Buchara: Sehenswürdigkeiten

Inhaltsverzeichnis

Zitadelle Ark, Buchara

Die Zitadelle Ark umfasst eine Fläche von etwa 4 ha = 40.000 m². Sie ist von einer massiven Mauer umgeben - leider liegt ein Großteil der Anlage in Trümmern.

Die Reste einer ersten Anlage gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück, davon ist jedoch kaum noch etwas erhalten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Zitadelle mehrmals zerstört, aber immer wieder aufgebaut, zuletzt unter den Scheibaniden - eine usbekische Dynastie vom Anfang des 16. Jahrhunderts, die von Mohammed Scheibani (1451-1510) gegründet wurde.

Die Zitadelle beherbergte während dieser Zeit nicht nur den Palast des Regenten, sondern verfügte über eine Reihe weiterer staatlicher Institutionen, wie z. B. die Münze, Wohnungen hoher Staatsbediensteter, sowie über Kasernen und Wirtschaftsgebäude wie Vorratshäuser, Werkstätten und Stallungen.

Der Palast des Regenten war ein Backsteinbau, in dem sich heutzutage ein Museum für Landeskunde befindet. Nördlich des Palastes steht die 1712 errichtete Djami- bzw. Dschuma-Moschee (Freitagsmoschee).

Sitorai Mohi Xosa, Buchara

Sitorai Mohi Xosa ist ein Schloss, das sich etwa 5 km nördlich des historischen Zentrums der Stadt in einem Park befindet.
Es gab zwei Vorgängerbauten, das heutige Gebäude stammt aus den Jahren 1912 bis 1918 und wurde unter Alim Khan (1880-1944), dem letzten Emir von Buchara als Sommerresidenz errichtet. Seinen Namen hatte das Schloss nach der Ehefrau des Emirs erhalten, der das Vorgängerschloss hatte errichten lassen.
Ali Khan wurde 1920 von den Bolschewiken vertrieben, das danach zur sowjetischen Volksrepublik Buchara mit Samarkand als Hauptstadt gemacht wurde.

1925 wurde die Volksrepublik Buchara dann in die sowjetische Unionsrepublik Usbekistan integriert.
Heutzutage befindet sich hier ein Museum für angewandte Kunst, in dem u.a. Teppiche, Stickereien, Tuche, Keramik, Porzellan, Schmuck sowie Waffen ausgestellt werden

Kalon-Minarett, Buchara
Die Kalon-Moschee liegt im historischen Zentrum von Buchara und gehört zum Ensemble Poi Kalon,. Sie liegt gegenüber der Mir-Arab-Madrasa. Zwischen der Moschee und der Madrasa befindet sich das Kalon-Minarett, das über eine Brücke mit der Moschee verbunden ist.
Die Moschee besitzt eine Länge von 127 m und eine Breite von 78 m, womit sie nach der Bibi-Chanum-Moschee in Samarkand die zweitgrößte Moschee in Zentralasiens ist. Sie wurde im Jahr 1514 fertiggestellt. Das etwa 50 m hohe Minarett entstand um 1127. Es diente nicht nur religiösen Zwecken, so war es ein Wachtturm und zudem ein weithin sichtbares Zeichen, das den Karawanen den Weg in die Stadt zeigte. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden hier verurteilte Menschen - in einem Sack - hinuntergeworfen.

Museum

Zitadelle Ark
Die Zitadelle Ark in Buchara, die einst Sitz der Herrscher und der Regierung des Landes war, tammt aus dem 7. bis 8. Jahrhundert.
Heutzutage befindet sich in dem Gebäude das Heimatmuseum.

Moscheen und Koranschulen

Medrese Mir-i-Arab

Die Mir-Arab-Madrasa ist ein islamisches Bildungszentrum, die im Jahr 1536 eröffnet wurde. Sie befindet sich im historischen der Stadt und gehört zum Ensembles Poi Kalon - südöstlich der Zitadelle Ark. Im Zuge der Machtübernahme durch die Bolschewiken im Jahr 1920 wurde der Lehrbetrieb eingestellt, aber 1945 wieder aufgenommen.

Das Gebäude besitzt eine Länge von 73 m und eine Breite von 37 m. Der Innenhof misst rund 37 x 33 m. Zu beidenSeiten des Eingangs befindet sich ein hoher Raum mit einem Tambour als Zwischenglied des Bauwerks und einer Kuppel: nördlich befindet sich ein Grabraum mit dem leeren Ehrengrab (Kenotaph) des Ubaidullah Khan sowie dem Grab von Scheich Abdullah Yamani.

Ulugʻbek-Madrasa in Buchara

Die Ulugʻbek-Madrasa war eine moslemische Bildungseinrichtung und liegt im historischen Zentrum von Buchara etwa 100 m östlich des Gebäudeensembles Poi Kalon. Südlich von ihr - auf der anderen Straßenseite – befindet sich die etwa 250 Jahre jüngere Abdulaziz-Khan-Madrasa.

Die Ulugʻbek-Madrasa wurde Anfang des 15. Jahrhunderts unter dem Timuriden-Khan Ulugh Beg errichtet und 1417 fertiggestellt. Erwähnenswert ist, dass sie damit rund 3 Jahre älter als die gleichnamige Madrasa in Samakqand. Damit ist sie die älteste erhaltene Madrasa in Zentralasien.

Die Ulugʻbek-Madrasa besitzt eine Länge von rund 53 m und eine Länge von etwa 42 m. Die Hauptfassade verfügt über einen zentralen Pischtak, der etwa ein Drittel der Breite der Fassade einnimmt. Unter einem Pischtak versteht man einen großen Haupteingang, die einen hohen Portalbogen umgibt.

Emir-Alim-Khan-Madrasa

Die Emir-Alim-Khan-Madrasa ist ein islamisches Bildungszentrum, das sich im historischen Zentrum der Stadt befindet. Es ist ein Teil des Ensembles Poi Kalon, das südöstlich der Zitadelle Ark liegt. Das Bauwerk wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts unter Alim Khan errichtet - dem letzten Emir des Emirats Buchara (1880-1944), der 1920 von den Bolschewisten vertrieben wurde.

Bolo-Hovuz-Moschee, Buchara

Die Bolo-Hovuz-Moschee befindet sich im Nordwesten des historischen Zentrums der Stadt Buchara, und zwar auf der Westseite des Registans gegenüber der Zitadelle Ark.
Vor der Moschee liegt ein Wasserbecken mit einer Länge von jeweils 20 m und seitlich von ihr ein Minarett. Das Wasserbecken vor der Moschee war ursprünglich eines der vielen künstlich angelegten Teiche, die früher der Wasserversorgung dienten -von denen aber nur noch wenige erhalten sind. Die Moschee wurde im Jahr 1712 an dem Teich errichtet - und 1917 wurde neben der Moschee ein kleines Minarett errichtet.
Die Moschee besteht aus einem Gebäude mit einer Kuppel mit einer Grundfläche von 27 × 20 m und einen vorgelagerten, 42 m breiten Vorbau mit einer rund 10 m langen offenen Vorhalle. Die Decke der Vorhalle wird von zwei Reihen relativ dünner 12,50 m hoher Säulen aus Holz mit geschnitzten Stalaktitenkapitellen gestützt.

Magʻoki-Attori-Moschee in Buchara

Die Magʻoki-Attori-Moschee liegt im historischen Zentrum von Buchara (Buxoro). Die Moschee entstand im Verlauf des 9. und 10. Jahrhunderts auf einem Tempel aus der vorislamischen Zeit, womit sie zu den ältesten Moscheen in Zentralasien gehört, die noch erhalten sind.

Im Verlauf des 12. Jahrhundert wurde die Moschee umgebaut, neu verkleidet und bekam zudem eine neue Hauptfassade Im Laufe der folgenden Jahrhunderte verschwand die Moschee immer mehr im Erdboden, wurde aber um die Mitte des 15. Jahrhunderts renoviert und erhielt auf Bodenhöhe ein neues Portal.

Anfang der 1930er Jahre wurde die Moschee freigelegt und umfassend restauriert. Heutzutage wird das Gebäude als Teppichmuseum genutzt und liegt mittlerweile über 4 m unterhalb der Erdoberfläche. Sie hat einen rechteckigen Grundriss von 12 × 7,5 m und trägt ein Flachdach mit zwei achteckigen Tambouren, auf denen sich achteckige Kuppeln befinden. Unter Tambouren versteht man einen Zwischenbau oberhalb eines meist quadratischen Baukörpers und dessen aus einer Kuppel bestehendem Dach

Labi Hovuz, Buchara

Labi Hovuz ist ein Gebäudeensemble, zu dem ein künstliche Wasserbecken, ein Park und die Nodir-Devonbegi-Chanaqa und Nodir-Devonbegi-Madrasa gehören.

- Nodir-Devonbegi-Chanaqa
Die Nodir-Devonbegi-Chanaqa ist eine Chanaqa im Zentrum von Buchara und ist Teil des Gebäudeensembles Labi Hovuz. Sie wurde im Jahr 160 fertiggestellt und befindet sich gegenüber der Nodir-Devonbegi-Madrasa, von der sie durch ein Wasserbecken und einen Park getrennt wird. Unter einer Chanaqa (Tekke) versteht man das Zentrum einer islamischen Sufi-Bruderschaft und bedeutet soviel wie Schutz oder Asyl.

- Nodir-Devonbegi-Madrasa
Die Nodir-Devonbegi-Madrasa ist ein islamisches Bildungszentrum und liegt im Zentrum von Buchara. Zwischen ihr und der Nodir-Devonbegi-Chanaqa befindet sich ein Wasserbecken und ein Park. Sie entstand um 1620 und ist damit das jüngste Gebäude des Ensembles Labi Hovuz. Die Madrisa besitzt eine quadratische Grundfläche mit einer Länge von jeweils 70 m. Der große Innenhof wird von zweigeschossigen Spitzbogenarkaden mit Zugängen zu den Wohneinheiten der Studenten umschlossen.

- Wasserbecken
Das Wasserbecken ist heutzutage rund 42 m lang, 36 m breit und 5 m tief. Es liegt zusammen mit einem Park zwischen der Nodir-Devonbegi-Chanaqa und der Nodir-Devonbegi-Madrasa. Es wurde im Jahr 1620 von Nodir Devonbegi, dem Onkel und Großwesir des Imam Quli Khan, angelegt und wurde zweimal im Monat mit Hilfe eines Kanals aus dem insgesamt 870 km langen Fluss Serafschan mit Wasser versorgt.

Chor Minor, Buchara

Das Chor Minor ist ein zweigeschossiges Gebäude aus Ziegelsteinen. Es umfasst eine Grundfläche von 19 × 9 m und trägt eine spitzbogige, mit Rippen verstärkte Kuppel.
Ursprünglich war das Gebäude Teil einer Madrasa, die 1807 durch Xalfa Niyozqul, einen reichen turkmenischen Kaufmann errichtet wurde. Diese Madrasa war 92 m lang und 40 m breit, von der nur noch das Torhaus und daran anschließende eingeschossige Anbauten erhalten sind. An den vier Ecken des Chor Minor stehen 17 m hohe Türme, die jedoch nur zur Zierde dienten und Kuppeln aus hellblau glasierten Ziegel besitzen. Die Architektur von Chor Minor erinnert eher an indische Vorbilder als an eine islamische Architektur.

Abdulaziz-Khan-Madrasa, Buchara

Die Abdulaziz-Khan-Madrasa war eine moslemische Bildungseinrichtung und befindet sich im historischen Zentrum der Stadt rund 100 m östlich des Gebäudeensembles Poi Kalon . Ihr gegenüber befindet sich die Ulugʻbek-Madrasa.

Die Abdulaziz-Khan-Madrasa wurde 1652 unter dem Dschaniden-Khan Abd al-Aziz erbaut, der von 1647 bis 1680 regierte. Damit wurde sie fast 250 Jahre vor der Ulugʻbek-Madrasa errichtet. Die Abdulaziz-Khan-Madrasa besitzt eine Länge von rund 60 m und eine Breite von 48 m. Die Hauptfassade hat einen zentralen Pischtak mit Iwan.

Den oberen Abschluss des Iwans bildet ein Muqarnas – ein Stalaktitengesims, das in der Regel als oberer Abschluss von Nischen oder beim Übergang zwischen einer viereckigen Basis und einer Kuppel verwendet wird. Unter einem Pischtak versteht man einen großen Haupteingang in Form einer gemauerten Portalrahmung, die einen hohen Portalbogen umgibt. Ein Iwan bezeichnet eine hohe, einseitig offene Halle, die von einem Tonnengewölbe überdeckt wird.

Mausoleen

Chashmai-Ayyub-Mausoleum, Buchara

Das Chashmai-Ayyub-Mausoleum wurde wahrscheinlich um das Jahr 1380 unter der Herrschaft von Timur (1336-1405) errichtet. Das Mausoleum liegt auf einem gepflasterten Platz westlich von der Zitadelle Ark. Das Gebäude besitzt eine Größe mit einer Grundfläche von 21 × 15 m und besteht aus vier mit jeweils einer Kuppel gekrönten Kammern.. Heutzutage befindet sich hier ein Museum, das die Wasserversorgung Bucharas von der Antike bis in die Neuzeit zum Thema hat.

Samaniden-Mausoleum, Buchara
Das Samaniden-Mausoleum liegt westlich der Altstadt. Es wurde einige
Jahre vor dem Tod von Ismoyil Somoniy im Jahre 907 erbaut und ist
damit das älteste erhaltene Bauwerk in Zentralasiens. Das Gebäude hatte
einen starken Einfluss auf die nachfolgende islamische Baukunst ausgeübt.

Neuen Kommentar hinzufügen