Das heutige Papenburg wurde im Jahr 1631 von Dietrich von Velen (1581-1657) gegründet. In diesem Jahr belehnte der Fürstbischof von Münster Ferdinand von Bayern (1577-1650) seinen Drosten Dietrich von Velen und dessen Nachkommen mit der Burg und dem Gut Papenburg.
Ferdinand von Bayern war von 1612 bis 1650 Kurfürst und Erzbischof von Köln. Außerdem war er Fürstbischof von Hildesheim, Lüttich, Münster sowie als Ferdinand I. Bischof von Paderborn.
Er war ein führender Vertreter der Gegenreformation im Nordwesten von Deutschland und ein besonders fanatischer Befürworter von Hexenprozessen.
Aber die Geschichte der Stadt begann erheblich früher.
Um das Jahr 800 wurde in Aschenburg – einem Stadtteil des heutigen Papenburgs – eine Taufkirche gegründet.
Aschendorf wurde um 850 in einer Schrift über das Leben und Wirken des Bischofs Liutbert (um 790-871) erstmalig erwähnt. Liutbert war von 849 bis 870 der vierte Bischof von Münster.
Im Jahr 1266 errichtete der Bischof von Münster – Gerhard von der Mark (1220-1272) – die Friedeburg, die aber bereits 1272 von den Einwohnern Aschenburgs wieder zerstört wurde.
Um das Jahr 1250 wurde durch den Bischof von Münster, Otto II. (-1259) die Wasserburg "Papenborch“ errichtet, die sich auf dem heutigen Gelände des Forums Alte Werft befand.
Die Burg diente den Bischöfen von Münster als Unterkunft bei Ihren Fahrten nach Ostfriesland. Um die Burg ständig bewohnbar zu machen, wurde sie 1458 durch den Bischof Johann von Pfalz-Simmern (1429-1475) als Lehen an Hayo von Haren (genannt: von der Papenborch) übergeben. Die dazu ausgestellte Urkunde ist die älteste urkundliche Erwähnung Papenburgs.
Im Jahr 1460 kam die Burg kurzzeitig in den Besitz von Rolf und Engelbert von Langen, die sie überfallen hatten, um damit Entschädigungen von Münster zu erzwingen.
Aber die Streimacht des Bischofs Johann befreite die Papenborch, die danach wieder Hayo von Haren übertragen wurde.
1484 erbte sie Hayos Sohn, Alrick von der Papenburg, und erhielt sie vom Bischof Heinrich III. (1440-1496) von Münster als Lehen, aber bereits 1486 verstarb er, und so ging die Papenburg in den Besitz seiner beiden Schwestern Adde und Awe über, deren Ehemänner Ludeke Hake und Winrich von Brahe im November 1486 damit belehnt wurden. Nach Hakes Tod ging das Lehen 1489 in den alleinigen Besitz von Winrich von Brahe über. Noch vor dem Ableben von Winrich von Brahe erhielt sie 1509 sein Schwiegersohn Egert Nagel über. Nagel verkaufte seinen Anteil an der Papenburg an Klaus Hatte, der 1521 damit belehnt wurde.
Nach einer Reihe von weiteren Besitzern kam die Burg an von Schwarzenberg, der sie wegen der hohen Instandhaltungskosten verkaufen wollte. Unter den Kaufinteressenten war Dietrich von Velen, der um die sie umgebende Moorlandschaft kolonialisieren und hier nach holländischem Vorbild eine Fehnkolonie (Moorkolonie) gründen wollte. Das Jahr 1631 gilt – wie anfangs dargestellt – als das Gründungsjahr von Papenburg.
Im Jahr 1679 kam es zudem zur Gründung eines Franziskanerklosters in Aschendorf, das 1812 aber wieder aufgehoben wurde.
Der Fürstbischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen (1606-1678) stattete im Februar 1657 das Gut Papenburg des Dietrich von Velen mit den Rechten einer "Herrlichkeit" aus. Dieser erhielt damit auch das Recht zur Ausübung der Gerichtsbarkeit. Und ein Jahr später (1680), nach der Gründung des Franziskanerklosters, wurde durch Hermann Matthias von Velen und seiner Ehefrau Margaretha Anna die älteste Pfarrkirche in Papenburg gestiftet und dem heiligen Antonius geweiht.
Das Gut Altenkamp konnte 1729 fertiggestellt werden.
Willm Rolf Meyer (1764-1841) gründete im Jahr 1795 durch den Kauf der Thurmwerft am Hauptkanal die heutige Meyer Werft. Anfangs liefen hier Holzsegelschiffe vom Stapel, aber ab 1872 wurden Eisenschiffe mit Dampfmaschinen als Antrieb gebaut, und seit etwa 1988 sind es auch Kreuzfahrtschiffe. Nach seinem Tod im Jahr 1841 übernahm sein Sohn Franz Willhelm Meyer (1804-1876) das Unternehmen. Seit 1982 bis heute wird die Werft von Bernhard Meyer (geb. 1948) geführt.
Die Firma befindet sich noch immer im Besitz der Familie Meyer und besitzt die Rechtsform einer GmbH.
Der Herzog von Arenberg lehnte eine 1806 durch Papenburger Schiffsreeder eingereichte Bittschrift, Papenburg in die Unanhängigkeit zu entlassen, brüsk ab.
Zwischen 1810 und 1813 wurden Aschendorf und die "Herrlichkeit" Papenburg unter Napoleon Teil von Frankreich.
Das hannoversche Amt Aschendorf wurde 1827 gebildet, und zwischen 1832 und 1833 wurde das Amtshaus Nienhaus in Aschendorf neu errichtet. Die neue Verfassung von 1833 Papenburg wurde gegen den Widerstand der Stadt erlassen, da Papenburg darin den Status eines "Fleckens" erhalten hatte. Im Jahr 1841nahm die Papenburger Navigationsschule ihren Lehrbetrieb auf, sie wurde aber am 01. Mai 1924 wieder geschlossen.
Am 30. März 1853 kaufte die Gemeinde der Familie von Landsberg-Velen ihre grundherrlichen Rechte ab, womit die "Herrlichkeit" Papenburg erloschen war. Mit Wirkung vom 09. Januar 1861 wurden Papenburg die Stadtrechte verliehen. Und im Jahr 1884 wurde Aschendorf Sitz eines preußischen Landkreises und erhielt 1952 die Stadtrechte.
Im Zuge der niedersächsischen Gemeindereform wurden am 01. Januar 1973 die Stadt Aschendorf und die Gemeinden Bokel, Tunxdorf, Nenndorf und Herbrum in die Stadt Papenburg eingemeindet. Seit 1977 gehört Papenburg zum Landkreis Emsland. Und am 1. Januar 1985 erhielt Papenburg den Status einer "selbständigen Stadt".
Am 13. März 2013 verließ die "Norwegian Breakaway"
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– die Meyer Werft für Testfahrten in der Nordsee. Es besitzt eine Größe von rund 146.600 BRZ (Bruttoraumzahl) bei einer Länge von 324 m und einer Breite von 39,7 m. Das etwa gleich große Schwesterschiff, die "Norwegian Getaway", wurde am 10. Januar 2014 an die Reederei Norwegian Cruise übergeben.
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