Die Geschichte Isfahans kann bis zur paläolithischen (Altsteinzeit) Periode zurückdatiert werden. In kürzlichen archäologischen Entdeckungen fand man Artefakte aus dieser sowie der mesolithischen, der neolithischen, der Bronze- und der Eisenzeit. Das alte Isfahan war Teil des Elamiten-Reiches. Unter dem Namen Aspadana wurde die Stadt dann zu einer der bedeutendsten Städte der Median-Dynastie, als die Medes hier siedelten. Anschließend wurde die Provinz Teil des achämenidischen Reiches und nach der Befreiung Persiens von der makedonischen Besetzung durch die Arsakiden wurde Isfahan Teil des Parther-Reiches.
Isfahan war nun das Zentrum und die Hauptstadt einer großen Provinz, die von den arsakidischen bzw. den Parther-Gouverneuren verwaltet wurde.
In der sassanidischen Ära wurde Isfahan von den so genannten Espoohrans oder den Mitgliedern der sieben adligen iranischen Familien regiert. Letztere hatten bedeutende königliche Positionen. Darüber hinaus diente die Stadt auch als Residenz dieser adligen Familien.
Isfahan aber war auch zu einem militärischen Zentrum mit starken Festungen geworden. Damals lebten hier noch viele Juden und Christen um die Stadt herum. Erstere wurden schon unter Nebukadnezar (605 - 562 v. Chr.) hier angesiedelt.
643 wurde Isfahan von den Arabern erobert und islamisch. Seine frühere Bedeutung erlangte die Stadt aber erst im 10. Jahrhundert unter der Buwayhiden Dynastie wieder. Unter der Herrschaft von Malik Shah I. der Seldschuken Dynastie wurde Isfahan dann schließlich im Jahr 1051 von Tughrul Beg erneut als Hauptstadt des westlichen Seldschuken-Reiches (= Persien und Irak) gewählt. Diese Funktion hatte sie bis zur Teilung des Sultanats im Jahre 1118 inne. Ein neues, ein zweites goldenes Zeitalter zeichnete sich um diese Zeit ab. Die Stadt wurde zu einer der bedeutendsten urbanen Ansiedlungen der Welt und zog sogar berühmte Philosophen wie Avicenna an.
Mit dem 13. Jahrhundert kamen die Mongolen und mit den Mongolen kamen die Massaker. 1387 schließlich fiel Isfahan mit seinen damals 70.000 Einwohnern dem türkisch-mongolischen Eroberer Timur Lenk zum Opfer. Unzählige Tote und starke Zerstörungen waren die Auswirkungen.
Doch die geographische Lage der Stadt brachte ihr wieder neues Glück. Unter der Dynastie der Safawiden erblühte sie von neuem. Im Jahre 1592 wurde Isfahan zur Hauptstadt des Safawiden-Schahs Abbas I. (1587-1629). Er schaffte es, ganz Persien wieder zu vereinen und ließ Isfahan den Höhepunkt seiner Schönheit erreichen. Weite Parkanlagen entstanden, großzügige Bibliotheken wurden angelegt und Moscheen schienen geradezu aus dem Nichts heraus selbst zu entstehen.
Zu ihrer Blütezeit zählte Isfahan über 1 Million Einwohner, mit 163 Moscheen, 48 religiösen Schulen, mit rund 1.800 Geschäften und 263 öffentlichen Bädern. Viele der eindrucksvollen Bauten können heute noch am Imam-Platz besichtigt werden, und die türkisfarbenen Kuppeln und schillernden Kacheln der islamischen Gotteshäuser und der Medressen (= religiöse Schulen) stammen aus dieser Zeit.
Unter Shah Abbas I. wurde Isfahan auch nach außen hin für Fremde geöffnet, so dass die Stadt bald englische oder holländische Kaufleute, europäische Künstler und Diplomaten begrüßen durfte. In dieser Zeit wurde Isfahan zu einer der glorreichsten Städte der Welt. Leider dauerte diese Blütezeit nur etwa 100 Jahre.
1722 fiel Isfahan nach einer längeren Belagerung an die aufständischen sunnitischen Afghanen. Der größte Teil der Stadt wurde dabei zerstört. Dieser Umstand, aber auch die Entwicklung des europäischen Handels besonders von den Holländern ließen Isfahans Bedeutung sinken. War die Stadt noch früher eine wichtige Wegesstation der Trans-Asien-Route gewesen, wurde diese Bedeutung jetzt durch die Verlagerung des Seehandels beschnitten. Die Hauptstadt wurde nach Shiraz verlegt.
Im 18. Jahrhundert schließlich legte Aga Mohammed Khan die Hauptstadt nach Teheran.
Das heutige Isfahan ist die drittgrößte Stadt des Iran, verfügt über einen internationalen Flughafen und eine U-Bahn-Linie. Über 2.000 Firmen arbeiten in der Gegend um Isfahan und benutzen das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Potential der Stadt.
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