Solingen ist die Klingenstadt Deutschlands. Bereits im Jahre 1363 wurde die Waffenherstellung der Stadt - es waren überwiegend Schwerter - erstmals urkundlich erwähnt. Dass sich die damaligen Klingenfabrikanten gerade in Solingen ansiedelten, lag zum einen an den reichlich vorhandenen Flüssen und Bächen. Diese lieferten viel der benötigten Energie. Zum anderen eignete sich Solingen aufgrund seiner Nähe zur bedeutenden Handelsstadt Köln.
Für das Jahr 1401 ist das Privileg für die Härter und Schleifer Solingens zu verzeichnen, das diese zum Bilden einer Zunft berechtigte. Ein großer Zuzug von Messerherstellern folgte im 16. Jahrhundert, das gemeinsam mit dem 17. Jahrhundert als Höhepunkt der Solinger Klingenherstellung gilt.
Das lateinische "Me fecit Solingen" (zu Deutsch "Solingen fertigte mich") kam nun als Kennzeichnung auf die Schwerter und wurde zu einem Synonym für Klingen, die in puncto Hochwertigkeit in ganz Mitteleuropa bekannt waren.
Begehrt und beliebt waren die Solinger Schwerter mit ihrer Qualität daher in beinahe allen Herrscherhäusern der Region.
Der Zunft der Messermacher im Jahre 1571 folgte wenig später die der Scherenmacher nach. Die Herstellung der Klingen war aufgeteilt: Die Schleifer arbeiteten in ihren Kotten an den Solinger Bächen, während Härter und Reider in den sogenannten Hofschaften zusammenlebten und dort arbeiteten.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Schneidwarenindustrie so bedeutend, dass sie fast die ganze Solinger Wirtschaft bestimmte.
Erst mit dem Ersten Weltkrieg kam der permanente Aufschwung der Klingenfabrikation zum Erliegen. Jetzt nämlich fehlten die Absatzmärkte, weil die Industrie der Stadt vom Weltmarkt abgeschnitten war. Arbeitslosigkeit und Kriegsdienst trugen weiterhin negativ zur Wirtschaftlichkeit Solingens bei.
Die Nationalsozialisten waren es, die im Jahre 1938 ein Gesetz verabschiedeten, das den Qualitäts-Namen „Solingen“ gerichtlich schützte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktivität der Stadt durch eine Mechanisierung in der Solinger Schneidwarenproduktion gesteigert, sank aber von 1959 bis 1989 um mehr als 50% ab. Mit dem Jahre 1994 trat das Gesetz zum Schutz des Namens „Solingen“ aus dem Jahre 1938 außer Kraft. Ersetzt wurde es durch die Solingenverordnung, eine Rechtsverordnung also, die "Solingen" weiterhin als Qualitätsbegriff für Schneidwerkzeuge sichert.
Im Jahre 1993 kam der Name Solingen aber auch im Zusammenhang mit einem Brandanschlag in die Medien. Fünf türkische Mädchen und Frauen wurden bei einem Brandanschlag von Solingen getötet. Die auch Mordanschlag von Solingen genannte Tat war von rechts motiviert.
Seit 2012 wirbt Solingen auf den Ortseingangsschildern ganz offiziell mit der Zusatzbezeichnung "Klingenstadt". Damit will die Stadt erreichen, dass sich insbesondere Touristen an die große Bedeutung Solingens für die deutsche Schneidwarenindustrie erinnern.
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