Jomo Kenyatta (1893 – 1978)
Kenyatta war 1963 mit der Unabhängigkeit Kenias der erste Ministerpräsident und ab 1964 der der erste Staatspräsident des Landes. Vor der Unabhängigkeit hatte Kenyatta am Mau-Mau Freiheitskampf teilgenommen und war dafür mehrere Jahre inhaftiert worden. Unter seiner Herrschaft kam es zu einer Landreform, bei der es sogar gelang, die weißen Siedler im Land zu behalten. Er wird heute als "Vater der Nation" verehrt und verherrlicht.
Daniel Arap Moi (geb. 1924)
Daniel Arap Moi war zwischen 1978 und 2002 Staatspräsident von Kenia. Nach dem Tod Kenyattas trat er ohne Wahlen die Präsidentschaft an; sein Führungsstil galt als autoritär. 1982 unternahmen Luftwaffenoffiziere einen Putschversuch gegen Moi, der jedoch scheiterte. Da die Kenya African Union (KAU), die einzige zugelassene Partei war, konnte Moi seine Position sogar festigen. 2002 konnte Moi aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht mehr antreten. Der Oppositionsführer Mwai Kibaki, der frühere Vizepräsident Kenias, gewann die Wahlen.
Ludwig Krapf (1810 – 1881)
Der schwäbische Missionar Ludwig Krapf brachte den Mombasadialekt Kiswahili in Schriftform. Damit schuf er die Basis für den raschen Aufstieg des Kisuaheli zur Verkehrs- und Handelssprache Ostafrikas. Neben Englisch ist Kisuaheli noch heute Amtssprache in Kenia. Auch Krapfs Bibelübersetzung hat seine Spuren hinterlassen - etwa 70 Prozent der Kenianer sind heute Christen.
Wangari Maathai (geb. 1940)
Die kenianische Universitätsprofessorin, Umweltschützerin und Vize-Umweltministerin erhielt 2004 den Friedensnobelpreis.
Mwai Kibaki (geb. 1931)
Kibaki ist seit 2002 der dritte Staatspräsident Kenias. Der Kikuyu gehörte seit 1960 der Einheitspartei Kenya African National Union (KANU) an, war in Jomo Kenyattas Kabinett Finanzminister und Vizepräsident unter Daniel Arap Moi. Im Vergleich zu seinen Vorgängern ist sein Führungsstil eher liberal. Man wirft ihm allerdings vor, die Korruption im Land nicht genügend eindämmen zu können, auch wenn er während seiner Amtszeit vieles durchsetzen konnte, wie beispielsweise den kostenlosen Grundschulbesuch aller Kinder.
Karen Blixen (1885 – 1962)
Die dänische Schriftstellerin leitete 17 Jahre lang eine Kaffeefarm in Kenia in der Nähe von Nairobi an den Ngong Bergen. Ihre Bücher erschienen unter dem Pseudonym Isak Dinesen. Ihre Biographie wurde in dem Film "Jenseits von Afrika" mit Meryl Streep in der Hauptrolle verfilmt. Ihr Roman "Afrika, dunkel lockende Welt" beginnt mit den Worten „Ich hatte eine Farm in Afrika, am Fuße der Ngong Berge...“, ebenso wie auch die Verfilmung. 1931 musste Karen Blixen im Zuge der Weltwirtschaftskrise ihre Farm verkaufen und kehrte nach Dänemark zurück. In Ngong bei Nairobi auf ihrer ehemaligen Farm befindet sich heute das "Karen Blixen Museum".
Denys Finch-Hatton (1887 – 1931)
Der englische Adlige und Großwildjäger im heutigen Kenia war der Liebhaber der Schriftstellerin Karen Blixen (siehe oben). In der Verfilmung ihrer Biografie wurde er von Robert Redford dargestellt. Außerhalb von Nairobi befindet sich das "Denys Fich-Hatton Memorial".
Meja Mwangi (geb. 1948)
Dieser Schriftsteller gehört zu den bedeutendsten seines Landes und erhielt 1992 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Der Kikuyu schrieb Romane, Kinderbücher, Filme und Theaterstücke, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Er arbeitete auch zusammen mit Sydney Pollack an der Regie des Films "Jenseits von Afrika". Zu seinen Werken zählen außerdem "Nairobi", "Wie ein Aas für Hunde", "Kariuki und sein weißer Freund" und "Narben des Himmels".
Grace Ogot (1930-2015)
Die wohl bedeutendste Autorin Ostafrikas gehörte zu den ersten Schriftstellerinnen des Kontinents. Sie arbeitete zunächst als Hebamme, später als Journalistin und Sprecherin für den BBC. Sie war als Botschafterin für die UNO und die UNESCO tätig, war ab 1984 Parlamentsmitglied und Assistant Minister unter Daniel Arap Moi. Mit ihren Kurzgeschichten und Romanen erregte sie internationale Aufmerksamkeit. Zu ihren Werken zählen "The Promised Land", "Land Without Thunder", "The Other Woman", "The Graduate", und "The Island of Tears". Ogot war am 18. März 2015 in Nairobi verstorben
Ngugu Wa Thiong’o (geb. 1938)
Der berühmte kenianische Schriftsteller und Kulturwissenschaftler ist ein Kikuyu, der in seiner eigenen Sprache publiziert, obwohl es bislang keine Schriftform dieser afrikanischen Sprache gab. Sein Widerstand gegen die britische Kolonialpolitik machte ihn ebenso populär wie seine aufklärerischen Themen. Für das Theaterstück "Ich heirate dich, wann ich will" wurde er 1977 von der Moi-Regierung verhaftet und gefoltert; seine Stücke wurden verboten. In den 80er Jahren gewährte England ihm politisches Asyl.
Richard Dawkins (geb. 1941)
Der englische Zoologe, Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe erlangte weltweite Bekanntheit durch seine Theorie des egoistischen Gens. Er ist Verfechter der darwinistischen Evolutionstheorie und Kritiker des Kreationismus.
Richard Leakey (geb. 1944)
Der weltbekannte Paläonthropologe ist der Sohn von Louis Leakey und der Bruder von Jonathan Leakey, der 1964 den ersten versteinerten Homo habilis fand. Richard fand am Turkana-See in der Nähe von Nairobi zusammen mit seiner Frau Maeve Leakey Schädel des Homo habilis und des Homo erectus, die belegen, dass in Ostafrika schon zwei bis vier Millionen Jahre vor Christus die Vorfahren des heutigen Menschen lebten. Die National Geographic Society unterstützte ihn bei seinen Ausgrabungen zwischen 1969 und 1975. Leakey war nicht nur Leiter zahlreicher Expeditionen und Ausgrabungen sonders auch Direktor des Nationalmuseums von Kenia und der oberste Chef aller Ausgrabungsstätten Kenias. Der ehemalige Präsident Daniel Arap Moi ernannte ihn 1989 zum Leiter des Kenya Wildlife Service. 1993 verlor Leakey bei einem Flugzeugabsturz beide Unterschenkel. Er trat von seinen Posten zurück, gründete aber die oppositionelle Partei Swahili for Noah’s Ark (SAFINA) und kämpfte gegen die Korruption in Kenia. Man bedrohte ihn bereits wiederholt mit dem Tode, lässt ihn seit langem überwachen und zwang ihn zum Rücktritt aus der Politik. Dennoch gehört Leakey zu den angesehensten Persönlichkeiten des Landes und hält weiterhin politische Reden, um die Menschen politisch zu unterstützen. Zu seinen Werken gehören "One Life: An Autobiography", "Die Menschen vom See: Neueste Entdeckungen zur Vorgeschichte der Menschheit", "Die sechste Auslöschung: Lebensvielfalt und die Zukunft der Menschheit" und "Die Suche nach dem Menschen: Was wir wurden, was wir sind".
Roger Whitaker (geb. 1936)
Roger Whitaker wurde am 22. März 1936 in Nairobi geboren. Der britische Sänger hat weltweit mehr als 55 Millionen Platten verkauft. Zu seinen Alben gehören "Mein Deutsches Album", "Zum Weinen ist immer noch Zeit", "Typisch Roger Whitaker", "Voyager", "Ein Glück, dass es Dich gibt", "Live in Berlin", "Mein schönster Traum" und "Moments In My Life".
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