Varanasi bzw. Benares gilt als eine der ältesten Städte der Erde und wurde Shiva gewidmet. Sie wurde bereits vor 3.000 Jahren in den indischen Heldenepen erwähnt, wo man sie noch "Kashi" nannte. Millionen von Pilgern nennen sie noch heute so. Nach Ansicht der Historiker, haben zuerst die Aryans in der nördlichen bzw. mittleren Gangesebene gesiedelt. Das war etwa vor 2.500 Jahren. Varanasi wurde zum Kern und zum Herzen der Aryan-Religion und -Philosophie. Die Stadt wurde aber auch ein berühmtes kommerzielles und industrielles Zentrum für Seidenverarbeitung, Elfenbeinkunst, Parfümerien und Skulpturen.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde Varanasi die Hauptstadt des Königreichs von Kashi. Während dieser Zeit, hielt der Buddha seine erste Rede in Sarnath, etwa 10 km entfernt von Varanasi. Kashi war damals ein Zentrum der religiösen, kulturellen und künstlerischen Aktivitäten und ein Ort der Bildung. Die Stadt zog viele gebildete Menschen aus der ganzen Welt an. Der gefeierte chinesische Reisende Hsüan Tsang war einer von den Besuchern der Stadt.
Von 1194 an ging Varanasi für 300 Jahre unter muslimischer Herrschaft in seine destruktive Phase hinein: Die Tempel wurden zerstört und die Schüler mussten die Stadt verlassen. Dies war in den 1400ern, als die Afghanen kamen. Im 16. Jahrhundert wurden unter der toleranten Regierung des Mogul-Kaisers Akbar, viele religiöse Einrichtungen wieder zurückgeholt bzw. reetabliert. Aber all dies verschwand erneut im späten 17. Jahrhundert, als der tyrannische Mogul-Herrscher Aurangzeb an die Macht kam.
Das 18. Jahrhundert brachte den verlorenen Ruhm in die Stadt zurück. 1910 wurde sie unabhängiges Königreich mit Ramnagar als Hauptstadt, als Großbritannien die Stadt zu einem neuen indischen Bundesstaat erklärten. Die Engländer gaben ihr den Namen Benares (auch Banaras). Nach der Unabhängigkeit Indiens 1947, wurde die Stadt Teil des Bundesstaates Uttar Pradesh.
Der bis zum 24. Mai 1956 im Gebrauch gewesene Name Banaras wurde an diesem Tag von der indischen Regierung in Varanasi geändert.
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