Der nur rund 4.000 Einwohner zählende Ort Bad Gastein verfügt dennoch über eine beachtliche Zahl an Sehenswürdigkeiten. Besonders eindrucksvoll sind die Wasserfälle im Ortszentrum sowie in Böckstein. Geprägt wurde das architektonische Bild von Bad Gastein vor allem durch den Architekten und Baumeister Angelo Comini (1839-1916), von dem fast alle Gebäude, die zwischen 1879 und 1915 erbaut wurden, stammen. Weitere Architekten dieser Epoche waren Jacob Ceconi (1857-1922), Valentin Ceconi (1823-188),sowie Franz Xaver Franzmair (1901-1988) und Jo-sef Weßicken (1837-1918).
Hotelanlagen der Belle Époque
Unter der Belle Époque (schöne Zeit) versteht man etwa die Zeit zwischen 1880, manche auch erst ab 1884, und dem Beginn des 1. Weltkriegs im Jahr 1914. Unter den Hotelanlagen der Belle Époque versteht man alle während dieser Zeit errichteten Hotels, von denen heutzutage jedoch nur noch wenige als Hotels in Betrieb sind.
Grand Hotel de l´Europe
Das Hotel wurde nach den Plänen des Dombaumeisters Matthäus Schlager von 1906 bis 1909 im Stil des Späthistorismus erbaut. Bauherr war der Kommerzialrat Victor Sedlacek aus Linz. Das Hotel war seinerzeit das modernste Gebäude der Habsburg-Monarchie. Aber das Hotel stand 1988 kurz vor der Insolvenz und wurde durch die Umwandlung in Eigentumswohnungen gerettet. Seit 2011 befindet sich in dem Gebäude das Gasteiner Museum. Auch ein Gastronomiebetrieb und ein Veranstaltungssaal
sowie Eigentumswohnungen haben hier ihren Sitz.
Kaiser Franz Josef-Straße 14
5640 Bad Gastein
Tel.: 0043 (0)6434 -3488
Hotel Alpenblick
Das Hotel Alpenblick verfügt über 34 Zimmer. Die Anfänge des Hotels gehen auf das Jahr 1900 zu-rück. In den Jahren nach der Gründung wurde es immer wieder renoviert und umgebaut
Kötschachtaler Str. 17
5640 Bad Gastein
Tel.: 0043-( 0)6434 - 20620
Hotel Badeschloss
Das Hotel Badeschloss liegt am Wasserfall gegenüber dem Hotel Straubinger und wurde von 1791 bis 1794 im Auftrag des Salzburger Fürsterzbischofs Hieronymus von Colloredo (1732-1812) erbaut.
Hier residierte u.a. Wilhelm I. (1797-1888) jährlich von 1863 – ab 1871 als deutscher Kaiser - bis 1887 mit Ausnahme von 1866, wenn er in Bad Gastein zur Kur weilte. Seit einigen Jahren stand es leer, bis es im November 2018 zusammen mit dem Hotel Straubinger von der Münchner "Hirmer-Immobilien-Gruppe“ übernommen wurde. Es soll zusammen mit dem Hotel Straubinger bis 2023 umfassend renoviert werden.
Hotel Straubinger
Das Hotel Straubinger liegt direkt am Gasteiner Wasserfall. Einst war es das größte Hotel im Kurort. Das Hauptgebäude wurde von 1840 bis 1842 anstelle der 1509 errichteten Taverne am Mittereck erbaut und befand sich von 1602 bis 1980 im Besitz der Familie Straubinger. Im Hotel Straubinger wurde im Jahre 1865 die Gasteiner Konvention unterzeichnet. Die Gasteiner Konvention wurde am 14. August 1865 zwischen Preußen und Österreich unterzeichnet und regelte die Herrschaft über die
Elbherzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Bis Juli 1999 wurde das das Gebäude für Angehörige des öffentlichen Dienstes als Kurhotel genutzt. Danach stand es leer, bis es von Münchner
"Hirmer-Immobilien-Gruppe“ erworben wurde und gemeinsam mit dem Hotel Badeschloss bis 2023 umfassend renoviert werden soll
Hotel Weismayr
Das „Hotel Weismayr“ im liegt im Ortszentrum und wurde zwischen 1886 und 1888 nach den Plä-nen des Architekten Josef Wessicken errichtet. Noch heutzutage befindet sich in dem Gebäude ein Hotel, es ist das Hotel der Hotelkette Selina.
Kaiser Franz Josef-Str. 6
5640 Bad GasteinTel.
Tel.: 0043 – (0)6434 - 2594
Weitere Gebäude, Bauwerke und Museen
Felsenbad
Das 1968 eröffnete Felsenbad in Bad Gastein wurde seinem Namen gerecht. Sowohl aus Platzgründen als auch aus in Stahl und Stein verankerter Ortsverbundenheit setzte Gerhard Garstenauer (1925-2016) die von einem Betontragwerk überspannte Halle direkt in den rauen Fels. Sachlich und sinnlich, rational und rustikal, international aber auch lokal.
Haus Austria
Das Haus Austria im Zentrum beherbergte das Gemeindeamt, einen öffentlichen Lesesaal, das Gasteiner Museum sowie Geschäftslokale. Das Gebäude wurde im Auftrag der Familie Straubinger erbaut und im Jahre 1898 als „Hotel Austria“ eröffnet. Bis zum Verkauf im Jahre 1939 war es dem Stammhaus "Hotel Straubinger“ angeschlossen. Im Jahr 2008 zog das Gemeindeamt aus und seit-dem steht das Gebäude leer.
Kongresshaus Bad Gastein
Das Kongresshaus Bad Gastein ist ein imposanter Betonbau im Stil des Brutalismus aus den 1970er Jahren im Zentrum der Ortschaft. Gerhard Garstenauer erhielt für dieses Bauwerk 1975 den Archi-tekturpreis des Landes Salzburg. Der Betrieb für Kongresse und Veranstaltungen wurde jedoch im
Januar (Jänner) 2007 eingestellt, und die Mietverträge einiger Geschäftslokale wurden aufgekündigt. Heutzutage ???????
Bahnhof der Tauernbahn
Der für die k.u.k-Zeit typische Bahnhof der Tauernbahn befindet sich nahe der Talstation der Stub-nerkogelbahn. Zur Eröffnung der Tauernbahn im September 1905 empfing der damalige
Bürgermeister Carl Straubinger u.a. den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916).
Schloss Böckstein
Schloss Böckstein (auch Jagdschloss Czernin) wurde zwischen 1882 und 1884 als
Jagdschloss des Grafen Rudolf von Czernin errichtet, war jedoch am 15. August 1902 einem Brand zum Opfer gefallen. Zwischen 1902 und 1903 wurde es nach Plänen des Salzburger Architekten Josef
Wessicken (1837-1918) wieder errichtet. Das Schloss verbindet altdeutsche und englische Stilelemente, was zu einer Mischung von Burg- und Landhauscharakter geführt hatte. Es befindet sich im Privatbesitz der Familie Czernin-Kinsky, die es als Sommer- und Feriensitz nutzen und es ist nicht zu besichtigen.
Hängebrücke
Am Stubnerkogel gibt es eine ganzjährig begehbare 140-Meter-Hängebrücke auf einer Höhe von rund 2.300 m und bis zu 28 m über dem Abgrund. Die Brücke ist ganzjährig begehbar und zudem blickdurchlässig. Menschen mit Höhenangst ist daher abzuraten, über die Brücke zu gehen.
Siegmundsweg 2
Gasteiner Museum
Das Gasteiner Museum mit seiner umfangreichen Sammlung und Informationen über die Geschichte des Ortes wurde im November 2011 im Hotel de l’Europe neu eröffnet.
Kaiser Franz Josef-Straße 14
5640 Bad Gastein
Tel.: 0043 (0)6434 -3488
Montanmuseum Altböckstein
Das Montanmuseum Altböckstein besteht aus einem alten Salzstadl und einem Säumerstadl, es kann auf einer noch funktionstüchtigen Erzaufbereitungsanlage der Weg vom Golderz bis zum Gold verfolgt werden.
Kirchen
Katholische Pfarrkirche der Heiligen Primus und Felizian
Die Katholische Pfarrkirche der Heiligen Primus und Felizian ist die Kirche der Pfarrei Bad Gastein. Sie wird auch als Preimskirche bezeichnet und steht unter Denkmalschutz. Eine Vorgängerkirche wurde von 1720 bis 1736 errichtet und bereits im Jahr 1858 wieder geschlossen. 1866 war die Grundsteinlegung für eine neue Kirche im Stil der Neugotik als einschiffiger Langbau, die 1876 geweiht wurde.
Größere Renovierungen erfolgten von 1953 bis 1954 und zuletzt im Jahr 1974. Der Turm mit einer kreuzrippengewölbten Turmhalle hat 4 Geschosse und ist mit 4 Gesimsen gegliedert. Er besitzt spitzbogenförmige Fenster und schließt mit vier Dreiecksgiebeln mit einem Spitzhelm.
Bismarckstraße 3
5640 Bad Gastein
Evangelische Christophoruskirche
Die Evangelische Christophoruskirche wurde zwischen 1868 bis 1871 nach Plänen des Berliner
Oberbaurats Wilhelm Salzenberg im Stil der Neugotik errichtet und 1872 geweiht. Sie ist die
evangelische Pfarrkirche in Bad Gastein. Das Gebäude besteht aus Quadermauerwerk und wurde über einem Kreuzgrundriss errichtet. Im Zentrum der Kirche befindet sich ein Glockenturm mit
Spitzbogenfenstern und einem Spitzhelm.
Kaiser Franz Josef-Straße 23
5640 Bad Gastein
Katholische Pfarrkirche Maria, Mutter vom Guten Rat
Die Katholische Pfarrkirche Maria, Mutter vom Guten Rat liegt im Ortsteil Böckstein.
Ihr frühklassizistische achteckige Zentralbau mit einer Vorhalle wurde von 1764 bis 1767 nach den Plänen des Architekten und Hofbauverwalters Wolfgang Hagenauer errichtet. Der achteckige Kuppelturm mit Laterne hat auf je vier Seiten Uhrblätter und schließt mit einem Zelt-dach ab. Die Vorhalle mit
einem geschwungenen Giebel zeigt das stuckierte Wappen vom Erzbischof Sigismund III. Christoph von Schrattenbach. Im Osten ist eine zweigeschoßige Sakristei angebaut. Die Kirche wurde wurde von 1950 bis 1951 und 1965 renoviert. Eine Außenrestaurierung war 1979 und eine Innenrestaurierung 1981.
Am Kirchberg
Filialkirche des Heiligen Nikolaus
Die katholische Filialkirche des Heiligen Nikolaus wurde ca. um 1380 im Stil der Gotik errichtet und steht unter Denkmalschutz. Die kleine Kirche ist die älteste kaum veränderte Kirche des
Gastainertals. Sie gehört zum Erzbistum Salzburg. Unter einer Filialkirche versteht man in der Regel
eine Kirche, das in einer Pfarrei neben der Hauptkirche besteht.
Naturschönheiten, Kurmittel
Gletschermühlen
Unter Gletschermühlen versteht man Hohlformen in Spiralform im Gletschereis, die vom Schmelzwassere an der Gletscheroberfläche oder in Spalten erschaffen worden sind. Dabei versetzt das Schmelzwasser Gesteinsteile verschiedener Größen in kreisförmige Bewegung, die dadurch eine vorhandene Gletschermühle verbreitern und vertiefen. Gletschermühlen entstehen meist in den flacheren Bereichen eines Gletschers mit horizontalen Gletscherspalten. Sie können einen Durchmesser bis zu 20 m erreichen und bis zum Grund des Gletschers reichen und dabei sogar über 100 m tief werden.
Gletschermühlstraße
Apcoa Parkhaus, Kaiser-Franz-Josef-Straße;
5640 Bad Gastein
Tel.: 0043 – (0)6432 - 3393 537
badgastein@gastein.com
Felsentherme Bad Gastein
Die Felsentherme Bad Gastein wurde 1968 als erste öffentliche Therme Österreichs eröffnet. Sie wurde in den Fels geschlagen und liegt als Salzburgs höchstgelegene Therme, auf einer Höhe von rund 1.100 m. Der Besucher findet hier Ruhe, Entspannung und Regeneration mit einem herrlichen Blick auf die Berge der Hohen Tauern. Mehr als 1000 m³ Million klares Thermalwasser speisen täg-lich die Becken der Therme Durch große Frischwasserzufuhr macht kaum chemische Zusätze erfor-derlich.
Bahnhofplatz 5
5640 Bad Gastein
Tel.: 0043 (0)6434 – 2223 111
Gasteiner Heilstollen
Der Gasteiner Heilstollen dient seit 1952 zur Therapie von rheumatischen Erkrankungen, bei chronischen Beschwerden der Atemwege und Haut sowie bei chronischen Schmerzen. Die Therapie beruht auf der Kombination von hoher Luftfeuchtigkeit, Wärme und dem Radionuklid Radon. Die Luft im Stollen besitzt eine Aktivität des Radons von 44 kBq (= 44.000 Bq) pro m³, was zu einer Strahlenexposition von etwa 2 mSv pro Sitzung führt.
Die Kurgäste fahren mit einer kleinen Bahn in den rund 2 km langen Stollen im Inneren des Rathausberges, der in fünf Stationen unterteilt ist. Hier lässt sich der Kurgast anschließend auf einer Liege nieder. Es wird empfohlen, die etwa 1,5-stündige Therapie innerhalb von 2 bis 3 Wochen 8 bis 12 Mal zu wiederholen. Näheres zu dem radioaktiven Radon findet man hier >>>
Heilstollenstraße 19
5645 Bad Gastein
Tel.: 0043 – (0)6434 - 37530
Gasteiner Wasserfälle
Die Wasserfälle mitten im Ort gelten als Wahrzeichen von Bad Gastein. Die Fallhöhe der Gasteiner Ache im Ort beträgt 85 m und 53 m. In der Nähe der Ortsteils Böckstein bildet der Fluss zudem die Wasserfälle Kessel-, Bären- und Schlerfall. Interessant ist, dass sich bei der Zerstäubung des Wassers negativ ionisierte Luft bildet, die ein wichtiges Kurmittel des Ortes ist. Die Gasteiner Ache mündet nach rund 40 km bei Lend in die Salzach.
Zirbenzauber
Der Zirbenzauber am Graukogel ist wegen seines besonders schönen und uralten Zirbenbestands bekannt, manche der Bäume sind fast 400 Jahre alt
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