Peking: Anreise und Verkehr

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Allgemeines

Beijing wird von fünf Ringstraßen, neun Autobahnen und vielen innerstädtischen Expressstraßen durchzogen. Über unzählige Straßenverbindungen ist die Stadt mit allen Teilen des Landes verbunden. Die Expressstraßen werden seit Kurzem erweitert, tragen aber nicht wirklich zur Entlastung des Verkehrs bei. Der innerstädtische Verkehr geht hauptsächlich über die fünf Ringstraßen und mehrere Durchgangsstraßen.

Mietwagen werden für Fahrten außerhalb von Beijing an Touristen nur mit Chauffeur ausgegeben. Für Fahrten, die nicht über das Stadtgebiet hinausgehen, ist es allerdings möglich, selbst mit dem Auto zu fahren. Dafür sind entweder der internationale Führerschein oder der chinesische erforderlich. Man sollte es sich aber zweimal überlegen, ob man sich den Beijing-Verkehr wirklich antun möchte.

Regelmissachtungen, Staus und Chaos sind an der Tagesordnung, v.a. während der Rush Hour, obwohl die Regierung der Stadt bis 2008 erhebliche Besserung versprochen hat und extreme Bemühungen anstellt, dem Durcheinander Herr zu werden. So existieren mittlerweile bestimmte Busstraßen, die während der Hauptverkehrszeiten nur für den öffentlichen Transport zugelassen sind. Doch die mangelnde Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs ist das Hauptproblem.

Flughäfen

Der internationale Flughafen von Beijing ist der Beijing Capital International Airport (Beijing Shoudu Guoji Jichang, PEK) in der Nähe von Shunyi, das etwa 20 Kilometer nordöstlich vom Beijing-Stadtzentrum liegt. Die meisten inländischen und fast alle internationalen Flüge starten und landen hier. Der Airport besitzt zwei Terminals, dessen erster von der Air China und der chinesischen Regierung benutzt wird. Der Terminal 2 dient v.a. für die internationalen Flüge. Für das Jahr 2008 ist ein neuer, größerer dritter Terminal geplant. Ausgestattet ist der Flughafen mit mehreren Souvenirgeschäften, vielen Banken, Geldautomaten, einem Hotelbuchungsschalter, einer Touristeninformation, diversen Restaurants und einer Gepäckaufbewahrung.
Der internationale Flughafen ist mit Bussen und Taxis zu erreichen, welche die Strecke zwischen der Beijing-Innenstadt und dem Airport in etwa 20 bis 40 Minuten fahren. Während der Hauptverkehrsstoßzeiten kann sich die Fahrzeit indes versechsfachen. Mehrere Busgesellschaften fahren rund um die Uhr und meist im 15-Minuten-Takt für einen Einheitspreis von momentan umgerechnet etwa 1,50 Euro vom Flughafengebäude ab. Tickets kann man im Flughafengebäude oder davor kaufen.

Taxis zum oder vom Flughafen sind ohne Probleme zu finden und kosten umgerechnet zwischen 7 und 10 Euro für eine Fahrt zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum von Beijing. Hinzu kommt noch etwa 1 Euro Gebühr für die Benutzung des Flughafenzubringers. Im Flughafengebäude wird man von diversen "Taxifahrern" belagert, die dem Ankommenden eine Fahrt für 30 bis 40 Euro anbieten. Diese sollten ignoriert werden. Auf die Benutzung und das Einschalten des Taxameters sollte man bestehen. Größere Hotels bieten einen Abholservice an.
Im Zuge der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele im Jahre 2008 soll ein weiterer Expressway entstehen, über den der Flughafen erreicht werden kann.

Weiter Flughäfen der Stadt sind die folgenden, die indes für die Öffentlich unbedeutend sind und vorrangig militärischen Zwecken dienen: Liangxiang Airport, Nanyuan Airport, Xijiao Airport, Shahe Airport und der Badaling Airport.

Flughafen Peking-Daxing
Am 25. September 2019 wurde nach einer Bauzeit von rund vier Jahren die erste Phase des Flughafens Peking-Daxing in Anwesenheit von Staats- und Parteichef Xi Jinping feierlich eröffnet. Er verfügt derzeit über vier Start- und Landebahnen und hat eine Kapazität von jährlich 45 Millionen Passagieren. Der Flughafen liegt rund 50 km südlich des Pekinger Zentrums, das mit Hilfe einer Schnellbahn in ca. 20 Minuten erreicht werden kann. Wegen seiner Form mit den sechs Seitenarmen wird er im Volksmund als Seestern bezeichnet. Die Entwürfe stammten von der irakischen Architektin Zeha Hadid (1950-2016) und ihren chinesischen Partnern. Nach Eröffnung der zweiten Ausbaustufe soll der Flughafen über acht Start- und Landebahnen verfügen und eine jährliche Kapazität von über 100 Miollionen Passagieren erreichen.
Die deutsche Lufthansa will dennoch am Terminal 3 des alten Flughafen (vorerst) verbleiben.

Züge

Beijing ist als Hauptstadt der VR China Haupthaltestelle der Eisenbahn. Es gibt Züge in alle bedeutenden Städte des Landes wie Shanghai, Harbin, Baotou, Taiyun, Chengde, Guangzhou und Quinhuangdao. Direkt durchgehende Züge fahren auch nach Hong Kong (Kowloon). Weiterhin gibt es internationale Züge nach Russland und Pyöngyang (Nordkorea), die alle über Beijing fahren. Für das Jahr 1007 ist die Fertigstellung der Beijing-Tianjin-Hochgeschwindigkeitsbahn geplant, die sich seit Juli 2005 in Bau befindet.

Die beiden Hauptbahnhöfe in Beijing sind die Beijing Railway Station (Central Station) und die Beijing West Railway Station. Darüber hinaus gibt es noch fünf weitere, aber untergeordnetere in der Stadt. Diese sind Beijing North, Beijing East, Beijing South, Guang'anmen und Fengtai.

Die chinesische Staatsbahn unterteilt die Beförderungsarten in vier Klassen, wobei vom ausländischen Touristen die weichen Klassen (Weichlieger und Weichsitzer) den harten (Hartlieger und Hartsitzer) vorgezogen werden sollten. Diese weichen Klassen sind mit der ersten Klasse des europäischen Standards vergleichbar. Die Züge sind oft hoffnungslos überfüllt. Es ist daher v.a. an Wochenenden ratsam, im Voraus sein Ticket zu buchen.

Busse

Beijing verfügt über die große Anzahl von über 1.000 innerstädtischen Bussen und Trolleybussen. Neben normalen Buslinien verkehren auch die so genannten "Express-Busse" auf den selben Linien. Letztere halten jedoch nicht an jedem Haltepunkt. Busse haben keine sicher vorherzusagenden Fahrzeiten, so dass es sich empfiehlt, nicht zu knapp zu planen. Außerdem sind sie meistens überfüllt. Allerdings sind sie äußerst preiswert. Grundsätzlich aber ist das Fahren mit dem Bus in Beijing mehr als anstrengend. Busse fahren zwischen etwa 5 Uhr und 23 Uhr. Die einzelnen Haltepunkte sind rar und weit voneinander entfernt. Die Doppelstockbusse ersparen einem das Herumärgern mit überfüllten und langsamen Stadtbussen. Sie fahren in einem Zirkel um das Stadtzentrum herum, kosten aber etwas mehr als die regulären Busse. Dafür ist es eher möglich, einen Sitzplatz zu ergattern.

Minibusse sind eine weitere Option, denn sie folgen oft den Hauptbusrouten. Dafür sind sie etwas teurer.

Fahrten mit dem Bus über Land werden meist in klimatisierten Bussen bewältigt. Angefahren werden alle größeren Städte Chinas. Ein Liegeplatz ist für längere Entfernungen empfehlenswert und auch vorhanden. Busse fahren von den Haupt-Busbahnhöfen im Stadtzentrum. Diese sind Xizhimen, Dongzhimen, Zhaogongkou, Deshengmen und Beijing South Train Station. Auch die Überland-Busse sind meistens hoffnungslos überfüllt und nutzen sogar den Raum auf dem Gang für zahlende Reisende aus.

U-Bahn

Als erste Stadt Chinas fuhr im Jahre 1969 die U-Bahn. Diese "historische" Strecke ist in Abweichungen die heutige Linie 1. Im Jahr 1984 wurde der Fahrbetrieb auf die Linie 2 ausgeweitet und ab 2002 bzw. 2003 konnten die weiteren Linien genutzt werden. Auch wenn die U-Bahn gegenwärtig drei Linien besitzt, so gelten aber nur die Circle Line und die Ost-West-Linie als richtige U-Bahnstrecken, denn die Linie 13 fährt ausschließlich überirdisch. Für die Olympischen Sommerspiele 2008 wird das U-Bahn-System stark erweitert, so dass die gegenwärtigen drei Linien von fünf weiteren ergänzt werden. Mittlerweile ist das U-Bahn-Netz 113 Kilometer lang und befördert jährlich rund 600 Mio. Menschen.

Die Ost-West-Linie besitzt 23 Haltepunkte und fährt in ost-westlicher Richtung durch die Stadt. Sie bietet Haltepunkte in Wangfujing, am Südeingang zur Verbotenen Stadt und am "Platz des Himmlischen Friedens". Westlichster Halt sind die Westberge Beijings. Die 16 km lange Circle Line hat 18 Stationen und führt ringförmig um die Stadt herum. Sie verbindet das Stadtzentrum mit den äußeren Teilen Beijings. Sie hält bspw. in Beijingzhan (an der Beijing Railway Station), in Quianmen (am Tien'anmen-Platz), in Xizhimen (bei Beijing North), in Jianguomen und Fuxingmen. Die Linie 13 verkehrt von 6 Uhr bis 21 Uhr, fährt oberirdisch und hält an 14 Stationen. Die Strecke ist für Touristen nicht von großer Bedeutung, denn lediglich der Haltpunkt "Wudaokou" ist für alle interessant, die den alten und den Sommerpalast sehen möchten.

U-Bahnen fahren zwischen 5:10 Uhr und 23:40 Uhr und zu Hauptverkehrszeiten im 3- bis 4- und zu verkehrsärmeren Zeiten im 8-Minuten-Takt. Leider sind sie oft hoffnungslos überfüllt. Tickets kauft man in den U-Bahn-Stationen und lässt sie vor Fahrtbeginn entwerten. Für eine Fahrt mit der U-Bahn bezahlt man 3 Yuan. Der Betrag wird unabhängig von der zurückgelegten Strecke erhoben.

Hoch- bzw. S-Bahn

Die S-Bahn Beijings existiert als Hoch-Bahn, wird aber aufgrund ihrer hohen Preise nur wenig frequentiert. Die Linie 13 wird eigentlich zur U-Bahn gezählt, ist aber genau genommen eine S-Bahn, da sie nur oberirdisch fährt. Sie führt ringförmig durch den Norden Beijings und schließt an die U-Bahn-Linie 2 an. Über die Linie 13 wird das Zentrum Beijings mit den nördlichen Stadteilen verbunden. Die Batong-Linie verläuft auch oberirdisch und wird von klimatisierten Zügen bedient. Über sie wird der Osten Beijings mit dem Zentrum verbunden.

Taxi

Taxis sind in Beijing überall anzutreffen, allerdings reagieren die Fahrer nicht auf lautes Zurufen wie in Europa, so dass man zum Taxistand gehen muss, wo die Fahrer vor dem Auto warten. Der Kilometerpreis ist auf roten Aufklebern an der Wagentür ausgeschrieben. Meist wird eine Grundgebühr berechnet und ein Preis, der von der zu fahrenden Entfernung abhängig ist. Kurze Strecken sollten nicht mehr als umgerechnet 1 Euro kosten. Billigere Taxis haben meist keine Klimaanlage und bieten weniger Platz als die teureren. Für Nachtfahrten zwischen 23 und 6 Uhr wird ein Zuschlag von 20% des Fahrpreises berechnet.

Leider verstehen die meisten Taxifahrer in Beijing nur wenig oder gar kein Englisch. Es empfiehlt sich daher, das Fahrziel in chinesischen Zeichen auf einem Zettel stehen zu haben und diesen dem Fahrer dann auszuhändigen. Ohne Visitenkarte des Hotels sollte es auf keinen Fall verlassen werden. Vor Fahrtantritt sollte man kontrollieren, ob der Taxameter angeschaltet wurde, denn als Ortsunkundiger werden einem oft überhöhte Preise in Rechnung gestellt. Es ist ratsam, sich so zu verhalten, als kenne man den Weg und als wäre man nicht das erste Mal in der Stadt.

Taxis zum oder vom Flughafen sind ohne Probleme zu finden und kosten umgerechnet zwischen 7 und 10 Euro für eine Fahrt zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum von Beijing. Hinzu kommt noch etwa 1 Euro Gebühr für die Benutzung des Flughafenzubringers. Im Flughafengebäude wird man von diversen "Taxifahrern" belagert, die dem Ankommenden eine Fahrt für 30 bis 40 Euro anbieten. Diese sollten ignoriert werden. Auf die Benutzung und das Einschalten des Taxameters sollte man bestehen.

Fahrrad

In Beijing mit dem Fahrrad zu fahren, kann nur empfohlen werden, denn die Straßen und Wege der Stadt sind eben und Fahrradwege vorhanden. Nur an den großen Hauptverkehrsstraßen und während der Rush Hour in der Innenstadt kann es gefährlich werden. Mietfahrräder können in allen größeren Hotels, aber auch den meisten Youth Hostels problemlos gemietet werden, wobei sich die Preise zwischen moderaten 2 und 10 Euro pro Tag bewegen. Beim Fahren in Beijing ist stets darauf zu achten, dass man in der VR China langsam fahren muss und permanent die Klingel benutzen sollte.

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