Samarkand - Schnittpunkt der Weltkulturen
Samarkand liegt am Fluss Zarafshan und ist die zweitgrößte Stadt Usbekistans. Die Stadt hat eine über 2.500 Jahre alte Geschichte. Die Stadt wurde oftmals erobert, so z.B. von Alexander dem Großen, von den Arabern, durch Dschinghis-Khan und durch Tamerlan. So wurde die Kultur ein Schmelztiegel iranischer, indischer, mongolischer und auch westlicher Kultur.
Samarkand als Schnittpunkt der Weltkulturen wurde im Jahr 2001 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen
Besondere Gebäude und Bauwerke
Registan in Samarkand
Der Registan in Samarkand ist ein atemberaubend aufregender und prächtiger Platz.
Er war das Herz des antiken Samarkands. Das Ensemble von drei Medressen gilt bis heute als ein einzigartiges Beispiel der architektonischen Gestaltung des Hauptplatzes der Stadt.
Die drei Medressen sind die Ulugʻbek-Madrasa erbaut von 1417 bis 1420 an der Westseite des Platzes, ihr gegenüber liegt die Sher-Dor-Madrasa von 1619 bis 1636 und an der Nordseite des Platzes die Tilya-Kori-Madrasa von 1641 bis 1660.
Östlich der Tilya-Kori-Madrasa befindet sich das Scheibaniden-Mausoleum aus dem 15. Jahrhundert. Der Platz selbst umfasst, ohne die anliegenden Gebäude, eine Fläche von rund 5.000 m²
Tilya-Kori, am Registan-Platz in Samarkand
Die Tilya-Kori ist die mittlere der drei Medressen des Registan-Ensembles.
Die Anlage wurde zwischen 1646 und 1660 erbaut - zehn Jahre nach der Sher-Dor-Madrasa. Die Tilya–Kori-Madrasa verfügt über eine zweistöckige Hauptfassade und einen großen weiten Hof.
Das Moscheegebäude befindet sich im westlichen Teil des Hofes. Der Hauptsaal der Moschee ist reich vergoldet. Sie diente nicht nur zur Ausbildung von Studenten, sondern war auch lange Zeit eine sehr wichtigste Moschee.
Ulugh-Beg-Madrasa am Registan-Platz in Samarkand
Die Ulugh-Beg-Madrasa wurde von Khan Ulugh Beg (1394-1449) zwischen 1417 und 1420 als islamische Hochschule und Wissenschaftszentrum - besonders der Astronomie und Mathematik - errichtet.
Diese Madrasa am Registanplatz besitzt ein mächtiges Portal mit einem Hufeisenbogen und an ihren Ecken befinden sich hohe Säulen. Ein Mosaikpaneel über dem Eingangsbogen ist mit einem geometrischen Ornament dekoriert. In dem quadratisch angelegten Hof befinden bzw. befanden sich eine Moschee, Unterrichtsräume und am Rande Unterkünfte für die Studenten.
Die Ulugh Beg Madrasa, an der bis zu 70 Gelehrte tätig waren, galt als eine der angesehensten Universitäten in Zentralasien des 15. Jahrhunderts und während der Regentschaft von Ulugh Berg war die Madrasa ein Zentrum der Mathematik und Astronomie.
Die Madrasa wurde nach seinem Tod dann bis ins späte 17. Jahrhundert nur noch als theologische Hochschule weitergeführt. Danach wurde sie sogar als Getreidespeicher genutzt und war weitgehend verfallen. Im frühen 20. Jahrhundert wurde sie jedoch als Lehranstalt wiedereröffnet und zum Teil restauriert.
Sher-Dor-Madrasa am Registan-Platz in Samarkand
Die Sher-Dor-Madrasa ist eine der drei Medressen am Registan-Platz. Sie wurde unter Yalangtush Bakhodur – dem Regenten von Samarkand - im 17. Jahrhundert zusammen mit der Sher–Dor-Madrasa und der Tilya-Kori-Madrasa am Registan-Platz errichtet.
Die Pläne zu dem Gebäude stammten von dem Architekten Abdujabor. Diese Madrasa gehört wegen der harmonischen Anordnung ihrer Räume, ihrer fein ziselierten Bilder und Mosaike sowie ihrer Monumentalität und Symmetrie mit zu den wertvollen Gebäuden der Stadt.
Moscheen und Koranschulen
Moschee Bibi-Chanum
Die Moschee Bibi-Chanum in Samarkand ist ein Meisterwerk mittelalterlicher usbekischer Architektur und Kunst. Bibi-Chamum, die nach dem Vorbild der tausendsäuligen Moschee von Delhi entstand und an der zeitweilig 500 Steinmetzen arbeiteten, galt als die größte und schönste Moschee des Orients.
Mausoleen
Gur-Emir-Mausoleum
Das Gur-Emir-Mausoleum in Samarqand ist die Grabstätte Timur Lenks (1336-1405) – eines zentralasiatischen Militärführers eines in Samarkand ansässigen turko-mongolischen Stammes. Weiterhin wurden in dem Mausoleum Mitglieder seiner Familie und einige Personen aus seinem Umfeld - darunter Ulug Beg, Schah-Ruch und Mir Said Berke.
Es entstand 1403/1404 und gilt als herausragendes Beispiel einer doppelschaligen Kuppel, die über einem hohen Tambour das Zentrum der Anlage darstellt.
Das ursprüngliche Bau war Timur jedoch zu niedrig und daher ließ er es in kurzer Zeit umbauen und vergrößern. Unter dem Timuriden-Fürsten und Astronomen Ulug Beg (1394-1449) wurde um 1434 ein großer Iwan - eine hohe, einseitig offene Halle, die von einem Tonnengewölbe überdeckt wird - errichtet und die Minarette am Mausoleum durch eine Arkadenblende verbunden.
Shohizinda, Samarqand
Die Shohizinda ist eine Toten- bzw. Begräbnisstadt. Die gut erhaltenen Bauwerke befinden sich im nordöstlichen Teil der Stadt Samarkand am Hang des Tells von Afrasiab.
Der Cousin des Propheten Mohammed (570-632), Qutham ibn ʿAbbās (619-688) soll hier der Legende nach begraben worden sein.
Das Shohizinda-Ensemble wurde vom 11. bis zum 19. Jahrhundert ausgebaut und verfügt heute über mehr als 20 Gebäude, wobei die ältesten Bauwerke aus dem 11. und 12. Jahrhundert stammen. Von ihnen sind jedoch nur noch die Fundamente und die Grabsteine erhalten.
Der Hauptteil der Bauten stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert, in dieser Zeit wurden hier die Adligen der Timuriden bestattet. Die Rekonstruktionsarbeiten des 16. bis 19. Jahrhunderts hatten die Grabmale nicht wesentlich verändert.
Der Hauptteil des Ensembles ist der Kussam-ibn-Abbas-Komplex, der im nordöstlichen Teil der Totenstadt liegt und aus verschiedenen Gebäuden besteht, wobei die ältesten das Kussam-ibn-Abbas-Mausoleum und eine Moschee aus dem 16. Jahrhundert sind.
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