Autoverkehr
Boston mit dem Auto? Besser nicht. Wer es doch reingeschafft hat, sollte sein Auto abstellen und den restlichen Aufenthalt auf die U-Bahn zurückgreifen. Vor allem, wer in die touristisch interessanten Gegenden fährt, wird im Auto eher einen Fluch denn einen Segen sehen. Vor allem während der Rush Hour stehen die Autos mehr, als dass sie fahren. Nicht zu fahren ist daher immer die empfehlenswerte Alternative, denn Boston gehört zu den US-amerikanischen Städten, in denen es sich am besten Laufen oder Fahrradfahren lässt. Außerdem kann das Fahren in der Stadt sehr irritierend sein mit den vielen Einbahnstraßen, engen Gassen und Baustellen. Im Gegensatz zu den sehr geordeneten und gesographisch leicht zu navigierenden Straßen der meisten anderen US-amerikanischen Städte, ist das System in Boston sehr verwirrend und nur schwer zu erschließen. Eine recht aggressive Fahrweise der Bostonians und die schlechte Ausschilderung geben da noch den Rest. Straßennamen wiederholen sich in den unterschiedlichen Stadtteilen, was alles noch schwerer macht. Und selbst Bostonians, die ihr ganzes Leben in der Stadt verbracht haben, sehen teilweise nicht durch. Und die Parkplätze? Die sind rar und teuer.
Die beiden Haupt-Highways I-93 und I-90 (auch Massachusetts Turnpike, Mass Pike oder Pike genannt) verbinden Boston mit dem Rest der USA. Wer über die Mass Pike kommt, muss bezahlen - derzeit etwa $1,25. Auch der Sumner Tunnel, der Ted Williams Tunnel und die Tobin Bridge sind gebührenpflichtig. Kleinere Straßen, die nach Boston reinführen, sind die Route 9 (Old Worcester Turnpike), die Route 2 und die US 1, während ein weiterer Highway, der I-95 (auch als Route 128 bekannt) die Stadt umkreist.
In den USA herrscht Rechtsverkehr.
Höchstgeschwindigkeit
Im Stadtgebiet herrscht für Kfz eine Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen 25 und 30 m.p.h. (Meilen pro Stunde). Das entspricht etwa 40-48 km/h. Generell gilt: Auf Interstate Highways je nach Bundesstaat 55 - 75 m.p.h. (Meilen pro Stunde; das entspricht 89 - 121 km/h); außerhalb von Städten auf freien Strecken 65 m.p.h. (105 km/h); auf US- und State Highways 55 m.p.h..
Alkoholpromillegrenze
Die zulässige Höchstgrenze des Blutalkoholspiegels für Fahrer von KFZ liegt bei 0,8 Promille.
Sonstige Hinweise
Benzin ist preiswerter als in Europa. An Tankstellen muss oft im Voraus bezahlt werden. Getankt wird das Benzin in Gallonen, wobei eine Gallone 3,78 Litern entspricht.
Mietwagen
Autovermietungen gibt es überall in Boston. Am interessantesten diesbezüglich ist Zipcar, die ihre Autos auch stundenweise vermieten. Die Mietpreise variieren stark, vor allem zwischen Boston und Cambridge. Aber die Agenturen am Logan Airport in East Boston sind die preiswertesten. An den Flughäfen gibt es große internationale Autovermietungen. Für Touristen gibt es Pauschaltarife und Rabatte. Von Kreditkarteninhabern wird oft keine Anzahlung verlangt. Ein "Economy" oder "Compact" entspricht einem normalen europäischen Auto, "Standard" ist eine große Limousine. Das geforderte Mindestalter des Fahrers ist je nach Autovermieter unterschiedlich. Vor allem Reisende unter 25 Jahren sollten sich hierzu rechtzeitig informieren. Häufig wird neben dem deutschen auch ein internationaler Führerschein verlangt.
Interstate-Highways
Der Bundesstaat Massachusetts verfügt über ein gut ausgebautes Netz an Interstate-Highways, welche den Bundesstaat mit anderen US-Bundesstaaten verbinden. Insgesamt befinden sich in Massachusetts ca. 50.400 km an Interstate-Highways.Dazu gehören die folgenden:
- Interstate 84
- Interstate 90
- Interstate 91
- Interstate 93
- Interstate 95
- Interstate 190
- Interstate 195
- Interstate 290
- Interstate 291
- Interstate 391
- Interstate 395
- Interstate 495
Flugverkehr
Boston Logan International Airport
Der Boston Logan International Airport ist das Haupteingangstor Bostons und nach Neu England. Nur einige wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt gelegen, wird er von allen bekannten Fluggesellschaften des In- und Auslandes bedient. Die Lufthansa verbindet Frankfurt/Main und München mit dem Boston Logan, während die Swiss von Zürich aus fliegt.
Manchester-Boston Regional Airport und T.F. Green Airport
Wessen Reiseziel außerhalb von Boston liegt, der sollte besser zum Manchester-Boston Regional Airport fliegen, etwa 70 km nördlich von Boston, oder zum T.F. Green Airport, einem Flughafen etwa 85 km außerhalb der Stadt und im Süden gelegen. Dort angekommen, sollten Reisende ein Mietauto nehmen, die immer noch beste Möglichkeit des Reisens in den USA.
Unterwegs mit dem Bus
Busse sind nicht die beste, aber immerhin eine gute Alternative, denn das Netz ist sehr weitläufig eingerichtet worden und die Busse sind preiswerter als die U-Bahn. Eine einfache Fahrt kostet derzeit $1,50 (mit der Charlie Card nur $1,25), die passend und beim Fahrer zu bezahlen sind. Empfehlenswert ist ein 7 Tage-Pass für $15 oder ein Tagesticket. Beide können an den Automaten der U-Bahnhöfe erworben werden.
Boston Deluxe verbindet Boston mit New York und Hartford, Fung Wah Transportation fährt ebenfalls nach New York und zwar bis Chinatown. Weitere Überlandbusse sind Greyhound Bus Lines, LimoLiner, Lucky Star Bus, Peter Pan Bus Lines, Megabus, BoltBus und World Wide Bus.
Unterwegs mit dem Zug
Die Pendlerzüge sind eine gute Ergänzung zur U-Bahn, die eigentlich keiner Ergänzung bedarf. Dadurch, dass die Züge recht teuer sind - Hände weg und U-Bahn fahren. Pendlerzüge sind aber dann eine gute Option, wenn es in die Städte außerhalb von Boston geht.
Boston verfügt über drei innerstädtische Bahnhöfe, die sowohl von Amtrak als auch MBTA bedient werden. An der South Station halten die Züge aus dem Westen und dem Süden des Landes, an Back Bay die Züge aus West und Süd, die dann weiter zur South Station fahren. Die North Station dient, wie der Name schon sagt, Zügen aus dem Norden als Haltepunkt. Verbindungen gibt es in viele größeren Städte der USA, so etwa von/nach Washington, Baltimore, Philadelphia, New York, Portland und Chicago. Eine direkte Zugverbindung nach Kanada gibt es derzeit noch nicht.
Mit der U-Bahn unterwegs
Die U-Bahn von Boston wird meist einfach und kurz als "T" bezeichnet, was sich meist nur auf die U-Bahn bezieht, auch wenn Bus, Pendlerzüge etc. mit zur T gehören. Die U-Bahn ist schnell, recht bequem und sinnvoll, weil sie den übergroßen Teil der Stadt bestens abdeckt. Für eine Fahrt bezahlt man $2, mit der so genannten Charlie Card (auch Charlie Ticket) sogar nur noch $1,70. Diese Ermäßigungen gibt es auch für Fahrten mit den innerstädtischen Bussen. Überhaupt ist die Charlie Card die einzige Möglichkeit, kostenlos zwischen U-Bahn und Bussen zu wechseln. Diese Charlie Card bekommt man in jeder T Station. Sie wird einfach am Automaten mit einem gewünschten Betrag aufgeladen.
Die U-Bahn funktioniert so, dass die Leute umsteigen können, so oft sie möchten. Erst, wenn man nach draußen geht, ist die Fahrt vorbei. Es lohnt sich, eine Tages- oder eine Wochenkarte zu kaufen, letztere für $15. Vorsicht ist beim U-Bahn-Fahren nur dahin geboten, dass man aufpassen muss, wohin der Zug eigentlich fährt. Denn auf ein und demselben Gleis werden oft gleich mehrere Strecken befahren. Übersichtliche U-Bahn-Pläne der teilweise recht verwirrenden Strecken und Routen bekommt man an jeder größeren Haltestelle. Einfach einen der Operators fragen. Auf diesen Plänen sind auch alle Bus-, Bootlinien und Pendlerverbindungen eingezeichnet. Im Großen und Ganzen fährt die U-Bahn zwischen 1 und 5 Uhr früh nicht. Das ist dann aber auch schon das einzige Manko.
Taxis
Taxis sind allgegenwärtig und an jeder größeren Kreuzung zu finden. Man sollte erwarten, zwischen $5 und $30 für innerstädtische Bereiche zu zahlen. Für längere Fahrten - etwa vom Flughafen in den Stadtteil Wellesley - wird man kaum unter $80 wegkommen. Um es kurz zu machen: Boston hat die teuersten Taxis einer Großstadt in den USA.
Boot und Fähre
MBTA Ferries fahren von Hingham, Hull und Quincy. Cruise Ships halten am Black Falcon Cruise Terminal in der One Black Falcon Avenue. Zahlreiche Wassertaxis sind in Boston unterwegs. Die für Touristen sinnvollste Linie ist das Shuttle von Long Wharf zum Navy Yard für derzeit $1,70. Das gibt den Besuchern eine bequeme Verbindung zwischen dem USS Constitution Museum und der Gegend um Faneuil Hall und dem New England Aquarium.
Per pedes apostolorum - Zu Fuß in Boston unterwegs
Glaube man es oder nicht - doch Boston ist die wohl einzige Großstadt der Vereinigten Staaten, die sich zu Fuß hervorragend erkunden lässt. Das beweist schon der rote Streifen auf dem Bürgersteig, der so genannte Freedom Trail, der zu den bedeutendsten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt führt. Gehen ist kostenlos und komfortabel. Die Stadt ist sauber, sicher und voller geschichtlich interessanter Orte, die sich zum größten Teil in unmittelbarer Nähe zu einer U-Bahn-Station befinden. Braucht man da noch mehr gute Argumente fürs Walking?
Fahrrad
Viele Bostonians fahren das ganze Jahr über mit dem Fahrrad, denn die Größe der Stadt und ihre relativ flache Topographie machen dies ohne Weiteres sinnvoll und angenehm. Man sollte indes auf viele Schlaglöcher auf der Straße und teilweise fehlende Fahrradwege vorbereitet sein. ambridge hat da schon mehr Fahrradwege. Aber auch dort sind sie nicht überall üblich. Dafür ist dort das Fahren auf dem Bürgersteig verboten. Eine sehr gute Transitstrecke für Radfahrer ist der Southwest Corridor Bike Path, eine große Verbindung, die parallel zur Orangen Linie der U-Bahn veläuft und Forest Hills mit Back Bay anschließt. Für Besucher von Jamaica Plain gibt es nichts Besseres.
Fahrräder können bei New Balance Hubway gemietet werden, mit 61 Filialen und etwa 600 Fahrrädern als Fuhrpark. Diese kosten $5 pro Tag und $12 für drei Tage. Mieten kann man aber auch bei Boston Bicycle (bzw. Cambridge Bicycle) für $25 pro Tag.
Im weitläufigen Nahverkehrssystem der MBTA sind Fahrräder nur in der blauen, roten und orangenen Linie erlaubt - außer zu Stoßzeiten, dann nämlich gar nicht. Das Gleiche gilt für die Pendlerzüge. In Bussen kann man sie immer mitnehmen, so lange dafür Bike Racks zur Verfügung stehen. Ohne Ausnahme erlaubt sind Räder auch in den MBTA-Booten und -Fähren.
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