Die Nomaden der Steinzeit waren es, die als erste in das Gebiet um die heutige Stadt Polokwane gekommen sind. Erste stabile Siedlungen entstanden schließlich in der Eisenzeit. Das kulturell so entwickelte Volk der Mapungubwe kam vor etwa 2.000 Jahren in die Region und etablierte eine Zivilisation, die zwischen den Jahren 1000 und 1300 n. Chr. einen Höhepunkt erlebt hat. Noch heute kann man in der Weltkulturerbestätte der Mapungubwe diese zivilisatorischen Spuren nachverfolgen, die da am Zusammenstrom der Flüsse Sashe und Limpopo, also im unmittelbaren Grenzgebiet von Südafrika, Simbabwe und Botswana gelegen hat.
Nachdem in Eersteling das erste Gold der Region gefunden worden war, blühte das heutige Gebiet um Polokwane wirtschaftlich enorm auf. Das wird auch die Voortrekker, also die ersten holländischen Siedler Südafrikas dazu bewogen haben, unter ihrem Führer Andries Potgieter (1792-1852) in den 1840er Jahren die Siedlung Zoutpansbergdorp zu gründen, die etwa 100 Kilometer nordwestlich des heutigen Polokwane gelegen war. Nachdem diese Siedlung aber wegen Streitigkeiten mit lokalen Stämmen verlassen werden musste, etablierten die Voortrekker 1886 die nach ihrem Führer Petrus Jacobus Piet Joubert (1834-1900) benannte Stadt Pietersburg. Joubert war übrigens ein südafrikanischer Burengeneral und Führer der Voortrekker, der auch zwischen 1880 bis zu seinem Tod als Generalkommandant der Südafrikanischen Republik amtiert hat.
Pietersburg, zur Zeit des Zweiten Burenkrieges zur Hauptstadt der Burenrepublik Transvaal avanciert, wurde 1901 von den Briten erobert, die auch dort ein Konzentrationslager anlegten, in dem sie während des Krieges fast 4.000 Frauen und Kinder internierten. Gleich nach der Besetzung der Stadt hatten die Briten auch alle Regierungsgebäude, Waffenfabriken und sogar Zeitungshäuser zerstören lassen.
Pietersberg, wo im Jahre 1984 etwa 14.000 Weiße und 65.000 Schwarze lebten, wurde erst am 23. April 1992 offiziell zu einer Stadt. Diese wurde im Jahre 2003 schließlich in Polokwane umbenannt, was mit der seit 2002 betriebenen südafrikanischen Politik zusammenhing, landesweit alle Stadtnamen zu tilgen, die an die Apartheidvergangenheit erinnerten.
Das nach dem 2002 verstorben ANC-Politiker Peter Mokaba benannte Fußballstadion von Polokwane richtete im Jahre 2010 vier Gruppenspiele der Fußball-Weltmeisterschaft aus. Für dieses sportliche Großereignis wurde das Stadion völlig neu gebaut und östlich vom alten Pietersburg Stadium angesiedelt.
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