Frederick Chiluba (1943-2011)
Frederick Jacob Titus Chiluba studierte unter anderem in den USA und war der zweite Präsident von Sambia. Nachdem er 1991 mit seiner Partei "Movement for Multiparty Democracy" (MMD) gegen Kenneth Kaunda gewonnen hatte, versprach er dem Land, die Wirtschaft durch Privatisierung zu verbessern und Investitionen aus dem Ausland anzukurbeln. Tatsächlich wurden viele Unternehmen privatisiert, was das Volk jedoch ganz entgegen aller Erwartungen noch tiefer in Arbeitslosigkeit und Armut trieb. Gegen Ende der ersten Amtszeit von Chiluba 1996 forderte das Volk Neuwahlen; Chiluba erließ kurz vor den Wahlen jedoch Verfassungsänderungen, die dazu führten, dass der ehemalige Präsident Kenneth Kaunda und andere prominente Oppositionsführer von den Wahlen ausgeschlossen wurden. Chiluba wurde wieder gewählt, während die Anhänger der UNIP die Wahlen boykottierten. Nach den Wahlen wurden zahlreiche Stimmen aus anderen Parteien sowie NGOs laut, die Neuwahlen forderten, viele weigerten sich, die zweite Amtszeit Chilubas anzuerkennen. Im Jahr 2001 versuchten die Anhänger von Chiluba, die Verfassung nochmals zu ändern, so dass er eine dritte Amtszeit würde antreten können, doch nun wurde der äußere Druck auf den Präsidenten zu stark. Bei den Wahlen im Dezember 2001 war Levy Mwanawasa Präsidentschaftskandidat der MMD. Die Partei gewann die Wahlen, die Oppositionsparteien sprachen von schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten, nichtsdestotrotz bleib Mwanawasa im Amt.
Chiluba hatte seine zunächst sozialistische Politik in eine kapitalistische geändert und hinterließ seinem Nachfolger ein schweres Erbe. Man rechnet es ihm nach wie vor hoch an, dass es ihm während seiner Amtszeit gelang, ein Abkommen für das Nachbarland Kongo auszuhandeln, es gelang ihm jedoch nicht, die Kriminalität in Sambia zu stoppen. In den Augen vieler Sambier verließ Chiluba das State House als ein reicherer Mann als zuvor, während Sambia ein noch ärmeres Land geworden war. Frederick Jacob Titus Chiluba war am 18. Juni 2011 in Lusaka verstorben.
Kenneth Kaunda (geb.1924)
Der erste Präsident der unabhängigen Republik Sambia war zunächst Lehrer in Lubwa, 1947 wurde er zum Minister der "Chinsali Young Men's Farming Association" gewählt. Durch seine Mithilfe entstand 1950 im Nationalen Kongress eine Abteilung für die Provinz Lubwa. Er wurde von 1954 mehrmals aus politischen Gründen inhaftiert. Die Partei ZANC, der er angehört hatte, wurde schließlich zur "United National Independence Party" (UNIP), zu deren Präsidenten man Kaunda wählte. 1962 gewann die UNIP 14 Sitze in der "Legislative Assembly", Kaunda wurde zum Minister der Lokalregierung für soziale Fürsorge. 1964 gewann die UNIP schließlich die Präsidentschaftswahlen und Kaunda baute die neue Regierung auf. Kaunda wurde im Rahmen des Einparteienstaats Sambia mehrmals wieder gewählt, 1991 gab es schließlich eine Oppositionspartei mit Frederick Chiluba an der Spitze. Gegen ihn verlor Kaunda 1991 und zog sich von nun an langsam aus der Politik zurück, obwohl er 1996 nochmals versuchte, das Präsidentschaftsamt zu erlangen. Heute widmet Kaunda seine Zeit der Entwicklungshilfe und dem Kampf gegen AIDS.
Levy Mwanawasa (1948-2008)
Levy Patrick Mwanawasa wurde als zweites Kind von 10 in eine Familie in Mulifira, Sambia geboren. Er machte einen Abschluss in Jura an der Universität von Sambia und arbeitete zunächst in privaten Kanzleien; 1978 gründete er seine eigene Kanzlei: "Mwanawasa & Company". Er wurde 1985 zum Solicitor General der Republik Sambia ernannt (Zweiter Kronanwalt; ranghöchster Staatssekretär im Justizministerium) ernannt, kehrte aber schon im darauf folgenden Jahr in seine Kanzlei zurück. Bis 1992 war er dort Senior Partner, wurde dann aber 1991 Vizepräsident von Sambia. Bis 1994 übte er dieses Amt aus, trat dann aber zurück und nannte als Gründe die Korruption innerhalb der Führungsriege der Regierung. Nachdem er 1996 vergeblich versucht hatte, Präsidentschaftskandidat der MMD zu werden, zog er sich zunächst aus der Politik zurück. 2001 wurde er mit der MMD zum Präsidenten von Sambia gewählt. Auch bei dieser Wahl soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben, die Gerichtsverhandlungen dauerten bis 2004 an. Levy Mwanawasa war am 19. August 2008 im Militärkrankenhaus Percy in Clamart in der Nähe von Paris.
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