Flavius Valerius Constantinus (zw. 270 und 288-337)
Der auch als Konstantin der Große oder Konstantin I. berühmt gewordene römische Kaiser regierte von 306 bis 337 - ab 324 als Alleinherrscher. Er war es, der das Römische Reich neu vereinte und das Christentum zu dessen herausragender Religion machte. Im Jahre 326 ließ Konstantin gemeinsam mit seiner frommen Mutter Helena in Bethlehem an der Stelle, an der die Höhle lag, in der Jesus geboren worden sein soll, die Geburtskirche errichten.
Herodes I. bzw. Herodes der Große (um 73 - 4 v. Chr.)
Der König über Judäa, Galiläa, Samarien und weitere Gebiete war ein von Rom eingesetzter und von Rom auch gestützter Vasallenkönig. Auf ihn geht u.a. der Neubau des Jerusalemer Tempels zurück, der um 10 v. Chr. eingeweiht werden konnte. Im Evangelium des Matthäus wird Herodes der so genannte Bethlehemitische Kindermord unterstellt: Diese sehr anzuzweifelnde Geschichte lässt Herodes von der Geburt eines „Königs der Juden“ erfahren, womit Jesus Christus gemeint ist. Herodes habe aus Angst um seine Macht für Bethlehem die Ermordung aller männlichen Kinder bis zum Alter von zwei Jahren befohlen. Von dieser Tat berichtet aber nur Matthäus. Alle anderen Quellen - biblische wie nicht-biblische - schweigen.
Eustochium (um 368-419/420)
Im Jahre 419 oder 420 starb in Bethlehem die als Julia von Rom geborene geweihte Jungfrau der frühen Kirche. Sie war die Tochter der heiligen Paula und des römischen Senators Toxotius. Heute wird Eustochium selbst als Heilige verehrt. Sie war einst mit ihrer Mutter nach Bethlehem gekommen, um dort eine klösterliche Gemeinschaft ins Leben zu rufen, die noch bis heute besteht. Ihr Grab liegt zusammen mit dem von Paula und Hieronymus unter der Geburtskirche.
Sophronius Eusebius Hieronymus (347-420)
Der 420 in Bethlehem gestorbene Hieronymus war Kirchenvater, Gelehrter, Theologe, Heiliger und einer von vier spätantiken Kirchenlehrern des Abendlandes. Hieronymus übersetzte ab 385 in Bethlehem die Bücher des Alten Testamentes und schuf damit die erste belegte Bibel auf Latein, die Vulgata. Dieses Mammutwerk kostete ihn dreißig Jahre seines Lebens. Die Vulgata sollte bis zur Luther-Bibel das maßgeblich Werk der Christenheit bleiben.
Jesus Christus
Jesus Christus, der Gesalbte, ist laut dem Neuen Testament der von Gott gesandte Messias und Sohn Gottes, der zur Erlösung aller Menschen auf die Erde herabgesandt wurde. Sein Name vereint den Glauben der Urchristen, welche die Heilsverheißungen der Hebräischen Bibel auf die historische Person des Jesus von Nazaret projizierten. Jesus soll in Bethlehem geboren sein - und zwar an der Stelle, an der sich die heutige Geburtskirche in den Himmel erhebt. Mithin gehört die Stadt zu den heiligsten Orten der gesamten Christenheit.
Omar ibn al-Khattab (592-644)
Der zweite so genannte rechtgeleitete Kalif des Islam regierte von 634 bis 644. Der von den Schiiten indes nicht als Kalif anerkannte Omar eroberte Jerusalem und reiste im Jahre 637 nach Bethlehem, um den dortigen Christen seinen Respekt vor der Geburtskirche und die Sicherheit der Priesterschaft zu garantieren. Nach ihm ist auch die Omar-Moschee in der Altstadt Bethlehems benannt, die sich als älteste Moschee der Stadt am heutigen Manger Square befindet.
Paul VI. (1897-1978)
Der 1897 geborene Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini machte sich als Papst Paul VI. einen Namen. In seinem Pontifikat von 1963 bis 1978 setzte der 262. Papst das Zweite Vatikanische Konzil fort, das unter seinem Vorgänger, Johannes XXIII., eröffnet worden war. Der so genannte „Konzilspapst“ setzte wie wohl kein katholisches Kirchenoberhaupt vor ihm eine umfassende kirchliche Gesetzgebung durch. 1964 war er der erste Papst, der bis dahin ins Heilige Land und nach Bethlehem gekommen war. Auf sein Drängen hin wurde die Universität von Bethlehem gegründet.
Paula von Rom (347-404)
Diese römische Christin und Heilige der katholischen Kirche ist aufgrund ihrer Freundschaft zum Kirchenvater Hieronymus bekannt. Gemeinsam mit ihrer Tochter Eustochium war sie nach Bethlehem gekommen, um die frühste klösterliche Gemeinschaft in Bethlehem ins Leben zu rufen. Paula nutze ihren Wohlstand, um ein Heim für Pilger und zwei Klöster zu gründen - eines für Hieronymus und seine Anhänger und eines für sich selbst und ihre Nonnen. Die Hl. Paula von Rom starb 404 in Bethlehem und hat ihr Grab gemeinsam mit Hieronymus und Eustochium unter der Geburtskirche. Ihre sterblichen Überreste hingegen gingen im 15. Jahrhundert an die römische Basilika Santa Maria Maggiore.
Tankred (1072-1112)
Tankred der Kreuzfahrer oder Tankred von Tarent oder Tankred von Tiberias war einer der Teilnehmer am Ersten Kreuzzug, nach dessen Ende er Fürst von Galiläa wurde. Auch war er Regent des Fürstentums Antiochia und der Grafschaft Edessa. Am 6. Juni des Jahres 1099 hatten Tankred und seine Männer Bethlehem besetzt. Dort ließ er zum Zeichen des Sieges sein Banner auf die Geburtskirche pflanzen.
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