Archäologische Funde legen Zeugnis darüber ab, dass die Canberra-Region bereits seit mindestens 21.000 Jahren besiedelt ist. Vor den Europäern siedelten die Stämme der Ngunnawal und der Walgalu in dem Gebiet des heutigen Canberras. Darauf bezieht sich auch der Stadtname, der eigentlich den Dialekt der einheimischen Ngabri meint, einem Stamm aus der Gruppe der Ngunnawal. „Kanbarra“ bedeutet dabei “Treffpunkt".
Die europäischen Erkundungen und Siedlungen setzten im Gebiet um Canberra in den frühen 1820ern ein. Insgesamt gab es vier Expeditionen zwischen 1820 und 1824. Die weiße Siedlung stammte wahrscheinlich aus dem Jahre 1824. Damals war von Angestellten Joshua John Moores ein Wohnsitz bzw. eine Station dort etabliert worden, was heute Acton-Halbinsel genannt wird. Moore erwarb das Eigentum 1826 und nannte es “Canberra". Während des 19. Jahrhunderts wuchs die europäische Bevölkerung Canberras zwar an, doch nur sehr langsam. Mit steigender europäischer Präsens schwand die Anzahl der indigenen Bevölkerungsteile, welche v.a. an den eingeschleppten Krankheiten wie bspw. Masern oder Pocken starben.
Erst im späten 19. Jahrhundert vollzog sich Canberras Aufstieg von einer ländlichen Ansiedlung hin zur australischen Hauptstadt. Dabei profitierte die Stadt vom langen Disput zwischen Sydney und Melbourne, die beide den Hauptstadtstatus für sich beanspruchten. Der Kompromiss nun lautete, dass eine neue Hauptstadt in New South Wales konstruiert werden sollte, die nicht näher als 100 Meilen an Sydney heranreichte. Melbourne sollte bis zum Ausbau Canberras australische Hauptstadt sein.
1908 wurde Canberra als neue Hauptstadt ausgesucht. Dabei gab die Regierung von New South Wales das „Federal Capital Territory" an die Bundesregierung ab. In einem internationalen Designwettbewerb konnte sich 1910 der Entwurf von Walter Burley Griffin durchsetzen, einem US-amerikanischen Architekten, der drei Jahre später zum “Federal Capital Director of Design and Construction“ ernannt werden sollte. Am 12. März 1913 erhielt die neue Hauptstadt offiziell ihren heutigen Namen. Seit 1927 hat die Bundesregierung ihren Sitz in Canberra. Damals war das provisirische Parlamentsgebäude gebaut worden.
In den Zeiten der wirtschaftlichen Depression in den 1930ern sowie im Zweiten Weltkrieg stagnierte die geplante Entwicklung Canberras etwas. Einige Bauwerke wie die römisch-katholische sowie die anglikanische Kathedrale wurden niemals vollendet. Erst nach 1945 wuchs Canberra, und zwar schneller und über die Erwartungen der Stadtplaner hinaus.
Canberras urbane Struktur orientiert sich an den Aspekten der „Gartenstadt“. Sie umfasst also weitläufige und naturbelassene Flächen, welche im Canberra-Naturpark Zusammenschluss fanden. Nicht umsonst trägt Canberra den interessanten Beinamen „Busch-Hauptstadt“.
Die Bevölkerung von Canberra setzt sich vornehmlich aus Politikern und Beamten des öffentlichen Dienstes zusammen. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis sich eine eigene Kultur und Identität der Stadt entwickeln konnte
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