Johann Gottfried Fichte (1762-1814)
Fichte wurde am 19. Mai 1762 in Rammenau in geboren. Er war ein bedeutender deutscher Erzieher und Philosoph. Er gilt neben Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel als wichtigster Vertreter des Deutschen Idealismus.
Er verstarb am 29. Januar 1814 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in der Chausseestraße in Berlin-Mitte.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1777-1831)
Hegel wurde am 27. August 1777 in Stuttgart geboren.
Hegel gilt als einer der führenden deutschen Philosophen. Er erhob mit seiner Philosophie den Anspruch, die Wirklichkeit mit ihren verschiedenen Erscheinungsformen zusammenhängend und systematisch zu deuten.
Er prägte die moderne Soziologie, Geschichtswissenschaft, Theologie, Politik, Jurisprudenz sowie Teile des Kultur- und Geisteslebens. So übte er u.a.Einfluss auf Søren Kierkegaard und Jean-Paul Sartre aus.
Nach seinem Tod spalteten sich seine Anhänger in eine konservative und fortschrittlich- marxistische und eine Gruppierung auf. Die konservativen Althegelianer sahen ihn einen „preußischen Staatsphilosophen“ während die Links- oder Junghegelianer - darunter Ludwig Feuerbach und Karl Marx - in seinen philosophischen Gedanken eher einen progressiven gesellschaftskritischen Ansatz sahen.
Er verstarb am 14. November 1831 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in der Chausseestraße in Berlin-Mitte.
Moses Mendelssohn (1729-1786)
Mendelssohn war ein berühmter jüdischer Philosoph und das Vorbild für die Figur des Nathan in Lessings Werk "Nathan der Weise". Er gilt als bedeutendster Wegbereiter der jüdischen Aufklärung.
Mendelssohn wurde 6. September 1729 in Dessau als Sohn eines jüdischen Küsters und Gemeindeschreibers geboren. Trotz der relativ großen Armut seiner Familie legte man schon früh Wert auf eine gute Ausbildung, nicht zuletzt, da man die besondere Begabung des Jungen schnell erkannt hatte. Um das Jahr 1739 kam er in die Klasse des Oberrabbiners David Fränkel (1707-1762), eines bedeutenden jüdischen Gelehrten. Als Fränkel 1743 als Oberrabbiner nach Berlin berufen wurde, folgte er ihm an die 1742 neu gegründete Talmudschule in Berlin nach, wo er bis zum Jahr 1750 in der Probstgasse 3 lebte. In diesen Jahren lernte er - neben seinen Talmudstudien in Hebräisch - Latein, Französisch und Englisch. Bereits damals zeigte sich seine Neigung zur Philosophie.
Nach sieben Jahren in ärmlichten Verhältnissen wurde er im Jahr 1750 von dem reichen Seidenhändler Isaak Bernhard als Hauslehrer für dessen Kinder eingestellt, wo er sich zum Buchhalter emporarbeitete und es 1754 sogar bis zum Geschäftsführer und Teilhaber brachte.
Im Jahr 1762 heiratete er Fromet Gugenheim und begründete damit eine Familie, die in den kommenden Jahrzehnten mitbestimmend und prägendfür das kulturelle Leben in Berlin war. Einer seiner Enkel war der Musiker Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847).
Auf Initiative von Mendelssohn wurde im Jahr 1778 die jüdische Knabenschule errichtet, die ursprünglich ihr Domizil in der Rosenstraße 12 hatte, aber 1863 an ihren heutigen Standort in die Große Hamburger Straße 27 umzog.
Mendelssohn starb am 4. Januar 1786 in Berlin und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Berliner Jüdischen Friedhof in der Großen Hamburger Straße, der von den Nazis geschändet und zerstört wurde. Heute erinnert nur noch ein rekonstruierter Grabstein an ihn. Die Figurengruppe vor dem Friedhof stammt von Will Lammert und wurde dort im Jahr 1985 aufgestellt.
Im Juni 2012 kamen zahlreiche Nachfahren Mendelssohns nach Berlin und trafen sich u.a am 24. Juni in der Synagoge in der Rykestraße im Prenzlauer Berg zu festlicher Musik.
David Fränkel (1707-1762)
David Fraenkel wurde 1707 in Berlin geboren und war er ein Förderer von Moses Mendelssohn. Im Jahr 1743 wurde er bis zu seinem Tod am 4. April 1762 Oberlandes- und Stadtrabbiner in Berlin.
Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee im Bezirk Berlin-Pankow.
Heiner Koch (geb.1954)
Heiner Koch wurde am 13. Juni 1954 in Düsseldorf geboren.
Er wurde 2015 zum Erzbischof des Erzbistums Berlin ernannt und am 21. September 2015 in der St. Hedwigs-Kathedrale in sein Amt eingeführt.
Er war vom Domkapitel aus drei Bewerbern ausgewählt worden. Bevor der Papst ihn jedoch ernennen konnte, mussten - entsprechend dem Konkordat von 1930 - die Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ihre Zustimmung erteilen.
Was auch geschah!
Martin Riesenburger (1896-1965)
Rabbiner und später Landesrabbiner in der DDR.
Seit 1933 war er Prediger und Seelsorger im Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Großen Hamburger Straße (seit 1844). Im Jahr 1943 wurde die Jüdische Gemeinde zu Berlin aufgelöst und der Rabbiner Riesenburger nach Weißensee versetzt. Nach dem Krieg 1945 widmete er sich dem Neuaufbau der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, die sich 1953 in die Gemeinden Berlin (West) und Berlin (Ost) spaltete, aber sich im Januar 1991 nach der deutschen Vereinigung wieder zu einer Gemeinde vereinte. Er weihte u.a. die wieder restaurierte Neue Synagoge in der Rykestraße und 1987 wurde eine Straße in Hellersdorf nach ihm benannt. Seiner letzte Ruhe fand er zusammen mit seiner 1999 verstorbenen Frau Klara auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee im Bezirk Berlin-Pankow.
Georg Sterzinsky (1936-2011)
Georg Sterzinsky wurde am 9. Februar 1936 in Warlack in Ostpreußen im heutigen Polen geboren.
Er wurde am 9. September 1989 als achter Bischof von Berlin in sein Amt eingeführt und am 27. Juni 1994 war er zum Erzbischof ernannt worden.
Nach langer Krankheit verstarb er am 30. Juni 2011, nachdem er alters- und krankheitsbedingt bereits am 24. Februar 2011 von seinem Amt zurückgetreten war.
Seine letzte Ruhestätte fand er am 9. Juli 2011 in der Unterkirche der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin.
Rainer Maria Woelki (geb. 1956)
Rainer Maria Woelki wurde am 18. August 1956 in Köln-Mülheim geboren.
Am 2. Juli 2011 wurde er als Nachfolger von Georg Sterzinsky Erzbischof von Berlin. Aber bereits am 11. Juli 2014 wurde offiziell bekannt gemacht, dass er der neue Erzbischof von Köln wurde.
Seine Verabschiedung fand am 7. September in der Berliner Hedwigskathedrale statt und die "Besitzergreifung" des neuen Amtes fand am 20. September 2014 im Kölner Dom statt.
Leopold Zunz (1794–1886)
Begründer der modernen Judaistik.
Zunz wurde am 10. August 1794 in Detmold geboren. Von 1803 bis 1809 besuchte er eine Schule in Wolfenbüttel und kam als erster Jude auf das dortige Gymnasium, das er 1811 mit dem Abitur beendete. Im Jahr 1815 wechselte er nach Berlin, wo er ein Studium der Geschichte begann. Für seine Promotion wechselte er nach Halle, wo er 1821 seinen Doktorgrad erhielt. Nach seiner Ordinierung als Rabbiner war er von 1820 bis 1822 als Prediger in einer Reformsynagoge in Berlin tätig. Da er dort mit seinen Ansichten jedoch auf Unverständnis und Widerstände stieß, gab er das Amt auf und verdingte sich als Redakeur bei der Haude- und Spenersche Zeitung, wo er von 1824 bis 1831 tätig war. Gleichzeitig amtierte er von 1826 bis 1830 als Direktor einer jüdischen Grundschule. Die Position gab er aber auch wieder auf, da er sich mit seinen Reformideen kein Gehör verschaffen konnte. Zu seiner Genugtuung erhielt er aber im Jahr 1840 die Direktorenstelle eines Lehrerseminars in Berlin, von dem er 1850 zurücktrat. Zunz zeigte sich darüber hinaus stark an der allgemeinen Politik interessiert und engagierte sich während der "Revolution" von 1848 - auch in Form öffentlicher Auftritte. Zudem stritt er für das Recht der Juden auf die deutsche Staatsbürgerschaft sowie die staatliche Förderung der Wissenschaft des Judentums. Im Jahr 1874 verstarb seine Frau Adelheid, die er 1822 geheiratet hatte. Danach trat er in der Öffentlichkeit nicht mehr auf. Zunz starb am 17. März 1886 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee im Bezirk Berlin-Pankow beigesetzt.
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