Die Schlösser und Gärten Potsdams und Berlins gehören seit 1990 zur UNESCO Liste des Weltkulturerbes.
Die gesamte Kulturlandschaft mit Ihren zahlreichen Schlössern und ihrer phantastischen Lage am Wasser ist einmalig in Europa. Über mehrere Jahrhunderte gestalteten die Preußischen Könige die Ufer der Gewässer von Berlin bis Potsdam zu einer Ideallandschaft auf der Suche nach Arkadien.
Park Sanssouci
Neben den Schlössern verfügt Potsdam über sieben Parklandschaften. Die bekannteste Gartenanlage ist der Park Sanssouci.
Auf Anweisung Friedrichs des Großen wurde der Wüste Berg 1744 durch die Anlage von Weinterrassen kultiviert. Durch die Ausweitung nach Westen, bildete sich bis zum Neuen Palais eine schnurgerade circa 2,5 km lange Hauptallee. Die Sehenswürdigkeiten im Park Sanssouci sind zahlreich. Neben Schlossgebäuden, Pavillons, Tempeln und Skulpturen befindet sich auch der Botanische Garten auf dem Areal, sowie die Historische Mühle, um die sich eine Legende spinnt.
Auch das Belvedere auf dem Klausberg, nördlich des Park Sanssouci gehört dazu.
Neuer Garten
Der Neue Garten entstand ab 1787. Er sollte dem Zeitgeist entsprechend ein gartenarchitektonisch modernes Bild wiedergeben und sich von den Formen des barocken Parks Sanssouci abheben. Der freien Natur nachgebildet, betonte man in der Gestaltung den landschaftlichen Charakter. Die Bäume und Pflanzen sollten ungeschnitten in freier Wuchsform natürlich erscheinen. Die bekanntesten Gebäude sind das Schloss Cecilienhof und das Marmorpalais, aber auch eine kleine Pyramide, eine Sphinx am Ägyptischen Portal der Orangerie und ein Obelisk sind zu entdecken.
Belvedere
Das Belvedere befindet sich auf dem Potsdamer Pfingstberg. Das sehr große Gebäude wurde im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) nach seinen Plänen erricht. Die Ideen zu dem romantischen Bau entstanden um 1828 im Zuge einer Italienreise des Königs. Mit der Bauausführung begann 1847 der vom König beauftragte Ludwig Persius - und nach dessen Tod - Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse. Mit einigen Unterbrechungen konnte der Bau nach dem Tod von Friedrich Wilhelm IV. von seinem Bruder Wilhelm 1861 vollendet werden. Zur Zeit der DDR verfielen das Belvedere sowie der umgebende Park. Die Sanierung nach der Wende konnte 2005 beendet werden. Heutzutage dient das Gebäude für kulturelle Veranstaltungen und steht für private Gesellschaften und Empfänge der Öffe zur Verfügung. Die beiden Türme mit ihrer herrlichen Aussicht = Belvedere können gegen ein Eintrittsgeld bestiegen werden.
Seit 1999 gehört das Belvedere zum UNESCO-Weltkulturerbe
Haus Foerster mit Garten
Karl Foerster gilt als einer der Begründer der modernen Gartengestaltung. Der Garten des Hauses ist ein wichtiges Denkmal der modernen Gartenkunst.
Schloss und Park Babelsberg
Den Landschaftsgarten Babelsberg wurde von den herausragenden Gartenarchitekten Joseph Lenne und Fürst Pückler - Muskau Mitte des 19, Jh. konzipiert. Das gleichnamige Schloss im neugotischen Stil nach englischem Vorbild errichtet, dominiert den Park auch von weitem. Das Babelsberger Schloss wurde in zwei Bauphasen in den Jahren 1834-1835 sowie 1844-1849 errichtet. Beteiligt waren u. a. die berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius. Im Park selbst findet man verstreut an strategischen Stellen Architekturen wie z.B. das Maschinenhaus am See, die Gerichtslaube - die ehemals in Berlin stand - und den Flatowturm. Der Park wurde vom kalten Krieg besonders durch Grenzbefestigungen zwischen Westberlin und der DDR stark in Leidenschaft gezogen.
Park und Schloss Charlottenhof
Der Schlosspark Charlottenhof - im Südwesten des Parks Sanssouci gelegen - wurde von Peter Joseph Lenné als Ideallandschaft errichtet. Am Rand des Parks befindet sich das Schloss Charlottenhof, das dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm - ab 1840 König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) - von seinem Vater Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) als Sommerresidenz geschenkt wurde.
An der Stelle des heutigen Schlosses stand bereits im 18. Jahrhundert ein Gutshaus im Stil des Barocks, das 1825 von König Friedrich Wilhelm III. erworden worden war und von dem Kronprinzen zwischen 1826-1829 nach Plänen von Friedrich Schinkel umgebaut wurde. Das Schloss kann nur im Zuge einer Führung besichtigt werden.
Öffnungszeiten
Mai bis Oktober:
Di. bis So. von 10:00 bis 18:00 Uhr
Montag geschlossen
November bis April geschlossen
Geschwister-Scholl-Straße 34a
14471 Potsdam
Schloss und Park Sacrow mit der Heilandskirche
Diese wunderschöne kleine Kirche liegt direkt an der Havel mitten im Schlossgarten, in dem sich auch das kleine Schloss liegt. Der Beginn der Kirche geht auf König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) zurück, der 1840 das Gut Sacrow aufkaufte. Durch den Architekten Ludwig Perseus (1803-1845) ließ er die heutige Kirche planen, die am 21. Juli 1844 in Gegenwart des Königspaares feierlich eingeweiht wurde. Der umgebende Schlosspark wurde von Peter Josef Lenné gestaltet. Nach dem Mauerbau wurden die Kirche und ihre Umgebung Teil der DDR-Grenzbefestigungen und verfiel zusehends. Zudem war die Kirche weder für DDR-Bürger noch für Westberliner oder für Bundesbürger zugänglich. Der völlige Verfall konnte 1984/1985 durch eine Spendenaktion aus dem Westen gestoppt werden. Aber erst nach der Wende konnte dieses Kleinod wieder vollständig restauriert werden. Das Gotteshaus wird von einer offenen Arkadenhalle umgeben, sodass der Eindruck einer dreischiffigen Basilika entsteht. Der neben der Kirche stehende Glockenturm - ein Campanile - beherbergt eine Glocke aus dem Jahr 1406. Das Kirchenschiff wird nach oben von einer Holzdecke abgeschlossen.
Die Heilandskirche, der Park und das kleine Schloss wurden 1992 als Teil der Potsdamer Havellandschaft - die von der Pfaueninsel bis nach Werder reicht - in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Die Gemeinde Sacrow wurde 1939 in Potsdam eingemeindet.
Schloss und Park Lindstedt
Das relativ kleine Schloss Lindstedt wurde unter der Regentschaft von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) zwischen 1858 bis 1861 nach Plänen von F. von Arnim im spätklassizistischen Stil errichtet. Ursprünglich sollte es dem König als Alterssitz dienen.
Bevor König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) das Gut Lindstedt 1828 erwarb, gehörte es von 1803 bis 1828 Vorfahren von Vicco von Bülow (Loriot).
Der ca. 2 ha große Garten wurde von dem berühmten Gartenarchitekten Lenné im Stil antiker Villengärten angelegt. Nach dem Tod von Friedrich Wilhel gehörte das Schoss zum Erbe der Königswitwe.
In den folgenden Jahren wurde das Anwesen an verschiedene Staatsbedienstete verpachtet, während es unter Kaiser Wilhelms II. (1859-1941) sogar als Quarantänestation bei Cholera- und Tuberkuloseepidemien diente. Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb Erich von Falkenhayn das Schloss als Erbpacht, der dort dann 1922 verstarb. Seine Familie bewohnte das Anwesen bis 1944 weiter.
Von 1951 bis 1978 diente das Schloss der Pädagogischen Hochschule als Lehrstätte und von 1983 bis 1994 war hier das Gerichtsmedizinische Institut untergebracht. Das Brandenburgische Gerichtsmedizinische Institut hat mittlerweile seinen Sitz in einem Gebäude gegenüber dem Schloss. Zwischen 1987 und 1988 wurde das Gebäude umfassend renoviert.
Seit 1996 wird das Schloss von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg verwaltet. Heutzutage kann es es für Veranstaltungen gemietet werden, ist ansonsten aber unzugänglich. Der Schlossgarten ist dagegen für den Publikumsverkehr geöffnet. Die Anlage liegt weniger als 1.000 m vom Neuen Palais entfernt - an der Lindstedter Chausse, die von der Amundsen Straße abgeht.
Seit 1999 stehen das Schloss und der Park auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten
Schloss und Park Sanssouci
Der Park ist insgesamt 287 ha groß und wohl der bekannteste Park von Potsdam, wenn nicht sogar von Deutschland.
Die Übersetzung von Sanssouci bedeutet „ohne Sorgen“. Das Herz des Parks ist das gleichnamige Schloss Sanssouci, das Friedrich der Große (1712-1786) als Sommerschloss durch den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff als Rokokoschloss errichten ließ. Der Zutritt wurde nur Männern gewährt. Friedrich der Große wurde Anfang der 90iger Jahren des letzten Jahrtausends, seinem ursprünglichen Wunsch entsprechend, zusammen mit seinen Windhunden umgebettet. Er ruht nun „ mit Blick in seinen Park“.
Das Schloss und der Park gehören seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe "Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin".
Das Neue Palais
Das Neue Palais befindet sich im westlichen Teil des Parks von Sanssousi und ist das größte Schloss von Potsdam. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges wurde 1763 durch Friedrich den Großen mit dem Bau begonnen und bereits 1769 vollendet. Das Schloss wurde im Stil des Barocks errichtet und sollte nur Repräsentationszwecken und nicht als Wohnraum dienen. Über 200 Räume, vier Festsäle und ein Rokokotheater waren dazu errichtet worden - rund 400 Statuen antiker Götter Götterwelt zieren Fassade und Dachbalustrade. Gegenüber dem Palais befinden sich die Schlosskolonnaden, sowiedie beiden Communs (frühere Versorgungsgebäude) in dem einen sich u.a. die Amtssitze des Präsidenten und des Kanzlers nebst der Verwaltung der Universität Potsdam befinden.
Das Neue Palais gehört seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe "Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin".
Schloss Cecilienhof
Zwischen 1913 und 1917 wurde das Schloss nach Entwürfen des deutschen Architekten, Malers, Publizisten und Politikers Schultze-Naumbur (1869-1949) für den Kronprinzen Wilhelm errichtet
Vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 bis fand hier die Potsdamer Konferenz zur Nachkriiegsordnung Deutschlands durch Stalin, Truman und anfangs Churchill statt.
Aber nach der Wahlniederlage der Konservativen Partei bei den britischen Unterhauswahlen vom 3. Juli vertrat ab dem 28. Juli Clement Attlee Großbritannien auf der Konferenz.
Schloss Cecilienhof wurde 1990 in die Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten eingetragen.
Tipp! Potsdamer Schlössernacht
Man sollte auf keinen Fall die alljährliche Potsdamer Schlössernacht verpassen. Diese findet in den verschiedenen Schlössern und Parkanlagen Potsdams statt und lädt abends zu Einblicken in die herrschaftlichen Räumlichkeiten ein.
Die Schlössernacht endet traditionell mit einem großen Feuerwerk um Mitternacht.
Neuen Kommentar hinzufügen