Quebec: Besonderheiten, Feste und Veranstaltungen

Kurzinfos über die Provinz Québec

Québec ist eine Stadt mit rund 532.000 Einwohnern in der gleichnamigen Provinz mit ca. 8,5 Millionen Einwohnern, die im Jahr 1608 von dem Franzosen Samuel de Champlain gegründet wurde und zur Hauptstadt der Kolonie Neufrankreich wurde. Die einwohnerreichste Stadt der Provinz ist Montreal mit etwa 1,8 Millionen Einwohnern. Da die Stadt Québec bei Goruma recht ausführlich beschrieben ist, stellen wir stattdessen hier die Provinz etwas ausführlicher vor. Außerdem laden zahlreiche Orte und Landschaften der Provinz zu einem Besuch ein.

Québec erstreckt sich im Osten Kanadas und grenzt im Westen an die Provinz Ontario und die Hudson Bay, im Osten an die Provinzen Neufundland und Labrador und New Brunswick. Im Süden bilden die US-Bundesstaaten Maine, New Hampshire, Vermont und New York. sowie im Norden an Nunavut. Die Provinz ist mit einer Einwohnerdichte von rund 55 Menschen pro km² sehr dünn besiedelt. Der höchste Berg ist mit einer Höhe von 1.652 m der Mont D'Iberville. Der Sankt-Lorenz-Strom besitzt eine Länge von 580 km und mit dem Ästuar von 1.240 km. Seinen Ursprung hat er im Ontariosee, der zu Kanada und den USA gehört. Seit 1959 ist der Fluss Teil des Sankt-Lorenz-Seewegs, der den Oberen See mit Montreal verbindet. Damit ist es möglich, auch mit größeren Schiffen vom Atland weit ins Innere des Kontinents zu fahren.

Nordöstlich der Provinzhauptstadt Québec weitet sich der Fluss zum weltweit größten Ästuar aus und mündet schließlich in den Sankt-Lorenz-Golf, der Mündung des Sankt-Lorenz-Flusses in den Atlantik. Die hiesige Insel Anticosti umfasst eine Fläche von 7.890 km² mit etwa 300 Einwohnern und ist damit der Fläche nach die größte Insel der Provinz Québec. Québec ist mit einer Fläche von 1.542.056 km² die flächenmäßig größte Provinz Kanadas und ist ihrer Sprache, ihrer Kultur und ihren Institutionen eine weitgehend selbstständige nationale Gemeinschaft innerhalb Kanadas. Québec ist die einzige Region Nordamerikas mit einer französischsprachigen Mehrheit. 2006 wurden die Einwohner der Provinz offiziell als „Nation in einem vereinten Kanada“ anerkannt. Eine Nation kann sich auf das Völkerrecht berufen, eine ethnische Gruppe dagegen nur auf einen Minderheitenschutz. Ebenfalls als Nationen (First Nations bzw. Premières Nations) wird ein Teil der Ureinwohner Kanadas bezeichnet, das sind in der Provinz 39 anerkannte First Nations (Indianer), die sprachlich zu den Gruppen der Irokesen Mohawk, Wyandot) und Algonkin (Cree, Mi'kmaq) zählen, sowie die Inuits (Eskimos).

Québec liegt im Osten Kanadas zwischen der Hudson Bay und der Grenze zu den Vereinigten Staaten entlang des Sankt-Lorenz-Stroms . Obwohl in Kanada die Amtssprachen Englisch und Französisch sind, ist die Amtssprache in der Provinz Québec dagegen nur Französisch. Dabei ist die Politik der Provinz von einer immer wiederkehrenden Debatte um die Rolle der Frankophonen im mehrheitlich anglophonen Kanada geprägt, aus der jedoch viele Bemühungen um eine größere Souveränität Québecs hervorgegangen sind. 1980 und 1995 wurden in der Provinz sogar Referenden über eine Unabhängigkeit abgehalten, die jedoch beide knapp gescheitert waren. Etwa 80% von Québecs liegen auf der Labrador-Halbinsel, die zum so genannten Kanadischen Schild gehört. Die hiesige Landschaft ist unwirtlich und sehr dünn besiedelt, aber es gibt hier große Vorkommen an Bodenschätzen.

Die Provinz ist rund 4,3 mal so groß wie Deutschland, das eine Fläche von 357.588 km² umfasst, da ist es nicht verwunderlich, dass diese Provinz in drei Klimazonen zu unterteilen ist:

1. Der Süden und Westen mit den größten Ballungsgebieten wird von einem Kontinentalklima mit warmen und feuchten Sommern und langen, kalten Wintern geprägt. In den meisten hiesigen Gebieten fallen jährlich mehr als 1.000 mm Niederschlag – davon etwa 300 mm als Schnee. Mit Tornados und Gewittern muss man hier eher selten rechnen

2. In den zentral gelegenen Regionen der Provinz findet man eher ein subpolares Klima. Daher sind die Winter in diesem Teil sehr lang und zählen zu den kältesten in Kanada. Dagegen sind die Sommer warm, aber aufgrund des Einflusses arktischer Luftmassen nur kurz. Hier fällt im Jahresdurchschnitt etwas weniger Niederschlag als im Süden.

3. In den Regionen im Norden der Provinz findet man Polarklima mit sehr kalten Wintern und kurzen und kühleren Sommern, das liegt an den Strömungen des Labradorstrom Luftmassen aus der Arktis. Es wird zu beobachten sein, wie sich besonders hier das Klima infolge der Klimaveränderung in der Zukunft entwickeln wird.

Möglicherweise interessiert es den einen oder anderen, wie die Provinz administrativ gegliedert ist. Die oberste Gesetzgebung der Provinz obliegt dem der Nationalversammlung – ein Einkammersystem – deren Abgeordnete nach dem Mehrheitssystem gewählt werden. Staatsoberhaupt von Kanada ist der König oder die Königin von Großbritannien, die durch einen Generalgouverneur bzw. eine Generalgouverneurin vertreten wird. Québec ist in 17 Verwaltungsregionen (Régions administratives) gegliedert, die wiederum in regionale Grafschaftsgemeinden Municipalités régionales de comté (MRC) gegliedert sind, die gewisse überregionale Verwaltungsaufgaben übernehmen. Die 14 kreisfreien Städte gehören nicht zu den MRC, sondern üben deren Rechte selber aus. Die Basis der kommunalen Selbstverwaltung sind die Gemeinden ville, municipalité) oder village.

Da anfangs in der Kolonie Neufrankreich fast nur Katholiken angesiedelt wurden, ist es nicht verwunderlich, dass etwas weniger als 85% der Einwohner katholisch sind. Der Schutzpatron von Québecs Johannes der Täufer. Die Erschließung von Wasserkraft hat in der Provinz hohe Priorität, so wurden 2022 von den Wasserkraftwerken etwa 90 Terrawattstunden Strom geliefert. Ein Terrawatt sind 1 Billion Watt. In und um die Ballungszentren herum befinden sich Luft- und Raumfahrtunternehmen, Informationstechnologie, wie Software- und Multimediaunternehmen. Auch die hiesige Pharmaindustrie bildet einen wichtigen Wirtschaftszweig. Und nicht zu vergessen ist der Tourismus, der zahlreichen Bewohnern Arbeitsplätze bietet.

Die beiden älteren Nationalparks der Provinz umfassen zusammen eine Fläche von rund 780 km². Hinzu kommt noch der 2009 eingerichtete Parc national Kuururjuaq im Norden Labradors mit einer Fläche von über 4.000 km². Erwähnenswert sind zudem der 1.545 km²große Parc marin du Saguenay–Saint-Laurent und die 71 Réserves écologiques mit einer Fläche von 950 km², von denen 65 nicht betreten werden dürfen und somit einen sehr hohen Schutzstatus besitzen. In der Provinz gibt es rund 18 Hochschulen bzw. Universitäten, in denen Französisch und Englisch gelehrt wird, wobei die größte Universität die von Montreal mit rund 55.000 Studenten und Studentinnen ist. Interessant ist, dass es an der Universität Bremen ein Institut für Kanada- und Québec-Studien gibt. Die Aufgabe des Instituts besteht darin, unter Beteiligung von Lehre, Forschung und Studierenden Wissen zu Kanada und der Provinz Québec zu fördern. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass zwischen 2010 und 2019 der offiziellen Statistik nach rund 25.780 Deutsche nach Kanada emigriert waren, aber 18.885 nach Deutschland zurückgekommen waren.