Malmö: Kurze Geschichte

Eine erste urkundliche Erwähnung erhielt Malmö im Jahr 1116. Aber erst im Jahr 1275 wurde der seinerzeit dänischen Siedlung am Öresund durch den dänischen König Erik V. Klippling (1249-1286) das Stadtrecht verliehen, das 1353 mit zusätzlichen Privilegien ergänzt wurde.
Da Malmö für Dänemark eine strategisch wichtige Lage besaß, entwickelte sich die Stadt recht schnell. Aber auch der Heringsfang war in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts - bis ins 16. Jahrhundert hinein - ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Stadt.
Unter der Herrschaft des Dänenkönigs Erich von Pommern (1382-1459) entstanden im Verlauf des 15.Jahrhunderts die ersten Wehranlagen der Stadt, darunter das heutige Malmöhaus.

Aufgrund der Bedeutung der Stadt kam es jedoch immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den in der Region Schonen (Skåne) herrschenden Dänen und den Schweden.

Mit dem Tode des dänischen Königs Christoph II. Im Jahr 1332 gelangte die Regioen Skåne und damit auch Malmö unter schwedische Herrschaft. Christoph II. hatte das Gebiet an den Grafen von Holstein verpachtet, der nach dessen Tode das Gebiet and den Schwedenkönig Magnus Eriksson für ca. 34.000 Mark Silber verkaufte. Kurz darauf rief die Bevölkerrung Skånes Magnus Eriksson zum König von Skåne aus und die Region wurde ein unabhängiges Königreich.

Die Unabhängigkeit Schonens hielt jedoch nur bis zum Jahr 1360 an. Im Rahmen einer militärischen Kampagne zur Rückeroberung von verlorenen dänischen Gebieten gewann der dänische König Waldemar IV. den Ersten Hansekrieg und die Region Schonen wurde erneut Teil Dänemarks. Im Zweiten Hansekrieg von 1361 bis 1370 siegte der Bund der Hansestädte. Die Region Schone verblieb mit dem Friede von Stralsund bei Dänemark, der Bund der Hansestädte erhielt jedoch die Festungen Helsingborg, Malmö, Skanør und Falsterbo für 15 Jahre. Ab 1397 bis 1523 ging die Region Skåne und somit Malmö in der Kalmarer Union (Vereinigung der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden) auf.
Erst mit dem Frieden von Roskilde im Jahr 1658, der den Zweiten Nordischen Krieg beendete, wurde die Region Skåne sowie alle weiteren dänischen Besitztümer östlich des Öresunds schwedisch.

Malmö ist der "Geburtsort" der dänischen Reformation, so wurde die erste lutherische Predigt Dänemarks in Malmö gehalten und die erste Bibel 1550 in dänischer Sprache hier gedruckt.

Unter dem damaligen Bürgermeister Jörgen Kock wurde1546 das Rathaus am Stortorget (Großer Platz) fertiggestellt. Um den Platz mit dem Rathaus zu gestalten, hatte Kock vorher ganze Straßenzüge in der Region abreißen lassen.

Im Jahr 1657 besiegte Karl X. Gustav (1622-1660) die Dänen. Sein Zug über den zugefrorenen Kleinen und Großen Belt gilt als eine der wagemutigsten Kriegstaten der Geschichte. Infolge des Sieges kam im Friedensvertrag von Roskilde im Jahr 1558 die Region Schonen und damit auch Malmö endgültig unter schwedische Herrschaft.
Die Festungsanlagen um den Hafen von Malmö wurde 1775 fertig gestellt. Mit der zunehmenden Industrialisierung im Verlauf des 19. Jh. wuchs die Bedeutung von Malmö. So entstand hier u.a. eine bedeutende Textil- und Tabakindustrie. Und 1840 wurde die "Kockums Mekaniska werkstad", eine Gesellschaft, die sich im Laufe der Zeit zu einer der größten Schiffswerften der Welt entwickelt hatte

Am 18. September 1872 verstarb König Karl XV. (1826-1872) in Malmö.

Malmö war und ist immer noch ein wichtiger Ort für den Warenverkehr zwischen Skandinavien und dem restlichen Europa. Die Eröffnung der Öresundbrücke im Jahr 2000 führte außerdem zu einer sehr viel engeren Bindung an Dänemark. Nach der Fertigstellung der Brücke über den Großen Belt konnte Jütland und damit Schleswig-Holstein von Malmö ganz auf dem Landweg erreicht werden.
Wegen ihrer rund 300 kleineren und größeren Parks gilt Malmö als grüne Stadt. Zudem ist die Stadt als Fahrradstadt bekannt.

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