Über die Zeit vor der Landung des berühmten portugiesischen Seefahrers und Entdeckers Vasco da Gama an der südafrikanischen Ostküste ist nur wenig bekannt. Gesichert ist aber, dass die ältesten menschlichen Ursprünge der Gegend um die heutigen Millionenstadt Durban durch Felszeichnungen zeitlich einzuordnen sind, die in den Höhlen der Drakensberge gefunden und etwa im Jahre 100.000 v. Chr. angefertigt wurden. Die Zeichnungen gehen auf ein Volk zurück, das etwa ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. von den Bantu vertrieben worden ist. Jene Bantu sind in dieser Zeit aus dem Norden gekommen und haben sich in der Gegend niedergelassen.
Am 25. Dezember 1497 kam dann der bereits erwähnte Vasco da Gama nach Südafrika. Er landete an der Bucht, an der späterhin die Stadt Durban entstehen sollte. Diese Bucht, welche von den Zulus Thekwini (dt. Lagune) genannt wurde, war eine Entdeckung, die da Gama während seiner ersten Indienreise gemacht hatte. Damals war er auf der Suche nach einer Seeverbindung zwischen Europa und Indien gewesen. Da Gama selber, der mit der Bucht einen der seltenen Naturhäfen an der afrikanischen Ostküste gefunden hatte, benannte sie nach dem Tag der Entdeckung: Río de Natal, was so viel wie Weihnachtsfluss bedeutete. Der Name verweist auf da Gamas falscher Vermutung, bei der Bucht handele es sich um eine Flussmündung. Der Name Río de Natal wurde im Laufe der Jahre zu Port Natal, also Weihnachtshafen.
Port Natal hatte etwa drei Jahrhunderte lang insbesondere als Zufluchtsstätte für Sklavenhändler, Schiffbrüchige und Kaufleute gedient, bevor im Jahre 1823 britische Siedler eine dauerhafte Niederlassung ins Leben riefen. Dies geschah unter der Führung des englischen Händlers Henry Francis Fynn (1803-1861), der mit seinem Tagebuch, das die Jahre 1824 bis 1836 umfasst, nichts weniger als die Geschichte des ersten weißen Natal-Siedlers behandelt. Es war dann im Jahre 1835, dass die mittlerweile zu einer Stadt gewachsene Siedlung ihren heutigen Namen erhielt, was zu Ehren von Benjamin d’Urban geschah, des damaligen Gouverneurs der Kapkolonie.
Drei Jahre nach der Namensänderung gründeten Voortrekker (also burische Siedler), die während ihres großen Trecks über die Drakensberge gekommen waren, die Stadt Pietermaritzburg, welche etwa 80 Kilometer nordwestlich von Durban zu finden ist. Die Buren gerieten bald in Streitigkeiten mit den Zulus, welche u.a. Pieter Retief, den Anführer der Vortrekker ermorden ließen, weil dieser die Abtretung von Zulu-Gebieten an die Buren angestrebt hatte. Die nach dem Tode Retiefs aufkeimenden blutigen Kämpfen zwischen den Zulu und den Buren konnten erst während der für die Buren erfolgreichen Schlacht am Blood River beendet werden. Doch schon 1842 erwuchsen den Buren mit den Briten neue Feinde. Diese konnten zwar in der Schlacht von Congella besiegt werden, so dass die Buren sogar für kurze Zeit die Stadt Durban besetzen konnten. Doch musste die Belagerung des englischen Forts in Durban abgebrochen werden, als britische Verstärkungen auf dem Seeweg eintrafen. Schließlich annektierten die Briten im Jahre 1843 die gesamte Region und verleibten sie der Kapkolonie ein. Erst 1856 erhielt die Region ihren eigenständigen Koloniestatus, durch den Durban zu einem der bedeutendsten Hafen- und Handelsplatz des gesamten Landes aufsteigen konnte.
Vom Jahre 1860 an brachten die Engländer Tausende indischer Landarbeiter nach Natal. Diese begannen schnell, einen großen Einfluss auf das städtische Leben auszuüben. Und noch heute stellen die Inder und ihre Nachkommen in Durban die größte indische Gemeinde außerhalb Indiens dar. So wundert es auch nicht, dass der wohl berühmteste Inder, Mahatma Gandhi, von 1893 bis 1915 - in der Zeit seines Aufenthaltes in Südafrika also – als Anwalt in Durban tätig gewesen war.
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