Johannesburg: Sehenswürdigkeiten

Viele Besucher sagen, dass es in Johannesburg nur sehr wenige Sehenswürdigkeiten gibt. Das mag stimmen, wenn man die Stadt etwa mit Kapstadt vergleicht. Das Stadtgebiet ist auch tatsächlich sehr ausgedehnt und verplant und umfasst viele verschiedene Bezirke. Die Stadt eignet sich aber nicht nur hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge bspw. nach Kapstadt, Durban, zum Kruger-Nationalpark oder zum Pilanesberg Nationalpark, sondern ist auch selbst ein interessanter Ort für Menschen, die es mögen, sich eine Stadt zu erobern und ihre Schönheiten zu entdecken. Und davon gibt es einige in Jo'burg. Sehr zu empfehlen ist insbesondere ein Bummel durch den Central Business District, ein Konglomerat aus Türmen, modernsten Apartmentblocks und Bürogiganten, aber auch unterbrochen von faszinierenden "Altbauten", die von der großen Geschichte der Stadt künden.

Die "Cradle of Humankind" (Wiege der Menschheit) zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Höhlen liegen etwa 25 km nordwestlich von Johannesburg und sind berühmt für zahlreiche Hominidenfunde, die zu den ältesten der Welt gehören. Das Skelett des hier gefundenen Australopithecus africanus ist das älteste erhaltene Skelett eines Vormenschen. Man schätzt dass der Australopithecus africanus vor 3 bis 2 Millionen Jahren gelebt hat. 40% aller hominiden Fossilfunde weltweit wurden während der letzten 50 Jahre in diesen Dolomithöhlen gemacht, die sich auf diesem ca. 47.000 ha großen Gelände ausbreiten. Es gibt bislang noch nicht viele touristische Einrichtungen vor Ort, man kann jedoch die Sterkfontein Caves besichtigen oder das Rhino an Lion Game Reserve und die Kromdraai Wonder Cave besuchen. Über die R47 oder M5 Richtung Westen, dann auf der N14 bis zur R563, nach einigen Kilometern auf der R563 die Abzweigung zu den Sterkfontein Caves nehmen. Tel. 0027-(0)11-9566342.

Zentrum
Das Zentrum von Johannesburg ist der Central Business District (CBD). Wie auch in den umliegenden Vierteln, beispielsweise Joubert Park, Hillbrow und Berea, sind die Straßen der City geprägt von Wolkenkratzern, in denen sich die Büros der großen Unternehmen befinden. Viele Firmen sind jedoch aufgrund der hohen Kriminalitätsrate in die Vororte abgewandert, daher sieht man auch viele leer stehende Bürohäuser und Lagerhallen. In Hillbrow befindet sich der Hillbrow Tower, im Zentrum das Carlton Centre, das auch "Top of Africa" genannt wird.

Nördliche Vororte
Nach dem Ende des Apartheid-Regimes und der steigenden Kriminalität im Zentrum wanderten viele Unternehmen in die nördlichen Vororte ab. Außerdem gibt es in den luxuriösen nördlichen Vororten, wie Parktown, Saxonwold, Houghton Rosebank, Hyde Park, Sandton und Morningside, prachtvolle Villen auf riesigen Grundstücken, die den Wohlstand der Oberschicht eindrucksvoll belegen. Diese Viertel sind zum größten Teil von Weißen bewohnt. Einen auffälligen Gegensatz stellt das Township Alexandra dar, das 1912 zum "schwarzen" Wohngebiet erklärt wurde: Alexandra grenzt direkt an Rosebank und Sandton und gilt als eine der gefährlichsten gemeinden Johannesburgs.

Nordwestliche Vororte
Im Nordwesten des Zentrums, in Auckland Park, liegt die University of Johannesburg. Weitere Viertel dieser Gegend, die momentan einen deutlichen Aufstieg erlebt, sind Greenside, Sophiatown und Melville. Melville ist zu einem Zentrum des Nachtlebens und der Kultur herangewachsen und beherbergt viele Clubs, Cafés, Buchläden und Restaurants.

Östliche Vororte
Im Osten des Zentrums liegt Yeoville, das sich zum Zentrum des Nachtlebens der schwarzen Bevölkerung entwickelt hat. Noch weiter östlich liegt Observatory, ein ruhiges Wohnviertel mit vergleichsweise großen, modernen Häusern, einem Sportpark und den beiden großen Stadien Johannesburgs.

Soweto
Dieses Akronym steht für South Western Townships. Soweto ist eine Zweimillionenstadt, ein Verbund von Gemeinden und Stadtteilen, in denen nur Schwarze leben. Während des Apartheid-Regimes wurde die schwarze Bevölkerung angewiesen, das Zentrum und andere Viertel wie zum Beispiel Sophiatown, zu verlassen, da diese zu so genannten "Weißenvierteln" werden sollten. Soweto ist heute eine der ärmsten Teile Johannesburgs. Aus Sicherheitsgründen sollten Touristen Soweto nur in Verbindung mit einer Führung besuchen.

African Herbalist Shop
14 Diagonal Street, Newton
Tel. 0027-(0)11-8387352
In diesem afrikanischen Kräuterladen werden Zauber- und Heilmittel der Zulu verkauft. Dazu gehören Kräuter, Gräser, Schlangenfett und Knochen.

Carlton Centre: Top of Africa
Das Carlton Centre ist mit seinen 50 Etagen etwa 220 Meter hoch. Von der Spitze des Gebäudes bietet sich ein herrlicher Blick auf Johannesburg und seine Umgebung. Tel. 0027-(0)11-3311010. Restaurant, Bar und Terrasse in 202 Metern Höhe sind täglich von 9:00 - 18:00 Uhr geöffnet.

Diamond Building
Dieses spiegelverglaste Bauwerk wurde von dem Architekten Helmut Jahn entworfen und erinnert an einen gespaltenen Diamanten.

Ehemaliges Marktgebäude: Market Theatre Complex
Wlhuter Street
Tel. 0027-(0)11-8321641
Seit 1976 befinden sich in diesem Gebäudekomplex von 1913 das Market Theatre und das Museum of Africa. Insgesamt befinden sich hier drei Theater, zwei Galerien, mehrere Restaurants, Bars, ein Jazzclub und ein sonntäglicher Flohmarkt. Der farbige Autor Athol Fugard und der weiße Theaterexperte Barney Simon gründeten gemeinsam dieses Theater, in dem schon während der Apartheid Schwarze und Weiße gemeinsam auf der Bühne standen.

High Court of Johannesburg
Inmitten des Central Business Districts erhebt sich auch der interessante Kuppelbau des High Court of Johannesburg, der obersten Gerichtes der Stadt.

Hillbrow Tower
Dieser Fernsehturm ist 270 Meter hoch und befindet sich im Stadtviertel Hillbrow. Ursprünglich gab es auf 197 Metern Höhe ein Drehrestaurant; 1981 wurde der Turm jedoch aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit geschlossen. Seit 2005 wird der Turm abends blau beleuchtet.

Sentech Tower
Der zweite Fernsehturm ist der 234 m hohe Sentech Tower. Er erinnert mit seinem Turmkorb stark an den Fernsehturm von Stuttgart. Es gibt eine Aussichtsplattform, die aber seit 1982 ebenfalls für den Publikumsverkehr geschlossen ist.

Stock Exchange
Diagonal Street, Newton
Tel. 0027-(0)11-833 6580
In diesem diamantenförmigen, glitzernden Bau hat die Börse von Johannesburg ihren Sitz. Es ist möglich, eine Führung durch das Gebäude zu bekommen und dabei sogar den Brokern beim Handeln zuzusehen.

Apartheid Museum
Das etwas weiter außerhalb der Innenstadt auf dem Wege nach Soweto gelegene Apartheid Museum sollte auf dem Pflichtprogramm eines jeden Johannesburg-Besuchers stehen. Auf sehr eindringliche Weise wird hier die Geschichte der südafrikanischen Apartheid nacherzählt. Besonders verstörend ist es, wenn die Besucher vor dem Betreten des Museums in Weiße und Nicht-Weiße eingeteilt werden, um ein klein wenig von dem nachzuempfinden, was einst im Lande traurige Normalität gewesen ist.

Adler Museum of the History of Medicine
Hillbrow
Überblick über die Medizingeschichte Südafrikas und eine Kollektion traditioneller afrikanischer Heilmittel, in einem von Sir Herbert Baker entworfenen Gebäude.
Mo - Fr: 9 - 16 Uhr

Gertrude Posel Gallery
Auf dem Gelände der University of Witwatersrand befindet sich die Ausstellung African Tribal Art, die die Formenvielfalt afrikanischer Kunst unter Beweis stellt.
Terminabsprache: Tel. 0027-(0)11-7163632

Hector Peterson Museum
Dieses interessante und traurige Museum in Soweto wurde zu Ehren von Hector Peterson eingerichtet, einem Jungen, der im Alter von nur 16 Jahren erschossen wurde. Er kam zu Tode, als im damaligen Township Unruhen ausgebrochen waren, die sich gegen die Einführung von Afrikaans als Pflichtsprache an allen Schulen richteten.

Jewish Museum
Im Sheffield House nahe dem Carlton Centre wird eine Sammlung zur jüdischen Gemeinde Südafrikas ausgestellt.
Mo - Fr: 9 - 13; 14 - 16:30 Uhr

Johannesburg Art Gallery
Im Joubert Park
Tel. 0027-(0)11-7253130
Di - So: 10 - 17 Uhr
Sammlung internationaler Malereien und Plastiken z.B. von van Gogh, Auguste Rodin und Claude Monet und Werke südafrikanischer Künstler.

Kim Sacks Art Gallery
Ecke Cavendish/Frances Street
Bellevue
Tel. 0027-(0)11-6486107
Stammes- und Volkskunst aus dem südlichen Afrika.

Museum Africa
121 Bree Street
Tel. 0027-(0)11-833 5624
Mo - Fr: 9 - 17 Uhr
Menschheitsgeschichte im südlichen Afrika von der Frühzeit bis heute. In der vierten Etage befindet sich das "Bensusan Museum of Photography".

Planetarium
Braamfontein
Tel. 0027-(0)11-7163199
Mo - So: ab 10 Uhr
Hier kann der Besucher den afrikanischen Sternenhimmel von einem bequemen Sitz aus "erforschen".

Wits Art Gallery
Jorisson Street, Braamfontein
Di - Fr 10 - 16
Ausstellungen der Sammlung afrikanischer Kunst der Standard Bank.

Civic Theatre
Loveday Street, Braamfontein
Tel. 0027-(0)11-4033408
Vier Bühnen, traditionelles und experimentelles Theater.

Dance Factory
Newtown Cultural Precinct, Newtown
Tel. 0027-(0)11-7163891

Market Theatre
Newtown Cultural Precinct, Newtown
Tel. 0027-(0)11-8321641
Exquisites Theater und Gastkonzerte namhafter Musiker. Außerdem zeichnet sich das Theater durch sein sozialkritisches Engagement aus.

Peter Toerien Theatre
Montecasino, Fourways
Tel. 0027-(0)11-5110239
Comedy, Musicals und Gastspiele.

Theatre on the Square
Sandton Square, Sandton
Tel. 0027-(0)11-8838606

Rand Afrikaans University
Die landschaftlich besonders reizvoll gelegene Rand Afrikaans University wurde 1975 eröffnet und ist in einem sehr modernen Architekturstil gestaltet. Die Uni hat sechs Fakultäten und 50 Institute und kann bis zu 5.000 Studienplätze vergeben.

Botanical Garden / The Wilds
Houghton Drive, Houghton
Dieser botanische Garten liegt inmitten von felsigen Hügelhängen und beherbergt unter anderem den größten Rosengarten der Welt.

Gold Reef City
Gold Reef City ist ein Vergnügungs- und Themenpark. Zuvor befand sich hier ein Schacht der alten Goldmine und der Besucher kann sich hier ein Bild von Leben und Arbeit eines Minenarbeiters machen und die Mine in 200 Metern Tiefe besichtigen.
Tel. 0027-(0)11-4961600

Coca-Cola-Stadium bzw. Coca-Cola-Park
(auch noch oft Ellis-Park-Stadion genannt)
Insgesamt fünf Gruppenspiele, ein Achtel- und ein Viertelfinale wurden im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika in Johannesburgs Coca-Cola-Stadion ausgetragen. Das extra für das sportliche Großereignis umgebaute und erweiterte Stadion bietet Platz für etwa 70.000 Zuschauer. Es ist im Jahre 1928 eingerichtet und lange Zeit ausschließlich als Rugby-Stadion genutzt worden. Nachdem das alte Stadion 1982 abgerissen und hernach als neues Rugby-Stadion aufgebaut worden war, fand hier sogar das Finalspiel der Rugby-Weltmeisterschaft des Jahres 1995 statt. Für die Fußball WM 2010 musste das Stadion, das inmitten eines großen Sportkomplexes liegt, nicht erheblich umgebaut werden - anders als viele andere Sportstätten Südafrikas.

Soccer City Stadium (First-National-Bank-Stadion, FNB-Stadion und “Soccer City”)
Dem mit 94.700 Zuschauer größten Stadion von ganz Afrika kam im Juni und im Juli 2010 die Ehre zu, neben den vier Gruppenspielen, dem Achtel- und dem Viertelfinale das Eröffnungs- sowie das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 auszustatten. Für diesen Zweck wurde das 1987 konstruierte Stadion im Jahre 2009 umgebaut, wobei man sich an traditionellem afrikanischen Design orientiert hat. Es hatte vor diesen Baumaßnahmen dem renommierten südafrikanischen Klub Kaizer Chiefs als Heimstätte gedient. Das Soccer City Stadion ist auch historisch sehr bedeutend, denn im direkt neben dem ehemaligen Township Soweto gelegenen Stadion rief Nelson Mandela auch zur ersten großen Massenkundgebung nach seiner Freilassung aus. Außerdem fungierte die Riesensportstätte im Jahre 1996 als Austragungsort des Afrika-Cups, den Südafrika damals ausgerichtet und auch gewonnen hat.

Lion Park
An der R 512 Richtung Flughafen Lanseria, 30 km südlich von Johannesburg. Vom eigenen Auto aus kann der Besucher aus nächster Nähe Löwen, Strauße, Zebras oder Impalas beobachten.
Täglich geöffnet von 8 - 17 Uhr.

Transvaal Snake Park
An der R101 bei Halfway House
Tel. 0027-(0)11-8053116
Man findet hier zahlreiche Arten afrikanischer Schlangen, Alligatoren, Krokodile und Schildkröten.