäusern, die im Renaissance- und Barockstil gestaltet wurden und aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen. Sie bilden die historische Altstadt von Telč, welche seit dem Jahre 1992 stolz auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO steht. Der Platz, der in seiner östlichen Hälfte von zwei Brunnen und der Mariensäule charakterisiert wird, dürfte mit seinem Umfang der Größe von Telč zum Zeitpunkt der Stadtgründung entsprechen. Und die Häuser weisen tatsächlich noch immer den gleichen Grundriss auf wie damals – acht bis zehn Meter in der Breite und etwa 30 Meter in der Tiefe. Der Laubengang der meisten Häuser ist ein Kind des 15. Jahrhunderts. Die Giebel, Fassaden und Arkaden erfuhren im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Umbauten, sodass die einstig dominante Renaissance nur noch bei einigen Bauwerken erhalten geblieben ist. Die meisten Häuser bestechen dagegen durch Elemente des Barock.

Zu den schönsten und beachtenswertesten Bauwerken am Platz gehören das frühere Jesuitenkolleg, natürlich das Rathaus, das Bürgerhaus mit Erker sowie die Häuser 48, 54, 55, 57, 59 und 61.

Besondere Bauwerke

Aussichtsturm auf dem Oslednice
Ein hoher Aussichtsturm erhebt sich seit dem Jahre 2000 auf dem Oslednice am Stadtrand von Telč. Er steht an der Stelle, an der es bereits 1898 ein Holzturm auf 16 Meter Höhe gebracht hat. Das heutige Bauwerk ist aus Stahl. Wer die Wendeltreppen bis zum 31,2 Meter hohen Aussichtsdeck geschafft hat, wird mit einem wunderschönen Blick über Telč und seine unmittelbare Umgebung belohnt.

Brunnen auf dem Marktplatz
In der östlichen Hälfte des Marktplatzes liegen der untere und der obere Brunnen.
Der untere Brunnen ist noch unter der fruchtbaren Herrschaft von Zacharias angelegt worden, wenn auch damals aus Holz und nicht sehr langlebig. Er wird von einer Statue der Hl. Margareta gekrönt und stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahre 1611. Die Statue der Margareta wurde übrigens im 17. Jahrhundert erschaffen und später von David Lipart, dem Bildhauer auch der Mariensäule, übermeißelt.
Der obere Brunnen ist zwar historisch wesentlich älter, baulich aber jünger: Er wurde 1872 angelegt und beherbergt eine Statue, die Silene mit dem kleinen Dionysos auf dem Arm darstellt.

Bürgerhaus mit Erker
Gotisches Steinfutter macht die Fenster dieses Bürgerhauses am Telčer Marktplatz zu etwas Besonderem. Mit Hilfe der Sgraffito-Technik entstand das Fassaden-Gemälde, das Motive aus der Bibel zeigt. Im Jahre 1952 wurde das Haus liebevoll restauriert.

Bürgermeisterhaus Nr. 61
Hervorzuheben ist auch das Haus Nr. 61. Es steht am Marktplatz und gehörte einst dem Bürgermeister von Telč. Dieser - damals noch ohne Amt und als Bäcker Michal bekannt - hatte das Haus 1532 käuflich erworben und drei Jahre später umgebaut. Zu diesem Zeitpunkt kamen auch die Sgraffiti hinzu, die wahrscheinlich von Schlosskünstlern geschaffen wurden und Heerführer des Alten Testaments zeigen.

Dampfmühle
Wer sich zum südlichen Stadtrand von Telč und in die hügelige Wald-Gegend Na Romantice aufmacht, trifft auf die Überreste einer einst großen Mühle, die seit mindestens 1533 existiert. Im Jahre 1825 ist sie in eine Färberei, Weberei und Spinnerei umgewandelt worden. Seit 1945 gehört die Mühle zur Stadt Telč, wobei dort tatsächlich noch bis 1957 Getreide gemahlen worden ist. Nach langen Jahren von Vergessen und Verfall steht die Mühle als wichtiger Kulturschatz heute unter Denkmalschutz.

Bürgerhäuser am Marktplatz
Während die Häuser 48 und 59 durch den schönen Barockstil des 18. Jahrhundert bestechen, verweisen die Häuser 54, 55 und 57 auf die Renaissance. Wunderschön verzierte Giebel und majestätische Zinnen geben ihnen ein entrücktes Gepräge. Haus 57 besticht zudem durch seine hübsche Giebelverzierung.

Haus Telčský
Das hübsche Haus Telčský steht mit der Nummer 31 am Marktplatz Zacharias von Hradetz. Im Haus können ständige Ausstellungen zur Geschichte von Telč und seiner Umgebung besucht werden. Besonders interessant ist es, einmal die alten Keller in der Mitte des Hauses zu erleben und mithin einen Schritt in die Vergangenheit zu tun.

Heilig-Geist-Turm
Der spätromanisch gestaltete Turm der Heilig-Geist-Kirche (siehe unten) geht auf das 13. Jahrhundert zurück, was ihn zum ältesten noch erhaltenen Bauwerk von Telč macht. Er erhebt sich fast 50 Meter hoch in den Himmel und darf besichtigt werden. Zugänglich ist er mit Hilfe einer äußere Holztreppe, die nach 97 Stufen in einer kleinen Kollektion von Bildern aus der Hand von Jan Křen endet. Aber es ist vor allem die schöne Aussicht über das Telčer Stadtzentrum, die den Aufstieg so lohnenswert macht.

Jesuitenkolleg
Das am Marktplatz stehende ehemalige Jesuitenkolleg besteht seit 1655. Nachdem der Orden im Jahre 1773 bekanntlich kurzerhand verboten worden war, diente das Haus zunächst als Kaserne, seit 1883 als Bürger- und Gemeindeschule und heutzutage schließlich als Mittelfachschule.

Mariensäule
In der östlichen Hälfte des malerischen Marktplatzes von Telč erhebt sich die Mariensäule, ein architektonischer Genuss aus den Jahren zwischen 1716 und 1720. Die Anregung zum Bau kam damals von der Bürgerin Zuzana Hodová, die im Haus Nr. 52 gewohnt hat. Sie vermachte in ihrem Testament 1.000 Gulden für den Bau der Säule, die dann später von David Lipart aus Brtnice erarbeitet wurde. Er ließ auf dem Sockel der Säule neben ihren Schutzengeln auch die Heiligen Jakob, Johann Nepomuk, Rochus, Fratišek Xaver und Sebestián stehen. Ganz oben thronen Sankt Rosalie und Maria Magdalena, überragt nur noch von Heiligen Jungfrau Maria.

Rathaus
Das am Marktplatz gelegene Rathaus, so wie man es heute vor sich stehen sieht, geht auf das Jahr 1574 zurück. Das im Gegensatz zu seiner Umgebung breit wirkende Bauwerk setzt sich aus zwei gotischen Häusern zusammen und beheimatet derzeit u.a. die Touristeninformation der Stadt.

Kirchen

Hl.-Geist-Kirche
Die Heilig-Geist-Kirche ist die Nachfolgerin eines Sakralbauwerkes aus dem 15. Jahrhundert. Seit 1922 gehört sie zur Bömisch-Evangelischen Brüdergemeinde und wird von dieser noch immer für Gottesdienste genutzt. Charakteristisch für die Kirche ist der 49 Meter hohe Turm, der älteste noch erhaltene Bau von Telč. Er kann bestiegen werden, was sich lohnt, gewährt er doch einen herrlichen Ausblick über die Dächer der Stadt.

Kapelle Mariä Namen
Die dem Namen Marias gewidmete Kapelle thront in aller Bescheidenheit inmitten einer kleinen Parkanlage auf dem Platz Oldřichovo náměstí. Erbaut wurde sie 1719 mit der Unterstützung von Ondřej Hanusík, einem Bürger der Stadt. Dank einer Initiative von Josef Tomášek konnte die Kapelle 1867 in eine malerische Vorstadt-Kirche umgewandelt werden.

Kirche des Namens Jesu
Die dem Namen Jesu geweihte Kirche findet man, wenn man sich zur nordwestlichen Ecke des Stadtplatzes von Telč aufmacht. Die frühere Jesuitenkirche wurde von Gräfin Františka Slavatová gestiftet und 1667 fertiggestellt. Die großzügige Stifterin liegt zur letzten Ruhe vor dem Altar des Hl. Josef. Architektonisch ist die Kirche eine Mischung aus nüchternem Barock und Renaissance.

Mutter-Gottes-Kirche
Der von diversen Barockstatuen umrahmte Weg Na Dlážkách führt bis zur altstädtischen Mutter-Gottes-Kirche, die einer Legende nach im Jahre 1099 gegründet wurde. Eine interessante Besonderheit der Kirche ist die Glocke; sie ist die älteste von Telč und stammt aus dem Jahre 1515.

Stadtpfarrkirche des Hl. Jakob
In der Nordwest-Ecke des Stadtplatzes erhebt sich die Stadtpfarrkirche des Hl. Jakob, deren 60 Meter hoher Turm schon von Weitem zu sehen ist und bestiegen werden kann. Die Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert und nennt die größte Orgel von Telč ihr Eigen. Das Instrument wurde 1725 vollendet und verdankt sich der Werkstätte Dačice V. Pantočka.

St. Anna-Kirche
Die der Hl. Anna geweihte Kirche, zu der auch der Friedhof östlich von Náměstí Zachariáše z Hradce gehört, wurde in städtischem Auftrag und mit finanzieller Unterstützung des Jesuiten-Ordens zwischen 1695 und 1698 errichtet. Das einschiffige Kirchenbauwerk verfügt über ein Tonnengewölbe.

Stadtschloss

Das Schloss von Telč ist ein wunderschöner Bau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Damals war es wenig mehr als eine gotische Burg. Es ist Zacharias von Hradec zu verdanken, dass die Burg zum Schloss aufstieg, denn der einfallsreiche Herrscher ließ 1550, nachdem er seinen ständigen Wohnsitz in Telč genommen hatte, Umbauarbeiten anordnen, an deren Ende das heutige Renaissanceschloss stand. Für die Schlossarbeiten griff Zacharias auf italienische Baumeister zurück. Wer den Prunkbau heute besucht, wird schnell feststellen, dass sich das Innere kaum verändert hat und noch immer die festlichen Renaissancesäle mit ihren kostbaren Kassettendecken existieren. Im Schloss wurde auch ein Museum eingerichtet, das über die Stadtgeschichte informiert. Weiterhin sehenswert ist die Galerie mit Bildern des tschechischen Malers Jan Zrzavý.

Museen

Haus Telčský
Das hübsche Haus Telčský steht mit der Nummer 31 am Marktplatz Zacharias von Hradetz. Im Haus können ständige Ausstellungen zur Geschichte von Telč und seiner Umgebung besucht werden. Besonders interessant ist es, einmal die alten Keller in der Mitte des Hauses zu erleben und mithin einen Schritt in die Vergangenheit zu tun.

Museum von Telč
Das zu den ältesten Museen Südwestmährens gehörende Haus besteht seit 1886 und hat sich zum Ziel gesetzt, das regionale und kulturelle Erbe von Südwestmähren zu dokumentieren. Der Besucher wird in dem Museum, das man im ersten Stock des südlichen Schlossflügels findet, u.a. ein Stadtmodell von Telč zu sehen bekommen sowie die interessante Weihnachtskrippe des Ehepaars Vostrý, eine Sammlung von Hochzeitsfahnen, eine Ausstellung der Werke des Bildhauers František Vladimír Foit und Gebirglervolkstracht.

Schlossgalerie
Die Schlossgalerie gehört zum Schloss Telč und ist über einen Eingang aus dem Schlossgarten zu erreichen. Unter dem Namen Spielzeuge werden nicht alt zeigt das Haus Exponate aus dem vergangenen Jahrhundert.

Stadtgalerie Feuerwehrhaus
Am Marktplatz Zacharias von Hradetz ist mit der Nummer 122 die Stadtgalerie Feuerwehrhaus ausgezeichnet, das jüngste Haus am Platz. Der Bau diente einst der freiwilligen Feuerwehr und wurde 2004 umfassend saniert. Wiedereröffnet wurde es mit einer Vernissage des Malers Bohumil Krátký, genannt Ohlédnutí.

Teiche und Parkanlagen

Schlosspark
Der malerische Schlosspark gehört zum Stadtschloss von Telč. Er grenzt an einen Ziergarten, der sich vor dem in die Galerie führenden Arkadengang ausbreitet. Besonders sehenswert ist das klassizistische Gewächshaus, das zum Park gehört. Gestaltet wurde die Gartenanlage übrigens im englischen Stil.

Teiche von Telč
Telč wird von drei Teichen eingerahmt, dem Staroměstský, dem Štěpnický und dem Ulický. Die beiden zuletzt genannten umarmen den historischen Stadtkern von Telč und waren einst natürliche Bestandteile der imposanten Befestigungsanlage der Stadt. Heute geht es weniger kriegerisch zu, wenn etwa auf dem Štěpnický-Teich die Menschen ihre Ruderboote mieten und das Gewässer auf friedlichem Wege unsicher machen. Der größte der drei Teiche ist aber der Staroměstský.

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