Martin Luther (1483 - 1546)
Martin Luther wurde in relativ einfachen Verhältnisse am 10. November 1483 in Eisleben im heutigen Bundesland Thüringen geboren. Von 1488 bis 1497 besuchte er die Mansfelder Stadtschule und danach für ein Jahr die Domschule in Magdeburg. Im Jahr 1498 schickten ihn seine Eltern auf das Franziskanerstift in Eisenach, wo er eine musikalische Ausbildung erhielt. Darüber hinaus hatte er 1505 in der Nähe Erfurts - im 10 Kilometer entfernt liegenden Stotternheim - sein Erleuchtungserlebnis, als der Blitz neben ihm einschlug und er gelobte, Mönch zu werden ("Stotternheimer Gelübde"). Er hielt sich an dieses Gelübde und trat in das Kloster der Augustinereremiten in Erfurt ein. Hier wurde er bereits am 27. Februar 1507 zum Priester geweiht.
Im Jahr 1508 kam er nach Wittenberg, von wo er im Jahr 1510 nach Rom reiste. Angewidert von den dort herrschenden Sitten kehrte er 1511 nach Wittenberg zurück. Hier wurde er im Jahr 1512 Professor für Bibelauslegung. Im Jahr 1515 wurde ihm die Aufsicht über 11 Klöster als Distriktvikar übertragen. Martin Luther gilt ohne Zweifel als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der letzten 1.000 Jahre. Er erschütterte die römisch-katholische Kirche, eine über 1.000 Jahre alte Institution, in ihren Grundfesten. Zudem brachte er ein völlig neues Gottesverständnis unter die Menschen. Er übersetzte die Bibel ins Deutsche und gilt damit als Schöpfer einer einheitlichen deutschen Sprache. In der Zeit von 1501 bis 1505 studierte er an der Universität in Erfurt. Das Studium schloss er mit dem Magister Artium (Meister der Künste) ab. An sich sollte er danach auf Wunsch seines Vaters die Juristerei studieren. Aber es kam anders:
Am 31. Oktober 1517 soll er seine 95 Thesen an die Schlosskirche von Wittenberg geschlagen haben. Einer seiner wichtigsten Thesen war die Bekämpfung des Ablasshandels, wonach der verstorbene Sünder durch eine Spende seiner Angehörigen Zeiten im Fegefeuer erlassen bekommen würde. Dieser Ablasshandel kam um 1515 in das Bistum Magdeburg auf, zu dem Wittenberg damals zählte. Nach Luther erfährt der Mensch allein durch Gottes Gnade seine Erlösung und nicht durch Geldspenden. Die Kirche begann gegen Luther und seine Thesen einen heftigen Kampf, wobei er stets damit rechnen musste, als Ketzer verurteilt und verbrannt zu werden.
Einer Vorladung nach Rom entging er durch die Einrede einer Erkrankung, wobei er vom Kurfürsten Friedrich III. unterstützt wurde. Seinen ersten großen Auftritt hatte er vom 12. bis zum 14. Oktober des Jahres 1518 auf dem Augsburger Reichtag unter der Regentschaft von Kaiser Maximilian I. (1459-1519), "der letzte Ritter". Der federführende Kardinal Cajetan sprach ihn, der nicht widerrufen wollte, der Ketzerei für schuldig. Aber seine Auslieferung an die Inquisition wurde durch Friedrich III. verhindert. Im Jahr 1519 starb Maximilian und wegen der politischen "Feinheiten" bei der Wahl des Nachfolgers ließ Papst Leo X. (1475-1521), Papst von 1513 bis 1521, den Prozess vorerst aussetzen.
Nach der Wahl von Karl V. (1500-1558) zum neuen Kaisers am 28. Juni 1519 wurde der Prozess wieder aufgenommen und Luther eine letzte Frist von 60 Tagen zum Widerruf gegeben. Da er aber nicht widerrief wurde er am 3. Januar 1521exkommuniziert. Doch Kurfürst Friedrich der Weise erreichte nach vielen Verhandeln, dass Luther seine Position vor dem nächsten Reichstag erneut verteidigen durfte. Dies geschah am 17. April des Jahres 1521 auf dem Reichstag zu Worms. Hier wurde er vor den versammelten Fürsten verhört und letztmalig zum Widerruf aufgefordert. Nach einem Tag Bedenkzeit lehnte er einen Widerruf erneut ab, da er nicht aus der Heiligen Schrift widerlegt worden sei. Darauf verhängte der Reichstag am 8. Mai das Wormser Edikt über ihn. Durch dieses Edikt wurde Luther für vogelfrei er-klärt. Einer Verhaftung auf dem Reichstag konnte er nur dadurch entgehen, dass sein Kurfürst Friedrich III. für ihn freies Geleit ausgehandelt hatte. Auf dem Heimweg wurde er von Friedrichs Soldaten am 4. Mai entführt und zu seinem Schutz auf der Wartburg bei Eisenach festgesetzt. Hier auf der Wartburg begann er mit der Bibelübersetzung ins Deutsche. Im März des Jahres 1522 kehrte er auf Wusch der Stadtväter nach Wittenberg zurück und setzte sich für maßvolle Reformen ein. Hier in Wittenberg heiratete er dann am 27. Juni 1525 die im Jahr 1524 aus dem Zisterzienserinnen-Kloster Nimbschen bei Grimma geflohene frühere Nonne Katharina von Bora. Seine Ehe mit Katharina war mit sechs Kindern gesegnet.
Luther stellte sich während der großen Bauernkriege (1524/1525) gegen die aufständischen Bauern. Er rechtfertigte die Hexenverbrennungen und glaubte fest an die materielle Existenz des Teufels. Zudem lehnte er das Judentum ab. Er lebte mit seiner Familie im heute noch erhaltenen Lutherhaus in Wittenberg, das ihm im Jahr 1532 von dem Kurfürsten Johann dem Beständigen (1468-1532) übereignet worden war. In seinen letzten Lebensjahren wurde er immer intoleranter und jähzorniger. Von zahlreichen Krankheiten gezeichnete brach er am 17. Januar 1546 zu seiner letzten Reise in seine Geburtsstadt Eisleben auf. Der Zweck der Reise bestand darin, Streitigkeiten in der Mansfelder Grafenfamilie zu schlichten. Luther hatte danach nicht mehr die Kraft, in sein Haus nach Wittenberg zurückzukehren. Er starb in Eisleben rund einen Monat später am 18. Februar 1546. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: "In Deine Hände befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, Du treuer Gott."
Nach seinem Tod wurde sein Sarg zwei Tage in Eisleben aufgebahrt. Anschließend wurden seine sterblichen Überreste nach Wittenberg überführt. Dort wurde er am 22. Februar 1546 in der Schlosskirche zu Wittenberg beigesetzt, wo er noch heute ruht. Die Grabrede hielt übrigens der Reformator und Weggefährte Luthers, Johannes Bugenhagen (1485-1558). Er hatte auch Luther getraut und seine Kinder getauft. Ein Jahr nach seinem Tod im Jahr 1547 stand Karl V. an seiner Grabstätte in der Schlosskirche in Wittenberg. Zuvor hatte er die Truppen der im Schmalkaldischen Bund vereinigten protestantischen Fürsten und Städte vernichtend geschlagen. Seine Berater drängten den Kaiser, Luther auch nach seinem Tod noch als Ketzer zu verbrennen. Aber Karl lehnte ab und das Grab blieb dadurch ungeschändet.
Johann Christoph Bach (1642 - 1703)
Johann Christoph Bach wurde am 18. Dezember 1642 in Arnstadt im heutigen Bundesland Thüringen geboren. Er war einer der Komponisten aus der Bachfamilie. Er war am 31. März 1703 in Eisenach verstorben.
Johann Ambrosius Bach (1645 - 1695)
Johann Ambrosius Bach wurde am 22. Februar 1645 in Erfurt geboren. Dieser deutsche Musiker war Hof- und Stadtmusiker in Eisenach. Sein Sohn Johann Sebastian Bach wurde zu einem der berühmtesten Komponisten der Welt. Er war am 2. März 1695 in Eisenach verstorben.
Johann Ernst Bach (1722 - 1777)
Johann Ernst Bach wurde am 28. Januar 1722 in Eisenach geboren. Er war einer der Komponisten aus der Bach-Familie. Er war am 1. September 1777 in seiner Geburtsstadt Eisen-ach verstorben.
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Johann Sebastian Bach, Eisenachs berühmtestes Kind wurde am 31. März 1685 in Eisenach geboren. Bach ist der bedeutendste deutsche Komponist des Barock und zeichnete sich zu seiner Zeit auch als genialer Organist und Cembalist aus. In Eisenach können heute das Bachdenkmal und v.a. das Bachhaus besucht werden. Von ihm stammt auch das musikwissenschaftlich bedeutende Werk: "Das wohltemperierte Klavier". 1703 war er von Lüneburg nach Thüringen gezogen, da er nach dem Ende der Schulzeit die freie Kost und Logis verloren hatte. Wahrscheinlich kam er zunächst bei seiner älteren Schwester Maria Salome in Erfurt unter.
Aber bereits am 9. August 1703 erhielt Bach seine Bestallung als Organist der Neuen Kirche in Arnstadt. Für ein sehr hohes Gehalt von 50 Gulden und 30 Gulden für Kost und Logis war Bach an der Neuen Kirche offiziell zunächst nur für das Orgelspiel zuständig, später aber auch für die Zusammenarbeit mit dem Chor des Lyzeums verpflichtet. Hier verblieb er bis 1707, um danach am 1. Juli 1707 hier als Organist anzufangen. Aber bereits 1708 war er nach Weimar gegangen, wo er bis 1717 verblieb. Eine weitere Station führte ihn nach Köthen, wo er als Kapellmeister und Director derer Cammer-Musiquen verpflichtet wurde. Er schätzte den musikalischen jungen Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen, der oft als Violinist im Orchester mitgewirkt hatte. Die letzte Station diese genialen Musikers war Leipzig, wo er am 30. Mai 1723 in der Nikolaikirche seinen Dienst in Leipzig als Thomaskantor aufgenommen hatte. Er war am 28. Juli 1750 in Leipzig verstorben.
Johann Georg Bornemann (1831 - 1896)
Johann Georg Bornemann wurde am 20. Mai 1831 in Mühlhausen in geboren. bedeutender Geologe und Paläontologe.
Er war am5.Juli 1896 In Eisenach verstorben.
Carl Alexander August Johann von Sachsen-Weimar- Eisenach (1818 - 1901)
Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde am 24. Juni 1818 in Weimar geboren. Carl Alexander ab 1838 umfangreiche Finanzmittel zur Erneuerung der Wartburg eingesetzt und hinterließ an vielen Stellen der Stadt Eisenach seine Spuren. Außerdem hatte er Franz Liszt und Richard Wagner gefördert. Er war am 5. Januar 1901 in seiner Geburtsstadt Weimar verstorben.
Charlotte Albertine Ernestine von Stein (1742 - 1827)
Charlotte Albertine Ernestine von Stein wurde am 25. Dezember 1742 als von Schardt in Eisenach geboren. Die berühmte Hofdame der Herzogin Amalia und Freundin von Herzogin Luise von Hessen-Darmstadt war eine sehr enge Freundin von u.a. Johann Wolfgang von Goethe. Sie war am 6. Januar 1827 Weimar verstorben.
Ursula Cotta (1450- 1511)
Ursula Cotta wurde um 1450 in Eisenach geboren Sie war die Frau des Bürgermeisters von Eisenach Conrad Cotta und
eine Förderin Martin Luthers. Ihr Haus gilt heute als Lutherhaus. Sie war am 29. November 1511 in Eisenach verstorben.
Elisabeth von Thüringen (1207 - 1231)
Elisabeth von Thüringen wurde 1207 in Pressburg (Bratislava) in der heutigen Slowakei geboren. Sie war Landgräfin von Thüringen und wurde 1235 heilig gesprochen. Sie gilt bis heute wegen ihrer Hilfsbereitschaft für Arme und Kranke als deutsche "Nationalheilige" des Mittelalters. Ihr Vater war König Andreas II. von Ungarn. Bereits im Alter von 4 Jahren kam sie auf die Wartburg zu dem Landgrafen von Thüringen, Hermann I. und dessen Kindern. Sie war dessen Sohn Ludwig als Frau versprochen. Im Alter von 14 heiratete sie Ludwig, der nach dem Tod seines älteren Bruders und seines Vaters, dem Landgrafen Hermann I., im Jahr 1217 im Alter von 17 Jahren als Ludwig IV. die Regentschaft übernommen hatte.
Ludwig starb anlässlich eines Kreuzzuges im Jahr 1227, bereits kurz nach der Einschiffung im italienischen Otranto, an einer Seuche. Nach dem Tod ihres Mannes nahm das Leben der Elisabeth eine dramatische Wende, teilweise lebte sie unter erbärmlichsten Umständen unter den Armen. Im Jahr 1228 zog sie nach Marburg, wo sie 1231 verstarb. Ihr Beichtvater und sehr einflussreicher Berater war der berüchtigte Priester Konrad von Marburg (um1180-1233). Bereits 4 Jahre später, also im Jahr 1235, wurde sie von Papst Gregor IX. (1167-1241) heiliggesprochen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Dichter, Naturwissenschaftler, Staatsmann und Kunsthistoriker; ist der bekannteste Vertreter der Weimarer Klassik; er war oft in Eisenach zu Gast und residierte v.a. im Stadtschloss und auf der Wartburg. Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749, in Frankfurt am Main geboren. Bekannte Werke von ihm sind: Götz von Berlichingen von 1773, Die Leiden des jungen Werther von 1774, Iphigenie auf Tauris von 1779, Torquato Tasso von 1790, Faust von 1808) sowie Wahlverwandtschaften von 1809. Ein bedenkenswertes Zitat von ihm lautet: "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“. Niemand wird wohl von den Menschen mit Weimar so sehr verbunden wie der
deutsche Nationaldichter Goethe. Davon zeugt noch eine der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt, das Goethe-Gartenhaus. In Weimar hatte er sogar als Minister amtiert. Er war am 22. März 1832 in Weimar verstorben.
Johann Wilhelm Hertel (1727 - 1789)
Johann Wilhelm Hertel wurde am 9. Oktober 1727 in Eisenach geboren. Er war ein deutscher Komponist. Er war am 14. Juni 1789 in Schwerin verstorben.
Johann Pachelbel (1653 - 1706)
Johann Pachelbel wurde am 5. September 1653 in Nürnberg geboren. Er war ein bedeutender Barock-Komponist und war eine Zeitlang als Organist in Eisenach tätig. Pachelbel war am 3. März 1706 in seiner Geburtsstadt Nürnberg verstorben
Heinrich Raspe (1204 - 1247)
Heinrich Raspe wurde 1204 in Eisenach geboren. 1227 wurde er Landgraf von Thüringen und 1246/47 war ein Gegenkönig von Kaiser Friedrich II. sowie dessen Sohn Konrad IV. Am 16. Februar 1247 war Raspe auf der Wartburg in Eisenach verstorben
Heinrich Ludwig Christian Friedrich (Fritz) Reuter (1810 - 1874)
Heinrich Ludwig Christian Friedrich (Fritz) Reuter wurde am 7. November 1810 in Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten niederdeutschen Schriftsteller und erschaffte z.B. die berühmten Romanfigur "Onkel Bräsig". Reuter war am 12.Juli 1874 in Eisenach verstorben. Im hiesigen Reuter-Wagner-Museum sind die weitgehend erhaltenen Ausstattungen der letzten Wohnräume von Fritz Reuter sowie u. a. die Richard-Wagner-Sammlung des Österreichers Nikolaus Oesterlein zu besichtigen.
Ludwig der Springer (1042 - 1123)
Ludwig der Springer wurde 1042 geboren. Er ist ein sagenumwobener Graf in Thüringen und gilt als Erbauer der Wartburg. Seine Nachkommen waren von 1130 bis 1247 die Landgrafen von Thüringen. Er war 8. Mai 1123 in Reinhardsbrunn einem Stadtteil der heutigen Kleinstadt Friedrichroda im Landkreis Gotha in Thüringen.
Georg Philipp Telemann (1681 - 1767)
Georg Philipp Telemann wurde am 24. März 1681 in Magdeburg geboren. Er war einer der berühmten deutschen Komponisten. Im Jahr 1706 war er nach Eisenach gezogen, wo er Konzertmeister und Kantor am herzoglichen Hof von Johann Wilhelm wurde. Telemann war 1721 nach Hamburg gegangen, wo er am 25. Juni 1767 in Hamburg verstorben war.
Wilhelm Richard Wagner (1813 - 1883)
Wilhelm Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren. Wagner zählt zu den großen deutschen Komponisten. Hier in Eisenach wurde er an der Venusgrotte zu seinem Tannhäuser inspiriert - die Hörselberge in der Nähe Eisenachs werden mit dem Venusberg in der Tannhäuser-Sage gleichgesetzt. In Eisenach steht mit dem Reuter-Wagner-Museum auch das zweitgrößte Wagner-Museum weltweit. Das Museum beherbergt die weitgehend erhaltene Ausstattung der letzten Wohnräume des niederdeutschen Dichters Fritz Reuter sowie u. a. die Richard-Wagner-Sammlung des Österreichers Nikolaus Oesterlein. Richard Wagner war am 13. Februar 1883 in Venedig verstorben.
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