Die Anfänge von Maastricht
Am Beginn der heutigen Stadt Maastricht stand eine Brücke, welche zur Zeit des Kaisers Augustus erbaut worden war. Sie diente auch als Voraussetzung für die römische Handelsniederlassung, die sich an der Maas ausbreitete und schließlich im 3. Jahrhundert zu einem Kastell ausgebaut wurde. Der heutige Name Maastricht verweist noch auf diese einstige römische Gründung, die den Namen Traiectum ad Mosam (= Übergang über die Maas) bzw. Mosae Traiectum (= Übergang der Maas) erhielt.
Maastricht im Mittelalter
In der Zeit der vermehrten Germanenüberfälle verlegte Servatius, der Bischof von Tongern, seinen Bischofssitz ins noch junge Maastricht. Die Sicherheit des einst römischen Kastells wird dafür Ausschlag gebend gewesen sein. Im 8. Jahrhundert indes ging die christliche Diözese an das nahe gelegene Liège (= Lüttich) über. Im Hochmittelalter hatte sich Maastricht zu einer Stadt entwickelt, die sowohl vom Herzog von Brabant als auch vom Bischof von Lüttich regiert wurde.
Die so genannte Alde Caerte regelte diese Doppelherrschaft. Im 13. Jahrhundert wurde Maastricht vom Herzog Heinrich I. von Brabant (dem Mutigen) das Stadtrecht verliehen, so dass zwischen 1229 und 1300 die erste Stadtmauer entstehen konnte.
In diese Zeit fällt auch der Bau der noch heute erhaltenen Sankt-Servatius-Brücke (Sint Servaasbrug). Um das Jahr 1350 erfolgten weitere Stadterweiterungen. Dazu gehörte die Konstruktion neuer Tore und der Bau neuer Stadtmauersegmente. Waren diese zunächst v.a. im Norden und Westen vorgenommen worden, folgte ihnen um 1516 auch das südliche Masstricht nach.
Maastricht in der Frühen Neuzeit
Seit dem Jahre 1632 – also nach der Befreiung Maastrichts von den Spaniern – ging die einst herzögliche Regierung auf die niederländischen Generalstaaten über.
Zwischen 1672 und 1679 tobte der Französisch-Niederländische Krieg. In diesem Kriege kam es auch zur Belagerung von Maastricht, in deren Verlauf Charles d’Artagnan de Batz-Castelmore, Comte D'Artagnan, vor der Stadtmauer Maastrichts bei Kampfhandlungen getötet wurde.
An dieses Ereignis erinnert seit 2003 ein Maastrichter Denkmal im Aldenhofpark. In den Jahren 1701 und 1702 wurde das Fort Sint Pieter auf dem Sint Pietersberg erbaut. Dies geschah, weil man immer noch die verheerende Zerstörung des Jekerquartiers im Zuge des Französisch-Niederländischen Krieges vor Augen hatte. Mit dem Einmarsch der französischen Armee, welche die Stadt 1794 eroberte und annektierte, endete die Regierung der niederländischen Generalstaaten.
Maastricht in der Moderne
Nachdem Napoléon bei Waterloo vernichtend geschlagen werden konnte, kam Maastricht 1815 zum Vereinigten Königreich der Niederlande. Doch 1830 spalteten sich die südlichen Provinzen der Niederlande vom Norden ab und erklärten ihre Unabhängigkeit. Der Staat Belgien entstand, wobei die Stadt Maastricht zum niederländischen König Wilhelm I. hielt. 1839 wurde sie (zusammen mit dem östlichen Teil des Herzogtums Limburg) endgültig niederländisch.
Im Jahre 1976 wurde die Universität Maastricht gegründet, die sich zu etwa 50% aus ausländischen Studenten zusammensetzt und die internationale Ausrichtung von Maastricht verkörpert.
Man kann sagen, dass Maastricht auch als Synonym für die Gründung der EU stehen kann, denn immerhin wurde in der Stadt 1992 der Vertrag von Maastricht unterzeichnet, der 1993 in Kraft getreten ist. Dieser hatte die Etablierung der Europäischen Union erst ermöglicht.
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