Bautzen: Stadtgeschichte

Bautzen wurde im Jahre 1002 erstmals als Budissin vom Chronisten Thietmar von Mereburg erwähnt. Davor war der Felsen bereits von Ostergermanen und slawischen Milzenern besiedelt, die sich gegenseitig das Siedlungsrecht immer wieder streitig machten. Die Germanen errichteten gegen das Jahr 1000 eine Grenzfestung.

Gegen 1200 entstand eine Ansiedlung durch deutsche Kolonisten, 1213 wurde dieser durch den böhmische König Ottokar I. das Stadtrecht verliehen. Die Stadt lag am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Handelsstraßen, die von Brandenburg nach Prag und von Halle nach Breslau führten. Die Stadt prosperierte, auch wenn sie mehrfach in unterschiedliche Herrschaftsgebiete wechselte, zeitweise gehörte sie zu Polen, Böhmen und Brandenburg.

Sie schloss sich 1346 mit 6 weiteren Städten zum Oberlausitzer Sechsstädtebund zusammen. Diesem gehörten auch Görlitz, Löbau, Lauban, das heutige Lubán in Polen, Kamenz und Zittau an. Der Städtebund sollte bis in das Jahr 1815 Bestand haben. Diese reichen Handelsstädte wollten sich gegen marodierende Raubritter schützen. Dem äußeren Frieden folgten innere Aufstände.

Die Handwerker von Budissin rebellierten in den Jahren 1400 und 1408. 1429 kaufte sich die Stadt vor dem Ansturm der Hussiten frei. Und im Jahr 1449 übernahmen die Ungarn das Regiment, doch bereits 1490 fiel die Stadt wieder zu Böhmen. Im Schmalkaldischen Krieg weigerte sich der Sechsstädtebund den böhmischen König zu unterstützen. Es kam zum so genannten Pönfall, d.h. Bautzen wurden die Stadtreche wieder aberkannt.


Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt im Jahre 1634 von Wallenstein zerstört. Ein Jahr später wurde Bautzen dann sächsisch. Es folgten 200 Jahre der Stagnation. Erst mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz in der Mitte des 19 Jahrhunderts und mit der beginnendne Industrialisierung begann die Stadt erneut zu prosperieren. Im Jahr1868 wurde die Stadt Budissin in Bautzen umbenannt.

Die Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai 1813, in der preußisch-russische Truppen gegen napoleonische Truppen kämpften, kostete 30.000 Soldaten das Leben.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs erklärten die Nationalsozialisten die Stadt im April 1945 zur Festung. Die Stadt wurde in ihren Außenbezirken während des Krieges stark zerstört. Der Verfall setzte sich auch nach dem Krieg fort. Zu DDR Zeiten ließ man die historische Innenstadt in weiten Teilen verfallen. In den 1980iger Jahren verließen viele Bürger die abgeschiedene Gegend in Richtung Westen.

Die Gefängisse von Bautzen - Bautzen I und Bautzen II - entstanden bereits in den Jahren 1900-1906. Undwährend der NS-Zeit in den Jahren 1933-1945 wurden hier viele politische Häftlinge gefangen gehalten, wie z.B. Ernst Thälmann. Bautzen I diente von 1945-1950 als sowjetisches Internierungslager. In Bautzen II wurden von 1956-1989 zahlreiche Regimegegner der DDR gefangen gehalten.

Mit dem Fall der Mauer kam wieder Leben in die Stadt, mit hohen Fördergeldern aus dem Westen wurde die Stadt wieder aufgemöbelt und sogar der Sechsstädtebund wurde1991 wiederbelebt. Die Stiftung für das sorbische Volk wurde ins Leben gerufen und im Jahr 2002 wurde die 1000-Jahrfeier der Stadt begangen.

Neuen Kommentar hinzufügen