Verkehrsregeln
Um Ärger mit der Polizei oder gar den Gerichten zu vermeiden, sollten sich Autofahrer strikt an die im Land geltenden Verkehrsregeln halten. Unabhängig von den hier gegebenen Informationen ist es empfehlenswert, beim ADAC, dem AvD oder den Verkehrsclubs der Ukraine detailliertere Informationen einzuholen. Es besteht Gurtanlegepflicht und man muss einen Internationalen Führerschein sowie eine grüne Versicherungskarte mit sich führen.
Höchstgeschwindigkeiten in der Ukraine
In Ortschaften besteht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h, auf Landstraßen von 90 km/h und auf Autobahnen von 110 km/h. Daneben ist selbstverständlich auf die jeweils aktuellen Geschwindigkeitsbegrenzungen vor Ort zu achten, die durch Verkehrsschilder angezeigt werden.
Generell nicht schneller als 70 km/h darf derjenige fahren, der seinen Führerschein erst vor weniger als zwei Jahren gemacht hat.
Promillegrenze
Die offizielle Promillegrenze liegt in der Ukraine für Fahrer von Kraftfahrzeugen bei 0,0 Promille. Im Straßenverkehr gilt striktes Alkoholverbot. Ist ein Verkehrsdelikt unter Alkoholeinfluss begangen worden, stellt dies einen wesentlichen Strafverschärfungsgrund dar. Bereits bei geringem Personenschaden muss in diesem Fall mit einer Freiheitsstrafe gerechnet werden. Leider halten sich viele ukrainische Staatsbürger dennoch nicht an diese Regelung. Autos mit ausländischen Kennzeichen werden von der Polizei allerdings häufiger und auch strenger geprüft.
Besondere Vorschriften
Wer seinen Führerschein erst vor weniger als zwei Jahren gemacht hat, darf generell nicht schneller als 70 km/h fahren. Motorräder müssen immer mit Abblendlicht fahren. Mobiltelefone dürfen während der Fahrt nur mit einer Freisprechanlage benutzt werden. Für Motorradfahrer und deren Beifahrer besteht Helmpflicht. An Tankstellen kann man ausschließlich in der Landeswährung bezahlen und nur selten werden Kreditkarten akzeptiert.
Anreise mit dem Auto
Die Anreise mit dem Auto wird durch die langen Wartezeiten an der polnisch- sowie slowakisch-ukrainischen Grenze zur Geduldsprobe. Wer mit einem fremden Fahrzeuig anreist, benötigt eine beglaubigte Vollmacht mit einer ebenfalls beglaubigten Übersetzung ins Ukrainische. Weiterhin vorgeschrieben ist eine grüne Versicherungskarte (und optional, aber empfohlen: eine Versicherung in ukrainischer Sprache). Wer das alles geschafft hat, wird seine nächste Herausforderung am Zustand der ukrainischen Straßen finden. Ein Weiteres tut die mangelhafte Beschilderung.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass im ganzen Land eine Promillegrenze von 0,0 gilt!
Anreise mit dem Flugzeug
Der recht hübsche, im Neo-Klassizismus gehaltene Internationale Flughafen von Lemberg befindet sich etwa 10 km vom Stadtzentrum entfernt. Er wurde für die Fußball-Europameisterschaft 2012 umfassend ausgebaut.
Gegenwärtig wird für Flugreisende eine Verbindung mit dem Trolleybus Nummer 9 bis ins Stadtzentrum gewährleistet. Taxis stehen auch zur Verfügung.
Wer aus Deutschland anreist, kann (mit der Lufthansa) nur von München aus regelmäßig und non-stop durchfliegen. Andere Flugverbindungen zwischen deutschen Städten und Lemberg sind unregelmäßig oder beinhalten mindestens eine Zwischenlandung. Eine gute Wahl ist die Ukraine International Airline; sie bietet kostengünstige Flüge zwischen Lemberg und Frankfurt/Main an. Eingesetzt werden dafür kleinere Maschinen, weil die Startbahn des Flughafens einfach zu kurz ist.
Ein guter Tipp für Sparfüchse ist es, nach Krakau oder Rzeszow (beide Polen) zu fliegen und von dortaus mit dem Zug oder dem Minibus nach Lemberg zu fahren.
Anreise mit der Bahn
Tägliche Nachtzüge mit Schlafwagen verkehren zwischen Lemberg und Budapest (15 h), Bratislava (19,5 h) und Krakau (6,5 Stunden). Von Wien aus nimmt man den am Westbahnhof abfahrenden Nachtzug, der gegen 22 Uhr abfährt. Er hat montags bis donnerstags einen Schlafwagen und braucht für die gesamte Strecke etwa 26 Stunden. Wesentlich schneller erreicht man Lemberg aber, indem man von Wien über Katowice nach Lemberg fährt. Dann ist man schon in etwa 16 Stunden am Ziel.
Für Reisende, die Lemberg vom polnischen Przemysl aus anfahren wollen, gibt es eine Direktverbindung. Allerdings sollte man sich auf mindestens zwei Stunden Wartezeit an der Grenze gefasst machen.
Vom Lemberger Hauptbahnhof fährt die Straßenbahn (Linien 1, 6, 9 und 9A) ins Stadtzentrum. Ein weiterer Bahnhof von Lemberg ist der Vorortebahnhof in der Horodotska Straße. Von dort verkehren Züge u.a. nach Worochta in den Ukrainischen Karpaten. Bedient werden auch viele Städte und Dörfer der Umgebung.
Anreise mit Bus und Autobus
Internationale Busverbindungen von/nach Lemberg gibt es u.a. nach/von Berlin und Wien. Nachteile sind die sehr lange Dauer der Fahrt und die langweiligen, zäh fließenden Grenzkontrollen. Eine wichtige Verbindung für Reisende, die mit dem Flugzeug über Krakau und dann weiter Richtung ukrainische Grenze gereist sind, ist die zwischen dem polnischen Przemysl und Lemberg. Diese Strecke wird von einem Reisebus gefahren. Leider ist auch hier mit langen Grenzzeiten zu rechnen. Außerdem erreicht man Lemberg über die Zentralen Busstation (Avtovaksal), die recht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt. Eine Alternative dazu sind die Minibusse: Man fährt mit einem von Przemysl zur polnisch-ukrainischen Grenze, passiert diese zu Fuß und steigt auf der anderen Seite in den nächsten Minibus Richtung Lemberg. Letzte Etappe dauert nur etwa zwei Stunden.
Lemberg verfügt über einen recht großen Autobus-Bahnhof. Von dort aus werden mehrere Verbindungen in viele Städte und Dörfer der Ukraine gefahren.
Fortbewegung in Lemberg
Mobilität
Der öffentliche Personennahverkehr in Lemberg ist preiswert, aber auch hoffnungslos überfüllt. Man sollte darauf vorbereitet sein, die meiste Zeit zu stehen. Zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt gehören Straßenbahnen, Busse und Marschrutkij. Sie bringen einen für gerade einmal 10 Cent fast überall hin. Tickets kauft man beim Schaffner, der in jedem Bus und jeder Tram mitfährt.
Straßenbahn
Dank der Straßenbahnen kann man den größten Teil Lembergs ohne Weiteres erschließen. Die langsamen, aber sehr zuverlässigen Fortbewegungsmittel fahren über zwei Ringlinien (1 und 9) und sieben Radiallinien (2 bis 8). Wer mit zu großen Gepäckstücken reist, muss für diese ein Extra-Ticket lösen. Die Schnaffnerinnen geben gerne Auskunft.
Busse
Die Busse unterstützen die Straßenbahnen, mit denen sie auch die Fahrpreise und die Bedingungen teilen. Tickets erwirbt man an Bord. Man muss sie selbst lochen und sollte das auch nicht vergessen.
Marschrutki
Auf kurzen Strecken fahren Minibusse bzw. Mini-Vans, die so genannten Marschrutkij (Sgl. Marschrutka). Diese werden privat betrieben. Die Strecke, die die jeweilige Marschrutka nimmt, ist am Fenster notiert. Meist fahren sie eine feste Route und ermöglichen an speziellen Haltestellen Ein- und Ausstieg. Diese Kleinbusse sind indes meist hoffnungslos überfüllt und daher eher etwas für Abenteurer. Man hält sie durch eine Armbewegung einfach an der Straße an. Will man aussteigen, wendet man sich an den Fahrer, bei dem man übrigens auch bezahlt. Die Marschrutki, welche dreistellige Liniennummern haben, fahren Verbindungen auch ins Umland - bis zu 100 km. Die Fahrweise ist sportlich und für Abenteurer gedacht.
Taxis
Taxifahren ist relativ preisgünstig, daher sind Taxis auch für lange Strecken eine gute Alternative. Eine Fahrt durch das Stadtzentrum sollte mit nicht mehr als zwei Euro zu Buche schlagen. Nachts wird ein Zuschlag erhoben. Die staatlichen Taxis haben Taxameter, bei den privaten Unternehmen sollte der Preis vor Fahrantritt vereinbart werden. Für russischsprachige Fahrgäste sind die Preise häufig niedriger. Die Taxis können telefonisch bestellt oder auch durch Handzeichen direkt auf der Straße angehalten werden, alle Wagen haben eine schwarz-gelbe Leuchtanzeige.
Neuen Kommentar hinzufügen