UNESCO Weltkulturerbe
Grazer Altstadt
Seit dem Jahre 1999 steht die Grazer Altstadt auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. In diesem historischen Zentrum der Stadt befinden sich die meisten der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Mittelpunkt der Altstadt ist der gewaltige Schlossberg, auf dem einige architektonische Überreste sowie ganze Bauwerke u.a. des Mittelalters erhalten geblieben sind (bspw. der Uhrturm). Weitere wichtige Bauwerke der Grazer Altstadt sind das historische Rathaus, die Grazer Stadtkrone, die Domkirche St. Ägidius, die Katharinenkirche, das Mausoleum sowie natürlich die Grazer Burg. Zu den etwas unbekannteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt gehören u.a. das Palais Attems, das 1776 angelegte Schauspielhaus, der steile Kriegssteig sowie die Schloßbergstollen, welche während der Weltkriege als Schutzbunker angelegt worden sind und heutzutage u.a. als Veranstaltungsorte genutzt werden.
Als Grazer Stadtkrone wird das Ensemble von Dom, Grazer Burg, Mausoleum, Alter Universität und Priesterseminar bezeichnet. Die Stadtkrone befindet sich am Fuße des Schlossberges.
Hinweis
Zahlreiche Teile der Altstadt, die zum Weltkulturerbe gehören, werden unter den jeweigen Rubriken ausführlich beschrieben.
Plätze, Herrengasse
Platz Am Eisernen Tor
Der Platz Am Eisernen Tor ist ein Platz in Form eines Dreiecks und befindet sich zwischen dem Opernring und der Herrengasse im ersten Grazer Stadtbezirk Innere Stadt. Seinen Namen erhielt der Platz nach dem ehemaligen Stadttor. Wichtige Sehenswürdigkeiten des Platzes sind der Brunnen, der 1928 von Tassilo Hüller errichtet wurde sowie die Mariensäule.
Jakominiplatz
Der Jakominiplatz (Jako) ist einer der größten Plätze der Stadt. Er liegt im Süden des ersten Stadtbezirks Innere Stadt. Der Jakominiplatz ist mit dem Europaplatz beim Hauptbahnhof einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte der Stadt. So haben alle sieben Straßenbahnlinien sowie zehn Buslinien hier ihre Halte- und Umsteigepunkte. Hinzu kommen noch zahlreiche Regionalbuslinien und die Nachtbuslinien. Seinen Namen erhielt der Platz nach Kaspar Andreas Ritter von Jacomini-Holzapfel-Waasen (1726–1805), der 20 Jahre als Postmeister in der Untersteiermark tätig war und einige Grundstücke vor der südlichen Grazer Bastei besaß, auf denen der Jakominiplatz und der heutige Stadtbezirk Jakomini entstand.
Karmeliterplatz
Der Karmeliterplatz befindet sich im ersten Grazer Stadtbezirk Innere Stadt und wurde nach dem hiesigen ehemaligen Karmeliterkloster benannt. Er liegt zwischen der Sporgasse, der Hartigasse und der Paulustorgasse. Im Osten schließt der Pfauengarten an. Der Karmeliterplatz wurde ab 1578 von Erzherzog Karl II. (1540-1590) als Mittelpunkt einer Stadterweiterung angelegt. Der große rechteckige Platz mit seinen Gebäuden an seiner Nord- und Südseite aus dem 17. Jahrhundert ist besonders sehenswert. Am Rand des Platzes steht neben dem Brunnen die Dreifaltigkeitssäule.
Herrengasse
Die Herrengasse ist eine sehenswerte Straße im Zentrum von Graz, die mit ihren zahlreichen barocken Gebäuden auffällt. Sie verbindet den Hauptplatz mit dem Platz Am Eisernen Tor, nahe dem Jakominiplatz und verläuft auf der linken Seite der Mur – etwa in Nord-Süd-Richtung parallel zur Mur. Erwähnenswert ist, dass alle sieben Grazer Straßenbahnlinien durch die Herrengasse fahren, die bereits seit November 1972 weitgehend eine Fußgängerzone ist. Die Herrengasse gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Besondere Gebäude
Kunsthaus Graz
Das Kunsthaus in Graz wurde von den Architekten Thomas Cook und Colin Fournier 2003, als Graz Kulturhauptstadt war, errichtet. Das Museum mit seiner amorphen Form und seiner Medienfassade ist der zeitgenössischen Kunst gewidmet. Seitdem gilt der Bau als modernes Wahrzeichen der Stadt Graz. Wegen seines Aussehens hat das Gebäude den Spitznamen Alien erhalten.
Chinesischer Pavillon und Bischofsstuhl
Der 1890 auf dem Schlossberg errichtete Chinesische Pavillon hatte damals eine ältere romanische Weinlaube ersetzt. Auf der Rückseite des Pavillons steht eine steinerne Bank mit verblichenen Schriftzeichen, die man als Bischofsstuhl bezeichnet. Sie stammt aus der spätgotischen Epoche der Grazer Burg und soll einst der Ort gewesen sein, an dem 1796 der Bischof Graf Nádasdy gestorben ist.
Glockenturm
Der berühmte Glockenturm auf dem Grazer Schlossberg ist ganze 34 Meter hoch und wurde im Jahre 1588 auf Geheiß von Erzherzog Karl II. errichtet. Das Innere des Turmes lockt mit der Liesl, der drittgrößten Glocke der Steiermark. Sie wurde 1587 gegossen und besitzt einen Durchmesser von fast zwei Metern. Ein trauriges Resultat der französischen Besatzung war die Schleifung der Festung am Schlossberg, von der sowohl der Uhr- als auch der Glockenturm nur deshalb verschont geblieben sind, weil die Grazer Bürger für ca. 87.000 Euro (nach heutigem Wert) beide Bauwerke von der Zerstörung freigekauft haben. Gruselig geht es unter dem Turm zu, denn dort befindet sich das Verlies Bassgeige. Der Glockenturm gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Grazer Landhaus, Landtag
Das zwischen 1527 und 1531 in der Grazer Herrengasse erbaute Landhaus war der erste Renaissancebau der Stadt. Einst fungierte das Haus als Sitz der Landstände und durfte sich durchaus zu den bedeutendsten Renaissancebauten rechnen, die Mitteleuropa zu bieten hatte. Die im Stil des Barock konzipierte Landstube fungiert heutzutage als Sitzungssaal des steirischen Landtages. Das Grazer Landhaus gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Grazer Rathaus
Das späthistoristisch-altdeutsche Rathaus, in dem u.a. der Grazer Bürgermeisters seinen Amtssitz hat, stammt aus dem 19. Jahrhundert und begeistert mit seinen Ecktürmchen, dem klassizistischen Fassadenschmuck sowie den Nischenfiguren, welche bedeutende Österreicher darstellen sollen. Das Grazer Rathaus gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Grazer Uhrturm
Dieser 28 Meter hohe Uhrturm ist das unumstrittene Wahrzeichen von Graz. Er steht auf dem Schlossberg und geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Seine heutige Gestalt aber ist ein Kind des Jahres 1560. Seinen Namen hat er wegen der vier großen Ziffernblätter erhalten, die aus dem Jahre 1712 stammen und einen Durchmesser von über fünf Metern haben. Der Turm wurde (mitsamt dem Glockenturm) von den Grazer Bürgern von der Zerstörung durch die Franzosen im Jahre 1809 freigekauft. Unter dem Turm findet man u.a. eine Wiese, von der aus man einen schönen Blick über Graz hat. Der Uhrenturm gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Große Zisterne
Ebenfalls auf dem Grazer Schlossberg erhebt sich die Große Zisterne aus dem 16. Jahrhundert. Sechzehn Meter tief ist der Kessel, der insgesamt unglaubliche 900.000 Liter fassen kann. Dieses Wasser dient heute als Löschwasser.
Herzogshof (auch Gemaltes Haus genannt)
Dieses von der Front her komplett bemalte Bauwerk in der Herrengasse stammt aus dem 14. Jahrhundert. Hier haben einst die steirischen Herzöge ihre Lehen an Untertanen vergeben. Nach etlichen Besitzerwechseln kam das Haus schließlich zum Wechsler Franz von Lathurner, der es 1742 mit neuen Fresken überziehen ließ.
Kanonenhütte
Die auf dem Schlossberg stehende Kanonenhütte, ab 1544 erbaut, diente erst Verteidigungszwecken und späterhin als Staatsgefängnis. Sie wurde leider unter den Franzosen geschleift, indes 1978/1979 wieder aufgebaut. Heute hat sich das Garnisonsmuseum Graz im Haus niedergelassen.
Kriegssteig
Ein weiteres herrliches Bauwerk auf dem Schlossberg sind diese 260 Stufen, welche vom Schlossbergplatz direkt hinauf zum Uhrturm führen. Die Stufen, an denen auch russische Gefangene des Ersten Weltkrieges mitbauen mussten, werden Kriegssteig genannt, da sie während des ersten Weltkrieges angelegt worden sind.
Museen
Kunsthaus Graz
Das Kunsthaus in Graz wurde von den Architekten Thomas Cook und Colin Fournier 2003 als Graz Kulturhauptstadt war erreichtet. Das Museum mit seiner amorphen Form und seiner Medienfassade ist der zeitgenössischen Kunst gewidmet. Seitdem gilt der Bau als modernes Wahrzeichen der Stadt Graz.
Museum der Wahrnehmung (kurz MUWA)
Das 1996 etablierte MUWA wurde in einer früheren öffentlichen Badeanstalt eingerichtet. Es widmet sich insbesondere den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Architektur und Design. Zudem setzt es sich mit Wahrnehmungs-Phänomenen auseinander.
Stadtmuseum Graz
Das Stadtmuseum wurde im barocken Palais Khuenburg untegebracht, in dem im Jahre 1863 auch der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este geboren wurde, der 1918 mit seinem Attentats-Tod den Ersten Weltkrieges auslösen sollte. Zu den Hauptexponaten des Museums gehören Ausstellungsstücke zu den Themen urbane Stadtentwicklung, Sozial- und Politikgeschichte, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Kunst und Kultur.
Tramway Museum Graz
Das Straßenbahnmuseum von Graz wurde in der einstigen Remise der Kleinbahn Graz-Mariatrost (an der Endstation Mariatrost der Straßenbahnlinie 1) eingerichtet. Gezeigt werden u.a. Straßenbahnwagen aus Graz, aber auch aus Wien, Amsterdam und New York.
Landesmuseum, Zeughaus
Bei dem Landesmuseum Joanneum handelt es sich um das älteste und (nach dem Wiener Kunsthistorischen Museum) zweitgrößte Museum von Österreich. Zum Museum gehören u.a. die Alte Galerie im Schloss Eggenberg, die Neue Galerie, das Kunsthaus sowie das Volkskundemuseum und das Zeughaus. Das Zeughaus beherbergt über 30.000 Waffen und ist damit die größte Waffensammlung weltweit. Es wurde in den Jahren 1642 bis 1647 als zentrales Waffendepot der Steiermark errichtet. Die hiesigen Waffen samt Zubehör dienten der Ausrüstung des steirischen Landesheeres. Mit seinen 32.000 Exponaten aller Art ist das Landeszeughaus die größte Rüstkammer der Welt, die noch dazu weitgehend im Originalzustand erhalten ist. Das Landesmuseum gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Opernhäuser, Theater und Kultureinrichtungen
Dom im Berg
Für die Landesausstellung des Jahres 2000 wurde in den Schlossbergstollen der so genannte Dom im Berg eingerichtet. Die 600 Personen Platz bietende Halle liegt mithin in dem Bereich der Grazer Altstadt, der während der Weltkriege als Schutzbunker angelegt worden war.
Grazer Oper
Das zweitgrößte Opernhaus von Österreich wurde im Stil des Neobarock erbaut und 1899 eröffnet. Das im Zweiten Weltkrieg glücklicherweise nur leicht beschädigte Gebäude wurde hernach saniert, aber auch architektonisch vereinfacht. Seit den 1980ern ist die Oper mit einer Glasbrücke ausgestattet, welche von der Bühne zum neuetablierten Kulissendepot verläuft.
Grazer Orpheum
Das zu den ältesten Veranstaltungsstätten von Graz gehörende Orpheum wurde 1899 erbaut und zwischenzeitlich auch als Kino und Haus der Jugend benutzt. Heute richtet es verschiedenste Musikkonzerte, Kleinkunstvorführungen und Kindertheaterdarstellungen aus.
Helmut-List-Halle
Diese Mehrzweck-Veranstaltungshalle entstand aus einer fast abgerissenen Fabrikshalle und wurde nach aufwändigen Sanierungsarbeiten im Jahre 2003 eröffnet. Das Ungetüm aus Glas, Stahl und Beton verfügt über eine hervorragende Klangqualität.
Schauspielhaus Graz
Das zu den renommiertesten Sprechtheatern Österreichs gehörende Schauspielhaus bestand schon im 18. Jahrhundert. Nach einer längeren Spielpause wurde es 1964 wieder eröffnet und erfuhr eine letzte große technische Erneuerung in den Jahren 1999 und 2000.
Schlossbergbühne in den Kasematten
In einem früheren Burgraben auf dem Schlossberg hat man um das Jahr 1578 herum das Schlosshauptmannshaus hineingebaut, das aber 1809 unter den Franzosen gesprengt worden war. Heute werden die erhaltenen Ruinen des Hauses mit ihren riesenhaften Gewölben als Freilichtbühne verwendet. Eröffnet wurde die Bühne im Jahre 1937 mit Beethovens einziger Oper Fidelio.
Stadthalle Graz
Die größte Veranstaltungshalle von Graz konnte im Jahre 2002 eröffnen und bringt es auf ein Maß von (maximal) 14.000 m² Fläche. Zahlreiche Veranstaltungen wie bspw. Wetten, dass..?, der Musikantenstadl und The Dome haben hier schon stattgefunden.
Stephaniensaal
Der traditionsreichste Konzert- und Veranstaltungssaal von Graz wurde bereits 1885 eröffnet. Bei diesem Ereignis waren auch der österreichische Kronprinz Rudolf mitsamt seiner Gattin Prinzessin Stephanie dabei. Von 1905 bis 1908 wurde der Saal erweitert und in einem schönen Stiegenhaus mit Glaskuppel untergebracht. Heute gehört er zum Congress Graz, einem der wichtigsten Veranstaltungsorte der Stadt.
Kirchen, Kreuz
Grazer Dom
Zu den bedeutendsten Bauwerken von Graz sowie der ganzen Steiermark gehört unbedingt der (auch Domkirche zum heiligen Ägydius genannte) Dom der Stadt, ein spätgotisches Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert, das unter Friedrich III. (1415-1493) sogar als Hofkirche der römisch-deutschen Kaiser fungiert hat. Der Dom gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Basilika Mariatrost am Purberg
Die Basilika Mariatrost eine am Purberg in Graz-Mariatrost gelegene katholische Kirche. Das barocke Gebäude mit dem ehemaligen Pauliner- beziehungsweise Franziskanerkloster Maria Trost gehört zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Steiermark. Die nach Plänen des Architekten österreichischen Baumeisters und Architekten Andreas Stengg (1660-1741) errichtete Kirche wurde 1714 eingeweiht. Zwei viergeschossige Fassadentürme mit einer Höhe von 61 m und eine Kuppel sind die besonderen Merkmale diese Kirche. Ziel der Wallfahrer zu dieser Kirche ist eine wundertätige Marienstatue, die aus dem Stift Rein bei Graz stammt und ursprünglich in der Hauskapelle des Purbergschlössls stand.
Franzosenkreuz
Dieser gekreuzigte Jesus befindet sich auf den Weg vom Karmeliterplatz zum Schlossberg. Es stammt aus dem Jahr 1852. Bei diesem Kreuz wurde 1809, während der Belagerung des Schlossbergs durch die Franzosen, ein Parlamentär von einer aus dem heutigen Volkskundemuseum abgeschossenen Kugel getötet.
Herz-Jesu-Kirche
Diese neugotische Kirche im Stadtteil St. Leonhard wurde zwischen 1881 und 1887 im Backsteinstil erbaut und begeistert schon aus der Ferne heraus durch den dritthöchsten Kirchturm von ganz Österreich. Der Südwestturm misst ganze 109,6 Meter.
Katharinenkirche
Die Katherinenkirche gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Prieserseminar
Das Priesterseminar gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Mausoleum
Das Mausoleum gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Schlösser, Burgen und Villen
Bürgerbastei
Die auf dem Schlossberg gelegene Bürgerbastei entstand zwischen 1551 und 1556 und geht auf den italienischen Festungsbaumeister Domenico dell’Allio zurück. Weil sie in Kriegszeiten von den Bürgern der Stadt verteidigt werden musste, hat sie ihren etwas merkwürdigen Namen erhalten. Seit 1930 kann die Öffentlichkeit die Bastei besuchen.
Burgruine Gösting
Diese Ruine einer Höhenburg im Nordwesten von Graz gehörte zu einer einst strategisch gut gelegenen Festung, die sich 200 Meter über der Stadt erhebt. Heute ist die Burgruine ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Stadtbesucher, die den Atem beraubenden Blick von dort oben genießen wollen.
Cerrini-Schlössl
Auf dem Schlossberg liegt auch das Cerrini-Schlössl, das 1820 Karl Freiherr von Cerrini (1777–1840) als Dank für seinen heldenhaften Kampf gegen die franzosischen Truppen zugestanden wurde. Das zwischen 1995 und 1997 restaurierte Haus fungiert heute als Arbeits- und Zufluchtsstätte für Künstler, die in ihren Heimatländern verfolgt werden.
Grazer Burg
In der Nähe des Grazer Doms liegt die Burg der Stadt. Sie wurde im 15. Jahrhundert von Herzog Friedrich V. (ab 1452 als Friedrich III. Kaiser) erbaut. Die Burg erhebt sich an der mittelalterlichen Stadtmauer. Das während des Zweiten Weltkrieges stark beschädigte Bauwerk wurde späterhin aufwändig saniert und kann heute besichtigt werden. Die Grazer Burg gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Palais Attems
Das zu den bedeutendsten Adelspalästen der Steiermark gehörende Palais Attems in der Grazer Sackstraße wurde von Ignaz Maria Graf Attems zischen 1702 und 1716 erbaut. Es ist reich verziert und stellt heute Büroräume für u.a. die styriarte, den steirischen herbst sowie für die Literaturzeitschrift manuskripte bereit.
Palais Khuenburg
In diesem barocken Stadtpalais wurde im Jahre 1863 der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este geboren. Der Erzherzog und Thronfolger von Österreich-Ungarn erlangte mit seinem Tode eine geschichtliche Bedeutung ungeahnten Ausmaßes: Das auf ihn und seine Frau verübte Attentat in Sarajevo wird allgemeinhin als gilt Auslöser des Ersten Weltkrieges angesehen.
Heute befindet sich im Palais das Stadtmuseum von Graz.
Palais Mayr-Melnhof
Das heute vom Grazer Literaturhaus bespielte Palais Mayr-Melnhof war früher das Stadtpalais der gleichnamigen Familie. Nachdem es zwischen 1966 und 2000 als Grazer Kulturhaus genutzt worden war, verfügt es heute über einen großen Veranstaltungssaal des Literaturhauses Graz sowie über das Literatur-Café Orange.
Schloss Eggenberg
Die wohl bedeutendste Barock-Schlossanlage der gesamten Steiermark gehört zugleich zu den wertvollsten Kulturgütern von Österreich. Der frühere Stammsitz des Adelsgeschlechts Eggenberg bietet neben den zu besichtigenden Prunkräumen und den wertvollen (u.a. Münz-)Sammlungen weiterhin eine wundervolle historische Gartenanlage an.
Schloss St. Martin
Das seit 1144 nachgewiesene und 1557 im Stil der Renaissance umgebaute Schloss St. Martin befindet sich im Grazer Stadtbezirk Straßgang und wird seit 1914 als Volksbildungsheim verwendet.
Stallbastei
Diese gewaltige Bastei aus dem 16. Jahrhundert erhebt sich auf dem Grazer Schlossberg und verfügt über 20 Meter hohe sowie teilweise 6 Meter dicke Stützmauern. Die Bastei lockt nicht nur mit dem so genannten Ägyptischen Tor von Dr. Bonaventura Hödl (um 1820), sondern mit dem einzig erhaltenen Festungswachturm von Graz.
Starcke-Häuschen
Ebenfalls auf dem Grazer Schlossberg liegt das neugotische Starcke-Häuschen, das 1820 erbaut wurde und auf einen Vorgängerbau aus dem Jahre 1575 zurückgeht. Der Name des Anwesens bezieht sich auf den Dresdner Hofschauspieler Gustav Starcke (1848–1921), der das Haus einst bewohnt hat. Wer das Haus heute besucht, wird dort ein anheimelndes Restaurant mit wundervollen Terrassen vorfinden, von denen ein guter Ausblick über West-Graz geboten wird.
Villa Kollmann
Die in der Elisabethstraße gelegene Villa Kollmann wurde zwischen 1886 und 1887 erbaut und erhebt sich noch immer als repräsentativer späthistoristischer Bau mit Mansardendach und herrlicher Verzierung. Umgeben wird die Villa von einer Parkanlage, in der sich u.a. auch Springbrunnen befinden.
Universitäten und andere höhere Bildungseinrichtungen
LKH-Universitätsklinikum Graz
Das Klinikum der Maximalversorgung ist Teil der Steirischen Krankenanstalten GmbH und nach dem AKH Wien das zweitgrößte Krankenhaus Österreichs. Als primäres Ausbildungsklinikum der Medizinischen Universität Graz bildet es Studierende der Fachrichtungen Human- und Zahnmedizin aus.
Medizinische Universität Graz
Die Medizinische Universität von Graz ist seit dem Jahre 2004 eine eigenständige Universität. Sie ist aus der früheren Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz hervorgegangen und besteht genau genommen seit 1863. Damals ist sie von Kaiser Franz Joseph I. ins Leben gerufen worden.
Technische Universität Graz (Erzherzog-Johann-Universität)
Die TU Graz ist neben der Technischen Universität von Wien die einzige Technische Universität in Österreich. Gegenwärtig studieren dort etwa 10.250 Studenten. Berühmtester Student der Universität war sicherlich der herausragende Physiker Nikola Tesla, der die Universität von 1876 bis 1878 besucht hatte.
Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (auch Kunstuniversität Graz)
Die auf die 1816 gegründete Musikschule des Akademischen Musikvereins zurückgehende Kunstuniversität Graz erhielt ihren heutigen Namen im Jahre 1998. Derzeit studieren an ihr geschätzte 1.400 Studenten, die auch aus dem Bereich Musikologie wählen können.
Universität Graz (auch Karl-Franzens-Universität Graz)
Die mit Abstand größte Universität der gesamten Steiermark ist nach der Universität Wien Österreichs zweitälteste Universität. Sie wurde 1585 gegründet. Mit dem Namen der Bildungseinrichtung werden Erzherzog Karl II. von Innerösterreich sowie Kaiser Franz I. von Österreich geehrt. Etwa 32.500 Studenten sind derzeit an der KFU eingeschrieben, die mit bspw. Walther Nernst, Fritz Pregl, Julius Wagner von Jauregg oder Erwin Schrödinger viele namenhafte Nobelpreisträger hervorbringen konnte. Weitere bedeutende Forscher, die mit der Universität Graz in Verbindung stehen, sind etwa der Nationalökonom Joseph Schumpeter oder Alfred Wegener, der Theoretiker der Kontinentalverschiebung.
Alte Universität
Die Alte Universität wurde im Jahr 1585 von den Jesuiten gegründet. Aber heutzutage wird das Gebäude als attraktiver Veranstaltungsort auf einer gesamten Fläche von 1.000 m² für bis zu 600 Gäste genutzt. Sie gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten.
Berge, Erhebungen
Grazer Schlossberg
Die Stadt Graz strukturierend, erhebt sich aus ihrer Mitte der gewaltige Schlossberg, ein schroffer Dolomitfels, der auch den Kern der historischen Altstadt bildet. Auf dem 123 Meter hohen Berg findet man viele bedeutende Bauwerke von Graz. Dazu gehören u.a. der berühmte Uhrturm, der Glockenturm, die Schlossberg-Kasematten sowie der beinahe 100 Meter tiefe Türkenbrunnen. Der Schlossberg gehört als Mittelpunkt der Grazer Altstadt seit 1999 zum UNESCO-Welterbe.
Außerdem steht die um 1125 auf dem Berg erbaute romanische (später gotisierte) Burg im Guinness-Buch der Rekorde. Sie wurde niemals erobert und kann sich daher mit Recht als stärkste Festung aller Zeiten feiern lassen. Zum Schlossberg gehört auch ein mehr als sechs Kilometer langes Stollensystem, das im Zweiten Weltkrieg im Inneren des Berges angelegt worden war, um als Kommandozentrale und Luftschutzbunker zu dienen. Diese heute noch existenten Stollen beherbergen u.a. den Schlossberglift, den so genannten Dom im Berg, die Märchengrottenbahn und das Grubenbahnmuseum. Der Schlossberg gehört seit 1999 als Teil der Grazer Altstadt zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten
Plabutsch
Der 754 Meter hohe Plabutsch erhebt sich im Nordwesten von Graz und ist der höchste Berg der Stadt. Er wird mit Hilfe des etwa zehn Kilometer langen Plabutschtunnels durchfahren. Als Naherholungsgebiet ist er sehr beliebt und lädt zum Wandern, Picknicken, Laufen und Radfahren ein.
Platte
Dieser 651 Meter hohe Berg liegt ebenfalls im Grazer Stadtgebiet. Auf dem Gipfel befindet sich ein etwa ein Hektar großes Plateau, in dessen Zentrum mit der Stephanienwarte eine einstige Wetterstation besteht.
Parks, Gärten und Friedhöfe
Wenn man bedenkt, dass etwa 70 % der Grazer Stadtfläche aus Parkanlagen, Gärten und Grünflächen (und zu einem großen Teil auch aus Einfamiliengärten) bestehen, so ist es natürlich nicht möglich, an dieser Stelle alle Erholungsanlagen vorzustellen. Daher erwähnen wir nur die wichtigsten dieser Grünflächen, weisen aber auch auf den so genannten Grüngürtel hin, der den gesamten östlichen, westlichen und nördlichen Stadtrand einnimmt. Dazu gehören u.a. die Platte (s.o.), der Plabutsch (s.o.) und der Leechwald.
Botanischer Garten
Graz verfügt - wie so viele andere große Städte Österreichs auch - über einen Botanischen Garten. Das herrliche Areal breitet sich in der Nähe der Karl-Franzens-Universität aus.
Eggenberger Schlosspark
Zur wohl bedeutendste Barock-Schlossanlage der gesamten Steiermark gehört eine wundervolle historische Gartenanlage am westlichen Stadtrand. Der Park ist als Englischer Landschaftsgarten etabliert worden und besteht schon seit dem 17. Jahrhundert. Viele Elemente der italienischen und der französischen Gartengestaltung sind hier eingeflossen, wobei die Hauptaspekte des Parks doch Kinder des Jahres 1802 und der erheblich modischeren Umgestaltung des Schlossgartens sind. Als einer der wenigen historischen Gärten von Österreich steht der Park unter Denkmalschutz.
Grazer Stadtpark
Die größte öffentliche Parkanlage von Graz wurde 1873 eröffnet. In ihrem Zentrum thront der Stadtparkbrunnen, ein zur Wiener Weltausstellung 1873 konzipiertes Kunstwerk, das man nach Kaiser Franz Joseph benannt hat. Der von Jean Jules Klagmann entworfene Brunnen konnte im Jahre 1894 enthüllt werden.
Herbersteingarten
Der auf dem Schlossberg gelegene Garten trägt den Namen der Familie Herberstein, die sich sehr um den Anbau und die Kultivierung von Wein vedient gemacht hat. Seit 1930 ist der Garten vom Kriegssteig aus zu erreichen und wird daher auch als Hängende Gärten von Graz bezeichnet. Wer den Garten besucht, wird eine wundervolle Terrassenanlage mit vielen mediterranen Pflanzen vorfinden, die man so in einer österreichischen Stadt nicht erwarten würde.
Rettenbachklamm
Als einzige Klamm in Graz besticht die Schlucht durch herrliche Wandermöglichkeiten inmitten einer spannenden und abwechslungsreichen Natur, die u.a. vom Schluchtwald bestimmt wird. Man erreicht die Rettenbachklamm mit Hilfe der Straßenbahnlinie 1.
Zentralfriedhof Graz
Der größte Grazer Friedhof entstand zwischen 1885 und 1886 und geht auf Pläne von Carl Lauzil zurück, der ihn im neugotischen Backsteinstil konzipiert hat. Auf einer Fläche von etwa 25 Hektar wurde ein ca. 6,5 Kilometer langes Wegenetz eingerichtet, mit dessen Hilfe man die unzähligen Grabsteine und Monumente erreichen kann. Der interkonfessionell geprägt Friedhof unterteilt sich u.a. in einen altkatholischen, einen ukrainischen, einen islamischen und einen Teil, auf dem Gräber der Opfer beider Weltkriege liegen.
Sportanlagen
Die Gruabn
Die Grube ist eine Sportanlage im Grazer Stadtbezirk Jakomini. Sie wird v.a. für Fußballspiele genutzt und wurde als langjährige Heimspielstätte des zweimaligen Österreichischen Fußballmeisters SK Sturm Graz legendär, der dort von 1919 bis 1997 gegen seine Gegner kickte.
Eisstadion Graz-Liebenau
Diese 1963 erbaute Eissportanlage im Bezirk Liebenau kann etwa 4.050 Zuschauer aufnehmen. Seit 1969 ist sie komplett überdacht. Der Bau selber ist in wenig erfreulichem kargen Beton gehalten und wird daher auch gerne als Betonbunker bezeichnet. Das letzte sportliche Großereignis in der Halle war im Jahre 2009 die Weltmeisterschaft der Frauen der Division I.
UPC-Arena (ehemals Arnold-Schwarzenegger-Stadion, traditionell Liebenauer Stadion)
Das mit Abstand größte Fußballstadion von Graz befindet sich im Stadtbezirk Liebenau. Es wird sowohl vom österreichischen Bundesligisten SK Sturm Graz als auch vom Regionalligisten Grazer AK als Heimstätte genutzt. Die 1997 fertiggestellte und später nach dem Sponsor UPC Austria benannte Sportarena wird auch als Spielstätte der Österreichischen Nationalmannschaft verwendet.
Die Mur
Mur
Durch das Grazer Stadtgebiet fließt die Mur, ein Fluss, der südöstlich des Murtörls in der Schmalzgrube auf einer Höhe von etwa 2050 m ü. A. in der Ankogelgruppe im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich entspringt. Er mündet nach rund 453 km in die Drau. Nach Österreich durchließt die Mur noch Slowenien, Kroatien und Ungarn und bildet teilweise die Grenze zwischen diesen Staaten.
Grazer Murinsel
Als Graz im Jahre 2003 Europäische Kulturhauptstadt werden sollte, hat man das Bauprojekt Murinsel verwirklicht, wobei der New Yorker Künstler Vito Acconci auf dem Stadt-Fluss Mur einen spektakulären neuen Raum geschaffen hat, der in Muschelform daherkommt.
Kommentare
An sich eine lesenswerte Darstellung von Graz. Sofern ihrnoch mehr Bilder einspielen würdet, wäre das Ganze noch einiges besser. Ein schönes restliches Pfingstfest wünscht euch Philippe
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