Sydney: Stadtgeschichte

In der Gegend um das heutige Sydney haben bereits vor 40.000 Jahren die Vorfahren der heutigen Aborigines gelebt. Ihre frühe Existenz ist durch faszinierende Felszeichnungen belegt. Als die britische Kolonisation einsetzte, waren noch mehrere Tausend Angehörige der Stämme Darug, Dharawal und Guringai dort angesiedelt. Diese starben größtenteils infolge der von den Engländern eingeschleppten Krankheiten. Nachdem im Jahre 1770 bereits James Cook die Botany Bay entdeckt hatte, kam 1788 Arthur Phillip in die Gegend, um in der Botany Bay eine englische Strafkolonie zu gründen. Neben der Bucht Manly Cove entdeckte dieser eine weitere Bucht, der er den Namen Sydney Cove gab. Nach der Ankunft einer französischen Expedition im gleichen Jahr verlegten die Engländer am 26. Januar 1788 ihre Kolonie an den Sydney Cove. Dieser Handlung wird noch heute im australischen Nationalfeiertag gedacht, der am 26. Januar gefeiert wird. Nach der Entmachtung des autoritären Gouverneurs William Bligh, der insbesondere wegen der Meuterei auf der Bounty berühmt-berüchtigt geworden ist, wurden erst unter Gouverneur Lachlan Macquarie zwischen 1810 und 1821 die Bedingungen für eine infrastrukturelle Verbesserung der Strafkolonie geschaffen. Abgesehen davon, dass Macquarie die Erschließung des australischen Kontinents vorangetrieben hatte, ließ er in Sydney Straßen, Brücken und Hafenanlagen einrichten. So konnten in den 1830er und 1840er Jahren die ersten Vororte entstehen. In diesen lebten v.a. Immigranten aus England und Irland. Der Goldrausch hatte viele Menschen nach Australien geführt und die Stadt spätestens ab 1851 zum kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum Australiens gemacht. In Sydney lebten bereits in den 1920er Jahren etwa eine Million Einwohner. Mit der 1932 erbauten Sydney Harbour Bridge konnte dann auch das Gebiet nördlich des Port Jackson sehr viel besser erschlossen werden.
Exkurs: Sydney Harbour Bridge Im Jahre 1932 wurde die 503 Meter lange Sydney Harbour Bridge eröffnet, die Hauptverbindung zwischen der Nord- und der Südküste. Dabei führt die von John Job Crew Bradfield (1867-1943) entworfene Brücke über den Port Jackson. Sie stellt eines der Wahrzeichen Sydneys dar und wird von den Stadtbewohnern kurz „coat hanger“, also „Kleiderbügel“ genannt. Die Brücke gehört zu den schwersten und weitesten Bogenbrücken der Erde und wurde im Guiness Buch der Rekorde aus dem Jahre 2004 als „Breiteste Brücke der Welt mit langer Spannweite“ geehrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich Sydney weiter aus und nahm viele Einwanderer aus Europa auf. Aber auch ein verstärkter Zuzug aus asiatischen Ländern stellte sich ein. Sydney, das während des Vietnamkrieges als ein bedeutender Rest and Recreation-Ort für die US-amerikanischen Soldaten fungierte, erlebte vor allem in den 1970ern und 1980ern ungeheure Bauaktivitäten im Central Business District. Diese Modernisierung hing mit einem starken wirtschaftlichen Aufschwung zusammen. Exkurs: Sydney Opera House Zwischen 1959 und 1973 wurde Sydneys unumstrittenes Wahrzeichen Sydney OlympiadeOpera House erbaut, das seit 2007 Bestandteil der Weltkulturliste der UNESCO ist. Es gehört zu den berühmtesten Gebäuden des 20. Jahrhunderts und basiert auf dem kreativen Entwurf des dänischen Architekten Jørn Utzon. Das 183 Meter lange und 118 Meter breite Bauwerk breitet sich über eine Fläche von ca. 1,8 Hektar aus und ragt 67 Meter in die Höhe. Am charakteristischsten ist wohl das markante Dach, welches mit über einer Million glasierter, weißer Keramikfliesen ummantelt worden ist. Olympiade
Vom 15. September bis zum 1. Oktober 2000 war Sydney Austragungsort der XXVII. Olympiade, die nach den Olympischen Sommerspielen von 1956 in Melbourne die zweiten Spiele in Australien gewesen sind. Sydney erlebt im Dezember 2001 verheerende Buschfeuer, während der große Teile des Royal National Parks und der bekannten Blue Mountains abbrannten. Insgesamt fielen dabei etwa 650.000 Hektar Wald und Farmland den Flammen zum Opfer. Sydney war vom 15. bis 20. Juli 2008 Veranstaltungsort des XXIII. Weltjugendtages. Die Bewerbung dafür wurde vom Erzbischof George Kardinal Pell im Juli 2005 im Vatikan eingereicht. Die Ernennung schließlich gab Papst Benedikt während des XX. Weltjugendtags in Köln bekannt.

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