Düsseldorf: Bekannte Personen

Joseph Heinrich Beuys (1921-1986)
Künstler. Beuys ist einer der bekanntesten Künstler der Moderne. Er hat sich vor allem mit Fragen der Anthroposophie, des Humanismus und der Soziologie auseinandergesetzt und gilt als Wegbereiter der Kunstrichtung des Fluxus. Von 1961-1972 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Bekannt sind seine Honigpumpe, Fett-und Filzinstallationen oder die bei der dokumenta gepflanzten 7.000 Eichen. Mittlerweile verbreitet der Autor Hans Peter Riegel in einer Biografie neuere Erkenntnisse, so z.B. dass Beuys Teile seiner Biografie geschönt haben soll, und dass er zu engen Kontakt zu Altnazis gehabt haben soll. Unbestritten ist seine Verehrung für Rudolf Steiner (1861-1925), dem Begründer der Anthroposophie und der Waldorfschulen. Er soll geradezu begeistert von Steiners Okkultismus und seiner Rassentheorie gewesen sein. Nach dem Tod von Beuys wurde die Urne mit seiner Asche in der Nordsee versenkt.

Hanns Dustmann (1902 bis 1979)
Der am 25. Mai 1902 in Herford-Diebrock geborene Dustmann war Architekt. Auf ihn gehen u.a. das Cafe Kranzler in Berlin, das wiedererbaute Bielefelder Rathaus, die Bürogebäude im Bonner Tulpenfeld, das RWE-Hochhaus (Kruppstraße) in Essen sowie der Gebäudekomplex von Rheinstahl - heute ThyssenKrupp - in Essen zurück. Er verstarb am 26. April 1979 in Düsseldorf.

Gustaf Gründgens
(1899-1963)
Schauspieler, Regisseur und Intendant. Gründgens wurde in Düsseldorf geboren und verbrachte hier einen Teil seiner Schulzeit. Nach dem ersten Weltkrieg nahm er Schauspielunterricht am Düsseldorfer Schauspielhaus. Anfang der 1920er Jahre verließ für einige Jahre er seine Heimatstadt um u.a. Engagements in Kiel, Berlin und Hamburg anzunehmen. Von 1947 bis 1955 war er zuerst Generalintendant der Städtischen Bühnen in Düsseldorf, dann des Düsseldorfer Schauspielhauses. Seine vermutlich bekannteste Inszenierung ist die des Faust, in deren Verfilmung er 1960 selbst die Hauptrolle übernahm. Wegen seiner Nähe zu den Größen des 3. Reiches, insbesonders zu Hermann Göring, war und ist er teilweise sehr umstritten.

Heinrich Heine
(1797-1856)
Dichter und Journalist. Der gebürtige Düsseldorfer war einer der bekanntesten Dichter seiner Zeit. Zu seinen bekanntesten Werken gehören u.a. das Gedicht "Die Loreley" (1824), welches 1837 von Friedrich Silcher vertont wurde, und der satirische Versepos "Deutschland. Ein Wintermärchen"(1844). Heines Werke lassen sich nicht eindeutig einer literarischen Gattung zuordnen. Er war ein Überwinder der Romantik, der in seine Werke auch Elemente der Aufklärung, der Weimarer Klassik, des Realismus und des Symbolismus einfließen ließ. In Düsseldorf begegnet einem der Name Heinrich Heine an vielen Orten: Heinrich-Heine-Universität mit einem Heine-Denkmal auf dem Campus, Heinrich-Heine-Allee, Heinrich-Heine-Institut und Heinrich-Heine-Museum...Im 3. Reich war er so verpönt, dass unter der "Loreley" stand: Autor unbekannt!

Helmut Hentrich
(1905-2001)
Architekt. Hentrich eröffnete nach seiner Ausbildung, die er in verschiedenen Städten absolvierte, Anfang der 1930er Jahre ein Architekturbüro in Düsseldorf. Er nahm an mehreren Architekturwettbewerben teil, u.a. ab Mitte der 1930er Jahre an offiziellen Wettbewerben der Organisation Todt oder der Hitlerjugend. Ab 1937 gehörte er dem Arbeitsstab Albert Speers an und war zudem Mitglied des 1943 gegründeten Arbeitsstabs Wiederaufbauplanung. Nach dem Krieg konnte Hentrich sich trotz allem an den Wiederaufbauplänen der Stadt beteiligen. In sein Architekturbüro nahm er in den 1950er Jahren einige Partner auf. 1959 wurde es in HPP Hentrich, Petschnigg & Partner umbenannt und gewann mehrere Wettbewerbe.
Hentrich erhielt folgende Auszeichnungen:
BDA-Plakette (1969)
Heinrich-Tessenow-Medaille in Gold (1981)
Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf (1985)

Jörg Immendorff
(1945-2007)
Er wurde am 14. Juni 1945 im niedersächsischen Bleckede geboren und zählte zu den bekanntesten Malern in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Besonders mit dem aus 16 großformatigen Bildern bestehenden Bilderzyklus "Café Deutschland" aus den späten 70er Jahren, in dem er die politische Teilung des Landes und den Ost-Westkonflikt thematisierte, eroberte er sich sein Publikum. Unter seinen zahlreichen Aktivitäten war auch die Eröffnung der "La Paloma-Bar in Hamburg- St. Pauli, wo er auch eine Plastik von Hans Albers schuf. Eine Zeitlang stand er einigen Malern der "Jungen Wilden" nahe. Ihn verband eine engere Freundschaft zu Gerhard Schröder, dessen Porträt er für die Kanzlergalerie erstellte und das im Bundeskanzleramt zu sehen ist. Immendorff studierte in den sechziger Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf, zuerst das Fach Bühnenbildkunst und danach ab 1964 bildende Kunst bei Joseph Beuys. Anschließend unterrichtete er einige Jahre als Kunsterzieher, bevor er sich nur noch als "Freier Künstler" betätigte. Immendorff litt seit 1997 an der schweren und unheilbaren Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), an der übrigens auch der weltberühmte Astrophysiker Hawkins litt. Im Winter 2005 fand die letzte zu seinen Lebzeiten und international beachtete Ausstellung seiner Werke in Berlin statt. Immendorff lebte die letzten Jahre sehr exessiv und ging mit seiner schweren Erkrankung sehr offensiv um, bis er am 27. Mai 2007 in seinem Haus in Düsseldorff in Folge der Erkrankung an einem Herzstillstand verstarb.

Kay Lorentz
(1920-1993)
Lorentz gründete zusammen mit seiner Frau Lore das Kom(m)ödchen in Düsseldorf, wirkte dort jedoch eher im Hintergrund.

Lore Lorentz
(1920-1994)
Kabarettistin. Lorentz gründete 1947 zusammen mit ihrem Mann das Kom(m)ödchen in Düsseldorf; das erste deutsche Nachkriegskabarett. Noch im gleichen Jahr gab sie ihr Bühnendebüt. Der Platz vor dem Kom(m)ödchen heißt heute Kay-und-Lore-Lorentz-Platz.
Lore Lorentz erhielt folgende Auszeichnungen:
Ehrenpreis des Deutschen Kleinkunstpreises (1981)
Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1986)
Großer Kulturpreis der Sparkassenstiftung des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes (1989)
Stern im Walk of Fame des Kabaretts

Heike Makatsch
(geb. 1971)
Schauspielerin und Moderatorin. Die gebürtige Düsseldorferin begann an der Uni ihrer Heimatstadt ein Studium in Politik und Soziologie. Ihre Fernsehkarriere startete sie 1993 beim Musiksender VIVA, zwischen 1995 und 1996 moderierte sie BravoTV auf RTLII. Ihre Karriere beim Film begann mit ihrer Rolle in "Männerpension" (1996), für die sie den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin erhielt. Seitdem wirkte sie in zahlreichen Filmen mit und konnte sich als ernsthafte Schauspielerin etablieren. Kinofilme in denen Heike Makatsch mitwirkte sind u.a. "Bin ich schön? (1998), "Nackt"(2002) und "Keine Lieder über die Liebe" (2005).

Wilhelm Marx
(1851-1924)
Politiker. Marx war ab 1899 zwölf Jahre lang Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf. Unter ihm entwickelte sich Düsseldorf zu einer modernen, expandierenden Großstadt. Für seine Verdienste erhielt Wilhelm Marx 1910 die Ehrenbürgerschaft von Düsseldorf.

Marius Müller-Westernhagen
(geb. 1948)
Musiker, Schauspieler und Sänger. Müller-Westernhagen begann bereits Anfang der 1960er Jahre mit der Schauspielerei. Sein Vater war Mitglied des Ensembles des Düsseldorfer Schauspielhauses gewesen. Ende der 1960er Jahre begann Westernhagen sich auch der Musik zu widmen. Seine erste Band "Harakiri Whoom" wurde regional recht bekannt. Nach der Auflösung der Band, widmete er sich weiterhin der Schauspielerei und der Musik. Seinen schauspielerischen Durchbruch hatte er 1976 mit dem Film "Aufforderung zum Tanz". Für die Fortsetzung "Theo gegen den Rest der Welt" (1980) erhielt Westernhagen den Ernst-Lubitsch-Preis für seine darstellerische Leistung. In den folgenden Jahren drehte er weitere Filme und veröffentlichte mehrere Alben. Marius Müller-Westernhagen erhielt für seine Musik zahlreiche Goldene und Platin-Schallplatten, zweimal die Goldene Stimmgabel des Springer Verlags, fünfmal den Echo, sowie das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2001 Im Rahmen des SWR3 New Pop Festivals wurde er für sein Lebenswerk im September 2005 mit dem A-Ward ausgezeichnet.

Claudia Schiffer
(geb. 1970)
Model. Schiffer wurde in Düsseldorf geboren und 1987 in einem Nachtclub der Stadt als Model entdeckt. 1988 arbeitete sie erstmals für Karl Lagerfeld und präsentierte auf dem Laufsteg Kleider seiner Kollektion für Chanel. Es folgte eine steile Karriere, Claudia Schiffer wurde zu einem der bekanntesten Models der 1990er Jahre und ist auch heute noch im Modelgeschäft tätig.

Robert Schumann
(1810-1856)
Komponist. Schumann kam im Jahre 1850 nach Düsseldorf um dort eine Stelle als städtischer Musikdirektor anzunehmen. Am Rosenmontag 1854 stürzte er sich von der alten Rheinbrücke in den Fluss, da er an einer Psychose litt, die vermutlich mit der Syphilis zusammenhing, an der er erkrankt war. Er konnte jedoch aus dem Rhein gerettet werden. Die Werke des bekannten Komponisten werden der Romantik zugezählt.

Heinrich Spoerl
(1887-1955)
Schriftsteller. Der gebürtige Düsseldorfer arbeitete nach seinem Studium, das er u.a. in München absolvierte, von 1917-1937 in seiner eigenen Rechtsanwaltkanzlei in Düsseldorf. Er begann zudem zu schreiben. Sein bekanntester Roman "Die Feuerzangenbowle" (1933), wurde 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle verfilmt.

Jan Wellem
(1658-1716)
Dieser Name ist die Kurzfassung für Johann Wilhelm, der im Jahr 1658 als Sohn des Kurfürsten Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg zur Welt kam und von diesem im Jahr 1679 als Herrscher über die niederrheinischen Territorien eingesetzt und 1690 in dessen Nachfolge selber Kurfürst der Pfalz (Kurpfalz) wurde. Wegen des "Pfälzer Erbfolgekrieges" residierte er in Düsseldorf anstatt in dem damals stark zerstörten Heidelberg. Er machte sich um Düsseldorf vor allem durch die Förderung von Kunst und Kultur verdient. In der damaligen Residenzstadt gründete er beispielsweise die Düsseldorfer Gemäldegalerie mit Werken vor allem von Peter Paul Rubens (1577-1640). Vor dem Rathaus auf dem Marktplatz steht sein von dem Bildhauer Gabriel de Grupello (1644-1730) errichtetes Reiterstandbild. Seine Grabstätte befindet sich als Mausoleum in der Kirche St. Andreas in Düsseldorf.

Wim Wenders
(geb. 1945)
Regisseur und Fotograf. In Düsseldorf geboren, studierte Wenders sowohl dort wie auch in München und Freiburg zuerst Philosophie und Medizin, bevor er sich dem Film zuwandte. Bekannte Filme von Wim Wenders sind u.a. "Der Himmel über Berlin" (1987), "In weiter Ferne, so nah" (1993) und Buena Vista Social Club (1999).
Wenders erhielt zahlreiche Auszeichnung für seine Werke, darunter bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1987 den Preis für die Beste Regie für "Der Himmel über Berlin" und 1993 den "Großen Preis der Jury" für "In weiter Ferne so nah" sowie eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm im Jahr 2000 für "Buena Vista Social Club".
Weitere Ehrungen:
Ehrendoktorwürde der Universität Sorbonne (1989)
Helmut-Käutner-Preis der Stadt Düsseldorf (2004)
Robert-Bresson-Preis (2004)
Orden Pour le Mérite (2006)
Bundesverdienstkreuz (2006)

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