Rothenburg ob der Tauber: Bekannte Personen

Wichtige in Rothenburg geborene Personen

Folgende interessante bzw. bekannte Personen wurden in Rothenburg geboren:

Petreius Aperbacchus (um 1480–1531)
Humanist. Petreius Aperbacchus wurde am um 1480 in Rothenburg geboren. Von ihm stammt humanistische Lyrik, humanistische Flugschriften. Seine juristischen Fähigkeiten wurden geschätzt und ließen ihn ins Patriziat von Erfurt aufsteigen. In seinen Schriften vertrat er eine nationaldeutsche Haltung. Er war 1531 in Heidelberg verstorben.

Hans Baumann (um 1510–1570)
Buchdrucker und Chronist. Hans Baumann wurde um 150 in Rothenburg geboren.
Baumann hatte 1533 Rothenburg verlassen um in Erfurt mit einem Studium zu beginnen, aus Finanzmangel musste er das Studium abbrechen und eine Lehre zum Buchdrucker begonnen. Nach Aufenthalten in Nürnberg und Würzburg war er 1546 nach Rothenburg zurückgekehrt. 1548 hielt er sich in Augsburg auf, von wo ihn Ernst Herzog von Bayern () nach Salzburg berief. Hier hatte er zwischen 1551 und 1569 gelebt und u.a. neun Bücher gedruckt, darunter eine Chronik der Stadt (1561). Er war um 1570 in Würzburg verstorben.

Fritz Birkmeyer (1848–1897)
Zeichner, Maler und Illustrator. Fritz Birkmeyer wurde am 13. Oktober 1848 in Rothenburg geboren. Nach einem Kunststudium in Nürnberg war er zur bayerischen Armee gezogen und. nach einer schweren Kriegsverwundung wurde er 1870 wurde er aus der Armee entlassen. Seine Gemälde und Zeichnungen hatten oft seine Kriegserlebnisse zum Thema, außerdem hatte er militärische Werke und Jugendbücher illustriert. Weiterhin hatte Birkmeyer mehrere Entwürfe für Kirchenglasfenster u. a. für das Ulmer Münster, die Pfarrkirche von Wasserburg am Inn und für Konstanz am Bodensee gestaltet.
Er war am 4. Dezember 1897 in München verstorben.

Hans Böhme
(1905–1982)
Landschaftsmaler und Zeichner. Hans Böhme wurde am 16. Juni 1905in Rothenburg geboren. Nach dem Kunststudium in Dresden und München hatte er sich als freiberuflicher Maler in Rothenburg niedergelassen. Nach dem Studium war er als freiberuflicher Maler in Rothenburg ansässig. Zwischen 1937 und 1944 war er häufig mit Arbeiten bei den nationalsozialistischen Propagandaschauen „Große Deutsche Kunstausstellung“ im Haus der Deutschen Kunst in München vertreten. Mehrere dort gezeigte Werke entstanden durch seinen Dienst in einer Propagandakompanie als Frontmaler, unter anderemSeine Bilder Im glühenden Staub der Donsteppe (1943) und Im Stahlgewitter (1944) wurden von Adolf Hitler erworben und sein Werk Aus der Kesselschlacht von Kiew (1942) kaufte Joseph Goebbels gekauft. Nach dem Krieg malte er vorwiegend Landschaften und Ansichten von Rothenburg.
Er war am 27. Oktober 1982 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Otto A. Böhmer (geb. 1949)
Schriftsteller. Otto A. Böhmer wurde am 10. Februar in Rothenburg geboren. Nach dem Studium in Münster und Freiburg war er zwischen 1977-1986 bei einigen Verlagen als Lektor tätig. Jetzt lebt er als Schriftsteller, Übersetzer, Rundfunkautor, Filmemacher und Literaturkritiker in Wöllstadt/Wetterau im Wetteraukreis in Hessen. Zudem ist er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

Franz Boll (1867–1924)
Philologe, Wissenschaftshistoriker und Bibliothekar. Franz Boll wurde am 1. Juli 1867 in Rothenburg geboren. Nach dem Studium in Berlin und München hatte er eine Anstellung in der der Hof- und Staatsbibliothek in München erhalten, wo er 1898 Leiter der Handschriftenabteilung wurde. 1903 wurde er Professor für Klassische Philologe in Würzburg und ab 1908 in Heidelberg. Hier war am 3. Juli 1924 verstorben.

Wilhelm Borkholder (1886–1945)
Jurist und Oberbürgermeister von Ansbach. Wilhelm Borkholder wurde am 18. Februar 1886 in Rothenburg geboren. Er war zwischen 1919 und 1934 Oberbürgermeister in Ansbach.
Nach dem Krieg war er von den Amerikanern zum Landrat ernannt worden, er war jedoch bereits am 28. Juni 1945 in Erlangen verstorben.

Angela Christlieb (geb. 1965)
Filmregisseurin und Videokünstlerin. Angela Christlieb wurde am 29. August 1965 in Rothenburg geboren. Von 1989 bis 1996 hatte sie in an der Hochschule der Künste in Berlin studiert. Von 2002 bis 2008 war sie an diversen Projekten in New York beteiligt.
2016 erschien ihr Dokumentarfilm Whatever Happened To Gelitin und 2019 ihr Dokumentarfilm Under The Underground sowie der Kurzfilm Superunknown.

Ulrich Fleischmann (1938–2011)
Karibikforscher. Ulrich Fleischmann wurde am 20. Juni 1938 in Rothenburg geboren. Fleischmann gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für Karibikforschung, für die er viele Jahre als Vorsitzender tätig war.
Er war am 7. Februar 2011 in Berlin verstorben.

Willi Foerster (1892–1965)
Maler. Willi Foerster wurde am 27. September in Rothenburg geboren.
In seinem Atelier begann er 1919 mit Radierungen, Holzschnitten, Drucken sowie Aquarelle und Ölgemälde zu erstellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er zudem als Denkmalpfleger aktiv, außerdem war er Vorsitzender des Rothenburger Künstlerbundes und Mitglied im Verein Alt-Rothenburg. Für sein Engagement erhielt er das Bundesverdienstkreuz sowie die Bürgermedaille der Stadt Rothenburg. Er war am 13. März 1965 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Johann Augustin Philipp Gesner (1738–1801)
Mediziner. Johann Augustin Philipp Gesner wurde am 22. Februar 1738 in Rothenburg geboren. Er war einer der Pioniere bei der Erforschung der Aphasie. Die Aphasie ist eine Beeinträchtigung des Sprech-, Versteh-, Schreib- und Lesenvermögens infolge einer Hirnschädigung durch einen Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Gehirnblutung, durch Tumoren oder entzündlichen Prozesse. Er war am 28. Februar 1801 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Johann Haller (1463–1525)
Buchdrucker. Johann Haller wurde 1463 in Rothenburg geboren. Haller ist einer der Begründer des Buchdrucks in Polen in der damaligen Hauptstadt Krakau. Von seinen Büchern sind rund 250 Exemplare, in denen neben Lateinisch auch Polnisch geschrieben wurde
Er war im Jahr 1525 in Krakau verstorben.

Friedrich Herlin (um 1430–1500)
Maler. Friedrich Herlin wurde 1430 in Rothenburg geboren. Im Jahr 1459 war er nach Nördlingen gezogen. Seine wichtigsten bemalten Werke - meistens geschnitzte Schreinfiguren von anderen Künstlern- befinden sich in Rothenburg, Bopfingen.
Er war 1500 in Nördlingen im Landkreis Donau-Ries in Bayern verstorben.

Georg Conrad Jung (1612–1691)
Drucker, Maler, Geograph und Kartograph. Georg Conrad Jung wurde am 18. Februar in Rothenburg geboren. Sein Vater hatte eine kartographische Werkstatt in Rothenburg gegründet. Bis zum Tode seines Vaters im Jahr 1641 Georg Conrad Jung mit ihm zusammen gearbeitet und 1639 eine handgezeichnete Karte des Hochstiftes Würzburg und 1641 die erste kartographische Straßenkarte von Deutschland veröffentlicht. Und noch im selben Jahr hatten sie die Deutsche Reisekarte als Kupferstich mit einer Größe von 41,8 x 56,0 cm im Maßstab 1:2300000 fertiggestellt. Er war am 16. September 1691 in Hoheim, einem Ortsteil von Kitzingen, im Landkreis Kitzingen in Bayern verstorben.

Johann Ludwig Hartmann (1640–1680)
Theologe und Volksschriftsteller. Johann Ludwig Hartmann wurde am 3. Februar 1640 in Rothenburg geboren. Im Jahr 1660 wurde er Prediger in Spielbach und bereits 1661 Rektor des Gymnasiums in Rothenburg. Seinen Doktor der Theologie hatte er1670 an der Universität Tübingen gemacht. Seine zahlreichen und umfangreichen theologischen Schriften in Deutsch und Latein hatten oft Missstände im kirchlichen Leben zum Thema. Sein Werk Pastorale Evangelicum von 1678 gilt als ein bedeutendes pastoral-theologischen Werk.
Er war am18. Juli 1680 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Adam Hörber (1827–1905)
Dichter und Glasermeister. Adam Hörber wurde am 30. Juni 1827 in Rothenburg geboren.
Er war der Urheber des Theaterstücks „Der Meistertrunk“, das 1881 uraufgeführt wurde.
In dem Stück wird eine Begebenheit bei der Besetzung Rothenburg durch den Feldherrn Tilly beschrieben. (Näheres weiter unten unter Georg Nusch)
Er war am 28. Oktober 1905 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Johann Georg Joch (1676–1731)
Evangelischer Theologe. Johann Georg Joch wurde am 27. Dezember 1676 in Rothenburg geboren. Seinen Doktor der Theologie hatte er 1709 errungen. Nach seinem Umzug nach Dortmund geriet er mit den dortigen orthodoxen Lutheranern in Streit, da er auch für die Pietisten Sympathie hatte. Das wurde ihm als unvereinbar mit Reinheit der Lehre angekreidet.
1722 war er nach Erfurt gezogen und wurde dort am 5. Februar zum Pastor an der Kaufmannskirche, zum Professor der Theologie und zum Rektor des dortigen Gymnasiums berufen. Aber auch dort geriet er in diverse Auseinandersetzungen.
Drei Jahre später zog er als Professor nach Wittenberg an der hiesige Universität. Auch hier geriet er in theologische Auseinandersetzungen. Eine königliche Kommission aus Dresden konnte den Streit weitgehend beilegen, sodass er 1730 sogar Rektor der Universität wurde. Mit seinen Schriften zur Kirchenhistorie war er besonders bekannt und angesehen und seine Bibliothek ging nach seinem Tod in die Universitätsbibliothek von Wittenberg über.
Er war am 1. Oktober 1731 in Wittenberg im heutigen Sachsen-Anhalt verstorben.

Hans Kern (1898–1984)
Fußballfunktionär, Politiker. Hans Kern wurde am 26. Mai 1898 in Rothenburg geboren, war aber später nach Reutlingen gezogen wo er Direktor der Reutlinger Strickmaschinenfabrik H. Stoll & Co wurde, zudem war von 1945 bis 1975 Präsident der Industrie- und Handelskammer Reutlingen. Zudem war er von 1946 bis 1953 erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters und von 1947 bis 1963 Landrat des Landkreises Reutlingen.
1953 hatte er die Leitung der Fußballabteilung des SSV Reutlingen 05 und bereits in der Saison 1953/54 gelang der Aufstieg in die Oberliga Süd und in der folgenden Saison die Vizemeisterschaft in dieser Liga. Bis zur Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 konnte sich der SSV in der Oberliga Süd behaupten.
Kern war am 9. April 1984 in Reutlingen verstorben

Johann Adam Lehmus
(1707–1788)
Evangelischer Pfarrer und Dichter. Johann Adam Lehmus wurde am 2. Januar 1707 in Rothenburg geboren. Er war u.a. Verfasser von „Davids Psalter“, „Jesus in mehr als 100 Liedern“, die in den Jahren 1762, 1766 und 1771 in Rothenburg veröffentlicht wurden
Er war am 13. Februar 1788 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Friedrich Lehmus (1806–1890)
Pfarrer. Friedrich Lehmus wurde am 28. Februar 1806 in Rothenburg geboren. Er war der und Urenkel von Johann Adam Lehmus.Im Mai des Jahres 1834 wurde er Verweser der Stadtpfarrei in Fürth, eineinhalb Jahre danach wurde er Verweser der Pfarrstelle am St. Michael in Fürth, 1837 Pfarrer, 1861 Distriktschulinspektor in Zirndorf und am 28. April 1864 Hauptpfarrer in Fürth.
Lehmus war der Gründer einer der ersten Kinderbewahranstalten in Deutschland, zudem hatte er das Carolinenstift gegründet, das Witwen und Jungfrauen, die das 50. Lebensjahr überschritten hatten, aufgenommen wurden. Auf seine Anregung wurde ein Armen- und Krankenverein für die Kirchengemeinde Fürth ins Leben gerufen. Er war am 15. März in Fürth verstorben.

Ernst Leybold (1824–1907)
Kaufmann und Unternehmer. Ernst Leybold wurde am 17. November 1824 in Rothenburg geboren. Seit 1850 führte Leybold eine Agentur für Kaffee-Importe und Kolonialwaren. Nachdem sein Vermieter 1851 unerwartet verstarb, übernahm er im Auftrag der geschäftsunerfahrenen Witwe Kothe im Mai 1851 die Geschäftsführung und benannte als Mitgesellschafter das Unternehmen in „Leybold & Kothe“ um, das sich nunmehr auf den Vertrieb physikalisch-technischer Apparate konzentrierte. Seit März 1863 hieß die Firma „Ernst Leybold“, die er nunmehr als Alleingesellschafter fortführte. Er konzentrierte sich auf den Apothekenbedarf für physikalische und pharmazeutische Apparate wie Vakuumteile, was sich als wirtschaftlich sehr erfolgreich herausstellte.
Im Juni 1864 eröffnete er sein Hauptgeschäft in der Schildergasse in Köln, wo er mit der Eigenfertigung begann. Ende 1865 erwarb er zusammen mit Julius von Holleben die Rheinische Glashütten-Actien-Gesellschaft in Köln-Ehrenfeld
Sein Unternehmen hatte er im Januar 1870 an seinen Teilhaber Otto Ladendorff und den Kaufmann Emil Schmidt verkauft. Im Juli 1967 fusionierte das inzwischen weltbekannte Unternehmen mit der Heraeus Hochvakuum GmbH zur Firma Leybold-Heraeus, die heutzutage u.a. Vakuumtechnik, Solartechnik anbietet.
Er war am 10. Februar 1907 in Köln verstorben.

Franz von Leydig (1821–1908).
Zoologe, Mediziner. Franz von Leydig wurde am 21. Mai 1821 in Rothenburg geboren.
Nach einem Studium in München und Würzburg war er ab 1946 in Würzburg als Assistent am physiologischen Institut tätig, wo er ein paar Jahre später seinen Doktor gemacht hatte.
1849 hatte er sich für Physiologie und Histologie habilitiert und wurde 1855 außerordentlicher Professor in Würzburg. Hier legte er die Grundlagen für sein „Lehrbuch der Histologie des Menschen und der Tiere“. 1857 wurde er ordentlicher Professor für Zoologie und vergleichende Anatomie an der Universität Tübingen und 1875 wurde er Professor an der Universität Bonn zum Mitdirektor des Anatomischen Instituts und später zum Direktor des hiesigen Zoologischen Museums und Instituts. Gemeinsam mit Rudolf Virchow (1821-1902) gehörte er mit zu den Begründern der Zellularpathologie. 1887 wurde Leydig emeritiert
Er war am 13. April 1908 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Ruth Lindner (1954–2008)
Archäologin. Ruth Lindner wurde am 14. April 1954 in Rothenburg geboren.
Von ihr stammen eine Reihe Beiträge für das Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae. Als Professorin lehrte neben den üblichen Themen u.a. auch über Fotografie in der archäologischen Forschung, zum Verhältnis der Menschen der Antike zu Tieren, zu Sternsagen und Sternglauben. Als Zweite Sprecherin des Graduiertenkollegs „Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen“ hatte sie sich später vermehrt den Geschlechterstudien gewidmet. Sie war am 28. Oktober 2008 nach längerer Krankheit in ihrer Geburtsstadt Rothenburg verstorben

Georg Nusch (1588-1668)
Bürgermeister. Georg Nusch wurde am 8. Januar 1588 in Rothenburg geboren.
Nusch war im Jahr 1630 Bürgermeister der Stadt.
Während des Dreißigjährigen Kriegs war die Stadt von dem kaiserlich-katholischen Feldherren Tilly (1559-1632) mit ca.60.000 Soldaten belagert und am 30. Oktober 1631 eingenommen worden. Danach hatte er den Rat der Stadt zum Tode verurteilt und die Stadt zur Plünderung freigegeben.
Die folgende um 1770 entstandene - aber wohl erfundene Geschichte - ist erwähnenswert:
Um sich und die Stadt zu retten sollen die Ratsherren Tilly als Willkommenstrunk in einem prächtigen Glashumpen mit 3,25 Liter Wein angeboten haben. Das hatte Tilly angeblich milde gestimmt, sodass er versprochen haben sollte, die Stadt und die Ratsherren zu verschonen, wenn jemand diesen Humpen in einem Zuge austrinken würde. Daraufhin soll sich der Altbürgermeister Georg Nusch gemeldet haben. Es soll ihm dann tatsächlich gelungen sein, den Humpen in einem Zug zu leeren. Tilly hatte sein Wort gehalten und die Stadt anschließend verschont. Nusch war am 8. Januar 1668 in seiner Geburtsstadt Rothenburg verstorben.

Klaus Pohl (geb. 1952)
Schauspieler, Theaterregisseur und Drehbuchautor. Klaus Pohl wurde am 30. März 1952 in Rothenburg geboren. Sein Debüt als Schauspieler hatte er 1975 an der Volksbühne in Berlin. Weitere Auftritte hatte Pohl 1976 am Deutsche Schauspielhaus in Hamburg.
Auch am Thalia Theater in Hamburg und am Schauspielhaus Zürich war er als Schauspieler engagiert. Sein Debüt als Regisseur gab er 1980 in Rotterdam am RO-T. 1983 bis 1985 war er am Schauspiel Köln engagiert. Von 1985 bis 1989 war er wieder am Thalia Theater tätig Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler erlangte er auch mit seinen literarischen Werken Anerkennung. Darunter befinden sich Werke wie „Da nahm der Himmel auch die Frau“ von 1979. Aufsehen erregte auch mit dem Stück „Das alte Land von 1984“, das Konflikte zwischen Ostflüchtlingen und Eingesessenen in Norddeutschland nach dem Ende das Zweiten Weltkriegs zum Thema hatte. Er lebt in Wien und New York.

Karl Georg Christian von Staudt (1798–1867)
Mathematiker. Karl Georg Christian von Staudt wurde am 24. Januar 1798 in Rothenburg geboren. Er war als Lehrer am Melanchthon-Gymnasium Nürnberg sowie an dem Staatlichen Polytechnischen Schule Nürnberg. Von 1835 bis 1867 war er ordentlicher Professor für Mathematik an der Universität Erlangen. Er errang Meriten mit der Erweiterung der projektiven Geometrie nach Jean-Victor Poncelet und Jakob Steiner, wobei er die Konzepte der Geometrie von allen metrischen Hilfsmitteln löste und eine neue Auffassung der imaginären Elemente in der Geometrie schuf. Auch die Ursprungsideen für die Graphische Statik stammte von ihm. Er war am 1. Januar 1867 in Erlangen verstorben.

Heinrich Toppler (um 1340–1408)
Bürgermeister. Heinrich Toppler wurde am 28. September 1340 in Rothenburg geboren.
Er war zum ersten Mal 1373 zum Bürgermeister der Stadt gewählt worden. Infolge politischer Intrigen wurde er am 6. April 1408 festgenommen und in den Stadtkerker geworfen, wo er am 13. Juni 1408 verstorben war. Sein Grabstein befindet sich in der Kirche St. Jakob.

Friedrich Uebelhoer (1893–1950)
Politiker der NSDAP. Friedrich Uebelhoer wurde am in Rothenburg geboren.
Er war 1922 in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein eingetreten und wurde 1931 NSDAP-Kreisleiter von Naumburg an der Saale. Berüchtigt ist er wegen der Errichtung des jüdischen Ghettos in Lodz in Polen im Jahr 1939. Das Ghetto diente - wie auch die anderen NS-Ghettos - als Zwischenstation vor der Deportation in die NS- Vernichtungslager. Er war offiziell am 31.Dezember 1950 - möglicherweise aber auch bereits 1945 - an einem unbekannten Ort verstorben.

Friedrich Wilhelm Walther von Walderstötten (1805–1889)
General der Infanterie und Kartograf. Friedrich Wilhelm Walther von Walderstötten wurde am 4. März 1805 in Rothenburg geboren. Er war neben seiner militärischen Tätigkeit auch Kartograf und Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie Ehrenbürger von Nürnberg.

Er war 1844 zum Oberleutnant befördert, 1847 zum Hauptmann 2. Klasse 1848 zum Hauptmann 1. Klasse und im Juni 1854 zum Major befördert worden. Weitere Karriereschritte waren im März 1855 seine Beförderung zum Oberstleutnant und Mai 1859 zum Obersten. 1865 wurde er Generalmajor und erhielt bei Ausbruch des Feldzuges gegen Preußen am 26. Mai 1866 das Kommando der 6. Infanterie-Brigade, aber da er sich beim Sturz vom Pferd verletzt hatte konnte er das Kommando nicht übernehmen. Nach Kriegsende wurde er im Januar 1867 zum Kommandanten der Haupt- und Residenzstadt München ernannt. Im Januar 1869 erfolgte seine Ernennung zum Generalleutnant und zum Kommandeur der 3. Armee-Division in Nürnberg. Mit dieser Truppe kämpfte Walther im Krieg gegen Frankreich 1870/1871. Für seine Leistungen in der Schlacht bei Sedan erhielt er Oktober 1870 das Großkomturkreuz des Militärverdienstordens sowie das Eiserne Kreuz II. Klasse und Nürnberg verlieh ihm nach der Heimkehr das Ehrenbürgerrecht. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee hatte er sich in München niedergelassen und war hier am 19. September 1889 verstorben.

Georg Wilhelm Wanderer (1803–1863)
Porträt-Maler. Georg Wilhelm Wanderer wurde am 25. September 1803 in Rothenburg geboren. Im Alter von sechzehn Jahren hatte er sein Malerstudium in der Klasse der Historienmalerei an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München begonnen. Nach Beendigung seines Studiums hatte er sich nahezu ausschließlich dem Malen von Porträts gewidmet. Er war oft in München, Augsburg und Nürnberg tätig, aber er besuchte oft und gerne seine Geburtsstadt Rothenburg, wo er 1836 das bekannte und farbenprächtige Porträt des Oberleutnants Gottlieb Philipp Nusch geschaffen hatte, das sich heutzutage im RothenburgMuseum befindet. Er war am 2. August 1863 in Nürnberg verstorben.

Johannes Balthasar Wernher (1677–1743)
Rechtswissenschaftler und Mathematiker. Johannes Balthasar Wernher wurde am16. Juli 1677 in Rothenburg geboren. Wernher hatte an der an der Universität Leipzig 1697 den Grad eines Magisters der Philosophie erworben. 1699 wurde er Assistent an der philosophischen Fakultät der Universität Wittenberg und noch im selben Jahr Professor für Mathematik. In Wittenberg hatte er zudem ein Jurastudium absolviert und danach 1701 von Kurfürst August II. – der Starke (1670-1733) eine außerordentliche juristische und im Mai 1702 eine ordentliche Professur erhalten hatte. Im Sommersemester 1707 war er Prorektor sowie 1713 und 1725 Rektor der Wittenberger Akademie. Anschließend wurde er in Dresden Kursächsischer Hof- und Justizrat. 1729 wurde Wernher kaiserlicher Hofrat in Wien und im November 1731 wurde er von Kaiser Karl VI. (1685-1740) zum Reichsfreiherrn erhoben.
Er war am 11. November 1743 in Wien verstorben.

Weitere Personen von Rothenburg

Folgende Personen wurden zwar nicht in Rothenburg geboren, stehen oder standen jedoch in einer wichtigen Beziehung zur Stadt:

Hans Karl Adam (1915–2000)
Fernsehkoch. Hans Karl Adam wurde am 29. Dezember 1915 in Neisse in Schlesien im heutigen Polen geboren. war ein deutscher Fernsehkoch Er war in den 1950er Jahren als TV-Koch beim Bayerischen Rundfunk deutschlandweit bekannt. Der Toast Hawaii stammte vermutlich von ihm. Er war am 8. April 2000 in Rothenburg verstorben.

Franz Bi, gebürtig Franz Bartlakowski (1899–1968)
Architekt und Filmarchitekt. Franz Bi wurde am 2. April 1899 in Berlin geboren. Sein Künstlername Bi besteht aus dem ersten und letzten Buchstaben seines Nachnamens. Von 1930 bis 1932 war er als Bühnenbildner in Berlin tätig, und im April 1939 war er als Architekt zum Film gegangen. Ab 1940 war er Chefarchitekt für die Filmproduktionsgesellschaft Tobis, später auch für andere Produktionsfirmen. 1960 hatte er sich von der Mitarbeit an Kinofilmen zurückgezogen, war aber danach noch einige für Fernsehproduktionen aktiv. Nach dem Krieg hatte er sich als Stadtbaumeister am Wiederaufbau von Rothenburg verdient gemacht, wohin er vor seinem Tod am 25. Dezember 1968 zurückgezogen hatte.

Johannes Boemus (Böhm) (1485–1534)
Humanist und Mitglied des Deutschen Ordens. Johannes Böhm wurde im Jahr 1485 in Aub im heutigen Landkreis Würzburg in Bayern geboren. Im Jahr 1520 hatte er als Priester an der Deutschordenskommende in Ulm sein Hauptwerk „Omnium gentium mores, leges et ritus“ (Alle Arten von Sitten, Gesetzen und Verordnungen) veröffentlicht, in dem er die Völker Europas, Afrikas und Asiens beschrieben hatte. Nicht zuletzt deswegen gilt er als Vater der wissenschaftlichen Volkskunde.
Außerdem hatte er sich mit den frühmittelalterlichen deutschen Volksrechten befasst.
Und 1515 hatte Böhm einen lateinischen Gedichtband mit der Bezeichnung „Liber heroicus“(Heldenhaftes Buch) veröffentlicht. Er war am 9. Juni 1534 in Rothenburg verstorben.

Franz Vollrath Buttstedt
(1735–1814)
Komponist und Organist. Franz Vollrath Buttstedt wurde am 2. April 1735 in Erfurt geboren.
Buttstedt war als Komponist und Organist in Weikersheim und in Rothenburg tätig. Neben zahlreichen Orgelpräludien komponierte er geistliche Vokalmusik für die Feste des Kirchenjahres. Zwischen 1768 und 1774 hatte er sein Choralbuch verfasst. Er war am 7. Mai 1814 in Rothenburg verstorben.

Christian I. (1426-1481)
König Christian I. von Dänemark, Norwegen und Schweden wurde am 17. Februar 1426 in Oldenburg im heutigen Niedersachsen geboren. Ein großes Ereignis für Rothenburg war, dass König Christian I. im Jahr 1474 eine Woche lang in einem Gasthaus am Markt – der heutigen „Ratsstube“- logiert hatte.
Er war am 21. Mai 1481 in Kopenhagen verstorben.

Georg Siegmund Leyser (1662–1708)
Orgelbauer. Georg Siegmund Leyser wurde 1662 im früheren Bonnland geboren.
Von ihm stammt u.a. die barocke Orgel in der Pfarrkirche St. Andreas in Leuzenbronn, einem Ortsteil von Rothenburg. Außerdem war er 1669 beim Umbau der Orgel in St. Gumbertus in Ansbach beteiligt und hatte die von Heinrich Traxdorf aus dem Jahr 1444 stammende Orgel in St. Sebald in Nürnberg renoviert. Er war 1708 in Rothenburg verstorben

Andreas Libavius (1555–1616)
Universalgelehrter. Andreas Libavius wurde 1555 in Halle an der Saale geboren.
Im Jahr 1588 war er nach Basel gegangen, wo er den Doktor in Medizin erlangte. Gegen Ende des Jahres begann er als Professor an der Universität in Jena Vorlesungen über Geschichte und Poetik zu halten, aber daneben leitete er medizinische Disputationen.
Er wurde er 1591 in Rothenburg zum Stadtphysikus und 1591 zum Schulinspektor ernannt. 1607 war als Rektor an das neu gegründete Gymnasium Casimirianum in Coburg, wo er bis zu seinem Tod tätig war. 1597 wurde seine bekanntestes Werk - die Alchemia – veröffentlicht, in der er u.a. die Möglichkeit der Transmutation, also die Umwandlung eines chemischen Elements in ein anderes, beschreibt. Es war das erste Buch mit dem Versuch einer systematischen Darstellung der Chemie. Eine Nachbildung seines Labors befindet sich im Historiengewölbe in Rothenburg. Er war am 25. Juli 1616 in Coburg verstorben.

Elise Mahler (1856–1924)
Malerin und Grafikerin. Elise Mahler wurde am 1. Juli 1856 in Harrislee bei Flensburg geboren. Ab Mitte der 1890er Jahre wohnte sie in Rothenburg, wo sie 1897 eine Malschule gegründet hatte. Ihre Ölbilder, Aquarelle oder Radierungen zeigten vornehmlich Landschaften und Städteansichten. Ein Höhepunkt für sie war 1900 die Teilnahme an der Woman's Exhibition, Earl's Court in London mit dem Werk Das Portal des Rathauses in Rothenburg.
Im selben Jahr hatte die österreichische Malerin Maria Ressel (1877-1945) ihre Malschule besucht, was dazu führte, dass die Malschule ab 1901 gemeinsam geführt wurde. Zusammen harren sie mehrere Studienreisen nach Italien unternommen und waren1903/1904 ein halbes Jahr auf Capri. 1904 hatten die beiden die Mahler & Ressel, Kunsthandlung, Rothenburg o.d.T. mit einer angeschlossenen Webschule gegründet. Nach 1915 war sie nach München zu Maria Ressel gezogen, die dort seit 1913 eine Wohnung besaß. Sie war am 23. April 1924 in München verstorben.

Constantin von Mitschke-Collande (1884–1956)
Maler, Holzschneider und Lithograf. Constantin von Mitschke-Collande wurde am 19. September 1884 auf Gut Kollande, in Schlesien, im heutigen Polen geboren.
Er hatte in München Architektur und ab 1907 an der Dresdner Akadememie Kunst studiert. Rom und Florenz hinterließen mit der Malerei der Renaissance und des Barocks bleibende Eindrücke. Nach Beendigung seinem Studium in Dresden arbeitete er einige Zeit in Paris, wo er mit dem Kubismus in Berührung kam.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gehörte er zusammen mit Otto Dix und Oskar Kokoschka zu den Gründern der Dresdner Sezession Gruppe 1919.
Die Nationalsozialisten hatten seine Bilder als „entartet“ angeprangert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er nach Rothenburg gezogen, wo er sich dem Rothenburger Künstlerbund angeschlossen hatte. 1952 hatte er Rothenburg verlassen und war nach Nürnberg gezogen, wo er am 12. April 1956 verstorben war.

Papst Franziskus (geb. 1936)
Papst Franziskus wurde als Jorge Mario Bergoglio am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires in Argentinien geboren. Er wurde1969 zum Priester geweiht und wurde 1998 Erzbischof und Kardinal von Buenos Aires. Seit dem 13. März 2013 ist er der 266. Papst der katholischen Kirche. Er lebte von August bis Oktober 1986 in der Judengasse in Rothenburg.

Peter Philippi (1866–1945)
Maler. Peter Philippi wurde am 30. März 1866 in Trier geboren. An der Düsseldorfer Kunstakademie hatte er Kunst studiert. Im Jahr 1906 war er nach Rothenburg gezogen, wo er sich am Marktplatz (Marienapotheke) eine gemietet hatte, die er bis zu seinem Tod bewohnt hatte. Neben etwa 120 anderen Bildern ist die Darstellung der Rödergasse mit dem Markusturm in Rothenburg besonders erwähnenswert. Weitere Bilder waren „Der Junggeselle“, „Der Student“, „Fränkischer Bauer“, „Im Hausflur“, „Grüß Gott“, „Tante Adelchen“, „In der Sommerfrische“ oder auch „Kaffee-Besuch“. Anlässlich seines 60. Geburtstag im Jahr 1926 hatte ihm der Freistaat Bayern - das Königreich Bayern war 1918 aufgelöst worden - den Titel „Professor der bildenden Künste“ verliehen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 war er auf seine Bitten hin in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen worden. Er war Mitbegründer des Rothenburger Künstlerbundes
Philippi war am 17. August 1945 in Rothenburg verstorben.

Maria Ressel
(1877–1945)
Malerin, Grafikerin. Maria Ressel wurde am 22. Juli 1877 in Wien geboren.
Sie lebte und arbeitete gemeinsam mit Elise Mahler (1856–1924) in der gemeinsam betriebenen Malschule in Rothenburg. (Näheres weiter oben). Sie war am 11. Dezember 1945 in Höllriegelskreuth, ein Ortsteil der Gemeinde Pullach im Isartal, verstorben.

Johann Michael Schiller (1763–1825)
Apotheker und Lehrer. Johann Michael Schiller wurde am 27. Mai 1763 in Windsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Bayern geboren. Im Januar 1809 wurde er Apotheker in der Löwenapotheke in Rothenburg.
Und 1812 hatte er die Marienapotheke in Rothenburg gegründet und 1823 in Rothenburg das erste deutsche Lehrinstitut für Apotheker ins Leben gerufen. Außerdem hatte er zahlreiche chemische und pharmazeutische Abhandlungen geschrieben.
Johann Michael Schiller war am 20. April 1825 in Rothenburg verstorben

Ludwig Siebert (1874–1942)
Politiker. Ludwig Siebert wurde am 17. Oktober 1874 in Ludwigshafen geboren. Er war von 1908 bis 1919 Bürgermeister in Rothenburg, später als NSDAP-Mitglied bayerischer Finanzminister und dann Ministerpräsident. In Rothenburg trug bis 2015 eine Straße seinen Namen. Er war am 1. November 1942 in Stock am Chiemsee verstorben.

Johann T’Serclaes von Tilly (1559-1632)
Johann T’Serclaes von Tilly wurde im Februar 1559 auf Schloss Tilly im Herzogtum Brabant im heutigen Er war während des Dreißigjährigen Kriegs der oberste Heerführer sowohl der Katholischen Liga als auch ab 1630 der kaiserlichen Armee.
Berüchtigt ist er wegen des vom ihm zu verantworteten Massakers in Magdeburg am 20. Mai 1631 mit ca. 20.000 Toten und einer nahezu völlig niedergebrannten Stadt. Nach einer kurzen Belagerung von Rothenburg mit ca. 60.000 Soldaten hatte er die Stadt am 30. Oktober 1631 eingenommen. Danach hatte er den Rat der Stadt zum Tode verurteilt und die Stadt zur Plünderung freigegeben. Aber er hatte die Stadt verschont, wahrscheinlich, um ein Massaker wie in Magdeburg zu verhindern. Um diesen Vorgang rankt sich eine schöne Legende, die unter „Georg Nusch“ im vorangegangenen Absatz dargestellt ist.
Am 15. April 1632 wurde Tilly während der Schlacht bei Rain am Lech - der Verteidigung des Lechübergangs - der rechte Oberschenkel durch eine Kugel aus einer Hakenbüchse schwer verletzt. Er war am 30. April 1632 an den Folgen dieser Kriegsverletzung in Ingolstadt verstorben.


Johannes Teuschlein
(1483–1525)
Theologe und Reformator. Johannes Teuschlein wurde am 18. Januar 1483 in Frickenhausen am Main im heutigen Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg geboren. Bei der Vertreibung der Juden aus Rothenburg im Jahr 1520 hatten die Hetzreden von Teuschlein einen entscheidenden Einfluss. Im Jahr 1522 hatte er sich der Reformation angeschlossen. Er war am 1. Juli 1525 zusammen mit 10 weiteren Mitgliedern der reformatorischen Bewegung in Rothenburg während des Bauernkrieges (1523-1526) enthauptet worden. Das Todesurteil hatte der Markgraf von Brandenburg-Kulmbach (1481-1527), der die Stadt im Namen des Schwäbischen Bundes besetzt hatte, verhängt.

Rolf Trexler (1907–1985)
Puppenspieler. Rolf Trexler wurde am 6. Mai 1907 in Zwickau im heutigen Freistaat Sachsen geboren. Ab 1922 hatte er Bühnen- und Werbeplakate für die Hartensteiner Handpuppenspiele und später für das Hohnsteiner Puppentheater gezeichnet. Zwischen 1926 und 1930 hatte Trexler an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig studiert und seinen Abschluss als Maler und Grafiker gemacht. In Zwickau hatte er zusammen mit Gert Fröbe (1913-1988) auf den Straßen der Stadt musiziert. 1935 hatte er die Erzgebirgischen Puppenspiele in Hartenstein gegründet.
Gegen Ende 1946 war er nach Lippstadt gezogen, wo er seine Erzgebirgischen Puppenspiele in Romantische Puppenspiele umbenannt hatte. Nach 1949 arbeitete Trexler wieder als Grafiker, bis er 1950 Burgwart des Schlosses Freusburg in Kirchen/Sieg wurde.
1962 war er nach Lindau am Bodensee gegangen, wo er mit seinem Kabarett der Puppen aufgetreten war. Nach einer kurzen Zeit in Bad Wörishofen war er 1969 nach Rothenburg umgezogen. Hier hatte er in einer umgebauten Scheune am Burgtor Rolf Trexlers Figurentheater eröffnet. Er war am 15. Juni 1985 in Rothenburg verstorben

Primož Trubar (1508–1586)
Theologe. Primož Trubar wurde . Er war von 1548 bis 1552 Theologe und Diakon in Rothenburg. Er gilt als Begründer des slowenischen Schrifttums wie auch der evangelischen Kirche in Slowenien und wird der Luther Sloweniens genannt.

Thomas Venatorius (1488–1551)
Mathematiker und Theologe. Thomas Venatorius wurde 1488 in Nürnberg geboren.
Er hatte zuerst Mathematik studiert, wandte sich aber später der Theologie zu und war wohl eine zeitlang Mitglied der Dominikaner. Aber es zog ihn nach Italien, wo er in Padua studiert hatte. Nach seiner Rückkehr war ab 1519 im kirchlichen Dienst von Nürnberg tätig. Um 1520 hatte er sich der protestantischen Bewegung angeschlossen und wurde 1522 Prediger beim Heilig-Geist-Spital in Nürnberg. Ab 1532 bis zu seinem Tod war er als protestantischer Prediger tätig. Außerdem war Venatorius von 1544 bis 1554 bei der Durchführung der Reformation in Rothenburg aktiv. Er war am 4. Februar 1551 in seiner Geburtsstadt Nürnberg verstorben.

Erasmus Widmann (1572–1634)
Komponist und Organist. Erasmus Widmann wurde am 15. September 1572 in Schwäbisch Hall in geboren. 1589 hatte er an der Universität Tübingen mit einem Studium begonnen und bereits 1590 erfolgreich beendet. 1595 war er darauf in Eisenerz in der Steiermark als Organist und von 1596 bis 1598 in Graz tätig. Infolge der Gegenreformation und der Vertreibung der Protestanten war er nach Schwäbisch Hall zurückgekehrt, wo er eine Stelle als Kantor. Ab 1602 war er Kapellmeister und Organist des Grafen Wolfgang von Hohenlohe-Langenburg in Weikersheim. Neben der Musikorganisation verfasste er Texte, Komödien und eigene Lieder, die unter anderem in der Musikalischen Kurtzweil im Druck erschienen. Nach dem Tod von Graf Wolfgang wechselte Widmann nach Rothenburg und war hier ab 1613 als Präzeptor und Kantor am Gymnasium tätig. In Rothenburg hatte er 1613 seinen „Musikalischen Tugendspiegel“ sowie 1623 die Erweiterung der „Neuen Musikalischen Kurtzweil“ verfasst. Er war am 31. Oktober 1634 in Rothenburg verstorben. In seiner Geburtsstadt Schwäbisch Hall trägt das Erasmus-Widmann-Gymnasium seinen Namen.

Wilhelm Ziegler (1480–1543)
Maler. Wilhelm Ziegler wurde um 1480 in Creglingen im heutigen Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg geboren. Bekannt ist, dass er in Augsburg bis 1502 eine Lehre absolviert hatte und 1507 das Bürgerrecht in Rothenburg erhalten hatte. Hier hatte er 1514 die Altäre in der St. Wolfgangskirche vollendet, zudem hatte er Gemälde für den Flügelaltar in Tauberscheckenbach - heutzutage ein Ortsteil der Gemeinde Adelshofen im Landkreis Ansbach in Bayern - erstellt. Im Jahr 1522 hatte er Rothenburg verlassen und war nach Freiburg im Üechtland in der Schweiz gegangen, wo er 1526 als Stadtmaler tätig war und das das Bürgerrecht erhalten hatte. 1531 war er nach Rothenburg zurückgekehrt. 1534 wurde er nach seinem Umzug nach Würzburg in die Würzburger Lukasgilde aufgenommen, war aber auch noch in Rothenburg tätig. Erwähnenswert ist sein Ölgemälde auf Holz „Rothenburger Patrizierfest“ von 1538. Das Bild befindet sich im Oberösterreichisches Landesmuseum in Linz. Wilhelm Ziegler war 1543 in Würzburg verstorben.

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