Kaiserlautern: Besonderheiten, Feste, Ramstein

Fußball
Die größte Besonderheit von Kaiserslautern ist der hiesige Fußball Traditionsverein 1. FC Kaiserslautern. Und bis heute unvergessen sind die fünf Mitglieder der WM-Elf von 1954 aus Kaiserslautern, die unter ihrem Trainer Sepp Herberger (1897-1977) gegen Ungarn mit einem 3:2 den Weltmeisterschaftstitel holten:

• Fritz Walter (1920-2002)
• Ottmar Walter (1924-2013)
• Wener Liebrich (1927-1995)
• Horst Eckel (geb. 1932)
• Werner Kohlmeyer (1924-1974)

Amerikaner
Zusätzlich zu den offiziell ausgewiesenen Bewohnern leben in Stadt und im Landkreis Kaiserslautern noch knapp 48.000 US-Amerikaner. Das sind entweder aktive Soldaten, ehemalige Soldaten sowie Zivilangestellte nebst ihren Familienangehörigen.
Damit zählt der Raum Kaiserslautern mit zu den größten US-amerikanischen Siedlungen außerhalb der USA.
Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Luftwaffenstützpunkt "Ramstein Air Base" - ca. 10 km westlich von Kaiserslautern gelegen.

In Kaiserslautern sind eine Reihe von Festen und Veranstaltungen durchaus einen Besuch wert.

Maikerwe
Dieser Jahrmarkt findet stets im Mai statt.

AStA-Sommerfest an der Universität
Das Studentensommerfest findet im Juni statt und wird vom AStA (Allgemeiner Studentenausschuss) der Universität ausgerichtet.

Altstadtfest
Ein besonderes Fest ist das jährlich im Juli stattfindende Altstadtfest.

Mittelaltermarkt im Volkspark Kaiserslautern
Der Mittelaltermarkt findet jedes Jahr im August statt und dauert mehrere Tage. Es gibt Aktionskünstler, Feuershows, Barden und Minnesänger, Puppentheater sowie Bogenschießen, Papierschöpfer, Lederer, Korbflechter und vieles mehr. Kulinarische Köstlichkeiten bestehen aus mittelalterlichem Essen und Getränken.

Kaiser in Lautern
Im September veranstaltet der Werbeverband "Kaiser in Lautern" das Barbarossafest "Swinging Lautern" mit Musikveranstaltungen in der ganzen Stadt

Oktober: Oktoberkerwe (Jahrmarkt)November/Dezember: Weihnachtsmarkt

Die Ramstein Air Base gehört zwar nicht zum Stadtgebiet von Kaiserslautern, sie soll hier aber wegen ihrer großen Bedeutung und der Nähe zur Stadt dennoch dargestellt werden.
Die Amerikaner hatten das Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg erobert und ab 1951 begonnen, hier eine Air Base anzulegen bzw. bestehende Anlagen zu erweitern.
Die Air Base beherbergt einen Flugplatz der US-Air Force mit zwei Start- und Landebahnen sowie das Hauptquartier der United States Air Forces in Europe, der United States Air Forces Africa sowie das Hauptquartier des Allied Air Command Ramstein - einer NATO-Kommandostelle zur Führung der Luftstreitkräfte. Die 1.400 ha = 14 km² große Anlage liegt südöstlich von Ramstein-Miesenbach und rund 10 km westlich von Kaiserslautern.
In der Kaiserslauterner "Military Community" leben rund 50.000 US-Amerikaner in bester Nachbarschaft mit den Deutschen.
Bis zum Jahr 2005 hatten die Amerikaner hier A-Bomben gelagert.

Rockband Rammstein
Es sei erwähnt, dass die Band Rammstein (mit zwei "m") im Januar 1994 von sechs Musikern aus Schwerin und Ostberlin in Berlin gegründet wurde und musikalisch zur "Neuen Deutschen Härte" gehört.
Es wird von der Band jedoch bestritten, sich nach der Air-Base oder dem hiesigen Flugunglück benannt zu haben.

Drohnenkrieg
Die Satelliten können wegen der Erdkrümmung keine Signale aus in den USA direkt an Drohnen, die beispielsweise in Afghanistan oder dem Irak zum Einsatz kommen, übermitteln. Daher werden die Steuersignale zum online-Einsatz der Drohnen per Glasfaserkabel erst hier nach Ramstein gesendet und von hier aus dann über Satellit zur Drohne. Damit ist ein nahezu verzögerungsfreier Einsatz der Drohnen aus den USA möglich.
Die "Piloten" der unbemannten Drohnen haben ihre "Arbeitsplätze" in der rund 2,59 km² großen Air Force Base Creech im US-Bundesstaat Nevada - rund 56 km nordwestlich von Las Vegas.
Ramstein hat damit für diesen Drohneneinsatz die Funktion einer Art Relaisstation.
Die rechtlichen Grundlagen für diese "Relaistätigkeit" in Ramstein sind umstritten, da Ramstein kein exterritoriales Gelände ist. Die USA sehen es als weltweiten Krieg gegen den Terror an, während einige deutsche Juristen darin einen Beitrag zu Mord oder Totschlag sehen

Flugshow-Unglück
Am 28. August 1988 kam es bei der hiesigen Flugshow zu einem schweren Unglück, da drei Jets der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori bei ihrer Vorführung in der Luft kollidierten. Eine der Maschinen stürzte anschließend in die Zuschauermenge, geriet in Brand führte zum sofortigen Tod von 35 Zuschauern, während hunderte - meist durch Brandwunden - teilweise schwer verletzt wurden. Da eine Reihe der Verletzten später verstorben waren, hatte sich die Anzahl der Toten auf insgesamt 70 erhöht.

RAF-Anschlag
Das "Kommando Sigurd Debus" der damaligen Roten Armee Fraktion (RAF) verübte am 31. August 1981 einen Sprengstoffanschlag auf die Air-Base, bei dem 20 US-Amerikaner zum Teil schwer verletzt wurden.
Sigurd Debus (1942-1981) war am 30. Mai 1975 zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Bei seinem Hungerstreik mit der darauf folgenden Zwangsernährung war er ins Koma gefallen und kurz darauf am 16. April 1981 in Hamburg verstorben.