Archäologische Funde in einer Höhle bei den Redcliffs lassen die Vermutung einer ersten Besiedlung des heutigen Stadtgebietes von Christchurch bereits von den Stämmen der Moa-Jägern zu. Die Māori selber sprechen in mündlichen Überlieferungen von Siedlern (gemeint sind die Waitaha), die schon um das Jahr 1000 n. Chr. in der Region lebten. Bis 1830 kamen auch die Kāti Mamoe und die Ngai Tahu ins Gebiet. Europäer sind zwar schon vor 1830 in Christchurch nachzuweisen, kamen vermehrt aber erst im Jahre 1850. Sechs Jahre später, also am 31. Juli 1856, erhielt die Siedlung ihre Stadtrechte und Christchurch war geboren – die älteste Stadt Neuseelands. Benannt hat man sie nach dem renommierten College Christ Church im englischen Oxford.
Wichtig war Christchurch schon bald als Ausgangspunkt vieler Expeditionen in die Antarktis. Die bedeutendsten Männer, die von dort aus in die Terra Incognita aufbrachen, waren u.a. Robert Falcon Scott und Ernest Shackleton. Und auch heute noch dient die Stadt - jetzt aber mit ihrem internationalen Flughafen - italienischen und amerikanischen Antarktis-Programmen als Ausgangspunkt. Wer sich dafür interessiert, dem sei der Besuch des International Antarctic Centres ans Herz gelegt.
Ein trauriger Tag für die Stadt war der 18. November 1947. Damals kam es in Christchurch zu der mit Abstand verheerendsten Brandkatastrophe in der Geschichte von Neuseeland. Bei einem Feuer, das in einem Bürogebäude ausgebrochen war, kamen 41 Menschen in den Flammen um.
Christchurch, das im Jahre 1974 stolzer Gastgeber der British Commonwealth Games sein durfte, stand in den Jahren 2010 und 2011 in den Schlagzeilen: Am 4. September 2010 nämlich wurde die Stadt um 4:35 Uhr Ortszeit von einem Erdbeben erschüttert, das eine Stärke von 7,1 MW aufwies. Bei diesem so genannten Darfield-Erdbeben kamen aber glücklicherweise keine Menschen ums Leben. Tragischer hingegen war das Erdbeben am 22. Februar 2011, als die Erde um 12:51 Uhr Ortszeit mit einer Stärke von 6,3 auf der Richterskala zu beben begann. Das Epizentrum lag gerade einmal zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Mindestens 172 Menschen kamen ums Leben. Allein der Einsturz des Canterbury Television forderte 94 Todesopfer. Verheerend waren auch die Zerstörungen, von denen die meisten im Stadtzentrum zu beklagen waren. Zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Bauwerke wie die Christ Church Cathedral und die Cathedral of the Blessed Sacrament wurden zum Teil schwer beschädigt.
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