Mainz: Besonderheiten, Fastnacht, Veranstaltungen

Frankfurter Hof
Im Frankfurter Hof in Mainz hatte am 20. Mai 1863 Ferdinand Lasalle vor rund 900 Zuhörern eine poltische Rede gehalten. Am 23. Mai gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des "Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins". Der Termin wird als Gründungsdatum der deutschen Sozialdemokratie angesehen. Am 20. Mai 2013 wurde diese Rede in Gegennwart des Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel un der Ministerpräsidentin von Rheinland Pfalz festlich begangen

Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht
Mit dieser seit eigentlich 1955 vom Südwestfunk oder dem ZDF ausgestrahlten Fastnachts-Gemeinschaftssitzung im Kurfürstlichen Schloss wurden Mainz und seine Fastnacht weit über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmt.
Auch heute noch hat die Sendung höchste Einschaltquoten und gilt als eine der erfolgreichsten im deutschen Fernsehen.

Ditsch

1919 wurde in Mainz vom Bäckermeister Wilhelm Ditsch und seiner Frau Christine eine Brot & Feinbäckerei geründet, die heute besser unter dem Namen „Ditsch“ bekannt ist. Das Familienunternehmen befindet sich heute in der dritten Generation und hat sich über ganz Deutschland (v.a. an Bahnhöfen, in Einkaufszentren und Fußgängerzonen) ausgebreitet.

Heiliger Stuhl von Mainz

Das Bistum Mainz verfügt über den einzigen „Heiligen Stuhl“ (= lat. „sancta sedes Moguntia“) außerhalb Roms.

Mainzer Fastnacht (Määnzer Fassenacht oder Meenzer Fassenacht)
Mainz bildet gemeinsam mit Köln und Düsseldorf die Trias der Hochburgen der rheinischen Fastnacht, wobei die Fastnacht in Mainz auch von politisch-literarischen Facetten geprägt wurde.Politischer Spott aller Art kommt in der närrischen Zeit in Mainz zum Tragen, sei es im Saal oder auf der Straße. Kunterbunt und manchmal etwas derb werden kleinere und größere Fehler der Landesregierer auf die Schippe genommen – teilweise unter Zuhilfenahme von beliebten Traditionsfiguren. Die auffälligsten Merkmale der Fastnacht sind die zahlreichen Prunksitzungen (bspw. "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“), der Rosenmontagszug sowie natürlich die Fastnachtsbälle.

Die Anfänge dessen, was man heutzutage in Mainz als Fastnstnacht bezeichnet, sind recht alt, so fanden bereits im 16. Jahrhundert erste belegte närrische Aktivitäten statt. Allerdings war dieses närrische Treiben eher unorganisiert. Die ersten Fastnachtsvereine in Mainz wurden erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts gegründet. So fand auf Initiative des Mainzer Kaufmanns Nikolaus Krieger 1837 der "Krähwinkler Landsturm" statt - im weitesten Sinne ein Vorläufer des heutigen Rosenmontagszugs. Im selben Jahr gründete sich das so genannte Ranzengardebataillon, die den Schutz der Sitzungen des neu gegründeten Mainzer Carnevalsvereins (MCV) übernahm und sich im Laufe der Jahre als Leibgarde des Prinzen Carneval verstand. Ihren Namen erhielt die Garde wegen ihrer dicken Bäuche (= Ranzen, da ihre Mitglieder in Anspielung auf die preußischen "Langen Kerls" mindestens 100 kg wiegen oder einen bestimmten Bauchumfang haben mussten. Das Motto der dann vom MCV organisierten Umzüge war die Verbreitung von "Frohsinn und Wohltun". Bereits damals nahmen die Rosenmontagsumzüge die herrschenden Verhältnisse ironisch auf die Schippe.
Ein engagiertes Beispiel für diese poltische Dimension der Umzüge waren der damalige Präsident des MCV - und spätere Abgeordnete der Paulskirche - Franz Zitz sowie Philipp Wittmann. Wegen der herrschenden Pressezensur wurde beispielsweise im Jahre 1846 die "Zensur" vor dem Theater in Mainz symbolisch verbrannt.

Einen Einschnitt für den Mainzer Karneval bildete die Machtübernahme der Nazis 1933. Kritische Stimmen verstummten immer mehr und immer häufiger wurden Juden, Kommunisten und Linke zur Zielscheibe des Spotts. Nach dem Krieg erlebte die Fastnacht in Mainz eine "Neugeburt" blieb aber viele Jahrzehnte sehr konservativ und nahm Vertreter der SPD oder später der Grünen viel lieber und heftiger aufs Korn als z.B. die CDU. Das zeigte sich besonders bei den Büttenreden u.a. der auch im Fernsehen übertragenen Festveranstaltung "Mainz wie es singt und lacht"

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz, der im Jahr 1967 von dem Münchner Künstler Blasius Spreng (1913-1987) erschaffen wurde. Den rund 9 m hohe Turn des Brunnens zieren 200 Figuren aus Bronze, die die Mainzer Fastnacht und die Geschichte von Mainz widerspiegeln - erwähnenswert sind der Bajazz mit der Laterne, Gott Jokus, Till Eulenspiegel, Vater Rhein und seine Tochter Mosel, der Narrenhimmel sowie römische Legionäre. Man muss sehr viel Zeit und Geduld besitzen, um all die Symbole zu entdecken und richtig einordneten zu können. Von Spreng stammt übrigens auch die "Pfalzsäule" in Ludwigshafen.
Mit der Verlesung der 11 Fastnachtsgesetzte durch den Oberbürgermeister der Stadt - am 11.11 um 11:11 Uhr vom Balkon des Osteiner Hofes aus - beginnt die Fastnachtsaison, die am Aschermittwoch endet.

Mainzer Johannisnacht
1968 zum ersten Mal durchgeführt, gehört die Mainzer Johannisnacht heute neben der Fastnacht und dem Weinmarkt zu den drei großen Mainzer Volksfesten. Sie findet einmal pro Jahr für vier lange Tage im Juni statt. Mehr als 500.000 Besucher kommen zu diesem Anlass nach Mainz.

Mainzer Weinmarkt

Das dritte große Volksfest von Mainz (neben der Mainzer Fastnacht und dem Mainzer Johannisfest) wird immer einmal im Jahr am letzten August- und am ersten Septemberwochenende im Stadt- und Volkspark gefeiert.

Verleihung des deutschen Kleinkunstpreises

Jedes Jahr im Februar wird im Mainzer „unterhaus“ der deutsche Kleinkunstpreis verliehen.

Weitere wichtige Ereignisse in Mainz sind:

Im März

Rheinland-Pfalz Ausstellung
Im Mai
Mainzer Minipressen-Messe
Im Mai/Juni
Open-Ohr-Festival in der Zitadelle
Mai bis September
Kulturprogramm „Mainz lebt auf seinen Plätzen“
Im Juli
Bierbörse
Im Juli-August
Skate Nights
ImSeptember
Interkulturelle Woche
Mainzer Museumsnacht
Im November/Dezember
Mainzer Büchermesse
Weihnachtsmarkt
zweijährig AKUT-Festival für Jazz

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