Jakarta: Anreise und Verkehr

Allgemeines

In Jakarta herrscht Linksverkehr.

Ein haarsträubendes Verkehrsaufkommen macht das Fahren in der Stadt oftmals zur Tortur. Der Verkehr ist wahrscheinlich der schlimmste in ganz Südostasien. Als das größte Wirtschaftszentrum Indonesiens zieht Jakarta eine große Anzahl von Arbeitern aus den umgebenden Gebieten an, so dass die Population der Stadt sich während der Wochentage fast verdoppelt. An den Wochenenden fahren diese Arbeiter nach Hause und sorgen für eine extreme Überlastung der Stadt. Die Unfähigkeit des Gouverneurs, adäquate Transportsysteme zu gewährleisten, lässt die Stadt oft in Staus untergehen.
Auch das verstärkte exponentiale Anwachsen der Zahl der Motorcycles auf den Straßen verursacht Probleme, zumal die Fahrer dieser Zweiräder nicht zu den friedlichsten zählen.

In Jakarta existieren mehrere Zollstraßen.
Die innere Ringstraße Tanjung Priok-Cawang-Grogol-Tanjung Priok ist die größte davon. Der äußere Ring (Cilincing-Cakung-Pasar Rebo-Pondok Pinang-Daan Mogot-Cengkareng) wird gerade gebaut. Weiterhin verbinden eine Zollstraße Jakarta mit dem Soekarno-Hatta International Airport im Norden der Stadt und weitere den Hafen von Merak und Tengerang mit dem Westen, Serpong mit dem Südwesten, Depok und Bogor mit dem Süden und Bekasi, Cibitung und Karawang, Purwakarta mit dem Osten.

Sonstige Regeln
Trotz diverser großer, weitläufiger Boulevards, leidet Jakarta an starkem und dichtem Verkehr, v.a. im zentralen Geschäfts-Distrikt. Um Verkehrsstaus zu reduzieren hat die Regierung Jakartas seit 1992 in einigen Hauptverkehrsstraßen eine so genannte "drei in einem" -Regel während der Rush Hour eingeführt. Diese Regel verbietet Fahrzeuge mit weniger als drei Passagieren das Benutzen der Straßen. Seit 2005 deckt diese Regel die Gebiete um Sudirman und Gatot Subroto ab. Die Regeln der Straße können indes durch ein Bestechungsgeld von ein paar Dollars ungestraft gebrochen werden. Das soll aber keine Empfehlung sein. Es empfiehlt sich vielmehr, die Anordnungen des Landes strikt einzuhalten, um etwaigen Ärger mit der Polizei oder den Gerichten zu vermeiden.

Vom Anmieten eines selbst zu fahrenden Autos wird unbedingt abgeraten!

Die Straßen der Stadt sind in schlechtem Zustand, Staus sind an der Tagesordnung und die fehlende Verkehrsmoral der Fahrer von öffentlichen Bussen und Mofas tut ihr Übriges. Kleinere Busse lassen die Fahrgäste an allen Stellen ein- und aussteigen, Fahrzeuge nutzen die vorgegebenen Fahrstreifen meist nicht und halten keinen Seiten- oder Sicherheitsabstand. Unfälle sind weit verbreitet, und eine Unfallregulierung findet in den seltensten Fällen statt.

Flughäfen

Der Hauptflughafen Jakartas ist der Soekarno-Hatta International Airport und liegt 23 km westlich von Central Jakarta (in Cergkareng in der Banten Provinz). Er ist neben dem Nugurah Rei Airport auf Bali einer der zwei Hauptverkehrspunkte für den Flugverkehr und löste 1985 die beiden alten Flughäfen Kemayoran im Norden Jakartas (für inländische Flüge) und Halim Perdanakusuma im Süden der Stadt (internationale Flüge) ab. Gegenwärtig bedient er sowohl internationale als auch nationale Flüge. Er wurde benannt nach dem ersten Präsidenten der Republik von Indonesien, Soekarno (Sukarna), und nach dem ersten Vize-Präsidenten des Landes, Mohammad Hatta.
Der Flughafen erstreckt sich auf einer Fläche von über 18 km2 und besitzt zwei unabhängige parallele Rollbahnen, die in einer Entfernung von 2,4 km getrennt liegen und mit einer Taxibahn verbunden sind. Weiterhin besteht der Flughafen aus zwei Hauptterminal-Gebäuden: Terminal 1 ist für alle inländischen, und Terminal 2 für alle internationalen Flüge. Er ist vom Zentrum Jakartas über eine Schnellstraße zu erreichen.

Der schnellste und sicherste Weg, vom Flughafen in die Stadt zu gelangen, ist der mit einem Taxi. Bei den angebotenen Flughafentaxis ist es empfehlenswert, die Preise vorher festzulegen, denn die dort wartenden Taxifahrer sind oft ortsunkundig und kennen meist nur die größeren Hotels und Plätze. Ein Shuttle-Service des Hotels bzw. ein Limousinen-Service sind empfehlenswert. Diese können schon in der Ankunftshalle gebucht werden.

Empfehlenswert sind die "Silver Bird" Taxis zwischen den D und E-Ausgängen am Terminal 2. Sie sind sehr zuverlässig, wenn auch etwas teurer als die anderen. Weiterhin besteht ein stündlicher DAMRI-Shuttle-Bus-Service vom Flughafen in die Stadt. Haltepunkte sind Rawamangun, Pasar Minggu, Blok M und Gambir oder die direkten Nachbarstädte Bekasi und Bogor.

Von Autoanmietungen und eigenständigen Transporten in die Stadt ist dringend abzuraten!

Fernverkehr

In Jakarta existiert ein Regionalbahnnetz, das im Ballungsraum (Region JaBoTaBeK) zur Verfügung steht. Das Netz setzt sich zusammen aus mehren Linien, die etwa 125 Kilometer Gesamtlänge bedienen. Die von den Nah- und Fernverkehrszügen benutzten Streckenabschnitte sind teilweise elektrifiziert. Vom Kota- und vom Gambir-Bahnhof gibt es Zugverbindungen nach Zentral- und Ostjava. Die Züge sind leider in der Hauptverkehrszeit mehr als überfüllt und tragische Unfälle kommen häufig vor.

Züge

Die Hauptbahnhöfe der Stadt sind der zweistöckige 1993 renovierte Gambir-Bahnhof, Jatinegara, Manggarai, Tanah Abang und Jakarta Kota.

Es gibt Zugstrecken durch ganz Jakarta. Durch sie wird die Stadt mit den Nachbarstädten verbunden: Depok und Bogor mit dem Süden, Tangerang und Serpong mit dem Westen, Bekasi, Karawang und Cikampek mit dem Osten. Allerdings sind sie für die Einwohner der Stadt inadäquat und unvollständig. In Hauptstoßzeiten übersteigt die Anzahl an Passagieren schlicht die bereit gestellte Kapazität. Zwei Linien der Jakarta Monorail sind zur Zeit im Bau: Die grüne Linie bedient die Strecke Semanggi-Casablanca-Kuningan-Semanggi, und die blaue Linie fährt die Strecke Kampung Melayu-Casablanca-Tanah Abang-Roxy.

Busse

Dieselbetriebene Busse und Transport-Autos (Angkutan Kotalangkot) sind sehr beliebt. Wie die Züge von Jakarta sind sie aber leider während der Hauptstoßzeiten hoffnungslos überfüllt.

Im Jahr 2004 etablierte die Regierung ein zentrales System von Busrouten, genannt TransJakarta. Es bedient die 1. Korridor-Route von Jakarta Kota nach Blok M. Für das neue System wurde jeweils eine Fahrspur baulich abgetrennt und verschiedene Haltestellen eingerichtet. Die Busse selbst sind so konzipiert, dass das Ein- und Aussteigen nur an den vorgesehenen Haltestellen möglich sind. Die Einstiege befinden sich in über einem Meter Höhe.

Die Konstruktionen einer 2. und 3. Korridor-Route des Bussystems wurden 2005 angelegt. Sie bedienen die Straße von Pulogadung nach Kalideres. Seit Januar 2006 können sie benutzt werden.

Taxi

Taxis in Jakarta sind preiswert und mit einer AC versehen. Sie gehören zu den praktischsten Transportmitteln, durch die Stadt zu kommen. Es empfiehlt sich aber, dem Fahrer genauste Instruktionen zu geben, denn viele sind erstaunlicherweise ortsunkundig und verstehen wenig Englisch. Was die Preise betrifft, sollte auf die Benutzung des Taxameters bestanden werden. Sollte der Fahrer dies ablehnen, ist es besser, ein anderes Taxi zu nehmen. Betrugsversuche sind bei vielen Taxiunternehmern weit verbreitet. Man sollte die etwas teureren, dafür klimatisierten Taxis der Blue- und Silver-Bird-Firmen immer allen anderen vorziehen.

Rickshaws

Fahrradrickshaws (becak) bieten den lokalen Transport in den Hinterstraßen einiger Teile Jakartas. Von den frühen 1940ern an bis 1991 waren sie eine allgemeine Form des öffentlichen Transportverkehrs der Stadt. 1966 fuhren etwa 160.000 Rickshaws durch die Stadt und boten etwa 15% aller Arbeiter in Jakarta eine Stellung. 1971 allerdings wurden Rickshaws auf den Hauptverkehrsstraßen verboten, und kurz danach versuchte die Regierung, ein generelles Verbot von Rickshaws durchzusetzen. Dieses Verbot reduzierte zwar die Zahl der Rickshawfahrer, verbannte sie aber nicht vollständig. Dies führte zu einer besonders aggressiven Kampagne gegen die Rickshaws, die 1990 und 1991 "erfolgreich" verlief.
Aber während der wirtschaftlichen Krise von 1998 kehrten viele Rickshawfahrer aufgrund der nun weniger strengen Kontrolle durch die Regierung zu ihrem Gewerbe zurück.

Bajajs

Ein Bajaj (gesprochen "Batsch'ei") ist das indonesische Äquivalent des thailändischen Túk-túks. Sie stellen eine beliebte Art und Weise dar, sich durch die Stadt zu bewegen, denn sie können sich besser durch den dicken Verkehr der Hauptstadt durchzwängen. Indes sind sie eng und setzen einen direkt der schlechten Luft aus. Feste Preise gibt es nicht, also muss gehandelt und ausdrücklich klar gemacht werden, wohin es gehen soll. Bajajs sind auf den größeren Straßen Jakartas nicht erlaubt und fahren daher teilweise haarsträubende Wege durch enge Straßen und verwinkelte Gassen. Ein Erlebnis, das man aber einmal gemacht haben sollte.

Ojeks

Ojek ist das indonesische Wort für Fahrradtaxis. Sie fahren kurze Distanzen und sind nicht die sichersten Verkehrsmittel. Die Preise müssen (vorher) hart erhandelt werden.

Boot und Fähre

Einige kleinere Schnell-Boote fahren gewöhnlich zu den "Tausend Inseln" und starten vom Hafen Ancol, der sich auch an der nördlichen Küste Jakartas befindet, oder vom Marina Beach. Die nationale Fährgesellschaft, PELNI, und andere Schifffahrtsgesellschaften bieten Transportmöglichkeiten über das Archipel an und fahren vom Tanjung Priok Hafen im Norden der Stadt. Die Regierung der Stadt plant gegenwärtig den Bau von Wasserbus-Fähren als neues Transportmittel. Diese sollen entlang der Kanäle Jakartas fahren.

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