Antoni Gaudí (1852-1926)
Antoni Placid Gaudí i Cornet war ein katalanischer Architekt und der hervorragendste Vertreter des katalanischen Modernismus. Er studierte Architektur in Barcelona und arbeitete in verschiedenen Architekturbüros, darunter auch bei Francisco de Paula de Villar. 1878 eröffnete Gaudí sein eigenes Architekturbüro in Barcelona. 1883 übernahm er den begonnenen Bau der Kirche "Sagrada Familia", die er sein ganzes Leben lang nicht vollenden würde. Das Wahrzeichen Barcelonas ist nach wie vor nicht fertig gestellt, Gaudí selbst arbeitete 43 Jahre bis zu seinem Tod daran und schlief zum Schluss sogar in der Krypta und lebte verwahrlost in einer kleinen Hütte in der Nähe der Kirche. Er wurde am 7. Juni 1926 von einer Straßenbahn erfasst und starb drei Tage später. Auf Anordnung der Regierung wurde er in der Krypta der Sagrada Familia beigesetzt, was auch vom Papst bewilligt wurde. Gaudí ist mit seinem Architekturstil weltberühmt geworden. Seine Bauwerke wirken organisch und teilweise wie eingefügt in die Natur. Auch seine Keramikfliesen und Mosaike prägen bis heute die Stadt Barcelona. Zu seinen Werken zählen neben der Sagrada Familia unter anderem die Casa Milá, die Casa Batlló, der Park und Palu Güell und der Bischofspalast in Astorga.
Estanislao Figueras y Moragas (1819-1882)
Der spanische Politiker gehörte der Parte "Partido Progresista" an und beteiligte sich 1848 an den Aufständen der Liberalen. Ab 1949 war er Mitglied bei der Demokratischen Partei, die aus einer Aufspaltung der Partido Progresista entstanden war. 1851 wurde er Abgeordneter von Tarragona. Er befürwortete eine republikanische Regierung, die Dezentralisierung des Staates und die Trennung von Kirche und Staat. 1967 wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und floh nach Portugal. 1873 wurde er zum Präsidenten der "Primera República gewählt", diesen Posten hatte er allerdings nur 5 Monate lang inne, aufgrund der Wirtschaftskrise und einer Spaltung innerhalb seiner eigenen Partei floh er nach Frankreich. Als er zurückkehrte gründete er 1880 eine eigene Partei, die "Partido Republicano Federal Orgánico", starb aber kurze Zeit später.
Francisco Pi y Margall (1824-1901)
Der spanische Politiker, Denker und Schriftsteller war der zweite Präsident der Primera República in Spanien. Ein Leben lang verteidigte Pi seine republikanische Ideologie und tat sich als Historiker, Journalist, Kunstkritiker, Philosoph und Ökonom hervor. Seine Doktrin weist Einflüsse von Hegel, Rousseau und Proudhon auf und seine Denkweise gilt als eine der revolutionärsten des 19. Jahrhunderts.
Joan Miró (1893-1983)
Der spanische Maler, Grafiker und Bildhauer studierte an der Kunstakademie von Barcelona. In Paris arbeitete er mit Max Ernst und Alexander Calder zusammen, in Cité de Fusains auch mit Jean Arp und Pierre Bonnard, er kannte auch Wassiliy Kandinsky. Der bedeutende Vertreter des Surrealismus erstellte unter anderem auch Keramiken und Bronzeskulpturen. Eine Auswahl seiner Werke umfasst "Karneval der Harlekine", "Figur, einen Stein nach einem Vogel werfend" im Museum of Modern Art, New York, "Komposition (Kleines Universum)" in der Fondation Beyeler, Basel, "Nocturne" im Cleveland Museum of Art, "Quecksilberspringbrunnen" zum Gedenken an die Bergleute, die beim Quecksilberabbau in Almadem starben, "Sitzende Frau", "Die Dichterin", "Person und Hund vor der Sonne" in der Kunstsammlung Basel, "Komposition mit Schnüren" im Stedelijk Van Abbe Museum, Eindhoven und "Die Leitern durchziehen als Fahrrad das Himmelsblau".
Ricardo Zamora Martínez (1901-1978)
Der Fußballspieler war einer der bedeutendsten Torwarte des Ballsports. Während seiner gesamten Kariere spielte er bei drei Vereinen: Real Madrid, FC Barcelona und RCD Espanyol. Mit dem Beinamen "El Divino" (der Göttliche") debütierte er mit 19 Jahren gegen Dänemark. Nach seiner Spielerkarriere war er unter anderem Trainer bei Atlético de Madrid, Celta de Vigo, RCD Espanyol und Málaga.
Joan Capri (1917-2000)
Für diesen Humoristen erbaute man im gotischen Viertel von Barcelona als einem der berühmtesten und angesehensten katalanischen Künstler des 20 Jahrhunderts ein Denkmal. Mit bürgerlichem Namen hieß der erfolgreiche Schauspieler Joan Camprubi Alamany. Er spielte zahlreiche Rollen am "Teatro Romea de Barcelona", unter anderem in den Stücken "El amigo del ministro" und "Qué vaya de gusto, Sr. comisario". Zu seinen größten Erfolgen zählte die Fernsehserie "El Dr. Caparrós", hier spielte er die Titelrolle. Sein ganzes Leben verbrachte er in Barcelona und wird von den Katalanen geliebt und verehrt und er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Zu seinen Filmen zählen "Los Felices 60" und "El abagado, el alcalde y el notario".
José Luis Sampedro (geb. 1917)
Der spanische Schriftsteller und Ökonom wurde 1990 Mitglied der "Real Academia Española". Er lehrte als Professor an der Universidad Complutense de Madrid. Zu seinen wirtschaftswissenschaftlichen Werken zählen "Principios prácticos de localización industrial", "Realidad económica y análisis estructural", "Conciencia del subdesarrollo", "Las fuerzas económicas de nuestro tiempo", "Inflación: una versión completa", "El mercado y la globalización", "Los mongoles en Bagdad". Zu seinen bedeutendsten Romanen gehören "La sonrisa etrusca", "La vieja sirena", "Real sitio", "La estatua de Adolfo Espejo", "La sombra de los días" und "El amante lesbiano".
Carmen Laforet (1921-2004)
Die spanische Schriftstellerin studierte Philosophie und Jura in Barcelona, entschied sich jedoch für keine der beiden Fachrichtungen. 1944 gewann sie einen Preis für ihren Roman "Nada" und wandte sich infolgedessen endgültig der Literatur zu. "La Isla y los Demonios", "La Mujer Nueva"und "La Insolación" gehören zu ihren weiteren Werken. Sie wurde mit weiteren Preisen ausgezeichnet, darunter der "Premio Fastenrath" und der "Real Academia Española".
Antoni Tàpies i Puig (geb. 1923)
Der expressionistische Maler und Bildhauer wird als einer der besten Künstler des 20. Jahrhunderts angesehen. Er war Mitbegründer der Bewegung Dau al Set, die mit dem Surrealismus und dem Dadaismus verwandt ist. Seine ersten Arbeiten waren von Paul Klee und Joan Miró beeinflusst, sein Stil veränderte sich jedoch bald und er wandte sich dem abstrakten Expressionismus zu. Er verwendete Materialien wie Papier, Marmorstaub und Schnur. 1953 gab Tàpies in New York seine erste Ausstellung. In den 70ern, beeinflusst vom "Pop Art", baute er solidere Werke, beispielsweise Möbelstücke. Die Werke des Künstlers wurden in den bedeutendsten Museen der Welt ausgestellt. 1990 wurde die "Antoni TÀpies Stiftung" eröffnet, eine Institution, die der Künstler selbst gegründet hatte, um die zeitgenössische Kunst zu unterstützen.
Jordi Pujol (geb. 1930)
Der Politiker Jordi Pujol y Soley leitete von 1974 bis 2003 die Partei "Convergència Democràtica de Catalunya". Die CDC gehört der Koalition der CiU an. Im Jahr 1960 wurde Pujol verhaftet und vom Franco-Regime wegen aufständischer Aktivitäten und Organisation des Widerstands zu sieben Jahren Haft verurteilt. Während seiner Haft wurde Pujol mehrfach gefoltert, kam aber schon nach zweieinhalb Jahren wieder aus dem Gefängnis frei. Sofort organisierte er eine neue politische Linke mit dem Slogan "construyendo el país" (das Land aufbauen). Er wollte hiermit das Bewusstsein der Katalanen stärken und kulturelle sowie finanzielle Institutionen für die Entwicklung von Katalonien schaffen. 1980 wurde er mit der von ihm gegründeten Partei "Convergència Democràtica de Catalunya" zum Präsidenten der "Generalitat de Catalunya" gewählt, wieder gewählt wurde er 1984, 1988, 1992, 1995 und 1999. 2003 trat er mit Artur Mas als Nachfolger von seinem Amt zurück.
Montserrat Caballé (geb. 1933)
Die für ihre Gesangstechnik und ihr enormes Repertoire berühmte spanische Opernsängerin studierte 12 Jahre lang im Musikkonservatorium in Barcelona. Die charismatische Künstlerin interpretierte mehr als 80 Opernfiguren in Opern von Verdi, Strauss, Wagner, Puccini und anderen, sie sang in der Mailänder Scala, dem Royal Opera House in London, der Carnegie Hall in New York und auf so gut wie allen anderen berühmten Bühnen in Stücken wie La Bohème, Tosca und Salome. Sie ist ehrenamtliche Botschafterin der UNESCO und schrieb gemeinsam mit Freddie Mercury den Pop-Song "Barcelona", der die Nationalhymne der olympischen Spiele von Barcelona 1992 wurde.
Amparo Baró (geb. 1937)
Die katalanische Schauspielerin begann ihre Karriere am Theater mit Adolfo Marsillach. Die Rolle der Kommunistin Sole in "7 vidas" machte sie berühmt, mit weiteren Rollen in Filmen wie "Noviembre" und "Al otro lado del túnel" und "Tierra de todos" gewann sie eine Vielzahl von Preisen.
Manuel Vázquez Montalbán (1939-2003)
Montalban verfügte über fast unermessliche Fähigkeiten. Er selbst bezeichnete sich als Journalist, Romanautor, Poet, Essayist, Anthologe, Humorist, Kritiker und Gastronom, und tatsächlich hob er sich auf allen gebieten durch seine enorme Produktivität hervor. Er studierte Philosophie und Geisteswissenschaften in Barcelona und gehörte der Partei "Partit Socialista Unificat de Catalunya (PSUC)" an. Besonders bemerkenswert sind seine Werke "Los mares del Sur" und "Galíndez", für die er den "Premio Planeta" und den Nationalen Literaturpreis bekam. Einige seiner erfolgreichen Essays sind "Crónica sentimental de España", "Joan Manuel Serrat", "El libro gris de Televisión Española", "Diccionario del Franquismo", "Panfleto desde el planeta de los simios", "Un polaco en la corte del rey Juan Carlos".
Josep María Flotats i Picas (geb. 1939)
Der Schauspieler und Theaterregisseur arbeitete zunächst lange Zeit am französischen Theater. 1983 kehrte er nach Barcelona zurück und wurde Mitglied beim Gran Teatre del Liceu de Barcelona, wo er den Don Juan spielte. Er war Direktor des Teatre Nacional de Catalunya, 2001 debütierte er als Regisseur am Teatro Real de Madrid mit der Oper Cosi fan tutte von Mozart, die er 2003 auch in Barcelona dirigierte.
Albert Boadella (geb. 1943)
Der Schauspieler, Dramaturg und Regisseur ist einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des katalanischen und spanischen Theaters des 20. Jahrhunderts und einer der engagiertesten Intellektuellen seiner Zeit. Seine scharfen Kritiken an Personen der Öffentlichkeit (Politiker wie Aznar oder Jordi Pujol und Künstler wie Salvador Dalí) machten ihn zu einer viel umstrittenen Persönlichkeit.
Josep Carrereas (geb.1946)
Der spanische Tenor José Carreras ist berühmt für seine Interpretationen von Verdi und Puccini. Er erlangte als einer der drei Tenöre neben Luciano Pavarotti und Plácido Domingo zu weltweitem Ruhm. 1987 erkrankte er an Leukämie. Er überwand die schwere Krankheit und gründete 1988 seine internationale "José Carreras Stiftung" gegen die Leukämie.
Loles León (geb. 1952)
Die katalanische Schauspielerin lernte in Madrid den Regisseur Pedro Almodóvar kennen und drehte mit ihm u.a. den Film "Mujeres al borde de un ataque de nervios" (1987).
Isabel Coixet (geb. 1962)
Die spanische Regisseurin arbeitete nach ihrem Studium an der Universität von Barcelona zunächst als Journalistin bei der Zeitschrift "Fotogramas". Zugunsten ihrer cineastischen Karriere ging sie später in die USA und drehte Filme wie "Cosas que nunca te dije" und "My Life Without Me".
Fernando Guillén Cuervo (geb. 1963)
Der Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor wurde in eine Schauspielerfamilie geboren und wuchs somit schon früh in seinen späteren Beruf hinein. Zu seinen jüngsten Filmen zählen "Los novios búlgaros", "No te fallaré", "Vorvik" und "Días de invierno".
Carlos Ruiz Zafón (geb. 1964)
Die Werke des spanischen Schriftstellers zeichnen sich durch eine besonders elaborierte Erzähltechnik und eine expressionistische Ästhetik aus. Er kombiniert verschieden Elemente zu seinem immensen technische Register und schafft auf kunstvolle Art faszinierende Figuren. Sein erster Roman für das erwachsene Publikum, "Der Schatten des Windes" war ein großer Erfolg und wurde in 36 Sprachen übersetzt. Ruiz Zafón schreibt außerdem für die Zeitungen "La Vanguardia" und "El País".
Adriá Collado (geb. 1972)
Nach seinem Studium an der Universidad Autónoma von Barcelona ging er zum Theater und spielte unter anderem in Stücken von Christopher Marlowe. Er bekam mehrere Rollen in Fernsehserien und begann wenig später, Filme zu drehen: er bekam früh einen Preis als Nachwuchsschauspieler und arbeitete mit bedeutenden Regisseuren wie Carlos Saura zusammen, in dessen Film "Buñuel y la mesa del rey Salomón" er die Rolle des jungen Schriftstellers Federico García Lorca spielte.
Daniel Brühl (geb. 1978)
Der spanisch-deutsche Schauspieler wurde als Sohn eines deutschen Vaters und einer spanischen Mutter in Barcelona geboren und wuchs in Köln. Er feierte hauptsächlich in Deutschland Erfolge mit Filmen wie "Good Bye, Lenin", "Los edukadores", "Vaya con Dios" und "Nichts bereuen".
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