Malaga: Stadtgeschichte

Die Geschichte der heutige Stadt Málaga reicht weit zurück. Die erste Besiedlung des Gebiets fand vermutlich durch die Bastetani statt. Die Phönizier, ein antikes Händler- und Seefahrervolk, gründeten um das Jahr 770 v.Chr. eine Kolonie die sie Malaka nannten. Damit zählt Málaga zu den ältesten Städten weltweit. Unter dem Erstarken Karthagos geriet Málaga im 6. Jahrhundert v. Chr. Unter karthagische Oberherrschaft, die gut 300 Jahre andauern sollte. Mit der Niederlage Karthagos im Zweiten Punischen Krieg, in dem vor allem Hannibal mit seiner Alpenüberquerung auf sich aufmerksam machte, ging Málaga in römischen Besitz über und befand sich bereits seit dem Jahr 218 v.Chr. im römischen Machtgebiet. Bereits der griechische Geschichtsschreiber und Geograph Strabon erwähnte im 3. Buch seiner Geographie die Rolle Málagas als bedeutenden Handelsplatz, der besonders von Nomaden der gegenüberliegenden Küste genutzt wurde. Ebenfalls besagt dieses Werk, dass das Stadtbild zu dieser Zeit noch viel von dem phönizischen Erbe der Stadt aufzuweisen hatte.

Mit dem Niedergang des weströmischen Reiches im 6. Jahrhundert wurde Málaga das Ziel mehrerer Invasionen von germanischen Stämmen, die in der Völkerwanderungszeit der Stadt zusetzten. Eine kurzfristige Stabilisierung brachte die Herrschaft der Byzantiner. Das Vordringen der Mauren beendete im Jahr 624 die Herrschaft der Byzantiner und Málaga gelang letztendlich im Jahr 711 unter maurische Herrschaft. Während der maurischen Zeit wechselte die Zugehörigkeit der Stadt mehrmals, jedoch etablierte sich Málaga als wichtiges Handelszentrum und zählte, dem Reisenden Ibn Battuta folgend, zu den größten und schönsten Städten in Andalusien. Während dieser Zeit blühte die Stadt auf und zahlreiche Bauwerke - so u.a. das Alcazaba - entstanden und Wissenschaft und Kultur blühten.
Die Herrschaft der Mauren endete mit der Eroberung der Stadt am 18. August 1487. Im Rahmen der Reconquista nahmen die "katholischen Könige" (Isabella I. von Kastilien (1451–1504) und König Ferdinand II. von Aragon) ein. Euphemistisch gesprochen war dies der Beginn von „Reformen“, welche die Stadt auf neue christliche Ansiedlung vorbereiten sollten. Dazu zählen die Eingliederung der umgebenden Außenviertel die erstmalige Schaffung eines großen Platzes, der Hauptplatz (heute Verfassungsplatz - ‘Plaza de la Blick auf KathedraleConstitución’) und die Konvente der Victoria und Dreifaltigkeit (Trinidad). Doch neben diesen architektonischen und städteplanerischen Veränderungen sollte auch erwähnt werden, dass die gesamte muslimische Bevölkerung entweder in die Sklaverei verkauft wurde oder den neuen christlichen Herren „geschenkt“ wurde. Dennoch zählte Málaga zu den Städten in denen sich die maurische Herrschaft am längsten halten konnte. Die letzte „zurückeroberte“ Stadt war Granada im Jahr 1492 und mit dieser Eroberung war ganz Spanien von den Mauren "befreit".

Das 16. und 17. Jahrhundert waren gekennzeichnet von der Krise, die die Vertreibung der Morisken (Abkömmlinge der zurückgebliebenen Mauren) einerseits hervorrief und andererseits die Missernten, die Überschwemmungen, als der Guadalmedina über seine Ufer trat, sowie die Epidemien.
Im beginnenden 18. Jahrhundert hingegen, begann der Wiederaufstieg der Stadt. So findet sich in dieser Zeit der Bau und die Erweiterung des modernen Hafens und auch die im Jahr 1528 begonnen Arbeiten an der Kathedrale der Stadt werden im 18. Jahrhundert abgeschlossen.
Im 19. Jahrhundet wird Málaga als eine der ersten spanischen Städte vom Prozeess der Industrialisierung erfasst und es bildete sich eien industrielle Zone heraus, die von der Zone großer Villen und Hotels unterscheidet. Weitere Veränderungen im Stadtbild Málagas wie die Eröffnung der Straßen „Marqués de Larios“ und die „Alameda“ fallen ebenfalls in diese Zeit. Jedoch ist die Zeit auch von wirtschaftlichen und politischen Krisen geprägt, wie die Gewaltherrschaft des Königs Fernando VII. Ab den 1880er Jahren setzten zudem der Niedergang der Zuckerindustrie und eine Reblausplage, die den Weinanbau verwüstete, dem ökonomischen Fundament der Stadt zu.
Während des Spanischen Bürgerkrieges nahm die Stadt eine herausragende Rolle für die Republikaner ein. Zwar befand sich Málaga stets nahe des Frontverlaufs diente den Republikaner jedoch als Hafen zur Stationierung der republiktreuen spanischen Marine. Zwar konnten die Republikaner die Stadt relativ lange halten, aber als sich die Franco-Truppen, unterstützt durch italienische Soldaten am 8. Februar 1937 der Stadt Málaga näherten flohen bis zu 150.000 Menschen aus der Stadt in Richtung Almeria. Die Flüchtlinge wurden dabei bombardiert und von Kriegsschiffen aus beschossen, das sogenannte Massaker von Málaga. Dabei kamen bis zu 10.000 Menschen ums Leben.
Ein Teil der Küstenstraße in Richtung Almeria wurde nach dem Ende der Franco-Diktatur zur Erinnerung an das Massaker und den kanadischen Arzt Norman Bethune (1890-1939), der die Behandlung der Verwundeten auf der Straße leitete, "Paseo del Doctor Bethun“ benannt.

Unter der Herrschaft Francos erlebte Málaga eine touristische Boomzeit, die, wie an der gesamten Costa del Sol, von 1959 bis 1974 andauerte. Dies der liberalen Öffnung des späten Francoregimes geschuldet. Versuche Málaga als attraktives Urlaubsziel und Residenz darzustellen gingen auf und zogen zahlreichen Ausländer an, für die Málaga als der ideale Wohnort erschien. Málaga verwandelt sich in die fünftwichtigste Stadt Spaniens und eine der modernen europäischen Hauptstädte, deren Bild und Leben durch die vielfältigen, vertretenen Staatsangehörigkeiten sowie die Kulturmischung bereichert wird. Seit dem Jahr 1992 weist Málaga eine großräumige Infrastruktur mit Schnellstraßen und ausgezeichneten Inlandsverbindungen sowie einem der wichtigsten internationalen Flughäfen Europas auf. Auch als Start- bzw. Endpunkt von Mittelmeerkreuzfahrten hat sich Málaga einen Ruf erworben.

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