Besondere Plätze und Straßen
Deribasovskaya
Der breite, von hohen Kastanien gesäumte Fußgängerboulevard ist die Flaniermeile der Stadt und der Hauptanziehungspunkt für Touristen. Hier befinden sich die meisten Cafés und Restaurants und eine große Anzahl von Geschäften und Kaufhäusern jeder Art. Von morgens bis abends schlendern hier die Menschen auf und ab, vorbei an Jugendstilfassaden und klassizistischen Gebäuden.
Primorsky Boulevard
Die Prunkstraße verläuft parallel zur Uferlinie und gilt als eine der schönsten Straßen Odessas. Zahlreiche prächtige Bauwerke schmücken den von Bäumen gesäumten, weitgehend autofreien Boulevard. Die Straße beginnt an der ehemaligen Residenz von Graf Voroncov (1782-1856), eines der schönsten klassizistischen Bauwerke der Stadt, führt am oberen Ende der Potemkinschen Treppe und am klassizistischen Londonskaya Hotel vorbei und endet am Puschkin-Denkmal, das gegenüber vom Sitz der Stadtregierung steht.
Kulikovo Pole
Der Platz neben dem Hauptbahnhof wird auch Lenin-Platz genannt. Er ist der größte der Stadt. Seit 1967 blickt eine 6 Meter hohe Leninstatue entschlossen über den Platz. Zu Sowjetzeiten wurden hier Militärparaden abgehalten.
Platz des 10. April
Der große Kreisel am südlichen Ende des Pobedeh Parks erinnert an die Befreiung von der deutsch-rumänischen Besatzung im Jahre 1944. In seiner Mitte erhebt sich ein monumentaler Obelisk, an dem mehrere Gedenktafeln angebracht worden sind.
Besondere Bauwerke
Potemkinsche Treppe
Die legendäre 192-stufige Treppe verbindet die Innenstadt Odessas mit dem Hafen und ist das Wahrzeichen der Stadt.
Auf 142 Metern Länge überwindet sie 30 Höhenmeter. Sie wurde von 1837 bis 1841 erbaut und stellt eine architektonische Meisterleistung dar. Durch die von oben nach unten immer breiter werdenden Stufen, die oberste misst 12,5 Meter Breite und die unterste 21,6 Meter, entsteht eine optische Täuschung. Von oben betrachtet scheint die Treppe auf ganzer Länge gleich breit zu sein, während sie von unten betrachtet länger aussieht, als sie eigentlich ist. Außerdem sind auf ganzer Länge 10 Treppenabsätze auf die Art zwischen den Stufen angelegt, dass von oben nur die Absätze und nicht die Stufen und von unten nur die Stufen und nicht die Absätze zu sehen sind.
International bekannt wurde die Treppe durch ihren Auftritt in Sergej Eisensteins Stummfilmklassiker "Panzerkreuzer Potemkin".
In einer zentralen Filmszene rollt ein Kinderwagen fast in Zeitlupe die Stufen herab. Diese Szene wurde seither in zahlreichen Filmen zitiert. Die Treppe erhielt erst 1950 zum 50. Jahrestag der Meuterei auf dem Kriegsschiff Potemkin ihren heutigen Namen. Zuvor war sie als Richelieu- oder Boulevard-Treppe bekannt.
Dort steht auch die Kanone des englischen Schiffs "Tigris", das im Krim-Krieg sank.
Katakomben
Odessa ist fast wie ein Schweizer Käse von Höhlen unterwandert. Das Höhlen- bzw. Tunnnelsystem besitzt eine Länge von rund 2.500 km und erstreckt sich weit bis in die Außenbezirke hinein. Die Tunnels entstanden als das Odessa im 19. Jahrhundert angelegt wurde und man aus dem Boden Sand- und Kalkstein als billiges Baumaterial für die Häuser entnommen hatte. Diese Minen wurden im Laufe der Jahrzehnte, mit bis zu 60 m Tiefe und drei Ebenen gegraben, immer weiter getrieben und ergeben heute die Katakomben und Tunnelsysteme Odessas. Nur ein geringer Teil dieser Katakomben kann heute besichtigt werden. In dem nicht vollständig kartierten System, zu dem es insgesamt etwa 1.000 Zugänge gibt, kommt es immer wieder zu Todesfällen.
Rathaus
Doomskaya-Platz 1
Das repräsentative Gebäude wurde 1834 fertig gestellt.
Zwischen 1871 und 1873 wurde es umgebaut und erhielt seine heutige Form. Jede halbe Stunde spielt eine über dem mit Säulen und Statuen verzierten Eingangsportal montierte Uhr die Melode "Odessa meine Stadt", die einer russischen Oper entnommen ist.
Die Passage
Die prächtige überdachte Einkaufspassage wurde zwischen 1898 und 1899 von den Wiener Architekten Fellner und Helmer erbaut, von denen auch die Pläne für die Oper stammen. Der Innenraum ist bis zur Decke mit üppigen Skulpturen verziert. Das Bauwerk liegt am Deribasovskaya Boulevard.
Paläste
Schah Palast
Gogolya 2
Das Gebäude wurde 1852 für einen reichen Grundbesitzer erbaut. Die Architektur ist an das Erscheinungsbild mittelalterlicher Burgen angelehnt, mit zinnenbewehrten Türmen und einem großen Innenhof. 1909 wurde der Palast dem aus Iran nach Odessa geflohenen Schah Mohammad Ali überlassen und trägt seither seinen Namen. Seit 2002 gehört das sanierte Gebäude einer Bank.
Museen und Galerien
Archäologisches Museum
Lanzheronovskaya 4
Das Museum beschäftigt sich in erster Linie mit der Geschichte des nördlichen Schwarzmeerraums. Neben der umfangreichen Sammlung archäologischer Fundstücke werden auch Exponate aus dem Alten Ägypten, dem antiken Griechenland, aus Rom und aus Zypern ausgestellt. Es verfügt außerdem über eine etwa 50.000 Exponate zählende Münzsammlung.
Gemäldegalerie
Sofijskaya 5
In dem Museum werden Werke ukrainischer und russischer Künstler vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart ausgestellt.
Heimatkunde Museum
Gavanaya 4
Das Museum beschreibt die Geschichte der Stadt von den frühen Besiedelungen im 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Literaturmuseum
Lanzeronivskaya 2
Das Museum besteht seit 1984 und widmet sich der Literaturgeschichte Odessas von 1794 bis in die Gegenwart. In drei Teilen behandelt die Ausstellung die Zeit der Dekrabisten des frühen 19. Jahrhunderts, das literarische Leben der 1840er und 1850er Jahre und die Zeitspanne von der Oktoberrevolution über den Russischen Bürgerkrieg bis zur Aufbauphase in den 1920er und 1930er Jahren.
Museum der Heldenhaften Partisanen
Das Museum der Heldenhaften Partisanen befindet etwa 17 km außerhalb von Odessa und kann gut über die Europastraße 95 mit dem Taxi erreicht werden. Hier ist einer der wenigen für das Publikum zugänglichen Einstiege in die Katakomben. Im Zweiten Weltkrieg hatten sich hier während der Schlacht um Odessa Partisanen, die gegen die rumänischen Besatzungstruppen und ihre deutschen Unterstützer gekämpft hatten, versteckt. Unter anderem kann man das ehemalige Krankenlager, eine Küche und der Kommandoposten der sowjetischen Partisanen besichtigen.
Museum der Schwarzmeerflotte
Lanzeronivskaya 6
Das militärhistorische Museum beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte der Schwarzmeerflotte.
Museum für westeuropäische und orientalische Kunst
Puskinskaya 11
In dem schönen Gebäude aus den 1830er Jahren befinden sich Kunstwerke europäischer Künstler vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Statuen aus dem antiken Griechenland und Werke aus China, Japan, Iran und Indien.
Opernhäuser und Theater
Opernhaus
Chaikovskovo 1
Das prächtige klassizistische Opernhaus gilt als eines der schönsten der Welt. Vor allem die üppig dekorierten Innenräume sorgen für diesen Ruf. Außerdem ist die Oper für ihre hervorragende Akustik bekannt. Das Gebäude wurde von 1884 bis 1887 von den Wiener Architekten Fellner und Helmer errichtet, nachdem das ursprüngliche Gebäude von 1809 bei einem Brand zerstört wurde. Heute finden regelmäßig Ballet- und Opernaufführungen statt.
Music Comedy Theater
Panteleimonovskaya 3
In dem Schauspielhaus, das 1946 gegründet wurde, finden Musicals, Ballettaufführungen und Konzerte statt.
Philharmonie
Bunina 15
Die Philharmonie befindet sich ausgerechnet in dem Gebäude, das zu Baubeginn absichtlich mit einer schlechten Akustik versehen werden sollte - dem der Börse. Scheinbar hat der italienische Architekt im 19. Jahrhundert das Bauziel nicht ganz erreicht, es finden heute regelmäßig Aufführungen statt. Das Gebäude zählt zu den schönsten der Stadt. Von außen besticht die Monumentale Renaissance-Fassade, von Innen die reich mit Marmor verzierte Dekoration.
Kirchen, Klöster, Kathedralen
Spaso-Preobrazhensky Kathedrale (Verklärungskathedrale)
Sobornaya Platz
1795, nur ein Jahr nach der Stadtgründung, wurde mit dem Bau der orthodoxen Kathedrale begonnen. Sie wurde jedoch erst in den 1830er Jahren vollendet. Damals galt sie als eine der größten Kathedralen Russlands, die etwa 10.000 Menschen Platz bot. Auf Befehl Stalins wurde sie 1936 vollständig zerstört. Nur die Grundmauern sind teilweise übrig geblieben. Seit 1999 wird die Kathedrale neu errichtet. 2001 wurde der Turm fertig gestellt.
Erzengel Michael Frauenkloster
Uspenskaya 4
Das Frauenkloster wurde von den Sowjets beschlagnahmt. Nach der ukrainischen Unabhängigkeit wurde es an die orthodoxe Kirche zurückgegeben und erstrahlt in altem Glanz.
Panteleimon-Kathedrale
Panteleimonovskaya 66
Die Kathedrale mit ihren silbernen Kuppeln wurde 1895 erbaut. Einige Fresken aus jener Zeit haben die 30 Jahre dauernde Nutzung des Gebäudes als Planetarium gut überstanden.
Uspenski Kathedrale
Preobrazhenskaya 70
Die orthodoxe Kathedrale wurde 1869 erbaut und konnte als eine der weniger Kirchen die Sowjetzeit unbeschadet überstehen. Der Turm der pastellblauen Kirche überragte mit 56 Metern Höhe bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs sämtliche Gebäude der Stadt.
Universitäten
Odessa verfügt über eine recht große Anzahl an Hochschulen und Universitäten, hier die wichtigsten:
Staatliche I.I. Metschnikow Universität Odessa
Diese Universität wurde 1857 als Neurussische Universität eröffnet und 1945 wurde nach dem ukrainischen Nobelpreisträgers für Physiologie oder Medizin Ilja Iljitsch Metschnikow in Staatliche I.I. Metschnikow Universität Odessa umbenannt. Von der Universität wird u.a. das bedeutende Astronomische Observatorium Odessa betrieben.
Staatliche Polytechnische Universität Odessa
Diese Universitäten wurde im September 1918 gegründet und bildet insbesonders in den Ingenieurswissenschaften aus.
Staatliche Marineuniversität Odessa
Die Staatliche Marineuniversität Odessa bildet Marineoffiziere aus.
Staatliche Medizinische Universität Odessa
Die Staatliche Medizinische Universität Odessa zur Ausbildung von Ärzten wurde bereits im Jahr 1910 gegründet.
Staatliche Wirtschaftsuniversität Odessa
An der Staatlichen Wirtschaftsuniversität Odessa werden die Wirtschaftswissenschaften gelehrt und zu der Thematik geforscht.
Parkanlagen
Deribasovskaya Park (Gorsaud)
Deribasovskaya
Der älteste Park der Stadt wurde bereits 1803 angelegt. Er wird von einer Fontäne und mehreren Denkmäler geschmückt.
Denkmal „der zwölfte Stuhl“, das zum Werk von Ilf und Petrow „12 Stühle“ gewidmet ist, Denkmal zu L. Utjosow und Denkmäler zu Löwe und Löwin mit Löwenjungen wurden ebenfalls restauriert und veredelt.
Zahlreiche Souvenirstände stehen für die Touristen bereit.
Pobedeh Park
Der Park zieht sich entlang der Westseite des Shevchenko Boulevards. Er wurde 1960 zum neunzigsten Geburtstag Lenins unter dem Namen Lenin Park eröffnet. Über 500 verschiedene Pflanzenarten wurden hier gepflanzt, ein kleiner Teich und mehrere Brücken und Fontänen angelegt.
Shevchenko Park
Der Park wurde 1875 angelegt. Heute hat er eine Größe von 94 Hektar. Auf dem Gelände befinden sich mehrere Denkmäler und Statuen, unter anderem von dem Namensgeber des Parks, dem Dichter Taras Sevchenko.
Stadion
Schwarzes Meer
Das Schwarze Meer ist ein Binnenmeer und umfasst eine Fläche von rund 424.000 km² - die Fläche Deutschlands zum Vergleich beträgt 357.050 km².
Es ist bis zu rund 2.245 m tief. Über den Bosporus und die Dardanellen ist es mit dem Mittelmeer verbunden.
An das Schwarze Meer grenzen Bulgarien, Georgien, Rumänien, Russland, die Türkei sowie die Ukraine.
Badestrände
Entlang der Bucht von Odessa erstrecken sich über 40 Kilometer mehrere Badestrände. Alle sind gut per Bus, Straßenbahn oder Schiff zu erreichen. Wegen des gemäßigten Klimas und den langen Sommern dauert die Badesaison an Odessas Stränden von Mai bis Oktober. Sie sorgen für Erholung und maritimes Flair, sind jedoch in der Regel während der Sommermonate ständig überfüllt.
Die beliebtesten Strände sind der Arkadija und der Zolotyj bereg. Ersterer kann auch vom Hafen aus mit dem Boot erreicht werden, wobei an weiteren Badestränden halt gemacht wird.
Hafen
Odessas Hafen war für die Einwohner der Stadt und die wirtschaftliche Entwicklung schon immer von zentraler Bedeutung. Er ist der größte und einer der wichtigsten Handels- und Passagierhäfen der Ukraine. Neben den zahlreichen Frachtschiffen, die hier abgefertigt werden, laufen auch viele Passagierschiffe und private Jachten in den Hafen ein. Am Hafen herrscht stets Betrieb und er stellt so etwas wie das schlagende Herz der Stadt dar.
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