Besonderheiten der Stadt
Der Schwan als Symbol von Brügge
Eines der Symbole der Stadt Brügge ist der Schwan. Es gibt immer sehr viele von ihnen auf dem Minnewater zu sehen. Doch wer hat schon von der schönen Legende gehört, welche Brügge mit den Schwänen verband? Im Jahre 1488 hatten die Einwohner von Brügge den Stadtbeamten Pieter Lanchals (dt. "Peter Langhals") hingerichtet, der zum Hofe von Maximilian von Österreich gehörte. Das Wappen der Lanchals-Familie zeigte stets einen weißen Schwan. Die Legende berichtet nun, dass Maximilian die Stadtbewohner dadurch bestrafte, dass er sie zwang, bis zur Unendlichkeit weiße Schwäne auf den Kanälen und Seen der Stadt zu halten.
Die Börse als Erfindung aus Brügge
Der Begriff "Börse" geht auf die Kaufmannsfamilie van der Beurse zurück, welche in Brügge im eigenen Hause eine Stelle für den Handel und den Geldumtausch unterhielt. Dies gilt als die erste Börse der Welt und so ist der Name dieser Institution unsterblich mit der berühmten Brügger Familie verbunden.
Die Schokolade als Leckerei aus Brügge
Brügge ist voller Schokoladenläden und bietet sogar ein mehrstöckiges Schokoladenmuseum an. Es heißt "Choco-Story" und ist nicht nur für wirkliche Schokolatiers interessant. Dargestellt wird alles, was mit Schokolade zu tun hat: Herkunft der Cocoa-Bohne in Südamerika, Produktion in Europa und Herstellungsformen. Weitere Informationen über das Schokoladenmmuseum von Brügge finden Sie hier >>>
Beginenhöfe
Genau hinter dem Minnewater liegt der Brügger Beginenhof "De Wijngaard" ("Der Weinhof"), er wurde 1245 gegründet. Er ist einer dieser typischen Bereiche in Brügge, wo man mehr Frieden und Ruhe finden kann als in den überfüllten Straßen der Altstadt. Der Beginenhof besteht aus einer Gruppe von Häusern und einem kleinen Garten mit schönen Pappeln. Hier lebten die Beginen von Brügge für etwa 700 Jahre, bevor der Hof 1937 ein Kloster für Nonnen des Benediktinerordens wurde, was er noch heute ist. Dabei muss man wissen, dass die Beginenbewegung im 13. Jahrhundert als eine Reaktion auf die sich stark wandelnde Welt aufkam. Auf die damaligen (und auch heutigen) materiellen Ansprüche des Klerus und dessen Weltlichkeit reagierten viele Menschen mit der Betonung der apostolischen Werte wie Armut, Einfachheit und Gebet. Menschen beiderlei Geschlechts schlossen sich freiwillig dieser Bewegung an und lebten eine reinere und mystische Form des Christentums. Resultat der Bewegung waren zahlreiche neue religiöse Orden und Gruppen. Die offiziellen religiösen Institutionen reagierten auf diese Bewegung indes mit Verfolgungen und Exkommunikationen. In den Niederlanden (und dem heutigen Belgien) wurden die weiblichen Anhänger dieser Bewegung jedoch als Beginen toleriert und durften in speziellen separaten Teilen der Stadt leben - den so genannten "Beginenhöfen". Oft waren es verwitwete Frauen, die so ihrem Alleinsein entkommen konnten.
Die Beginenhöfe konnten von den traditionellen Institutionen religiös überwacht und kontrolliert werden. Die Beginen lebten - mit gewissen Unterschieden - wie Nonnen - ohne jedoch ein entsprechendes Gelöbnis abgelegt zu haben - und konnten jederzeit ohne Folgen den Hof verlassen. Die meisten der noch heute existenten Beginenhöfe existieren im nördlichen Belgien. Natürlich leben keine Beginen mehr dort, aber als Museen sind sie zu besuchen. Neben Brügge sind die bekanntesten Beginenhöfe in Kortrijk, Gent, Lier, Dendermonde, Hoogstraten, Leuven und Diest zu finden.
Brügge - "Venedig des Nordens"
Brügge ist über Kanäle mit Gent, Ostende und Sluis verbunden. Außerdem ist Zeebrugge über einen 12 Kilometer langen Seekanal mit Brügge angeschlossen. Dieser Kanal ist sogar für Schiffe befahrbar. Aufgrund seiner Kanäle wird Brügge das "Venedig des Nordens" genannt, auch wenn die Situationen beider Städte höchst unterschiedlich waren und sind. Während Venedig auf Inseln innerhalb einer Lagune im Adriatischen Meer gegründet worden war, liegt Brügge doch sehr viel tiefer auf dem Festland. Die Kanäle der flämischen Stadt werden "Reien" genannt, was sich auf den Fluss "Reie" bezieht, welcher im Mittelalter gänzlich kanalisiert worden war. Befuhren in früheren Zeiten Schiffe die Brügger Kanäle, so sind heute keine kommerziellen Schiffe mehr zugelassen. Die Kanäle stehen nur noch den Touristenbooten zur Verfügung. Eine Fahrt durch die Reien lohnt sich sehr. Die Dauer einer solchen Fahrt beträgt etwa eine Stunde und kann täglich von mehreren Anlegestellen aus gemacht werden. Es gibt momentan fünf Familien, denen das touristische Organisieren von Bootsfahrten auf den Kanälen erlaubt ist. Jede dieser Familien besitzt vier Boote. Mehrsprachige Führungen sind für wenige Euro zu haben. Eine bessere Einführung in die Geschichte und Besonderheiten der Stadt gibt es nicht. Außerdem wird eine Boots-Tour einem Plätze zeigen, die man normalerweise nicht erreichen kann. Preise für eine Tour-Bootsfahrt liegen momentan (Ende 2006) bei 5.70 Euro pro Person. Abfahrten sind alle 30 Minuten.
Feste und Veranstaltungen
Assebroek
In jedem Jahr kommen unzählige Pilger nach Brügge in die Kirche die Ver-Assebroek, um die wundertätige Marienfigur zu ehren. Der Legende zufolge - wie sie auch von den Glasmalereien im Kirchenschiff erzählt wird - ging diese Marmor-Statue nicht unter, nachdem die Geusen (= ndl. Freiheitskämpfer der Nordprovinzen) sie ins Wasser geworfen hatten.
Konzerte im Minnewater Park
In den Sommermonaten werden in diesem liebenswerten Park am Minnewater-See gerne Rock- und andere Konzerte organisiert.
Tour von Flandern
www.rvv.be
Brügge ist der traditionelle Ausgangspunkt der jährlichen "Tour von Flandern" (Ronde van Vlaanderen), welche im April stattfindet und als eines der größten Sportereignisse in Belgien gilt.
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