Bielefeld: Bekannte Personen

Bielefeldverschwörung
Im Jahr 1993 hatten sich einige Studenten in Kiel zu einer Party getroffen. Darunter war auch der Informatikstudent Achim Held. Auf dieser Party entstand die 1994 von Held im damaligen Usenet – dem heutigen Internet - veröffentlichte Verschwörungstheorie, dass Bielefeld gar nicht existiere und seine Existenz nur vorgetäuscht sei. Der Anlass war, dass, gerade als Held mit seinem Auto an der Ausfahrt Bielefeld vorbeifuhr, alle Ausfahrten gesperrt waren. Das als Scherz gemeinte Posting hatte sich rasend schnell über Deutschland verbreitet und sich bis weit in die 2000er Jahre gehalten.

Friedrich von Bodelschwingh (1877-1946)
Der am 14. August 1877 in Bethel bei Bielefeld geborene deutsche evangelische Theologe machte sich besonders als Gründer der Bodelschwinghschen Anstalten einen großen Namen. Er war am 4. Januar 1946 in Bielefeld verstorben.

Gerhard Bunnemann (1842-1925)
Gerhard Bunnemann wurde am 29. Oktober 1842 in Loccum bei Hannover geboren. Er war von 1883 bis 1910 Oberbürgermeister der Stadt und wurde zum Geheimrat ernannt. Während seiner Zeit als Oberbürgermeister prägte er Bielefeld durch viele Neubauten sowie einen Aufschwung der Wirtschaft. Bunnemann wurde im Jahr 1910 Ehrenbürger von Bielefeld. Er war am 22. Dezember 1925 in Bielefeld verstorben.

Casper (geb. 1982)
Casper wurde am am 25. September 1982 in Lemgo als Benjamin Griffey geboren. Der deutsche Rapper stand u.a. beim Label Four Music unter Vertrag. In Bielefeld hatte er viele Jahre lang gelebt.

Hermann Delius (1819-1894)
Hermann Delius wurde am 17. Juni 1819 in Bielefeld geboren. Er war ein Großhandels-Kaufmann und Textil-Unternehmer, der als Vertreter der technologischen Entwicklung in der Leinenweberindustrie galt. Er hatte auch den mechanisierten Webstuhl und die Verarbeitungsmaschinen eingeführt. Für viele Jahre war Delius der größte Arbeitgeber von Bielefeld und begründete so dessen Ruf als eine Leineweberstadt. Er war am 26. Dezember 1894 in seiner Geburtsstadt Bielefeld verstorben. Im Jahr 1893 wurde er Ehrenbürger von Bielefeld.

Nicolaus Dürkopp (1842-1918)
Nicolaus Dürkopp wurde am 26. Februar 1842 in Herford im heutigen Nordrhein-Westfalen geboren. Der deutsche Unternehmer und Mechaniker machte sich als einer der beiden Gründer der heute in Bielefeld ansässigen Firma Dürkopp Adler AG und Dürkopp Fördertechnik GmbH einen großen Namen. Er war am 25. Juni 1918 in Bad Salzuflen im heutigen Nordrhein-Westfalen verstorben.

Norbert Elias (1897-1990)
Norbert Elias wurde am 22. Juni 1897 in Breslau im heutigen Polen geboren. Der einflussreiche Soziologe des 20. Jahrhunderts, dessen bedeutendstes Werk die Studie Über den Prozeß der Zivilisation aus dem Jahre 1939 war, lehrte an der Universität Bielefeld. Er war am 1. August 1990 in Amsterdam in den Niederlanden verstorben.

Herbert Hinnendahl (1914-1993)
Herbert Hinnendahl wurde am 2. Januar 1914 in Schildesche einem heutigen Stadtteil von Bielefeld geboren. Von 1963 bis 1975 war der SPD-Politiker Oberbürgermeister von Bielefeld. Hinnendal verstarb am November 1993 in Bielefeld. Im Jahr 1975 wurde er Ehrenbürger der Stadt.

Marco Huck (geb. 1984)
Marco Huck wurde am 11. November 1984 als Muamer Hukić in Ugao in der Gemeinde Sjenica im früheren Jugoslawien geboren. Er war ein deutscher Profiboxer und WBO-Weltmeister im Cruisergewicht. Aufgewachsen ist er in Bielefeld-Brackwede.

Franz-Xaver Kaufmann (geb. 1932)
Franz-Xaver Kaufmann wurde am 22. August 1932 in Zürich in der Schweiz geboren. Der berühmte Soziologe war Mitbegründer der Fakultät für Soziologie in Bielefeld und war dort von 1969 bis 1997 als Professor für Sozialpolitik und Soziologie tätig.

Ingolf Lück (geb. 1958)
Ingolf Lück wurde am 26. April 1958 in Bielefeld geboren. Lück ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher,
Moderator und Komiker, zudem ist er auch als Regisseur tätig.

Niklas Luhmann (1927-1998)
Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 in Lüneburg in Niedersachsen geboren. Der deutsche Soziologe und Gesellschaftstheoretiker gilt als Begründer der soziologischen Systemtheorie. Er wurde 1968 zum Professor der Universität Bielefeld und prägte dort die erste soziologische Fakultät im deutschsprachigen Raum mit, wo er bis 1993 lehrte. Er war am 6. November 1998 Oerlinghausen in Nordrhein-Westfalen verstorben.

Irmgard Maria Elisabeth Möller (geb. 1947)
Irmgard Maria Elisabeth Möller wurde am 13. Mai 1947 in Bielefeld geboren. Sie war Mitglied der Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Möller überlebte als einzige (schwer verletzt) die so genannte Todesnacht von Stammheim am 18. Oktober 1977, in der Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart Suizid begangen hatten. Wegen ihrer Beteiligung an zwei Bombenanschlägen und dreifachen Mordes wurde sie 1979 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und war von 1972 (U-Haft) bis zu ihrer Entlassung 1994 in Haft. Sie lebt heutzutage in Hamburg.

Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931)
Friedrich Wilhelm Murnau wurde am 8. Dezember 1888 als Friedrich Wilhelm Plumpe in Bielefeld geboren. Er war einer der bedeutendsten Filmregisseure der Stummfilmära und nutzte den die Stilrichtung des Expressionismus für sein Schaffen. Zu seinen bekanntesten Filmen gehört der 1922 gedrehte Film "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens". Murnau war am 11. März 1931 in Santa Barbara in Kalifornien verstorben

Rüdiger Nehberg (geb. 1935)
Rüdiger Nehberg wurde am 4. Mai 1935 in Bielefeld geboren. Der auch als „Sir Vival“ bezeichnete Bielefelder war u.a. als Aktivist für Menschenrechte tätig. Seine zahlreichen und oft entbehrungsreichen Expeditionen nutzt er auch, um gesellschaftliche Probleme aufzuzeigen. Er war am April 2020 in Rausdorf in Holstein verstorben.

Friedrich Nowottny (geb. 1929)
Friedrich Nowottny wurde am 16. Mai 1929 in Hindenburg (Oberschlesien) im heutigen Zabrze in Polen geboren. Der deutsche Journalist und frühere Intendant des Westdeutschen Rundfunks Köln (WDR) hatte als Lokalreporter in Bielefeld gearbeitet.

Rudolf-August Oetker (1916-2007)
Rudolf-August Oetker wurde am 20. September 1916 in Bielefeld geboren. Der gebürtige Bielefelder war ein deutscher Unternehmer, der sich in der Nahrungsmittelindustrie einen guten Namen machte. Er war Besitzer der Oetker-Gruppe und hat seiner Geburtsstadt Bielefeld die Kunsthalle gestiftet. Oetker war auch einer der größten deutschen Reeder. Rudolf-August Oetker war am 16. Januar 2007 in Hamburg verstorben. Er war am im Jahr 1981 zum Ehrenbürger von Bielefeld ernannt worden.

Karoline ("Lina") Oetker (1867-1945)
Karoline ("Lina") Oetker wurde am 14. Oktober 1867 in Hanau geboren. Sie hatte die Rudolf-Oetkerhalle in Bielefeld gestiftet. Sie war am 7. April 1945 in Gestüt Ebbesloh im heutigen heute Gütersloh verstorben. Im Jahr 1934 wurde sie Ehrenbürgerin von Bielefeld

Ingo Oschmann (geb. 1969)
Ingo Oschmann wurde am 3. August 1969 in Bielefeld geboren. Er ist Komiker, Entertainer und Zauberkünstler, aber auch Moderator und (Theater-) Schauspieler. 2003 gewann er die Sat.1-Casting-Show Star Search.

Ralph Ruthe (geb. 1972)
Ralph Ruthe wurde am 20. Mai 1972 als zweites Kind eines Tischlermeisters und seiner Frau in Bielefeld geboren. Er ist als ist Comiczeichner, Autor und Musiker aktiv. Nach Beendigung seines Zivildienstes brachte er 1996 sein erstes Buch mit dem Titel Schweinskram heraus. Zwei Jahre später hatte Ruthe für die deutsche Ausgabe des MAD-Magazins gezeichnet und war zudem bis 2001 fester Mitarbeiter der Neuen Westfälischen in Bielefeld. Anschließend betätigte er sich als freier Comicautor, Comiczeichner und -Texter. Seit 2014 ist Ruthe verheiratet und seit Oktober 2016 Vater von Zwillingen.

Eike von Savigny (geb. 1941)
Eike von Savigny wurde am 10. Februar 1941 in Berlin geboren. Der deutsche Philosoph tat sich mit wissenschaftlichen Arbeiten zur Philosophie und Sprache hervor. Von 1977 bis 2006 hatte er eine Professor für Philosophie an der Universität Bielefeld inne. Der Savigny-Platz in Berlin ist jedoch nicht nach ihm, sondern bereits im Jahr 1887 nach einem Vorfahren von ihm, dem Jusisten Frierich Carl von Savigny (1778-1861), benannt worden..

Helmut Wilhelm Friedrich Schelsky (1912-1984)
Helmut Wilhelm Friedrich Schelsky wurde am 14. Oktober 1912 in Chemnitz im heutigen Bundesland Sachsen geboren. Der berühmte Soziologe hatte an der Universität Bielefeld das Zentrum für interdisziplinäre Forschung ins Leben gerufen. Er war am 24. Februar 1984 in Münster verstorben.

Bernhard Schlink (geb. 1944)
Bernhard Schlink kam am 6. Juli 1944 in Großdornberg im heutigen Bielefeld zur Welt. Er ist als deutscher Professor für Rechtswissenschaft bekannt. Als Autor wurde er auch international mit seinem Roman "Der Vorleser“ berühmt.

Gerhard Schröder (geb. 1944)
Gerhard Schröder wurde am 7. April 1944 in Mossenberg im heutigen Nordrhein-Westfalen geboren. Der SPD-Politiker war von 1998 bis 2005 der siebte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war er von 1990 bis 1998 Ministerpräsident von Niedersachsen. Außerdem war er von 1999 bis 2004 Vorsitzender der SPD. Der heute als Rechtsanwalt und Lobbyist für die russische Firma Rosneft tätige Politiker hatte 1966 am Westfalen-Kolleg in Bielefeld sein Abitur abgelegt. Heutzutage lebt er mit seiner koreanischen Frau Kim Soyeon, die er am 2. Mai 2018 in Seoul geheiratet hatte, in Hannover.

Reinhard Selten (geb. 1930)
Reinhard Selten wurde am 5. Oktober 1930 in Breslau im heutigen Polen geboren. Der deutsche Volkswirt und Mathematiker erhielt 1994 als bisher einziger Deutscher zusammen mit Forbes Nash und John Harsanyi den Nobelpreis für Wirtschaft. Damit wurden seine Forschungen auf dem Gebiet der Spieltheorie gewürdigt. Selten war am Zentrum für mathematische Wirtschaftsforschung der Universität Bielefeld tätig. Er war am 23. August 2016 in Posen in Polen verstorben.

Hannes Wader (geb. 1942)
Am 1942 kam am 23. Juni 1942 in Bielefeld als Hans Eckard Wader zur Welt. Der bis heute bekannte Musiker und Liedermacher wird neben Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Dieter Süverkrüp und Gerhard Schöne zu den letzten großen deutschen traditionellen Liedermacher gezählt wird. Ursprünglich waren seine Lieder stark sozialkritisch, mit denen er u.a. Einfluss auf die Studentenbewegung der 1960er Jahre ausgeübt hatte. Später sang er mehr traditionelle deutsche und plattdeutsche Lieder. Ab dem Ende der 1970er Jahre engagierte er sich verstärkt für die DKP, wobei er auf zahlreichen politischen Veranstaltungen mit traditionellen Arbeiterliedern auftrat. Nach der Wende hatte er sich den Werken von Dichtern früherer Epochen zugewandt - wie die von Joseph von Eichendorff (1788-1857) oder dem schwedischen Nationaldichter und Lieder-Komponisten Carl Michael Bellman (1740-1795).

Horst Ludwig Wessel (1907-1930)
Horst Ludwig Wessel wurde am 9. Oktober 1907 in Bielefeld geboren. Er war ein SA-Sturmführer, der den Text zum so genannten Horst-Wessel-Lied geschrieben hat, welches kurz nach seinem Tod die offiziellen Parteihymne der NSDAP wurde. Das Lied beginnt wie folgt: "Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen, SA marschiert mit ruhig festem Tritt!" Text und Melodie sind mittlerweile in Deutschland verboten. Wessel war am 23. Februar 1930 in Berlin erschossen worden. Dabei hatten die polizeilichen Ermittlungen und das folgende Strafverfahren ergeben, dass Horst Wessel am 14. Januar 1930 von Albrecht Höhler (1898-1933), einem Mitglied der KPD, und weiteren Mitgliedern des damals verbotenen Roten Frontkämpferbunds in seiner Wohnung in der Großen Frankfurter Straße 62 in Berlin aufgesucht wurde, wobei Höhler Horst Wessel beim Öffnen der Tür in den Kopf geschossen hatte. Er war später seinen Verletzungen erlegen.

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