Berlin: Besondere Viertel, Plätze, Straßen

Gropiusstadt
Die Gropiusstadt befindet sich im Berliner Bezirk Neukölln.
Der Grundstein für die Trabantenstadt wurde am 7. November 1962 durch den damaligen Regierenden Bürgermeister Willy Brandt gelegt. Im Jahr 1975 wurde die Siedlung ferig gestellt. Heutzutage ist die 18.500 Wohnungen umfassende Gropiusstadt neben Bitz, Buckow, Neukölln und Rudow ein eigener Ortsteil im Bezirk Neukölln.
Den Beschluss hierzu traf das zuständige Bezirksamt anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung der Siedlung. Die Siedlung wurde von dem Archtiekten und Gründer des Bauhauses Walter Gropius (1863-1969) geplant und zu rund 90 Prozent als Sozialbauwohnungen errichtet.
Die Gropiusstadt gilt mittlerweile als sozialer Brennpunkt mit einem hohen Anteil an Hartz IV-Empfängern und einer hohen Kriminalitätsrate. Erwähnenswert sind die Gropiuspassagen mit zahlreichen Geschäften Läden, Kiosken, Cafes, Ärzten, einer Apotheke und einer Bank. Die abgebildeten Häuser liegen im Imbuschweg und wurden von der Johannisthaler Chaussee aus aufgenommen.

Hansaviertel
Das Hansaviertel liegt im Ortsteil Tiergarten im Bezirk Mitte.
Die Anfänge des Viertels reichen ins Jahr 1874 und war ein bürgerliches Wohngebiet zwischen der Spree und dem Großen Tiergarten. Aber fast 90% der Gebäude des alten Viertels fielen den Bomben des 2. Weltkriegs zum Opfer. Das "neue" Hansaviertel entstand im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Interbau von 1957 - und wurde in den Jahren von 1955 bis 1960 realisiert. Die Bauten galten seinerzeit als Zeichen der Klassischen Moderne bzw. der Nachkriegsmoderne.
Das heutige Hansaviertel umfasst mit ca. 53 ha = 0,53 km² nur noch etwa die Hälfte der Fläche des alten Viertels. Von den früheren Gebäuden stehen heutzutage nur noch ca. 30.
Das Viertel umfasst Wohnanlagen - Hochhäuser und Flachbauten - mit 1.160 Wohnungen für Alleinlebende, Kleinfamilien sowie größe Familien zudem mit eine Ladenpassage, die St.-Ansgar-Kirche, das Grips-Theater, eine Bibliothek und einem Kindergarten.
Südlich des Hansaplatzes liegt die evangelische Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche. Zudem befindet sich die Akademie der Künste in dem Viertel.
Unter den Architekten des Viertels findet man die Namen von Alvar Aalto, Egon Eiermann, Walter Gropius, Arne Jacobsen, Oscar Niemeyer sowie von Max Taut.
Das Viertel ist u.a. über die beiden S-Bahnhöfe Tiergarten und Bellevue der Linien S3, S5, S7 und S9 sowie den U-Bahnhof Hansaplatz der U 9 gut erreichbar

Klosterviertel
Das Klosterviertel ist eines der ältesten Viertel Berlins .
Es liegt in der Nähe des Alexanderplatzes zwischen der Grunerstraße, Littenstraße und der Stralauer Straße.In der Nähe liegt der U-Bahnhof Klosterstraße der Limie U2.
Hier lag beispielsweise Berlins ältestes im Jahr 1574 gegründetes Gymnasium "Zum Grauen Kloster". Stüler, von Schadow, Schinkel oder auch Otto von Bismarck waren hier Schülert.
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude war zerstört und 1958 verbot Walter Ulbricht sogar ihren Namen.
Weiterhin befindet sich hier die 1695 erbaute Parochialkirche und In der Waisenstraße 14 liegt das alte Restaurant "Zur Letzten Instanz" an den Resten der alten Stadtmauer. Napoleon soll dort gespeist haben, kurz bevor er nach Russland zog
Seit dem Ende des 2. Weltkriegs leben allerdings nur noch wenige Menschen hier

Märkisches Viertel
Das Märkische Viertel liegt im Bezirk Reinickendorf.
Das Viertel wurde in den Jahren 1963 bis 1974 auf einer Fläche von rund 3,2 km² errichtet.
In den rund 17.000 Wohnungen leben bis zu 50.000 Menschent. Seit 1999 ist das Märkische Viertel ein eigener Ortsteil des Bezirks Reinickendorf. Mit der U-Bahn erreicht man das Märkische Viertel über den Bahnhof Wittenau der U-8.

Nikolaiviertel, Eiergasse
An der Stelle des heutigen Nikolaiviertels befand sich im Mittelalter die Doppelstadt Berlin-Cölln. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Großteil dieses historischen Viertels dem Erdboden gleichgemacht.
Erst 1987, zur 750 Jahr-Feier Berlins, entschied sich die DDR-Regierung, das Viertel historisch zu rekonstruieren. Die Gebäude wurden allerdings zum größten Teil nicht wieder an ihrem Ursprungs-Ort aufgebaut.
Einzig die sehenswerte Nikolaikirche steht noch an ihrem alten Platz.
Die von der DDR rekonstruierten Gebäude wurden zwar nach historischem Vorbild wieder errichtet. Das Nikolaiviertel gibt einen kleinen Einblick in das alte Berlin. Auf der Abbildung sieht man das Nikolaiviertel von der Mühlendamm Brücke aus - im Hintergrund der Berliner Dom.
Die Eiergasse im Nikolaiviertel ist mit einer Länge von 16 m Berlins kürzeste Straße. Hier befinden sich ein Buch- und Antiquitätenladen sowie das Restaurant "Zum Paddenwirt". Das Restaurant erhielt seinen Namen, als um 1800 beim Transport von Bierfässern aus einem Spreekahn in die hiesige Gastwirtschaft eines der Fässer zerbrach. Der Gerstensaft lockte Hunderte von laut quakenden Fröschen an, die damals als Padden bezeichnet wurden.

Nikolaikirche
Die 1230 im Stil der Spätromanik erbaute Nikolaikirche ist das älteste Bauwerk Berlins. Von diesem Bauwerk ist allerdings nur noch der Feldsteinunterbau des Turms erhalten.
Im Jahr 1379 wurde mit dem Bau des gotischen Chors behgonnen und im 15. Jahrhundert die Hallenkirche fertiggestellt. Von 1657 bis 1666 wirkte hier der Kirchenmusker Paul Gerhardt (1607-1676).
Im Jahr 1809 war die Kirche der Tagungsort der ersten Berliner Stadtverordnetenversammlung, die hier gesegnet und vereidigt wurde. Von 1876 bis 1878 wurde der Bau restauriert - verbunden mit einer Erhöhung desTurmbaus sowie dem Einbau von zwei Helmspitzen.
Im Jahr 1945 wurde die Kirche Opfer der Bomben der Alliierten und zwischen 1981 bis 1987 wieder aufgebaut. Im Jahr 1991 trat hier das nach der Wende erste frei gewählte Abgeordnetenhaus von ganz Berlin zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.
Der letzte Gottesdienst fand hier bereits im Jahr 1938 statt. Obwohl das liebevoll renovierte Innere der Kirche immer noch an eine Kirche erinnert, dient das Gebäude seit 1987 bis als Museum und Veranstaltungsort.

Regierungsviertel
Das Berliner Regierungsviertel wurde in den letzten Jahren neu erbaut. Während die Regierungsgebäude im Dritten Reich von Nord nach Süd gebaut wurden, wurde das neue Regierungsviertel von West nach Ost errichtet, um sich von den architektonischen Plänen der Nazi-Diktatur abzugrenzen.
Das bekannteste Gebäude des Regierungsviertels ist der Reichstag mit seiner markanten Glaskuppel.
Östlich des Reichstags befinden sich das Jakob-Kaiser-Haus, in dem der Bundestag untergebracht ist, sowie das Gebäude des Bundespresseamtes und das ARD-Hauptstadtstudio.

Das Kanzleramt ist allerdings kein Einzelbau sondern Teil eine Gebäudeensembles, das sich in Ost-Westrichtung erstreckt und das Paul Löbe-Haus sowie das Marie Elisabeth Lüders-Haus jenseits der Spree einschließt.
Büros, Sitzungssäle der Abgeordneten und ein Restaurant, im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, welches 2003 fertig gestellt wurde, befindet sich die Parlamentsbibliothek.

Folgt man der Spree weiter in Richtung Westen, kommt man zum Haus der Bundespressekonferenz, dann zur Schweizerischen Botschaft, die in einem Palais aus dem Jahre 1870 untergebracht ist. Anschließend kommt man zum
im Jahre 2001 fertig gestellten Bundeskanzleramt, das mit dem Kanzlerpark auf der anderen Spreeseite den westlichen Abschluss des so genannten "Band des Bundes" bildet. Im weiteren Verlauf der Spree erstreckt sich über 230 Meter die "Bundesschlange", ein geschwungener Neubau, der Wohnraum für Regierungsangestellte bereitstellen sollte. Dieses Konzept wurde allerdings nur von wenigen Regierungsangestellten in Anspruch genommen, so dass die Wohnungen mittlerweile auch auf dem freien Wohnungsmarkt vermietet werden.
Am südlichen Rand des Tiergartens liegen die Nordischen Botschaften von Dänemark, Island, Finnland und Schweden, die sich einen Gebäudekomplex teilen. Weitere Regierungsgebäude wie das Landwirtschaftsministerium, das Finanzministerium, der Bundesrat und das Berliner Abgeordnetenhaus (Preußischer Landtag) befinden sich in historischen Gebäuden in der Wilhelmstraße, zum Teil in unmittelbarer Nähe des Potsdamer Platzes.
Das Auswärtige Amt liegt gut einen Kilometer östlich des Landwirtschaftsministeriums, das Ministerium für Bildung und Wissenschaft nördlich davon in der Hannoverschen Straße.

Scheunenviertel und Hackescher Markt
Das Scheunenviertel entstand im 17. Jahrhundert, da Kurfürst Friedrich Wilhelm das Heu und Stroh für den Viehmarkt auf dem Alexanderplatz aus Brandschutzgründen außerhalb der Stadtmauer lagern musste und so mehrere Scheunen errichten ließ.
Diese wurden bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen, und Häuser wurden gebaut. Das Viertel war vor allem von ärmeren und jüdischen Leuten bewohnt, die Anfang des 20. Jahrhundert in Berlin die größte jüdische Gemeinde Deutschlands bildeten.
In dieser Zeit wurde die Oranienburger Straße, im Gegensatz zu dem Rest des Viertels, zu einer vornehmen Wohnviertel ausgebaut.

Auch die Synagoge wurde hier erbaut. Nach der Wende wurden das Scheunenviertel und die Straßen um den Hackeschen Markt herum zum "kreativen Viertel" Berlins und zogen viele Künstler an, was vor allem an den billigen Mieten der vernachlässigten Häuser lag. Mittlerweile sind die Mieten gestiegen und die meisten Gebäude saniert worden. Vor allem Bars, Clubs und Restaurants haben sich in den Straßen niedergelassen.
Sehenswert sind die Hackeschen Höfe unweit des Hackeschen Marktes. In den acht aneinader liegenden Höfen befinden sich Wohnungen, verschiedene Geschäfte, Theater und Gewerberäume. Schön ist auch die Sophienstraße mit ihren kleinen Läden und Restaurants und dem im Dezember stattfindenden Weihnachtsmarkt.
Weiterhin befindet sich in der Oranienburger Straße die Ruine eines ehemaligen Passagen-Kaufhauses, das "Tacheles", in dem verschiedene Künstler ihre Ateliers untergebracht haben und in dem sich ein Kino und ein Café befinden.

Spandauer Altstadt und Zitadelle
Spandau liegt im Nordwesten Berlins und wurde erst 1920 eingemeindet.
Die Spandauer Altstadt ist eine gemütliche Fußgängerzone in welcher im Dezember einer der schönsten und größten Berliner Weihnachtsmärkte stattfindet. In der Breiten Straße 32 befindet sich das älteste Wohngebäude Berlins, das Gotische Haus. Unweit diesem steht auf dem Reformationsplatz die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche St. Nikolai.
Sehenswert ist auch die Zitadelle Spandau mit ihren Nebengebäuden und dem Wahrzeichen Spandaus, dem Juliusturm.
Die Festung wurde von 1560-1594 unter Kurfürst Joachim II. erbaut. Neben Rundgängen durch die Festung und Ausstellungen bietet die Zitadelle Spandau auch Fledermausführungen durch.
Neben dem Fledermauskeller kann in der warmen Jahreszeit auch, mittels eines Batdetektors, das Jagdverhalten der Fledermäuse innerhalb der Parkanlage studiert werden.

Admiralsbrücke
Die Admiralsbeücke liegt in Berlin-Kreuzberg und verbindet über den Landwehrkanal das südlich gelegene Planufer mit dem Fraenkelufer, wo sie in die Admiralsstraße übergeht.
Die Brücke aus dem Jahr 1882 hat sich mittlerweile zu einem regelrechten Party-Treffpunkt - besonders von Touristen - entwickelt, der die dortigen meist grün-alternativ lebenden Anwohner so sehr stört, dass die Brücke wegen des Lärms ab 22:00 Uhr von der Polizei geräumt werden muss.
Die Brücke ist 33 m lang und 19,5 m breit und in beiden Richtungen auch für den Autoverkehr freigegeben. Bis in die 1920er Jahre verkehrte hier eine Straßenbahn, die das Kottbusser Tot mit dem Herrmannsplatz verband.

Breitscheidplatz (Charlottenburg)
Der in der City-West nah des Bahnhofs Zoo gelegene Platz ist das West-Berliner Gegenstück zum Alexanderplatz im Osten.
Der Breitscheidplatz wurde Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und zwischen 1956 und 1960 umgebaut. Zentrales Bauwerk ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Östlich davon befindet sich das 1963-1965 errichtete Europacenter.
Nachdem der Platz Ende der 1970er Jahre zu einem zusammenhängenden Fußgängerbereich umgestaltet worden ist, wurde dieser Anfang der 1980er Jahre komplett umgebaut. In dieser Zeit entstand auch der Weltkugelbrunnen, im Volksmund "Wasserklops" genannt. Der Breitscheidplatz ist nicht unbedingt einer der schönsten Berliner Plätze, die Gebäude um ihn herum wirken eher willkürlich zusammengestellt.

Alboinplatz
Dieser Platz im Südosten von Schöneberg im Bezirk Tempelhof-Schöneberg an der gleichnamigen Alboinstraße ist ein Gartendenkmal. Seinen Namen erhielt der Platz nach Alboin (vor 526 bis 573), dem König der Langobarden.
Der Platz war von den Nationalsozialisten nach Plänen des in Lübeck geborenen Gartenarchitekten Erwin Barth (1880-1933) im September 1933 eingeweiht worden. Barth hatte jedoch bereits im Juli 1933 Suizid begangen.

Der Platz wird heutzutage durch den 2.500 m² kleinen See (Pfuhl) "Blanke Helle“ sowie durch die Skulptur des "Stürmenden Wisentstiers“ geprägt. Die Skulptur stammt von dem in Münster geborenen Bildhauer Paul Mersmann der Ältere (1903-1975), der es auf Initiative Hermanns Görings (1893-1946) Mitte der 1930er Jahre errichtet hatte.
Der Stier besteht aus Rüdersdorfer Muschelkalk mit einem Kern aus Ziegelsteinen und misst rund neun mal sieben Meter.
Zwischen 2003 und 2006 wurde die Skulptur umfassend renoviert. Es hält sich das Gerücht, dass Mersmann im Inneren des Stiers eine Kartusche mit Unterschriften gegen Hitler versteckt hatte.

Alexanderplatz (Berlin-Mitte)
Von dem alten Alexanderplatz, den Alfred Döblin in seinem Buch "Berlin Alexanderplatz" beschrieben hat, ist heute nichts mehr zu sehen. Der große Platz wurde zu DDR Zeiten komplett umgestaltet. Sehenswert sind der Fernsehturm, die Weltzeituhr und das Rote Rathaus. In der Kuppel des Fernsehturms wird nicht nur ein unvergleichliche Aussicht über die Stadt, sondern auch die Möglichkeit einer Pause bei Kaffee und Kuchen im rotierenden "Telecafé" geboten.
Der Platz wurde nach einem Masterplan von dem Architekten Kohlhoff nach und nach umgestaltet. Im Jahr 2007 wurde das völlig neu gestaltete Kaufhaus an der Nordseite des Platzes eröffnet. Bis zum Jahr 1805 hieß der Platz Paradeplatz und wurde dann nach dem Besuch von Zar Alexander I. in Alexanderplatz umbenannt. Die hiesige 10 m hohe Weltzeituhr entstand nach Plänen des 1932 geborenen Erich John in Rathenow und wurde am 30. September 1969 auf dem Alexanderplatz feierlich aufgestellt. John hatte am 12.März 2021 das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Pariser Platz (Berlin-Mitte)
Der Pariser Platz grenzt auf seiner westlichen Seite an das Brandenburger Tor, das ihn vom Platz des 18. März sozusagen trennt. Am östlichen Ende geht in den Boulevard "Unter den Linden" über.
Der nahezu rechteckige Platz umfasst eine Fläche von ca. 1, 5 ha = 15.000 m2 Bis zur Wende im November 1989 war der Bereich Grenzbereich, da auf der westlichen Seite des Brandenburger Tors die bestens bewachte Mauer entlang führte. Hier gab es daher keinerlei urbanes Leben. Und erst ab der Wende im Jahr 1989 konnte der Platz wieder sowohl von West- wie Ostberlinerinnen und Berlinern besucht werden.
Es dauerte viele Jahre reger Bautätigkeit bis der Platz sein erwünschtes aussehen erreicht hatte. Ab dem Jahr 2007 erstrahlt der von zahlreichen bedeutenden Gebäude umrahmte Platz in einer früher nie vermuteten Schönheit und ist ein Treffpunkt zahlreicher Menschen aus dem In- und Ausland.

Den Platz säumen die folgenden Gebäude:

  • Pariser Platz 1, Commerzbank AG
  • Pariser Platz 2, Botschaft der USA
  • Pariser Platz 3, DZ Bank
  • Pariser Platz 4, Akademie der Künste
  • Pariser Platz 4a, Hauptstadtbüro des Magazins „Der Spiegel“ und Sitz einer Starbucks-Filiale, Museum "The Kennedys"
  • Pariser Platz 5, Botschaft Frankreichs
  • Pariser Platz 5a−6, Eugen-Gutmann-Haus der Dresdner Bank
  • Pariser Platz 6a, Palais am Pariser Platz
  • Pariser Platz 7, Haus Liebermann,
  • Unter den Linden 77, Hotel Adlon

Gendarmenmarkt (Mitte)
Berlins schönster Platz wurde Ende des 17. Jahrhunderts angelegt und liegt in der Mitte der Stadt unweit der Straße Unter den Linden.
Auf ihm befinden sich sowohl der Deutsche als auch der Französische Dom und das Konzerthaus, in dem regelmäßig klassische Konzerte stattfinden. Diese drei schönen klassizistischen Gebäude bilden eine harmonische Einheit.
Im Dezember findet auf dem Gendarmenmarkt einer der schönsten Weihnachtsmärkte Berlins statt, der zwar einen Euro Eintritt kostet, dafür aber u. a. ein Bühnenprogramm bietet.
Der Platz ist gesäumt von vielen Restaurants, Cafés und kleineren Läden und läd somit nicht nur aufgrund seiner Architektur zum Verweilen ein.

Moritzplatz
Der Moritzplatz - ein Platz mit Kreisverkehr -liegt in der Prinzenstraße in Berln-Kreuzberg.
Bis zur Wende lag der Platz in unmittelbarer Nähe zur Grenze zu Ostberlin und in den 1920er Jahren stand hier ein großes Wertheim-Kafhaus, das sogar einen eigenen U-Bahnzugang hatte. Heute hält hier die U-Bahnlinie 6.
An dem Platz wurde im Sommer 2011 ein Kreativzentrum eingeweiht, in dem u.a. der Aufbauverlag sein Domizil hat, außerdem findet man hier eine Buchhandlung, ein Theater, einen Club, ein Cafe, eine Kunstgalerie,einen Möbelladen oder ein Kochbedarfsgeschäft.
Gegenüber wurden aus einer vermüllten Brache die "Prinzessinnengärten" - ein in Privatinitiative angelegter Gemüse-und Kräutergarten in dem man/frau sich auch in einem Cafe treffen kann.

Potsdamer Platz (Tiergarten)
Das neue Viertel am Potsdamer Platz entstand innerhalb von 5 Jahren auf dem Brachland des ehemaligen Grenzstreifens, der in dieser Zeit zur größten Baustelle Europas wurde.
Zahlreiche moderne futuristische Gebäude wurden errichtet. Eine Einkaufspassage (die Potsdamer-Platz-Arcaden) und zahlreiche Cafés und Restaurants entstanden.
Weiterhin befinden sich auf dem Gelände neben anderen Kinos das IMAX 3-D Kino, das Filmmuseum, ein Casino und ein Musical-Theater. Auch die Konzernzentrale der Deutschen Bahn hat hier ihren Sitz. Interessantestes Gebäudeensemble ist das Sony-Center, über dessen Mitte eine Art Dach gespannt ist, das den japanischen Berg Fuji darstellen soll.

Das "Haus Huth" in der Alten Potsdamer Straße 5 ist das einzige Gebäude aus der Kaiserzeit, das die Bomben des Krieges, die Nachkriegszeit und den Mauerbau am Potsdamer Platz nahezu unversehrt überstanden hat. Inzwischen steht das "Haus Huth" unter Denkmalschutz.
Direkt auf dem Potsdamer Platz wird der ehemalige Verlauf der Mauer mit einem in die Pflastersteine eingelassenen goldenen Streifen sichtbar gemacht.
in Berlin.
Interessante Gebäude sind u.a. der Kollhoff-Tower, der 103 hoch ist 25 Etagen hat, der nördlich gelegene und ebenfalls 103 m hohe Bahntower sowie das Bürohochhaus von Renzo Piano.

Savigny-Platz (Charlottenburg)
Der Savignyplatz ist durch die Kantstraße in zwei Teile geteilt. Rund um den Platz herum und in den Seitenstraßen liegen zahlreiche nette Cafés und Restaurants. Aber auch einige Läden findet man hier. Seinen Namen erhielt der Platz im Jahr 1887 nach Friedrich Carl von Savigny (1779-1861). Er war Professor der Jurisprudenz und 1812/13 Rektor der Universität zu Berlin

Theodor-Heuss-Platz
Der Theodor-Heuss-Platz wird von Geschäften, Unterehmensniederlassungen, Restaurants und Wohnhäusern gesäumt. Der zwischen 1904 und 1908 erbaute Platz erhielt 1906 die Bezeichnung Reichskanzlerplatz. Diesen Namen behlielt der Platz bis zum 21. April 1933, als er in Adolf-Hitler-Platz umbenannt wurde. Erst 1947 erhielt er seinen alten Namen zurück den er dann bis 1963 behielt. Seinen heutigen Namen bekam er am 18. Dezember 1963 wenge Tage nach dem Tod des ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss (1884-1963).
Auf den als Kreisverkehr konzipierten Platz führen seit 1908 die Heerstraße, seit 1906 die Reichsstraße sowie die Ahornalle, die Masurenalle und die Lindenalle.
Der Platz ist zudem der Beginn einer Magistrale, die auf einer Länge von 3,2 km über den "Kaiserdamm", die "Bismarckallee" bis zum "Ernst Reuter Platz" führt.
Von hier aus führt sie über die "Straße des 17. Juni" auf 1,7 km weiter bis zum "Großen Stern" - mit der Siegessäule und von dort über 1,7 km bis zum "Brandenburger Tor".

In der Mitte des Platzes brennt seit 1955 die "Ewige Flamme" als Mahnmal für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Weiterhin steht hier seit 1995 die Brunnenskulptur "Blauer Obelisk", der von der Berliner Künstlerin Hella Santarossa geschaffen wurde.
Die U-Bahnlinie U 2 hat hier einen gleichnamigen Bahnhof.

Hinweis
Das Brandenburger Tor ist für den Kfz.-Verkehr gesperrt. Die Verlängerung der "Straße des 17. Juni" hinter dem Brandenburger Tor ist die berühmte Straße "Unter den Linden", die über den "Schlossplatz" und die "Karl-Liebknecht-Straße" auf einer Länge von 2,5 km bis zum Alexanderplatz führt.

Viktoria-Luise-Platz
Der Viktoria-Luise-Platz in Schöneberg wurde nach einer Umfrage des Checkpoints vom Berliner Tagesspiegel zum schönsten Platz Berlins gekürt. Der Platz imponiert mit seinen schönen alten Häusern, einem Springbrunnen sowie den sechs Straßen, die an dem Platz enden. Hier haben u.a. der Lette-Verein und ein bekannter Fotoladen ihren Sitz An dem Platz hatte Billy Wilder (1906-2002) gewohnt, Max Slevogt (1868-1932) in der Nähe gemalt, der Schriftsteller und Journalist Egon Erwin Kisch (1885-1948) hatte hier eine Wohnung, ebenso Erich Kästner (1899-1974) in der Nähe. Die Sängerin Claire Waldoff (1884-1957) hatte in ihrem Wohnzimmer um die Ecke geübt.

Charlottenburg

  • Kurfürstendamm
Die ersten Anfänge dieser heutigen 3,5 km langen Prachtstraße datieren auf das Jahr 1542.
Zu dieser Zeit wurde hier eine Art Dammweg vom Berliner Stadtschloss zum Jagdschloss Grunewald als Reitweg für den Kurfürsten Joachim II.(1505-1571) angelegt. Auf einer Darstellung von 1767 tauchte zum ersten Mal der Name Churfürsten Damm auf.
Am 5. Februar 1873 wurde von in einem Brief durch Fürst von Bismarck vom 5. Februar 1873 an den Geheimen Kabinettsrat Gustav von Wilmowski der Ausbau zu einer Prachtstraße in Berlin geäußert. Bismarcks Anregung stieß auf offene Ohren und man begann am 2. Juni 1875 mit dem Ausbau - zudem wurde per Kabinettsorder die Breite der Straße auf 53 Meter festgelegt. Im Jahr 1886 war die Straße fertig ausgebaut und der 5. Mai 1886 gilt als der offizielle Gründungstag des modernen Kurfürstendamms. Am 5. Mai 2011 wurde in Gegenwart des Regierenden Bürgermeisters der 125. Geburtstag der Prachtstraße gefeiert.
Der Kurfürstendamm - kurz der "Kudamm" - erstreckt sich vom Autobahnkreuz Halensee bis zur Gedächtniskirche.
Es sei in Erinnerung gerufen, dass es hier am 6. März 1933 - also etwas mehr als ein Monat nach der Machtergreifung durch die Nazis, zu schweren antijüdischen Ausschreitungen gekommen war.
  • Tauentzienstraße
    Die Tauentzienstraße ist im Prinzip die östliche Verlängerung des Kurfürstendamms.
    Sie führt vom Breitscheidplatz bis zum Wittenbergplatz. Auch hier reihen sich zahllose Geschäfte aneinander. Das berühmteste ist wohl das KaDeWe (Kaufhaus des Westens), das 1907 eröffnet wurde und, nach Harrold's in London, das zweitgrößte Kaufhaus Europas ist. Spektakulär ist vor allem die riesige Lebensmittelabteilung im Obergeschoss des Hauses.
  • Mitte

    • Friedrichstraße
      Die Friedrichstraße ist die größte Querstraße des Boulevards Unter den Linden. Sie führt vom Mehringplatz bis zum Oranienburger Tor.
      Während der DDR-Zeit gehörte der südliche Teil bis zum Grenzposten Checkpoint-Charlie (heute Museum) zu West-Berlin. Nach der Wende wurde der mittlere Teil der Friedrichstraße zu einer eleganten Geschäftsstraße ausgebaut. Teuer einkaufen lässt es sich z. B. in den Passagen Quartier 205 und 206 oder in der Galerie Lafayette. Ansonsten befinden sich in der Friedrichstraße viele Cafés, Restaurants, kleinere Boutiquen und auch Banken.
    • Unter den Linden
      Der ehemalige Reitweg wurde im 18. Jahrhundert von Friedrich II. in einen Prachtboulevard umgebaut. Im Laufe der Jahre entstanden eine Reihe prunkvoller Gebäude, wie die Deutsche Staatsoper, die St. Hedwigs-Kathedrale oder die Humboldt-Universität.
      Der 1,5 km lange Boulevard beginnt am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor und endet an der Schlossbrücke. Hinter dieser befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg das Berliner Stadtschloss, das in den 1950er Jahren gesprengt wurde.
      An seiner Stelle entstand der Palast der Republik (s. u.). Die anderen historischen Gebäude hatten ein glücklicheres Schicksal und wurden nach ihrer starken Zerstörung im Zweiten Weltkrieg größtenteils wieder aufgebaut. Zusätzlich entstanden neue Gebäude wie das der sowjetischen Botschaft, heute Botschaft der russischen Föderation, ein Beispiel stalinistischer Prachtarchitektur. Während der Teilung der Stadt befand sich direkt hinter dem Brandenburger Tor die Mauer-die Prachtstraße führte also ins "Niemandsland".
      Nach der Wende wurde der Boulevard Unter den Linden komplett saniert und ist vor allem für Touristen einer der Hauptanziehungspunkte Berlins.
    • Leipziger Straße
      Die heutige Leipziger Straße ist Teil einer 1688 angelegte Straßenverbindung von Berlin nach Leipzig.
      Die Straße reicht vom Spittelmarkt bis zum Potsdamer Platz. Ihre Verlängerungen - die Gertraudenstraße, der Mühlendamm und die Grunerstraße reichen bis zum Alexanderplatz.
      Mit der Ausdehnung der Stadt wurde sie 1734 bis zum dem Potsdamer Tor verlängert. Und 1775 erfolgte die Bezeichnung der gesamte Straße in Leipziger Straße. Seit der Wiedervereinigung ist sie eine der großen und wichtigen West-Ost-Verkehrsverbindungen im Bezirks Berlin-Mitte. Vom Spittelmarkt bis zur Charlottenstraße ist die Straße mit einem Mittelstreifen versehen und jeweils dreispurig - von dort bis zum Leipziger Platz dann jeweils zweipurig. Sie kreuzt die Friedrichstraße mit dem "Atrium" an der Kreuzung der beiden Straßen, in dem sich die Botschaft Neuseelands befindet.
      An der Straße liegt der "Bundesrat" - im Gebäude des früheren 1904 erbauten Preußischen Herrenhauses. Weiterhin das "Bundesministerium der Finanzen" im Detlev-Rohwedder-Haus - dem früheren Reichsluftfahrtministerium, das von dem Architekten Ernst Sagebiel zwischen 1935 und1936) errichtet wurde, das "Museum für Kommunikation" - das frühere Reichspostministeriu, die Bulgarische Botschaft in Berlin in der Mauerstraße sowie die Spittelkolonaden - errichtet 1776 von Carl von Gontard (1731-1791).

    Tiergarten

    • Straße des 17. Juni
      Die Straße des 17. Juni führt vom Ernst-Reuter-Platz bis zum Brandenburger Tor. Sie verläuft mitten durch den Tiergarten, in dessen Mitte sie auf die Siegessäule stößt.
      Ursprünglich wurde die 50,66 Meter hohe Säule 1873 auf dem Königsplatz, dem heutigen Platz der Republik, direkt vor dem Reichstag errichtet. Im Zuge der geplanten Umgestaltung von Berlin zur Welthauptstadt Germania durch die Nationalsozialisten wurde die Säule 1938/1939 auf den Großen Stern verschoben.
      Dieser liegt inmitten des Tiergartens und bildet einen großen Kreisverkehr, von dem noch drei weitere Straßen abgehen. Bis vor einigen Jahren war die Straße des 17. Juni Veranstaltungsort der Love-Parade.

    Steglitz

    • Schlossstraße
      Die Schlossstraße ist die Haupteinkaufstraße im Bezirk Steglitz. Hier reihen sich zahlreiche Geschäfte aneinander.
      1970 wurde das Forum Steglitz erbaut, das damals neben dem Europa-Center das zweite Einkaufszentrum West-Berlins war. Es wurde vor einigen Jahren saniert, damit es neben den neu entstehenden Einkaufszentren konkurrenzfähig bleibt.
      So wurde im März 2006 neben dem Rathaus Steglitz das so genannte "Schloss" eröffnet, ein neues großes Einkaufs- und Dienstleistungszentrum. Sehenswert ist das aus roten Backsteinen bestehende Alte Rathaus, welches sich an der Kreuzung Schlossstraße / Albrechtstraße befindet. Hier sind ein Teil der Bezirksverwaltung und eine Bibliothek untergebracht.

    Friedrichshain

    • Karl-Marx-Allee
      Die Karl-Marx-Allee war die sozialistische Prachtstraße Ost-Berlins. Die Gebäude an dieser rund 2,3 km langen und 90 m breiten Allee - im stalinistischen Architekturstil der DDR errichtet - wurden spöttisch bis abwertend als "Zuckerbäckerstil" bezeicnet. Sie sollten im völlig zerstörten Ostteil der Stadt neuen attraktiven Wohnraum für die Bevölkerung schaffen und ein Gegenstück zu den Neubauten in Westberlin bilden. Stilprägend für die Gebäude war u.a. das von dem DDR-Stararchitekten Hermann Henseler (1905-1995) an der "Weberwiese" errichtete Hochhaus.
      Die Allee erstreckt sich vom Alexanderplatz über den Strausberger Platz bis hin zum Frankfurter Tor, wo die Karl-Marx-Allee in die Frankfüuter Allee übergeht. Die U-Bahnlinie 5, die vom Alexander Platz nach Hönow fährt, hat an der Straße vier Haltestellen.
      Die ersten Mieter, die allerdings nicht, wie damals offiziell behauptet, Arbeiter und Bauern waren, zogen Anfang der 1950er Jahre in die großen Häuserblöcke der Stalinallee ein. 1961 wurde die Straße in Karl-Marx-Allee umbenannt.
    Es sei zudem erwähnt, dass es am 16. Juni 1953 zu Streiks der hier eingesetzten Bauarbeiter kam, die damit gegen die vom Zentralkomitee der SED angeordnete allgemeine Erhöhung der Arbeitsnormen protestierten. Die Demonstrationen breiteten sich kurz darauf über große Teile der DDR aus und gingen als "Volksaufstand vom 17. Juni" in die Geschichte ein
  • East-Side-Gallerie (an der Mühlenstraße)
    Hier kann man noch ein mehrere Hundert Meter langes Stück der Berliner Mauer sehen.
    Direkt nach der Wende wurden diese Teile von verschiedenen Künstlern bemalt.
  • Avus
    Die Pläne für die AVUS - Automobil- Verkehrs- und Übungsstraße stammen aus dem Jahr 1909.
    Zur Stärkung und Förderung der deutschen Automobilwirtschaft war auf Veranlassung von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) die "Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße GmbH" gegründet worden.
    Aber nicht zuletzt wegen des 1. Weltkriegs wurde sie erst 1921 eröffnet. Die neu erbaute Rennstrecke konnte anfangs aber gegen eine recht hohe Gebühr auch von Privatfahrern genutzt werden
    Die rund 18 km lange Rennstrecke war ein Rundkurs, der von der Nordkurve am Funkturm bis zur Südkurve in Nikolasssee und zurück reichte.
    Nach dem Eröffnungsrennen fanden nur noch wenige Rennen statt, so am 11. Juni 1922, dem ein Motorradrennen vorausging und am 11. Juli 1926 der Große Preis von Deutschland, bei dem allerdings drei Unbeteiligte zu Tode kamen.
    Danach kam es praktisch bis Anfang der 1930er Jahre zu keinen erwähnenswerten Rennen mehr.
    Allerdings gab es zu dieser Zeit immer wieder Versuche, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, so erreichte im Jahr 1928 der Deutsche Fritz von Opel (1899-1971) mit seinem raketengetriebenen Opel RAK2 eine Geschwindigkeit von mehr als 230 km/h.
    Bedeutende Rennen fanden dann u.a. 1931 und 1932 statt. Das Rennen von 1931 gewann der legendäre deutsche Rennfahrer Rudolf Caracciola (1901-1959) und der Sieger von 1932 war der Deutsche Manfred von Brauchitsch (1905-2003)in seinem Mercedes.
    Bei den Rennen 1933 und 1934 gingen der Italiener Achille Varzi (1904-1948) und der Franzose Guy Moll (1910-1934) als Sieger hervor. Beim Rennen 1935 siegte der Italiener Luigi Fagioli (1898-1952) mit dem legendären Silberpfeil von Mercedes-Benz.
    Im Jahr 1937 wurde die Nordkurve erheblich verändert und zudem eine neue Tribüne errichtet.
    Erwähnenswert ist das Rennen vom 30. Mai 1937 das von dem Deutschen Hermann Lang (1909-1987) auf einem Silberpfeil von Mercedes-Benz mit einer Spitzengeschwindigkeit von knapp 400 km/h gewonnen wurde.
    Der Deutsche Bernd Rosemeyer (1909-1938) fuhr mit einem Auto-Union-Rennwagen mit einem Schnitt von 276,4 km/h die schnellste Runde - eine mittlere Geschwindigkeit, die auf der AVUS nie wieder erreicht wurde.
    Rosemeyer war später bei einem Rekordversuch am 28. Januar 1938 auf der heutigen Autobahn A 5 zwischen Frankfurt–Darmstadt durch eine Windböe bei einer Geschwindigkeit von rund 429,5 km/h von der Bahn abgekommen und dabei tödlich verletzt worden.
    Seine letzte Ruhestätte hat er auf dem Waldfriedhof in Berlin Dahlem am Hüttenweg 47 in der Abt. 11 Fam.St.-4a gefunden.
    Nachdem die AVUS 1940 an den Berliner Stadtring angeschlossen wurde, verlor sie ihren exklusiven Charakter als Rennstrecke und wurde auch für den "Normalverkehr" genutzt.

    Während des 2. Weltkriegs ruhte der Rennsport aus verständlichen Gründen. Aber bereits im Jahr 1951 fand auf der AVUS wieder ein Autorennen statt. Und 1954 konnte hier sogar ein Formel-1-Rennen erlebt werden. Als Sieger ging der Deutsche Karl Kling (1910-2003) vor dem Argentinier Juan Manuel Fangio (1911-1995) hervor. Ein weiteres Highlight war 1959 der Große Preis von Deutschland, das der Brite Tony Brooks (geb. 1932) auf Ferrari gewann. Wegen einer Reihe von Unfällen und dem sogar tödlichen Unfall von Jean Behra am Tag zuvor endete mit diesem Rennen die Zeit der Grand-Prix-Rennen hier auf der AVUS.
    Erst drei Jahre später fanden wieder Rennen statt- aber nur mit Rennwagen mit erheblich geringerer Leistung. Im Jahr 1967 wurde die Nordkurve abgetragen.
    Danach fanden hier nur noch Tourenwagenmeisterschaften statt, bis 1998 der Rennsport auf der AVUS endgültig sein Ende fand. Dafür gab es eine Reihe von Gründen:
    Zum einen die vielen Unfälle aber auch starken politischen Druck von Parteien und Umweltverbänden und besonders von den Grünen, die den Motorsport in der Stadt generell strikt ablehnten.
    Heutzutage ist sie – immer noch unter der Bezeichnung AVUS - Teil der Autobahn A 115 und beginnt am Berliner Funkturm, an dem sie auf den Berliner Stadtring A 100 führt.
    In der anderen Richtung führt sie am Kreuz Potsdam in Brandenburg auf die A 2 nach Magdeburg und Hannover sowie auf die A 9 in Richtung Leipzig und Nürnberg.
    Dabei teilt sie den Grunewald prkatisch in zwei Teile. Parallel zu der AVUS verlaufen die Gleise der S-Bahn und der Deutschen Bahn, die sie dann in Richtung Bahnhof Wannsee überqueren.
    Auf der AVUS herrscht größtenteils eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h.
    Es sei erwähnt, dass in der Nähe des Funkturms die früheren Tribünen ungenutzt vor sich hinrotten.

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