Sigismund II. August I. (1520-1572)
König. Sigismund II. war von 1548-1572 König von Polen. Da seine drei Ehen kinderlos blieben, endete die Herrschaft der Jagiellonen, zu deren Dynastie er gehörte, nach seinem Tod.
Papst Johannes Paul II. (1920 - 2005)
Der 264. Papst war der erste Pole auf dem Papstthron. Zudem war er der erste nichtitalienische Pabst seit 1523. Er war vom 16. Oktober 1978 bis zum 2. April 2005, also über 26 Jahre im Amt. Er wurde am 18. Mai 1920 in der kleinen Ortschaft Wadowice bei Krakau in der Nähe von Auschwitz in kleinen Verhältnissen als Karol Woityla geboren. 1942 trat er in ein von den Nationalsozialisten verbotenes Priesterseminar in Krakau ein. Um nicht deportiert zu werden, arbeitete er in einem Steinbruch, später in einer chemischen Fabrik. Woityla wurde 1946 zum Priester geweiht. Danach studierte er zwei Jahre in Rom, wo er im Jahr 1948 promovierte. Noch im selben Jahr trat er in Krakau seine erste Pfarrstelle an. Ab dem Jahr 1953 war er Professor für Moraltheologie. Im Jahr 1958 wurde er zum Bischof von Krakau geweiht. 1964 wurde er zum Erzbischof und 1967 zum Kardinal erhoben. Seine Wahl zum Papst am 16. Oktober 1978 war eine riesige Überraschung. Er wurde im Jahr 1981 das Opfer des türkischen Attentäters Ali Agça, dem er später in einem persönlichen Gespräch den Anschlag verzieh. Ab dieser Zeit ging es mit der Gesundheit dieses ursprünglich sehr gesunden und sportlichen Papstes stetig bergab. Jahrelang litt er unter den Folgen der Parkinson-Erkrankung. Nach langem Leiden aber völlig ungebeugt verstarb er am 2. April des Jahres 2005. Er wurde am 8. April im Petersdom feierlich beigesetzt.
Georg Trakl (1887-1914)
Dichter. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde der gebürtige Salzburger, dessen Gedichte vor allem von Verdrängung, Tod und Untergang handeln, als Militärapotheker einberufen. Unter den Eindrücken der Schlacht bei Gródek und den zahlreichen Verwundeten, die er zu versorgen hatte, brach er zusammen. Er wurde in ein Krakauer Militärkrankenhaus eingewiesen, wo er am 3. November 1914 an einer Überdosis Kokain starb, ob es unbeabsichtigt oder Selbstmord war, ist bis heute ungeklärt. Der Verleger Kurt Wolff gibt im Jahr 1913 einen Gedichtband von Trakl in der Reihe "Der jüngste Tag" heraus. Im Jahre 1915 wurde nach seinem Tod sein letztes Werk, der Gedichtband "Sebastian im Traum" veröffentlicht.
Władysław Ekielski (1855-1927)
Architekt. Ekielski war ein bekannter Krakauer Architekt. Er entwarf vor allem Gebäude im eklektizistischen und im modernen Stil.
Nigel Kennedy (geb. 1958)
Violinist. Der Brite ist eins der großen Ausnahmetalente unter den Violinisten. Zu seinem Repertoire gehören nicht nur klassische, sondern auch moderne Stücke. Kennedy hat eine polnische Frau und lebt neben London auch in Krakau. Er ist seit einigen Jahren u.a. künstlerischer Leiter des Polnischen Kammerorchesters in Krakau.
Nikolaus Kopernikus (1473-1543)
Astronom. Kopernikus studierte an der Universität Krakau. Er war einer der bedeutendsten Astronomen und schuf mit seinen Entdeckungen, u.a. dass die Erde eine Kugel ist und um die Sonne kreist, ein neues nachmittelalterliches Weltbild.
Stanisław Lem (1921-2006)
Philosoph, Essayist und Autor. Lem studierte Medizin an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Später arbeitete er in der Forschung und fing an zu schreiben. Seine ersten Bücher erschienen in den 1950er Jahren. Sein Buch "Solaris" (1961) wurde zweimal verfilmt. 1997 wurde Lem zum Ehrenbürger der Stadt Krakau ernannt.
Jan Alojzy Matejko (1838-1893)
Maler. Der bekannte polnische Historienmaler, wurde in Krakau geboren und studierte dort bis zu seinem Abschluss im Jahre 1858 an der Akademie der Schönen Künste. Nach Auslandsaufenthalten in München und Wien wurde er 1873 Direktor der Akademie.
Józef Mehoffer (1869-1946)
Maler und Graphiker. Mehoffer studierte u.a. an der Akademie der schönen Künste in Krakau und wurde neben anderen Lehrern auch von Jan Matejko unterrichtet. Bekannt wurde Mehoffer vor allem durch seine künstlerisch gestalteten Kirchenfenster, welche man u.a. in der Krakauer Marienkirche bewundern kann. Er war, wie auch Wyspiański einer der Vertreter der Bewegung "Junges Polen".
Oskar Schindler (1908-1974)
Schindler wurde durch den Film von 1993 "Schindlers Liste" auch einem breiten Publikum bekannt. Er rettete während der NS-Zeit zahlreichen Juden das Leben. In der Ulica Lipowa in Krakau stehen sowohl das frühere Verwaltungsgebäude und drei ehemalige Produktionsstätten seiner im Jahr 1939 übernommenen Emaillefabrik, die vorher einem Juden gehört hatte. Schindler ist in Polen stark umstritten, aus diesem Grund gab es in Krakau auch keine besonderen Aktivitäten zu seinem 100. Geburtstag im Jahr 2008. Am Eingang zu seiner früheren Fabrik steht zur Erinnerung folgende Inschrift: "Fabryka Oskara Schindlera - Emalia"
Roman Polański (geb. 1933)
Regisseur. Polański wurde in Frankreich geboren, zog mit seiner Familie jedoch 1937 nach Krakau zurück. Nach der Besetzung der Stadt durch die Nationalsozialisten, musste die Familie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ins Krakauer Ghetto ziehen. Nach dem Krieg studierte Polański Regie, u.a. in Krakau. Einer seiner bekanntesten Filme ist "Rosemary's Baby" (1968) mit Mia Farrow. Weitere Werke sind:
- 1962 Das Messer im Wasser
- 1965 Ekel (mit Catherine Deneuve)
- 1965 Wenn Katelbach kommt
- 1967 Tanz der Vampire
- 1971 Macbeth
- 1973 Was? mit Marcello Mastroianni
- 1974 Chinatown mit Jack Nicholson
- 1976 Der Mieter
- 1979 Tess mit Nastassja Kinski
- 1986 Piraten
- 1988 Frantic mit Harrison Ford
- 1992 Bitter Moon mit Hugh Grant
- 1994 Der Tod und das Mädchen mit Sigourney Weaver und Ben Kingsley
- 1999 Die neun Pforten mit Johnny Depp
- 2001 Der Pianist
- 2005 Oliver Twist mit Ben Kingsley
Teodor Talowski (1857-1910)
Architekt. Talowski war einer der bekanntesten Krakauer Architekten seiner Zeit. Von ihm stammen einige interessante Gebäude in der Stadt.
Stanisław von Krakau (1030-1079)
Geistlicher. Nachdem er 1062 nach Krakau kam, wurde Stanisław von Krakau im Jahre 1063 Kanonikus und 1072 zum Bischof von Krakau ernannt. 1253 wurde er von Papst Innozenz IV. heilig gesprochen und gehört heute zu den Nationalheiligen Polens.
Stanisław Wyspiański (1869-1907)
Künstler. Der gebürtige Krakauer Wyspiański gehörte wie auch Mehoffer zu der Bewegung "Junges Polen", die eine modernistische Richtung in der Kunst vertrat. Von ihm stammen u.a. die Kirchenfenster in der Franziskanerkirche in Krakau.
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