Stadtgeschichte

Im Jahr 1248 stiftete der Markgraf Johann I. (1213-1266) in Spandau die Stadt Neubrandenburg, die in der Folge mit Siedlern aus der Altmark besiedelt wurde.
Bereits 12 Jahre später (1260) entstand hier eine marktgräfliche Residenz mit einem Franziskanerkloster. Zudem wurde die Stadt mit Hilfe einer hölzernen Wehranlage geschützt. Später wurde sie durch eine Wehranlage aus Stein mit vier Stadttoren, zwei Türmen und 56 Wachhäusern (Wiekhäuser) ersetzt.

Im Jahr 130 geriet die Region infolge einer Heirat zu Mecklenburg. Zwischen 1525 und 1530 wurde die Region protestantisch und infolgedessen wurde das hiesige Franziskaner Kloster geschlossen und in ein Armenhaus umgewidmet.

Im Jahr 1631 eroberte der kaiserliche Feldherr Tilly (1559-1632) die Stadt und verwüstete sie. Viele Menschen wurden ermordet, gefoltert oder vergewaltigt und Kirchen und Wohnhäuser wurden ausgeraubt und zerstört. Die Stadt brauchte rund 150 Jahre, um sich von dieser Schreckenszeit zu erholen. Die Entwicklung der modernen Artillerie zeigte, dass die Wehranlage nutzlos geworden war. Daraufhin wurden u.a. die Wachhäuser in Wohn- und Geschäftshäuser umgewandelt.
Ein Stadtbrand vernichtete 1676 große Teile der historischen Bausubstanz. Seit dem Ende der 1730er Jahre entstanden zahlreiche Gebäude, die neben den mittelalterlichen Wehrbauten und Kirchen das Bild der Altstadt bis 1945 prägten.

Im Jahr 1737 verwüstete ein weiterer großer Brand Teile der Stadt. Aber danach begann eine Zeit der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte.

Der Schriftsteller Fritz Reuter, der für seine Werke in niederdeutscher Sprache bekannt ist, lebte von 1856 bis 1863 in der Stadt. Zu Ehren von Fritz Reuter wurde 1893 ihm zu Ehren ein Denkmal errichtet.
Nachdem die Stadt 1864 an das Eisenbahnnetz angeschlossen worden war, begann auch hier die Industrialisierung..

Nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland begann man ab 1935 mit dem Aufbau einer Rüstungsanlagen. So gab es auf einer Insel im Tellensesee eine Insel auf der Torpedos getestet wurden.

Am 29. April 1945 marschierten Einheiten der Roten Armee ohne größere Gegenwehr in die Stadt ein. Infolge von bewusster Brandstiftung durch die Sowjets wurden rund 80% der Gebäude in der Innenstadt zerstört.
Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in der Stadt das Kriegsgefangenenlager "Stalag II A“, in dem insgesamt 70.000 Gefangene interniert waren. Von denen kamen ca. 6.000 sowjetische Gefangene und ca. 500 Gefangene der Alliierten ums Leben.
Nach Kriegsende wurde hier ab Juli 1945 bis 1948 das sowjetische Speziallager Nr. 9 "Fünfeichen" errichtet. Von den insgesamt hier inhaftierten 15.400 Menschen kamen aufgrund der katastrophalen Haftbedingungen ca. 4.900 ums Leben.

Einige Jahre nach Gründung der DDR wurde Neubrandenburg im Jahr 1952 zu einer Bezirkshauptstadt. Dadurch wuchs die hiesige Wirtschaft und damit auch die Bevölkerung, die 1988 über 90.000 Menschen umfasste. Außerdem wurde die Stadt eine Kultur- und Sportstadt und ein Standort für die Nationale Volksarmee (NVA) Aber auch die Staatssicherheit (Stasi) war hier führend vertreten.

Nach der Wende entwickelte sich die Stadt wieder wirtschaftlich wie auch kulturell - nicht zuletzt durch die Anbindung an die A 20 (Ostseeautobahn). Zudem wurde sie ein Oberzentrum in der Mecklenburgischen Seenplatte.

!994 wurde nach einer umfassenden Renovierung das Schauspielhaus neu eröffnet und 2001 nach ebenfalls umfangreichen Renovierungs- und Umbauarbeiten die Konzertkirche in der früheren Marienkirche

Nach der Kreisgebietsreform von 2011 wurde Neubrandenburg zur Kreisstadt im neugeschaffenen Landkreis "Mecklenburgische Seenplatte".
Die Stadt ist mit etwas weniger als 65.000 Einwohnern nach Rostock und Schwerin den Einwohnern nach die drittgrößte Stadt von Mecklenburg-Vorpommern

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