Bristol: Stadtgeschichte

Die Vorgängerstadt Stadt Brycgstow (Altenglisch) gibt es seit dem Beginn des 11. Jahrhunderts. Die Stadt verfügte seinerzeit unter der Herrschaft der Normannen über eine der stärksten und wehrhaftesten Burgen in Südengland. Im 12. Jahrhundert wurde sie eine wichtige Hafenstadt, besonders für den Handel mit Irland. 1247 wurde eine neue Brücke gebaut, und die Stadt weitete sich stark aus. 1373 wurde sie ein County. Bristol entwickelte sich zum Zentrum des Schiffbaus. Durch den französischen Königs Philipp IV. (1268-1214) – der Schöne - wurde der Templerorden am Freitag den 13. März 1312 in einer beispielhaften konzertierten Aktion in Frankreich zerschlagen. Seitdem gilt Freitag der 13. als Unglückstag.

Bis zu seiner Auflösung - auch in England unter Edward I. (1566-1625) - nutzte der Templerorden Bristol als wichtigen Hafen für Pilgerfahrten sowie zur Ausfuhr von Wolle auf den europäischen Kontinent. An den Haus- und Grundbesitz der Templer in Bristol erinnern heute noch diverse Flur- und Straßennamen, so beispielsweise der Bahnhof Bristol Temple Meads (Templer-Wiesen). Im 14. Jahrhundert, kurz vor dem Ankunft der Pest von 1348, war Bristol mit etwa 15.000 bis 20.000 Einwohnern nach London und York die drittgrößte Stadt in England. Die Seuche verursachte einen langanhaltenden Bevölkerungsrückgang, dennoch blieb die Bevölkerungszahl im 15. und 16. Jahrhundert stabil und schwankte etwa zwischen 10.000 und 12.000 Einwohnern. 1497 war Bristol Ausgangsort des italienischen Seefahrers und Entdeckers John Cabots (1500-1550) zu Erkundungsreise nach Nordamerika.

1542 erhielt Bristol von König Heinrich VIII. (1491-1547) das Stadtrecht und die frühere Abbey of St. Augustine wurde zu einer Kathedrale erhoben. Während des Bürgerkriegs von 1643 bis 1645 wurde Bristol von englischen königlichen Truppen besetzt und stark verwüstet. Aber infolge der Errichtung der englischen Kolonien in Amerika im 17. Jahrhundert sowie des Sklavenhandels im 18. Jahrhundert konnte Bristol einen erneuten Aufschwung verzeichnen. Das war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Bristol neben Liverpool zum englischen Zentrum des Sklavenhandels wurde. Der Handelskrieg mit Frankreich unter Napoleon () von 1793, das Verbot des Sklavenhandels von 1807 sowie der mangelnde Anschluss an moderne industrielle Fertigungsverfahren verursachten einen gewissen wirtschaftlichen Rückgang, woran auch der Bau des floating harbour (schwimmender Hafen) zwischen 1804 und 1809 nichts wesentlich änderte. 1838 wurde Bristol an das englische Eisenbahnnetz angeschlossen.

Bristol war während des Zweiten Weltkrieges Ziel der deutsche Luftwaffe und wurde stark getroffen, so wurde u.a. das historische Zentrum beim Schloss nahezu vollständig zerstört - und ist heute ein Park, in dem zwei ausgebombte Kirchen als Mahnmale an den Krieg und seine Zerstörungen stehen.

1980 kam es im Stadtteil St Paul’s zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen farbigen jungen Männern aus Britisch-West-Indien und der Polizei. Bis heute ist der Hafen von Bristol die Lebensader der Stadt in dem noch Waren aus aller Welt umgeschlagen werden. In der unmittelbarer Umgebung des alten Hafens ist ein neues Hafenviertel entstanden, auf dem Dockgelände haben sich Kunst- und Kultureinrichtungen niedergelassen - zum Beispiel das Museum "M Shed" von2011 oder das "Arnolfini Arts Centre" von 1961 für zeitgenössische Kunst in einem alten Teespeicher. Um den Hafen herum liegt die Altstadt von Bristol. Highlights sind hier das "Theatre Royal" sowie der älteste Pub, das "Landoger Trow". Der sicherlich erfolgreichste Straßenkünstler Banksy, der 1974 in Bristol geboren wurde, begann hier mit seinen Graffiti, die bis heute in der Stadt zu sehen sind.
Heutzutage wird Bristol gerne besonders von den Briten besucht, um hier Urlaub zu machen oder die Stadt ein zwei Tage lang zu erkunden.

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