Angelika Barbe (geb. 1951)
Die am 26. November 1951 als Angelika Mangoldt in Brandenburg an der Havel geborene DDR-Oppositionelle war Gründungsmitglied der DDR-SPD und Bundestagsabgeordnete. Später wechselte sie zur CDU und war für die Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung tätig.
Fritze Bollmann (1852-1901)
„Zu Brandenburg uff’m Beetzsee, Ja da liegt een Äppelkahn, und darin sitzt Fritze Bollmann mit seinem Angelkram.“ So etwa sangen die Brandenburger Bürger über „ihren“ Johann Friedrich Andreas Bollmann, genannt Fritze Bollmann, einen Barbier, der unfreiwillig zum Objekt des Spotts seiner Umwelt gemacht wurde. Heute würde man ihn als Mobbing-Opfer bezeichnen. Im Gegensatz zu vielen anderen Stadtoriginalen, gab es den tragisch-komischen Bollmann wirklich.
Er wurde am 5. Januar 1852 in Salbke, 1852 als Sohn eines Leinewebers in Salbke (heute zu Magdeburg gehörend) geboren und erlernte den Beruf eines Frisörs. Nachdem er an vielen anderen Orten gearbeitet hatte, kehrte er spätestens 1879 endgültig in seine Geburtsstadt zurück, wo er von 1882 bis 1896 ein eigenes Barbiergeschäft im Brandenburger Stadtteil Altstadt unterhielt. Mit seiner Heirat etwa im Jahre 1882 endet diese sorglose Phase seines Lebens. Die Bollmanns brachten zwar elf Kinder zur Welt - aber nur drei von ihnen überlebten. Trotz emsiger Bemühungen geriet Bollmann zudem in eine wirtschaftliche Notlage, die er mit Alkohol kompensierte. Wegen seiner häufigen Betrunkenheit wurde er in der Öffentlichkeit von Kindern verspottet, die Bollmann darauf verfolgte und mit Rasierschaum bespritzte. Niemand nahm ihn so richtig ernst, und so wurde aus ihm bald eine Spottfigur von Brandenburg, woran auch mehrere Wohnungswechsel nichts änderten. Friedrich Bollmann war am 7. Mai 1901 an Zungenkrebs im Städtischen Krankenhaus in Brandenburg an der Havel verstorben. Auf dem Brandenburger Altstädter Friedhof hatte er seine letzte Ruhestätte gefunden.
Hinweis
Auf den Namen Bollmann trifft man auch heute noch oft in Brandenburg. So wurde der 1924 gefertigte und seit 1981 als Kopie in die Hauptstraße umgesetzte Angler-Brunnen des Bildhauers Carl Lühnsdorf im Volksmund Bollmann-Brunnen genannt. Außerdem verläuft der Fritze-Bollmann-Weg in der Nähe des 18 km langen Beetzsees in Brandenburg an der Havel. Und wem das noch nicht reicht, der wird zwei Gaststätten dieses Namens in Brandenburg finden, einen Verlag, den Ortsteil Bollmannsruh und weitere Verweise auf den tragisch-komischen Fritze Bollmann.
Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte Fouqué (1777-1843)
Der unter den Pseudonymen Pellegrin und A.L.T. Frank schreibende Dichter der Romantik wurde am 12. Februar 1777 in Brandenburg an der Havel geboren. Friedrich de la Motte Fouqué stammte aus einem alten Hugenotten-Adelsgeschlecht, die aus Frankreich nach Brandenburg und Preußen geflüchtet waren. Er gilt als einer der ersten deutschen Dichter der Romantik. Er war am 23. Januar 1843 in Berlin verstorben.
Birgit Fischer (geb. 1960)
Kajakrennsportlerin. Fischer wurde am 25. Februar 1962 in Brandenburg an der Havel geboren. Mit insgesamt acht Goldmedaillen und vier Silbermedaillen bei Olympischen Spielen ist sie die erfolgreichste deutsche Wassersportlerin.
Ihre erste Goldmedaille gewann sie 1980 in Moskau im Einerkajak und ihre letzte 2004 in Athen im Viererkajak. Im Jahr 2012 wurde sie Ehrenbürgerin der Stadt.
Frederike Frei (geb. 1945)
Die als Christine Golling am 24. Januar 1945 in Brandenburg an der Havel geborene deutsche Schriftstellerin schreibt Hörspiele, Prosa und auch Lyrik.
Marga Goren-Gothelf (geb. 1925)
Marga Goren-Gothelf kam am 16. Mai 1925 in Brandenburg an der Havel als drittes Kind von Abraham und Chaja Helene Gothelf, zur Welt. Ihr Vater war Pole und im Ersten Weltkrieg als Kriegsgefangener nach Brandenburg an der Havel gekommen. Die Jüdin war vielen Umwegen nach Palästina gelangt, wo sie im Dezember 1947 in Tel Aviv eintraf. Hier fand ihre Schwestern wieder, wogegen ihre Mutter Helene Chaja im Vernichtungslager Maidanek ermordet wurde und sich die Spuren der zweitältesten Schwester Paula, von der sie 1941 zum letzten Mal etwas gehört hatte, im Warschauer Ghetto verlieren. Im Dezember 1948 heiratete sie Uri Goren, an dessen Seite sie zuvor im Unabhängigkeitskrieg für Israel gekämpft hatte. Sie haben zwei Söhne, Gideon (1949) und Avner (1953). Nach der Gründung des Staates Israel arbeitete Marga als Lehrerin an der lokalen High School in Rishon LeZion, wurde später Schuldirektorin und ging 1985 mit 60 Jahren in Rente. Im Jahr 2022 wurde sie Ehrenbürgerin von Brandenburg an der Havel.
Julius von Groß (1812–1881)
Julius von Groß wurde am 21. November 1812 in Darkehmen in der heutigen russischen Oblast Kaliningrad geboren Der preußischer General der Infanterie war ab 1873 Kommandeur des III. Armee-Korps, von dem mehrere Regimenter ihren Standort in der Stadt hatten. Anlässlich seines 50. Dienstjubiläums wurde ihm im Jahr 1880 die Ehrenbürger würde verliehen. Er war am 18. September 1881 in Berlin verstorben.
Rudolf Hammer (1830–1915)
Rudolf Hammer wurde am 26. Mai 1830 in Brandenburg an der Havel geboren. Er war von 1881 bis 1884 Reichstagsabgeordneter, Abgeordneter des Preußischen Landtags von 1889 bis 1905 sowie von 1897 bis 1905 Oberbürgermeister der Stadt. Im Jahr 1905 wurde ihm die Ehrenbürger würde der Stadt verliehen. Hammer war am 11. Dezember 1915 in seiner Geburtsstadt Brandenburg an der Havel verstorben.
Max Herm (1899–1982)
Max Herm wurde am 11. Dezember 1899 in Brandenburg an der Havel geboren. Er war 1932/1933 Reichstagsabgeordneter und 1945 Oberbürgermeister der Stadt und erneut von 1957 bis 1965. Im Jahr 1965 wurde er Ehrenbürger der Stadt. Er war am 7. April 1982 in seiner Geburtsstadt Brandenburg an der Havel verstorben.
Wolfgang Huber (geb. 1942)
Wolfgang Huber wurde am 12. August 1942 in Straßburg geboren. Er war Dechant des Domstifts Brandenburg und von 1994–2009 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Im Jahr 2012 wurde er Ehrenbürger der Stadt
Joachim Kemmer (1939-2000)
Schauspieler, Kabarettist und Synchronsprecher. Joachim Kemmer wurde am 12. September 1939 in Brandenburg an der Havel geboren. Er war u.a. für das Kabarett "Die Wühlmäuse“ tätig, machte viel Sprech- und Musiktheater und kam 1971 schließlich zum Film. Seit 1966 synchronisierte er mit seiner markanten Stimme Stars wie Humphrey Bogart, Jeff Bridges, John Cassavetes, Richard Gere, Anthony Hopkins, Harvey Keitel und Al Pacino. Kemmer war am 26. April 2000 in Wien verstorben
Loriot (1923-2011)
Bernhard Victor (Vicco) Christoph Carl von Bülow wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren und am 30. Dezember desselben Jahres in der St.-Gotthardt-Kirche getauft. Von Bülow entstammt einem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht und wuchs zusammen mit seinem jüngeren Bruder bei der Großmutter und Urgroßmutter in Brandenburg auf. Im Alter von 10 Jahren zog er mit dem Bruder zu ihrem Vater nach Berlin, der 1938 mit den Kindern nach Stuttgart umzog. Nach seinem dortigen Notabitur begann er eine Offizierslaufbahn und gelangte infolgedessen für drei Jahre an die Ostfront. Nach dem Krieg machte er 1946 in Northeim das "richtige" Abitur und begann danach Malerei und Grafik an der Kunstakademie in Hamburg zu studieren. Hier begann seine überaus erfolgreiche Karriere als Humorist, Schriftsteller, Bühnen- und Kostümbildner, Schauspieler, Regisseur sowie - was weithin unbekannt ist - als Professor für Theaterkunst. Im Jahr 1993 wurde er Ehrenbürger der Stadt Brandenburg. Er war am 2011 verstorben.
Paul Mühsam (1876-1960)
Jurist und Schriftsteller. Paul Mühsam wurde am 17. Juli 1876 in Brandenburg an der Ha-vel geboren. Aber wegen des aufkommenden Antisemitismus in Deutschland und wegen Entzugs seiner Anwaltszulassung und der Verbrennung seiner Bücher waren er und seine Frau am 6. September 1933 nach Palästina ausgewandert. Hier hatte er mehrere Bände seiner Lebenserinnerungen und Gedichte veröffentlichen können. Paul Mühsam war am 11. März 1960 in Jerusalem verstorben.
Bernd Niesecke (geb. 1958)
Bernd Niesecke wurde am 30. Oktober 1958 in Brandenburg an der Havel geboren. Der frühere Ruderer aus der DDR wurde 1988 bei den olympischen Sommerspielen in Seoul Olympiasieger im Vierer mit Steuermann.
Pribislaw (um 1075-1178)
Pribislaw wurde um 1075 geboren. Der auch als Pribislaw-Heinrich bekannte slawische Herrscher war der letzte seiner Art im Havelland. Kurz vor seinem Tode hat er seiner Frau Petrissa gebeichtet, dass er seine Stadt Brandenburg dem Markgraf Albrecht versprochen hätte. Seine Witwe hatte den Tod ihres Mannes noch drei Tage geheim gehalten, damit Albrecht die Stadt in erblicher Thronfolge in Besitz nehmen konnte. Er war 30. Dezember 1178 in Lüneburg verstorben.
Ina Rudolph (geb. 1969)
Schauspielerin, Schriftstellerin und Sängerin. Ina Rudolph wurde am 22. April 1969 in Brandenburg an der Havel geboren. Ihr Debüt als Schauspielerin hatte sie im Jahre 1998 für die Serie In aller Freundschaft. Weitere Rollen spielte sie u.a. im Tatort, in Kommissar Rex und in Praxis Bülowbogen. 2008 stellte Ina Rudolph Ihren Erzählband Sommerkuss vor.
Kurt Ferdinand Friedrich Hermann von Schleicher (1882-1934)
Der am 7. April 1882 in Brandenburg an der Havel geborene General der Infanterie war von 1932 bis 1933 deutscher Reichskanzler. Er war eine Vertrauensperson von Reichspräsident Paul von Hindenburg und half dabei, Heinrich Brüning (Zentrumspartei) zum Reichskanzler zu ernennen. Nachdem Hitler am 30. Januar 1933 durch Hindenburg zum Reichskanzler gemacht wurde, zog sich Schleicher ins Privatleben zurück. Während des Röhm-Putsches wurde er am 30. Juni 1934 in seiner Villa in Neubabelsberg (Potsdam) im Auftrag der Nationalsozialisten ermordet.
Otto Sidow (1857–1927)
Sidow wurde am 1. Mai 1857 in Friesack im Landkreis Westhavelland geboren. Er war Verleger der "Brandenburger Zeitung“ und von 1898 bis 1927 Stadtverordneter – davon zwischen 1919 und 24 und 1926 und 27 Stadtverordneten-Vorsteher sowie 1919 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und von 1919 bis 1924 Abgeordneter des Reichstages. Sidow war 6. September 1927 in Brandenburg an der Havel verstorben. Im Jahr 1922 wurde ihm die Ehrenbürger würde der Stadt verliehen.
Otto Theodor von Manteuffel (1805–1882)
Otto Theodor von Manteuffel wurde am 3. Februar 1805 in geboren. Er war preußischer Innenminister und Ministerpräsident. Im Jahr 1853 wurde ihm die Ehrenbürger würde der Stadt verliehen. Er war am 26. November 1882 auf Gut Krossen im Landkreis Luckau in der Niederlausitz verstorben.
August Wredow (1804–1891)
August Wredow wurde am 5. Juni 1804 in Brandenburg an der Havel geboren. Der Bildhauer Wredow ist der Stifter und Gründer der Wredowschen Zeichenschule von 1886. Im Jahr 1872 wurde ihm die Ehrenbürger würde der Stadt verliehen. Er war am 21. Januar 1891 in Berlin verstorben. Seine letzte Ruhestätte hatte er auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin gefunden.
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