Grit Böttcher (geb. 1938)
Schauspielerin. Grit Böttcher wurde am
Die Karriere der Schauspielerin begann beim Theater, bis sie Ende der 1950er Jahre auch für den Film engagiert wurde. Es folgten einige Kinofilme, in denen sie neben Harald Juhnke, Klaus Kinski und Joachim Fuchsberger auftrat. Ab den 1960er Jahren drehte sie verstärkt fürs Fernsehen. Weit bekannt wurde sie für ihre Rolle in der Fernsehserie "Ein verrücktes Paar" (1977-1980) an der Seite von Harald Juhnke.
Marlene Dietrich (1901-1992)
Schauspielerin. Marlene Dierich wurde am
Der Durchbruch für die Schauspielerin erfolgte mit der Rolle der Lola in dem Film "Der blaue Engel". Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 folgte sie ihrem Regisseur Josef von Sternberg in die USA. Ein Versuch von Goebbels, sie 1936 für den deutschen Film zurückzugewinnen, misslang. Marlene Dietrich blieb in den USA, wo sie mit zahlreichen bekannten Regisseuren zusammenarbeitete. 1939 nahm sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die Schauspielerin in Paris, wo sie 92-jährig starb.
Beigesetzt wurde sie auf dem Städtischen Friedhof in Berlin-Schöneberg. Auf dem Gelände des nach der Wende neuerbauten Potsdamer Platzes wurde ihr zu Ehren ein dort zentral liegender Platz nach ihr benannt.
Julius Falkenstein (1879-1933)
Schauspieler. Nach seinem ersten Engagement im Jahr 1904 in Berlin blieb er der Stadt bis zu seinem Tod verbunden, auch wenn er an bedeutenden Bühnen in Düsseldorf oder in Wien längere Gastspiele gab.
Er starb an einer Infektion der Hirnhäute am 9. Dezember 1933 in Berlin und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.
Götz George (1938-2016)
Der am 23. Juli 1938 in Berlin geborene und in seiner Familie als "Putzi" bezeichnete Schauspieler ist der Sohn des Schauspieler-Ehepaars Heinrich George und Berta Drews.
Er wurde besonders durch seine Rolle in der Serie "Tatort" der ARD/ORF als Kripokommissar Horst Schimanski aus Duisburg bekannt.
Auch in der Komödie "Schtonk" von 1992 um die gefälschen Hitlertagebücher machte er eine gute Figur. Eine besonders eindrucksvolle Rolle spielte er in dem Film "Der Totmacher" aus dem Jahr 1995, in dem er unter der Regie von Romuald Karmakar den Massenmörder Fritz Haarmann darstellte.
Obwohl er ein Haus in Berlin am Sclachtensee und eine Wohnung in Hamburg besaß, lebte er meistens auf seinem Anwesen auf Sardinien.
Aus der 1976 geschiedenen Ehe mit der österreichischen Schauspielerin Loni von Friedl stammt seine Tochter Tanja-Nicole (geb.1967).
Seit 1997 lebte er mit der Hamburger Journalistin Marika Ullrich zusammen, die er im Jahr 2014 geheiratet hatte.
Er war am 19. Januar 2016 nach einer kurzen Erkrankung in Hamburg verstorben, wo er auch seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.
Heinrich George (1893-1946), in der Familie als Pamßo bezeichnet.
Trotz seiner Verstrickungen in die Propagandamaschinerie des NS-Regimes gilt er als einer der ganz Großen des deutschen Films.
Der Vater des Schauspielers Götz George wurde in Stettin geboren und starb 1946 im von den Sowjets umgewidmeten ehemaligen KZ-Sachsenhausen.
Seine Gebeine wurden erst 1994 gefunden und nach einem DNA-Test eindeutig identifiziert. Seine sterblichen Überreste liegen seitdem auf dem städtischen Friedhof in Berlin-Zehlendorf.
Erwin Geschonneck (1906-2008)
Erwin Geschonneck wurde am 27. Dezember 1906 in Bartenstein in Ostpreußen geboren.
Erwar ein bedeutender Schauspieler, wobei er seine größten Erfolge in der DDR verbuchte. Sein wohl bekanntester Film war sicherlich der DEFA-Film "Nackt unter Wölfen" unter der Regie von Frank Beyer aus dem Jahr 1963. Der Inhalt des Films basiert auf dem gleichnamigen Roman von Bruno Apitz aus dem Jahr 1958.
Er verstarb am 12. März 2008 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte
Edith Hancke (1928-2015)
Edith Hancke wurde am14. Oktober 1928 Tochter eines Bankangestellten in Berlin geboren. Sie war Schauspielerin und Synchronsprecherin. Sie galt als Königin des Boulevards.
Sie wuchs in Berlin-Charlottenburg auf und besuchte mit 20 Jahren eine Schauspielschule. Ihre ersten Engagements erhielt sie in DEFA-Filmen in Babelsberg, wechselte aber später in den Westtei der Stadt.
Neben Film- und Fernsehproduktionen spielte sie an diversen Berliner Theaterbühnen und trat zwei Jahre lang im Kabarett "Die Stachelschweine" auf. Seit 1972 war mit ihrem Schauspielkollegen Klaus Sonnenschein verheiratet, mit dem sie oft gemeinsam auf der Bühne stand. Erwähnenswert ist ihre Rolle in dem Film "Der Hauptmann von Köpenik" mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle aus dem Jahr
Edith Hancke starb am 4. Juni 2015 in ihrer Geburtsstadt Berlin an einer Krebserkrankung.
Henry Hübchen (geb. 1947)
Schauspieler. Hübchen wurde am 20. Februar 1947 in Berlin_Charlottenburg geboren.
Er begann seine Karriere in der DDR, wo er zu einem der bekanntesten Schauspieler wurde. Nach der Wende spielte er an der Berliner Volksbühne und trat in zahlreichen Filmen auf.
Zwei seiner bekanntesten Filme sind "Sonnenallee" von 1999, "Lichter" von 2003 und "Alles auf Zucker" von 2005.
Julia Jentsch (geb.1978)
Schauspielerin. Jentsch wurde am
Sie erhielt mehrere Auszeichnungen für ihren Film "Sophie Scholl - die letzten Tage".
Harald Juhnke (1929-2005)
Schauspieler und Entertainer. Juhnke wurde am
Er war einer der letzten großen Berliner Originale. Er spielte in zahlreichen Filmen und Serien mit wie z. B. in "Ein verrücktes Paar" und "Drei Damen vom Grill". Weiterhin trat er mit Eddie Arendt in der Sketchserie "Harald und Eddie" auf und moderierte die Sendung "Musik ist Trumpf". Schlagzeilen machte er auch mit seiner jahrzehntelangen Alkoholkrankheit. Im Februar 2005 starb der am Ende seines Lebens an Demenz leidende Schauspieler in Rüdersdorf bei Berlin.
Erwähnenswert ist, dass er ca. 22 Jahre lang "das" Werbegesicht eines Chinarestaurants in Berlin war. Mittlerweile wurde das Gebäude abgerissen - und das Restaurant existiert nicht mehr.
Juhnke verstarb am
Hildegard Knef (1925-2002)
Schauspielerin, Sängerin und Autorin. Hildegard Knef wurde am 28. Dezember 1925 in Ulm geboren.
Sie war einer der großen deutschen Nachkriegsstars. Bekannt machte sie ihre Rolle in dem ersten deutschen Nachkriegsfilm "Die Mörder sind unter uns" von 1946.
Anfang 1948 erhielt sie in Hollywood einen Siebenjahresvertrag, der ihr zwar einen recht lukrativen Scheck einbrachte, aber keine Rollen. 1950 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft - kehrte aber im selben Jahr nach Deutschland zurück. Insgesamt veröffentlichte sie 23 Alben, und 320 Einzeltitel, zudem trat sie in rund 50 Filmen auf. Einen Skandal produzierte sie, als sie in dem Film "Die Sünderin" als Prostituierte ganz kurz nackt zu sehen war.
Wegen der erheblichen Anfeindungen infolge des Films ging sie wieder in die USA - kehrte aber 1957 erneut wieder nach Deutschland zurück.
1970 veröffentlichte sie ihr autobiographisches Werk "Der geschenkte Gaul", das international erfolgreich war und in 17 Sprachen übersetzt worden war.
Wegen fehlender Erfolge ging sie 1982 nach Hollywood, kehrte aber 1987 nach Berlin zurück, wo sie am Theater des Westens mit "Cabaret" ein kleines Comeback feiern konnte.
In Berlin hatte sie viele Jahre in der heutigen Leberstraße, am Teltower Damm in Zehlendorf und in der Königsmarckstraße im Grunewald. In der Leberstraße erinnert eine Gedenktafel an sie.
Sie war am 1. Februar 2002 an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben. Ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf.
Nicolette Krebitz (geb. 1971)
Schauspielerin, Regisseurin und Musikerin. Einer ihrer bekanntesten Filme war "Bandits" (1997), für den sie mit ihren Kolleginnen Jasmin Tabatabai und Katja Riemann auch den Soundtrack schrieb.
Manfred Krug (1938-2016)
Schauspieler und Sänger. Manfred Krug wurde am 8. Februar 1937 in Duisburg geboren. Sein Vater war als Ingenieur anfangs bei Thyssen in Duisburg tätig. Aber urz nach seiner Geburt war die die Familie in die Nähe von Osnabrück gezogen, wo sein Vater eine besser besoldete Anstellung im dortigen Stahlwerk gefunden hatte. Da der Vater eine Stelle als Oberingenier angeboten worden war, zog die Familie bereits ein Jahr später nach Henningsdorf bei Berlin. Nach dem Krieg war er zurück nach Duisburg geschickt, wo er seinen Schulbesuch begonnen hatte. Nach der Scheidung der Eltern zog Krugs Vater 1949 mit seinem Sohn von Duisburg in die neu gegründete DDR. Hier hatte er an der Abendschule sein Abitur gemacht, um anschließend ein Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin zu beginnen aber nicht beendet hatte.
Von 1955 bis 1957 war er am Berliner Ensemble tätig. Seine Karriere als Schauspieler hatte er 1957 begonnen und Jahr 1960 übernahm er eine Rolle in dem Film Fünf Patronenhülsen. Der Film Spur der Steine unter der Regie von Frank Beyer fiel nach wenigen Tagen in den Kinos der Zensur zum Opfer und ist bis heute eines seiner bekanntesten Filmein der DDR. Seine Karriere als Sänger begann 1971, als er zusammen mit dem Komponisten Günther Fischer mehrere Langspielplatten veröffentlichte, auf denen er Schlager und Chansons sang.
Im Jahr 1976 beendete die DDR-Zensur seine Karriere, das er mit anderen DDR-Künstlern den Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann unterzeichnet hatte. Das führte zu seiner Ausreise in den Westteil der Stad, wo er eine zweite Karriere starten konnte.
So spielte er von 1977 bis 1992 die Rolle des Lkw-Fahrers Franz Meersdonk in der Serie Auf Achse. Ein großer Erfolg wurde seine Rolle als eingenwillig-schnodderigen des Rechtsanwalts Robert Liebling in der TV-Sehserie "Liebling Kreuzberg". Unvegessen ist auch seine Rolle als Kommissar Paul Stoever mit Charles Brauer als Peter Brockmöller im Tatort von 1984 bis 2001. Zuletzt trat Krug zusammen mit der Jazzsängerin Uschi Brüning und seiner Band unter dem Titel Manfred Krug liest und s(w)ingt auf.
Er war am 21. Oktober 2016 in Berlin verstorben, wo er auch seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
Ernst Lubitsch (1892-1947)
Lubitsch wurde am 1892 in Berlin als Sohn eines jüdischen Damenschneiders in Berlin geboren. Aber bereits 1922 ging er nach Hollywood, wo er 1947 in Los Angelos an den Folgen eines Herzinfarks verstarb.
Sein bekanntester Film war ohne Zweifel die NS-Parodie "Sein oder Nichtsein" von 1942. Sein letzter deutscher Film war "Das Weib des Pharao" von 1922, während sein letzter Film "That Lady in Ermine" von 1947 war, der von Otto Preiminger vollendet wurde.
Maja Maranow (1961-2016)
Schauspielerin. Maja Maranow wurde am 20. März 1961 in Nienburg/Weser geboren.
Von 1978 bis 1981 besuchte sie die Schauspiel- und Musical-Schule in Hamburg. Danach erhielt sie an den Städtischen Bühnen in Lübeck ein Engagement.
Man sah sie in zahlreichen TV-Filmen. Ihr Durchbruch begann 1989 mit der ZDF-Serie Rivalen der Rennbahn.
Den meisten Zuschauern ist sie aber als Verena Berthold in der Krimiserie „Ein starkes Team“ zu sehen, in der sie mit Florian Martens - mit dem sie in den 1990er Jahren zwei Jahre eine Liebesbeziehung hatte – ein Kriminalistenteam bildete.
Die Serie war 1994 gestartet. Unter dem Titel Geplatzte Träume wurde die letzte Folge mit den beiden am 9. Januar 2016 im ZDF ausgestrahlt.
Maja Maranow hatte zuletzt in Berlin gelebt, wo sie am 2. Januar 2016 überraschend verstorben war.
Ulrich Matthes (geb. 1959)
Schauspieler. Ulrich Matthes wurde am 9. Mai 1959 in Berlin geboren. Sein Vater war der zeitweise Chefredakteur beim Berliner Tagesspiegel Günter Matthes und seine Mutter war Else Matthes
Bereits im Alter von 10 Jahren hatte er in TV-Rollen mitgespielt. Nach dem Abitur studierte er Germanistik und Anglistik an der FU in Berlin, er brach das Studium aber nach 5 Semestern ab, um stattdessen Schauspielunterricht zu nehmen.
Ab den 1980er Jahren spielte er an den Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Münchner Staatsschauspiel, an den Münchner Kammerspielen und in Berlin an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin.
Auch am Deutschen Theater sowie in Wien am Wiener Burgtheater trat er auf. In seiner Rolle als Joseph Goebbels in dem Spielfilm Der Untergang von Oliver Hirschbiegel aus dem Jahr 2004 mit Bruno Ganz als Hitler gelang ihm der endgültige Durchbruch als Schauspieler.
Seit der Saison 2004/05 gehört er zum Ensemble am Deutschen Theater in Berlin. Im Jahr 2015 wurde ihm die Goldene Kamera als bester Schauspieler verliehen.
Gisela May (geb. 1924)
Film- und Theaterschauspielerin, Brechtinterpretin. Gisela May wurde am 31. Mai 1924 in Wetzlar geboren.
Hier absolvierte sie eine Höhere Mädchenschule sowie eine Haushaltsschule.
Von 1942 bis 1944 hatte sie an Leipziger Schauspielschule studiert.
Sie spielte am Anfang ihrer Karriere Theater in Danzig, Dresden, Görlitz, Leipzig, Halle und Schwerin.
1951 kam sie dann ans Deutsche Theater in Berlin und hier 1962 zum Berliner Ensemble, dem sie bis 1992 angehörte. Hier tat sie sich besonders als Brechtinterpretin hervor.
Zudem trat sie mit Chansons auf.
Von 1956 bis 1965 war sie mit dem Journalisten Georg Honigmann verheiratet und hatte1965 nach der Scheidung den Philosophen Wolfgang Harich (1923-1995) geheiratet.
Ab 1972 war sie Mitglied der Akademie der Künste (Ost) und nach der Wende ab 1993 der neuen Akademie der Künste.
Durch ihre Rolle als Mutter von „Adelheit“ in der Fernsehserie „Adelheid und ihre Mörder“ wurde sie auch einem breiteren und kulturell weniger interessierten Publikum in der gesamten Bundesrepublik bekannt.
Als Künstlerin war Gisela May am 24. Januar 2013 zuletzt im Rahmen der Kurt-Weill-Woche in der Komischen Oper Berlin aufgetreten. Am 12. Januar 2014 nahm sie unter großem Beifall in der Volksbühne Berlin am Jahresauftakt der Europäischen Linken teil.
Ulrich Mühe (1953-2007)
Schauspieler und Oskarpreisträger des Jahres 2007 für seine Rolle in dem Stasi-Film "Das Leben der Anderen". Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Baufacharbeiter sowie einer wegen Krankheit vorzeitig beendeten Militärdienst an der Mauer, begann er 1975 seine schauspielerische Karriere an der Leipziger Theaterhochschule "Hans Otto". Später war Mühe von 1983 bis zur Wende u.a. Mitglied des Ensembles am Deutschen Theater in Berlin. Ab 1998 spielte er in der sehr populären ZDF-Serie "Der letzte Zeuge" an der Seite von Jörg Gudzuhn, dem filmischen Leiter einer Berliner Mordkommission, den Gerichtsmediziner Dr. Robert Kolmaar. Mühe starb 22. Juli 2007 an den Folgen seiner Magenkrebserkrankung in Waldeck im Landkreis Börde in Sachsen Anhalt. Seine Beisetzung fand am 25. Juli statt.
Wofgang Neuß (1923-1989)
Dr Schauspieler und Kabarettist Neuß wurde am 3. Dez. 1923 im seinerzeit deutschen Breslau geboren. Er machte im Nachkriegs-Berlin eine Karriere als Kabarettist und Schauspieler. Bekannt ist u.a. sein Auftritt in dem Film von 1960 "Wir Kellerkinder." Im Laufe der Zeit wurde er leider immer mehr drogenabhängig und verkam sichtlich. Am Schluss hatte er kaum noch Zähne im Mund und wurde abfällig als "Indianerfrau" tituliert. In ironischer Abwandlung der Aussage "Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen" formulierte er stattdessen: "Auf deutschen Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen". Dieser große Künstler verstarb am 5. Mai 1989 an den Folgen seiner Krebserkrankung. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.
Dieter Prochnow (geb. 1939)
Schauspieler. Bruder von Jürgen Prochnow.
Jürgen Prochnow (geb. 1941)
Schauspieler. Prochnow spielte als Kommandant eine der Hauptrollen in dem Film "Das Boot" (1981). Er ist auch in den USA überaus erfolgreich und wirkte dort bereits in Filmen wie "Das siebte Zeichen" und "Mächte des Wahnsinns" mit.
Max Reinhardt (1873-1943)
Regisseur, Intendant und Theatergründer. Max Reinhardt (ursprünglich Maximilian Goldmann) wurde am 9. September 1873 in Baden in Niederösterreich bei Wien geboren.
Reinhardts Eltern waren aus Ungarn stammende jüdische Kleinhändler.
Nach dem Besuch der Realschule und Bürgerschule absolvierte er zunächst eine Banklehre, nahm aber nebenher schon Schauspielunterricht. Noch als Max Goldmann trat er das erste Mal als Schauspieler im April 1890 an einer Wiener Privatbühne auf.
1904 wurde der Name der Familie Goldmann - und damit auch seiner - in Reinhardt geändert.
Nach seinen ersten Auftritten nahm er zur Professionalisierung seiner Auftritte Privatunterricht bei dem früheren Hofschauspieler und Professor Emil Bürde.
Sein erstes festes Engagement erhielt er am Volkstheater in Wien-Rudolfsheim. Danach trat er im September 1893 am Stadttheater Salzburg auf. 1894 wurde Otto Brahm - der designierte Direktor des Deutschen Theaters in Berlin - in Wien-Rudolfsheim auf ihn aufmerksam und bot ihm ein Engagement in Berlin an, das er auch annahm und dadurch nach Berlin kam.
1911 inszenierte er in Berlin die Uraufführung des Jedermann von Hugo von Hofmannsthal.
Und am 23. Dezember 1911 inszenierte er das wortlose Stück „Das Mirakel“ von Karl Gustav Vollmoellers (1878-1948) in der Londoner Olympia Hall. Mit diesen Inszenierungen kam er zu internationalem Ansehen.
Im April 1918 kaufte er das aus dem 18. Jahrhundert stammende Schloss Leopoldskron in Salzburg. Schloss Leopoldskron wurde danach zu einem bedeutenden Treffpunkt für Schriftsteller, Regisseure, Komponisten und Schauspieler.
Im Oktober 1905 übernahm er mit dem Deutschen Theater in der Schumannstraße in Berlin ein weithin bekanntes Sprechtheater.
Von 1915 bis 1918 leitete er zudem die Berliner Volksbühne.
1919 wurde das Große Schauspielhaus – der heutige Friedrichstadt-Palast - in Berlin eröffnet, das er nach Plänen von Hans Poelzig hatte errichten lassen.
Er gehörte 1920 zusammen mit Hugo von Hofmannsthal (), Richard Strauss (), Alfred Roller (1864-1935) und Franz Schalk (1863-1931) zu den Begründern der Salzburger Festspiele, die er neben seinen sonstigen Tätigkeiten 18 Jahre lang leitete.
1924 gründete er die Komödie am Kurfürstendamm und leitete bis 1930 das Deutsche Theater in der Schuhmannstraße.
Vom 1. April 1924 bis 1933 – und damit teilweise zusammen mit dem Deutschen Theater – leitete Reinhardt das Theater in der Josefstadt in Wien. Er ließ das aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Theater von 1923 bis 1924 im Stil des Teatro La Fenice in Venedig umbauen.
Das von Reinhardt geführte Theater-Ensemble wurde sehr schnell international, auch durch Rollen in Spielfilmen, bekannt - nicht zuletzt durch Schauspieler wie u.a.: Hans Albers, Lili Darvas, Ernst Deutsch, O. W. Fischer, Attila Hörbiger, Fritz Kortner, Hans Moser oder Otto Preminger.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland Ende Januar 1933, die ihn durch eine „Ehren-Arierschaft“ im Land halten wollten, beendete er sein Engagement in Berlin und damit in Deutschland.
Im Oktober 1937 emigrierte Max Reinhardt wegen der Judenverfolgung mit seiner Frau in die USA, dessen Staatsbürgerschaft er 1940 erhielt.
Hier arbeitete zunächst in Hollywood, wo er eine Theater- und Filmakademie gründete.
Nach dem Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich - im März 1938 - wurde am 30. April 1938 bei der Bücherverbrennung auf dem Residenzplatz in Salzburg auch die Max Reinhardt-Biographie des Juden Siegfried Jacobsohn (1881-1926) verbrannt.
Am 31. Oktober 1943 verstarb er in einem New Yorker Hotel an den Folgen mehrerer Schlaganfälle
Ilja Richter (geb. 1952)
Schauspieler und Fernsehmoderator. Richter moderierte u. a. in den 1970er Jahren die Kultmusiksendung "Disco".
Otto Sander (1941-2013)
Otto Sander verließ 1964 die Schauspielschule Otto Falckenberg Schule in München und machte 1965 als Externer seinen Abschluss. Danach begann er seine große Karriere als Schauspieler an den Düsseldorfer Kammerspielen. Im Jahr 1968 folgte er einem Ruf von Claus Peymann an die Freie Volksbühne in Berlin - 1970 ging er zu zu Peter Stein an die 1970 gegründete "Schaubühne am Halleschen Ufer". Danach wechselte er noch mehrmals zu anderen Bühnen in Berlin. In Berlin lebte er seit 1968 lebte er bis zu seinem Tod am 12. September 2013 - er verstarb an den Folgen seiner Krebserkrankung. Sander hat bis zu seinem Tod in 150 (TV)Filmen mitgespielt. Seine bekanntesten Rollen dürften die des U-Bootkommandanten Thomsen in Wolgang Petersens Film "Das Boot" von 1981 und als Engel in Wim Wenders Film von 1987 in "Der Himmel über Berlin" gewsen sein.
Er war zudem Leutnant zur See der Reserve und der Stiefvater von Ben und Meret Becker. Zu seinem Tod titelte eine bekannte Berliner Boulevardzeitung: "Er ist jetzt im Himmel über Berlin"
Frank Castorf (geb. 1951)
Regisseur und Intendant. Frank Castorf wurde am 17. Juli 1951 in Berlin geboren.
Von 1969 bis 1970 machte er eine Ausbildung bei der Deutschen Reichsbahn. Nach dem Wehrdienst bei den Grenztruppen der NVA begann er aber 1971 Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin zu studieren. Er schloss das Studium1976 erfolgreich ab.
Kurz darauf begann er eine Tätigkeit als Dramaturg am Bergarbeitertheater in Senftenberg im heutigen Bundesland Brandenburg und danach war er von 1979 bis 1981 als Regisseur am Stadttheater in Brandenburg an der Havel tätig. Und von 1981 bis 1984 war Oberspielleiter am Theater in Anklam im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, wo er aber 1984 wegen seiner Inszenierung von Bertolt Brechts „Trommeln in der Nacht“ auf Initiative der SED-Kreisleitung fristlos entlassen wurde. Das war aber nicht das Ende seiner Karriere in der DDR, so war er danach u.a. am Schauspielhaus von Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), am Neuen Theater in Halle sowie in Berlin an der Volksbühne und dem Deutschen Theater tätig.
Kurz vor der Wende inszenierte er 1989 am Bayerischen Staatsschauspiel in München und am Schauspiel Köln.
Nach der Wende wurde er 1990 Regisseur am Deutschen Theater in Berlin.
Seine Inszenierung des Wilhelm Tell von Friedrich Schiller zum Schweizer 700-Jahr-Nationaljubiläum in Basel führten zu teilweise heftigen Protesten, da er Parallelen zwischen der Schweiz und der DDR zog.
Seit 1992 ist Castorf Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin-Mitte. Er beendete seine dortige Tätigkeit im Jahr 2017.
Im Jahr 1998 inszenierte er mit „Otello“ von Giuseppe Verdi seine erste Oper.
Im Jahr 2004 war Castorf neben seiner Tätigkeit an der Berliner Volksbühne auch eine kurze Zeit als künstlerischer Leiter bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen verpflichtet.
2013 inszenierte er zum 200. Geburtstag von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen den „Ring des Nibelungen“, an der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnahm.
Jürgen Flimm (geb. 1941)
Intendant, Regisseur, Schauspieler und Hochschullehrer. Jürgen Flimm wurde am 17. Juli 1941 in Gießen geboren wuchs aber in Köln auf.
Nach dem Abitur in Köln studierte er hier Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Soziologie.
Seine Theaterkarriere begann er 1968 als Regieassistent an den Münchner Kammerspielen, wo er ab 1971 selber inszenierte. Kurz danach – 1972 – übernahm er eine Stelle alsSpielleiter am Nationaltheater Mannheim, und 1973 wurde er Oberspielleiter am Thalia Theater Hamburg.
Von 1979 bis 1985 war er Intendant des Schauspielhauses der Stadt Köln und von 1985 bis 2000 ging er als Intendant zurück zum Thalia Theater. Von 2005 bis 2007 die RuhrTriennale.
Zur Oper kam er 1978 in Frankfurt/Main mit einer Inszenierung von Luigi Nonos „Al gran sole carico d’amore“. Danach war er u.a. an Mailänder Scala, der Metropolitan Opera, dem Royal Opera House Covent Garden, der Hamburgischen Staatsoper, dem Opernhaus Zürich, bei den Bayreuther Festspielen und bei den Salzburger Festspielen tätig, die er von 2006 bis 2010 geleitet hatte.
Seit 2010 ist er Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden.
Er war als Dozent an der Harvard University, der New York University und als Professor an der Universität Hamburg tätig.
Gustaf Gründgens (1899-1963)
Schauspieler, Regisseur und Intendant. Gründgens wurde am 22. Dezembr 1899 Düsseldorf geboren.
Gründgens ging 1928, nach einem kurzen Engagement beim Berliner Theater (1922/23), zu Max Reinhardt ans Deutsche Theater, wo er bis 1933 blieb und auch selbst Regie führte.
Gründgens blieb auch nach der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 in Deutschland und machte danach eine bemerkenswerte Karriere.
So wurde er 1934 Intendant des Staatlichen Schauspielhauses – dem heutigen Konzerthaus Berlin, das von Karl Friedrich Schinkel () errichtet worden war. Zeitgleich wurde Gründgens zum Staatsschauspieler ernannt.
Als er im Januar 1936 Shakespeares Hamlet spielte, kam es zu heftigen Angriffen aus der Umgebung des NS-Ideologen Alfred Rosenberg. Besonders die Äußerungen wie "Die Zeit ist aus den Fugen“ und "Dänemark ist ein Gefängnis“ wurden als Angriff auf die herrschende NSDAP gesehen. Nachdem sich auch der Völkische Beobachter der Kritik angeschlossen hatte, ging Gründgens 1936 in die Schweiz. Aber auf Bitten von Herrmann Göring kehrte er kurz darauf nach Deutschland zurück und wurde daraufhin von Göring zum Preußischen Staatsrat ernannt. Gründgens blieb danach bis 1945 Generalintendant des Preußischen Staatstheaters
Nachdem Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast den "Totalen Krieg“ ausgerufen hatte, meldete er sich freiwillig an die Front, wurde von Hermann Göring jedoch im Frühjahr 1944 nach Berlin zurück beordert.
Nach dem Krieg kam er zwischen 1945 und 1946 in das sowjetische Speziallager Jamlitz. Er wurde aber bei der Entnazifizierung von zahlreichen früheren Kolleginnen und Kollegen entlastet, darunter Ernst Buschs, den Gründgens durch seine Intervention bei Göring vor der Hinrichtung gerettet hatte. Dadurch konnte er bereits 1946 wieder als Schauspieler auftreten und führte am Deutschen Theater und an den Kammerspielen Regie. Von 1947 bis 1955 war er Generalintendant in Düsseldorf.
Ab 1955 war Gründgens Generalintendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, das er zu einer großen Anerkennung führte. Seine Faust-Inszenierung von 1960 mit Willi Quadflieg als Faust und sich selbst als Mephisto bildete den Höhepunkt seiner Tätigkeit.
Im Sommer 1963 beendete er seine Tätigkeit als Intendant am Deutschen Schauspielhaus und begab sich anschließend auf eine Weltreise.
Er verstarb am 7. Oktober 1963 im Verlauf seiner Weltreise in Manila auf den Philippinen. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg - in der Nähe des Haupteingangs.
Claus Peymann (geb. 1937)
Theaterregisseur und Intendant. Claus Peymann wurde am 7. Juni 1937 in Bremen geboren. Sein Abitur machte er 1956 in Hamburg, wo er anschließend an der Universität Hamburg ein Germanistik, Literatur- und Theaterwissenschaften studierte.
Seine ersten Tätigkeiten als Regisseur absolvierte er am Universitätstheater in Hamburg, danach war er von 1966 bis 1969 Oberspielleiter des Frankfurter Theaters am Turm.
Zur Berliner Schaubühne am Halleyschen Ufer kam er 1970, wo er aber nur kurz, da nicht mit dem hier praktizierten demokratischen Modell unter Peter Stein zurechtkam. Danach war er von 1971 bis 1974 als freier Regisseur tätig.
Einen großen Karrieresprung machte er als er 1974 bis 1979 als Schauspieldirektor am Schauspiel Stuttgart, hier blieb er bis 1979, um danach als Nachfolger von Peter Zadek die Intendanz am Schauspielhaus Bochum zu übernehmen.Hier verblieb er nahezu sieben Jahre. In seiner knapp siebenjährigen Amtszeit feierte Peymann große Erfolge bei Kritik und Publikum und begründete seinen Ruf als „Papst“ der deutschen Theaterszene.
Seine hiesigen Uraufführungen zeitgenössischer Autoren beispielsweise vonThomas Bernhard, Peter Handke oder Peter Turrini oder Elfriede Jelinek machten ihn deutschlandweit bekannt.
1986 übernahm Peymann die Direktion des Burgtheaters in Wien. Hier geriet er sowohl mit einflussreichen Politikern, wie dem früheren Bundeskanzler Bruno Kreisky (1911-1990) oder dem Sozialminister Josef Hesoun wie auch mit bekannten Schauspielern – darunter Fritz Muliar oder Erika Pluhar - heftig aneinander. Die Gründe dafür waren vielfältig, so gilt das 1776 gegründete Theater geradezu als Olymp des Schauspieltheaters in deutscher Sprache, das Peymanns nach Ansicht seiner Kritiker in erheblichen Maße für gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen genutzt hatte. Dennoch hielt er diese renommierte Position bis 1999 inne.
Seit 1999 ist er Intendant des Berliner Ensembles im Theater am Schiffbauerdamm. Sein hiesiger Vertrag endet im Juli 2017.
Anmerkung
Am 3. Januar 2012 kam es bei der Premiere von "Dantons Tod" zu einem lautstarken Protest von zahlreichen Zuschauern, die Textausschnitte aus Büchners Werk zitierten, um damit auf die prekäre Situation der nicht-künstlerischen Beschäftigten am Berliner Ensemble aufmerksam zu machen. Peymann bezeichnete diesen Protest später als "Kampfansage" und drohte mit rechtlichen Schritten.
Christoph Schlingensief (1960-2010)
Schauspieler, Regisseur und Provokateur. Er arbeitete an der Berliner Volksbühne und inszenierte in Bayreuth den PARSIFAL. An die Berliner Volksbühne kam er 1993 durch den damaligen Chefdramaturgen Matthias Lilienthal. Schlingensief fiel durch zahlreiche Provokationen auf, die aber meist einen ernsten Hintergrund aufwiesen. So rief er zur Bundestagswahl 1998 die Partei "CHANCE 2000" ins Leben. Oder er startete die Aktion "BADEN IM WOLFGANGSEE", als er 6 Millionen Arbeitslose dazu aufrief, den österreichischen Urlaubsort des seinerzeit amtierenden Bundeskanzlers Kohl dadurch unter Wasser zu setzen, dass sie alle gleichzeitig in den See stiegen.
Und seit Januar 2009 engagierte er sich in Ouagadougou in Burkina Faso, wo auf seine Initiative hin im Februar 2010 der Grundstein für ein Festspielhaus gelegt wurde.
Der Nichtraucher Schlingensief verstarb am 21. August 2010 in Berlin an seinem Lungenkrebsleiden, das Anfang 2008 diagnostiziert worden war.
Peter Stein (geb. 1937)
Peter Stein wurde 1. Oktober 1937 in Berlin geboren, wo er eine zeitlang gelebt hatte, bevor seine Familie nach Frankfurt/Main zog.
In Frankfurt besuchte er das Lessing-Gymnasium, wo er 1956 das Abitur machte. Anschließend studierte von 1956 bis 1958 in Frankfurt Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte und danach zwischen 1958 und 1964 in München.
Nach Beendigung seines Studiums begann er bei den Kammerspielen in München als Assistent von Fritz Kortner, wo er 1967 mit „Gerettet“ von Edward Bond eine eigene Inszenierung auf die Bühne brachte. Nach einer Aufführung des Vietnam-Diskurses von Peter Weiss im Jahr 1968 ließ er Spenden gegen den Vietnamkrieg sammeln, worauf er entlassen wurde.
Danach folgten Arbeiten in Zürich und in Bremen.
1970 kam Stein mit Teilen seines Ensembles aus Zürich und Bremen an die „Schaubühne am Halleschen Ufer“ in Berlin-Keuzberg, wo er stark durch die politischen Ereignisse der Studentenunruhen der 1968er geprägt wurde. Seine viel beachteten Inszenierungen in dem relativ kleinen Theater am Halleschen Ufer, machten es möglich, 1981 in ein neues Haus - die Schaubühne am Lehniner Platz am Kurfürstendamm - umzuziehen.
1985 zog sich Stein von der künstlerischen Leitung des Hauses zurück und kam eine zeitlang nur noch für einige Projekte hierher zurück.
Von 1991 bis 1997 leitete Stein das Schauspiel bei den Salzburger Festspielen, so mit den aufsehenerregenden Inszenierungen „Julius Cäsar“ von 1992 und „Antonius und Cleopatra von 1994 von William Shakespeare.
In Salzburg inszenierte er zudem 1996 die Opern „Moses und Aron“ von Arnold Schönberg und 1997 „Wozzeck“ von Alban Berg.
Anlässlich der Expo 2000 in Hannover inszenierte er den gesamten Faust von Johann Wolfgang Goethe.
Stein inszenierte mit dem Berliner Ensemble im Mai 2007 auf dem Gelände der früheren Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln in einer zehnstündigen Aufführung den „Wallenstein“ von Friedrich Schiller - hier inszenierte er auch 2008 den Zerbrochnen Krug von Heinrich von Kleist. Seine letzte Inszenierung war 2013 die von König Lear von William Shakespeare am Wiener Burgtheater.
Georg Tabori (1914-2007)
Tabori wurde am 24. Mai 1914 in Budapest geboren.
Er gilt als einer der bedeutendsten Regisseure und Theatermacher im deutschsprachigen Raum Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts. Seine bekanntesten Theaterwerke sind "Mutters Courage", "Die Kannibalen", "Mein Kampf" und "Die Goldberg-Variationen". Das Drama "Mutters Courage" erzählt von Taboris jüdischer Mutter, die in ihrer Heimat Ungarn auf wunderbare Weise den Nazis entkommen konnte. In Budapest geboren, begann Tabori seine Karriere als Journalist in den 30er Jahren in Berlin. Als in Ungarn geborener Jude flüchtete er 1936 jedoch vor dem beginnenden Terror der Nazis nach London. Bis auf ihn selber und seine Mutter wurde seine ganze Familie in Auschwitz ermordet. Während des Krieges war Tabori Korrespondent der BBC in der Türkei und im Nahen Osten. Von 1947 an arbeitete er in Hollywood und New York. In den USA traf er auf Bertolt Brecht, dessen Schüler er wurde. Ab 1971 lebte er wieder in Deutschland, wo er unter anderem in Bremen, München, Bochum und Wien wirkte. Als freier Regisseur arbeitete er vor allem am Wiener Burgtheater. Ende der 90er Jahre zog Tabori nach Berlin, wo er im Januar 2000 mit dem Stück "Die Brecht-Akte" das Berliner Ensemble unter derLeitung von Peymann wieder eröffnete.
Tabori stab am 23. Juli 2007, übrigens einen Tag nach dem Tod von Ulrich Mühe, in Berlin.
Volksbühne in Berlin © goruma (Dr.Ramm)
Billy Wilder
Billy Wilder war ein US-amerikanischer Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent mit österreichischischen Wurzeln. Er wurde am 22. Juni 1906 in Sucha im heutigen Polen als Billie Wilder geboren. Seine Eltern waren jüdischer Herkunft, die 1916 vor den herannahenden russischen Truppen nach Wien flüchteten. Von Wien aus ging er nach Berlin, wo er von 1927 bis 1928 lebte. Eine Gedenktafel in Berlin-Schöneberg am Haus am Viktoria-Luise-Platz 11 erinnert an diese Zeit. Nach der Machtergreifung der Nazis und dem Reichstagsbrand floh Wilder 1933 nach Paris, wo er seinen ersten Film inszenierte .
Im Jahr 1934 reiste er von Paris mit einem Besuchervisum in die USA, wo er später die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. In den USA änderte er auch seinen Vornamen in Billy. Seine Mutter, Großmutter und sein Stiefvater wurden in Auschwitz von den Nazis ermordet
Er verstarb am 27. März 2002 in Los Angeles, wo er auf dem Westwood Village Memorial Park Cemetery beigesetzt wurde.
Seine besonders bekannten Filme sind:
Boulevard der Dämmerung (1950)
Das verflixte 7. Jahr (1955)
Zeugin der Anklage (1958)
Manche mögen's heiß (1959)
Das Appartement (1960)
Eins, Zwei, Drei (1961)
Das Mädchen Irma la Douce (1963)
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