Der Name Eisenach geht auf das Wort Issenach oder Isenacha zurück, was so viel wie schnelles Wasser bedeutet. Die Gründung Eisenachs fand irgendwann in der Mitte des 12. Jahrhunderts statt. Erstmalig erwähnt wurde die Stadt im Jahre 1180. Bestimmt wurde die Siedlung von Anfang durch die Wartburg, ein Bauwerk, das 1067 aus Gründen des Schutzes der Via Regia erbaut worden war. Ludwig der Springer (1042 - 1123) - sagenumwobener Graf in Thüringen - gilt als Erschaffer der Wartburg. Deren Name geht auf des Grafen legendären Ausruf zurück: "Wart' Berg - auf Dir will ich eine Burg bauen!".
Unter Ludwig wurde der Hl. Georg zum Schutzpatron der Stadt bestimmt, dem zu Ehren er auf dem Marktplatz der Stadt die Georgenkirche bauen ließ. Die Wartburg wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts zum Hauptsitz der thüringischen Landgrafen und war fortan für die Geschichte Eisenachs bestimmend. Auf der Wartburg lebte u.a. Elisabeth von Thüringen (1207 - 1231), die thüringische Landgräfin, welche 1235 heilig gesprochen wurde und wegen ihrer Hilfsbereitschaft für Arme und Kranke als deutsche Nationalheilige des Mittelalters gilt. Nach ihrer Zeit auf der Wartburg lebte sie auch eine Zeitlang direkt in Eisenach, wo sie 1228 allem weltlichen Besitz, ihren Kindern und ihrem eigenen Willen entsagte.
Nachdem die Herrschaft der Ludowinger zu Ende gegangen war, kam es zum thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg, der sich zwischen dem Meißner Markgrafen Heinrich dem Erlauchten und Sophie von Brabant abspielte. Der Wettiner Heinrich ging daraus 1264 siegreich hervor. Im Jahre 1283 wurde Eisenach das Stadtrecht verliehen. Zudem wurde die Stadt juristischer Oberhof des Landgrafen. Im Jahre 1405 verlor Eisenach seinen Status als landgräflicher Sitz, und 1450 wurde die Münzstätte von Eisenach geschlossen. Es war 1485, als Eisenach an die ernestinische Linie der Wettiner fiel, zu der die Stadt auch bis 1572 gehören sollte.
Eine der berühmtesten Personen von Eisenach kam im Jahre 1498 als Lateinschüler nach Eisenach. Es war Martin Luther. Nach der gegen ihn verhängten Reichsacht predigte er am 2. Mai 1521 in der berühmten Georgenkirche und wurde am Tage danach von Friedrich dem Weisen auf der Wartburg in eine Art "Schutzhaft" genommen. Bis 1522 sollte er hier als Junker Jörg getarnt leben und das neue Testament ins Deutsche übersetzen.
Im Zusammenhang mit dem Bauernkrieg wurden auch in Eisenach einige Gebäude zerstört oder beschädigt. Vor der Georgenkirche wurden einige Rebellen enthauptet. Auf der Straße des heutigen Eisenach kann man vor dem Haupteingang der Kirche noch ein Kreuz erkennen. Dies markiert die frühere Hinrichtungsstelle. 1528 wurde Eisenach lutherisch, wobei als erster Superintendent Justus Menius fungierte.Unter dem Herzog Johann Ernst wurde Eisenach 1596 fürstliche Residenz.
Am 21. März 1685 kam in Eisenach der berühmteste Sohn der Stadt zur Welt. Johann Sebastian Bach wurde in der Eisenacher Georgenkirche getauft. Der bedeutendste deutsche Komponist des Barock zeichnete sich zu seiner Zeit auch als genialer Organist und Cembalist aus. In Eisenach können heute das Bachdenkmal und v.a. das Bachhaus besucht werden. Neben Bach und vielen seiner Verwandten (v.a. Johann Christoph Bach) wirkten auch weitere Barockkomponisten wie Johann Pachelbel oder Georg Philipp Telemann in Eisenach als Musiker, Kapellmeister oder Komponisten.
Nach dem Tode des Herzogs Wilhelm Heinrich ging das Herzogtum Sachsen-Eisenach im Jahre 1741 an Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts weilte auch Johann Wolfgang von Goethe öfter in Eisenach und residierte dann im Stadtschloss oder auf der Wartburg. Im Jahre 1807 kamen die Truppen Napoléons I.(1769-1821) nach Eisenach. Am Abend des 1. September 1810 kam es infolge einer Explosion von durch Eisenach fahrenden französischen Pulverwagen zu einer Feuersbrunst. Diese zerstörte 14 Häuser und beschädigte eine große Anzahl weiterer. 70 Menschen starben in diesem Unglück. Auf einem Teil der Unglücksstätte hat man den Schwarzen Brunnen erbaut, den man noch heute in der Eisenacher Innenstadt besichtigen kann.
In den Jahren 1817 und 1848 wurden zwei Wartburgfeste in Eisenach begangen. Diese waren von der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft ins Leben gerufen worden und bestimmten maßgeblich das Ende der deutschen Kleinstaaten. Seit dem Jahre 1847 hält die Eisenbahn in Eisenach. Die erste Streckenführung verlief zwischen Gotha und Eisenach. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galt Eisenach stets als Anziehungspunkt für Pensionäre und betuchte Zugereiste. Diese Entwicklung ist noch heute an einem der imposantesten Villenviertel Deutschlands zu sehen.
1869 wurde im Gasthof Zum Goldenen Löwen von August Bebel und Wilhelm Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei deutschlands (SDAP) gegründet, die sich 1890 in Erfurt in die SPD umbenennen sollte.
Im Jahre 1896 wurde die Eisenacher Fahrzeugfabrik ins Leben gerufen. Diese Fabrikgründung begründete den Ruf Eisenachs auch als Automobilstadt. Zu DDR-Zeiten wurden hier bis 1991 die berühmten PKW's der Marke Wartburg hergestellt. 1904 wurde der heutige Hauptbahnhof eröffnet und schon drei Jahre später das Bachhaus.
Nach dem Ende der DDR 1989/90 wurde Eisenach verstärkt zu einem wirtschaftlichen und touristischen Zentrum des Bundeslandes. Größter Arbeitgeber der Stadt blieb auch weiterhin die Automobilindustrie. 1992 wurde in Eisenach eines der modernsten Automobilwerke Europas eingeweiht: die Adam Opel AG. Auch treffen sich in Eisenach seit 1990 die Burschenschaften wieder und knüpfen alljährlich an das historische Burschenschaftsfest von 1817 an.
Im Jahr 1994 fanden diverse Eingemeindungen statt. In jenem Jahr wurden die Ortsteile Hötzelsroda, Lerchenberg, Neuenhof, Stedtfeld, Stockhausen und Wartha-Göringen eingemeindet. Seit 1998 ist Eisenach wieder eine kreisfreie Stadt und hat damit den Status wiedererlangt, den sie vor 1950 schon einmal innehatte.
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