Algier: Sehenswürdigkeiten

Im folgenden findet man - in alphabetischer Reihenfolge - eine bebilderte Beschreibung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Algier

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Algerisches Nationaltheater
Das Algerische Nationaltheater (Théâtre National Algérien) wurde zwischen 1850 und 1853 nach Plänen der Architekten Charles Frédéric Chassériau und Justin Ponsard im Stil des Neobarock erbaut und am 29. September 1853 eingeweiht. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1883 wurde es im alten Stil neu errichtet. Erwähnenswert ist, dass das Theater auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne der türkischen Wachen errichtet wurde. Im Laufe seiner Geschichte traten hier eine Vielzahl weltbekannter Ensembles der darstellenden Künste auf, so das Bolschoi-Ballett oder die Peking-Oper

Armeemuseum
Das Armeemuseum (Musée de l'Armée) ist ein algerisches nationales Militärmuseum auf den Höhen von Algier, in der Nähe des Märtyrerdenkmals. Es zeigt die Militärgeschichte Algeriens von der numidischen Ära über die Kolonialzeit bis in die heutige Zeit. Das Museum wurde am 1. November 1984 anlässlich des Gedenkens an den 30. Jahrestag des Ausbruchs des Aufstands gegen die Franzosen vom 1. November 1954 eingeweiht. Im Jahr 2017 wurde das Museum nach dem ehemaligen Präsidenten der Republik, Chadli Bendjedid (1929-2012), benannt. In dem Museum findet man eine große Anzahl von Exponaten, darunter Kleidung, Waffen und afrikanische Kunstwerke, die einst den algerischen Kämpfern gehörten. Zu den besonderen Ausstellungsstücken gehören ein Schwert Napoleons III. (1808-1873), das dem Emir Abdelkader (108-1883) geschenkt wurde, die Guillotine aus dem Serkadji-Gefängnis in Algier sowie persönliche Gegenstände des algerischen Freiheitskämpfern Ali la Pointe (1930-1957).

Basilika Unserer Lieben Frau von Afrika
Die Basilika Unserer Lieben Frau von Afrika (Basilique de Notre-Dame d’Afrique) ist eine römisch-katholische Marien-Wallfahrtskirche und Basilica minor in Algier. Die Kirche befindet sich auf einem steilen Küstenabschnitt der Bucht von Algier - auf einer Höhe von 124 m. Zu Beginn der französischen Kolonialherrschaft im Jahr 1846 errichteten die Franzosen eine Grotte mit einer kleinen Kapelle für eine Schwarze Madonna, die dem ersten Bischof von Algier geschenkt worden war. Da die Anzahl von Pilgern ständig stieg wurde in den 1860er Jahren die Kapelle durch die heutige Basilika ersetzt und im Jahr 1872 geweiht.

Obwohl seit dem Algerienkrieg und der Unabhängigkeit des Landes die Anzahl der Katholiken in Algier zurückging, stieg erstaunlicherweise die Zahl der Pilger und Touristen. Die Architektur der Basilika verbindet byzantinische, arabische und abendländisch-romanische Stilelemente miteinander und hat ein kurzes Langhaus und einen Dreikonchenchor. Über der Vierung steht eine große Kuppel mit einem Kreuz - auf einem Rundtambour. Zwei kleine Türme flankieren die von einer Marienstatue gekrönte Portalfassade und die Hauptapsis. Davor steht in der Mitte der Längsachse der Glockenturm in Form eines Minaretts. Von 2007 bis 2010 wurde die Kirche aufwendig saniert.

Dar Mustapha Pacha Palais
Der Dar Mustapha Pacha Palais Mustapha Pacha ist ein maurischer Palast in der Kasbah von Algier. Hier befindet sich das algerische Nationalmuseum für Miniaturen, Buchmalerei und Kalligraphie. Der Palast wurde zwischen 1798 und 1799 von dem späteren Dey Mustapha Pacha errichtet, der vom 1 Mai 1798 bis zum 31 August 1805 regiert hatte Der Haupteingang des Palastes befindet sich unter einer vorspringenden Dachterrasse, die von Reihen aus römischern Ziegeln gesäumt ist. Die Haupttür führt zu einer Sqifa (Eingangshalle), die zum Haupthof des Palastes führt. Dieser Hof ist mit Kreuzgewölben überdacht und mit dekorativen Nischen versehen. Eine zweite Eingangshalle mit zwei Türen mit einem Marmorrahmen verbindet die Haupt-Sqifa, die von Besuchern genutzt wird, um in den Innenhof zu gelangen. Das Zentrum der Wohnquartiere ist von Galerien umgeben und wird von Bögen getragen, die auf Marmorsäulen ruhen und durch dekorative Fliesen gekennzeichnet sind. Die Decken werden von Holzbalken getragen, die die Galerien im Erdgeschoss und im ersten Stock des Palastes bedecken. Der Dey war seit dem 16. Jahrhundert der Titel eines Herrschers in Algerien und Tunesien. Er war ursprünglich die Bezeichnung für einen Führer der osmanischen Janitscharen.

Große Moschee
Die Große Moschee von Algier wurde am 25. Februar 2024 vom Staatspräsidenten Abdelmadjid Tebboune offiziell eröffnet. Sie wurde im Auftrag des algerischen Religionsministeriums errichtet. Die Moschee verfügt über einen Gebetssaal für mehr als 30.000 Gläubige sowie ein Kultur- und Kongresszentrum. Der große Gebetssaal ist ein Kubus mit einer quadratischen Fläche von ca. 145 × 145 m und einer Höhe von 22,5 m, in dem bis zu 120.000 Menschen Platz haben können. Die Moschee befindet sich in der Bucht von Algier auf einem 26 ha = 260.000 m² großen Gelände. Sie gehört zu den größten Moscheen weltweit und übertrifft beispielsweise die Hassan-II.-Moschee im Nachbarland Marokko.

Mit einer Höhe von 265 m ist ihr Minarett das höchste der Welt. In der Umgebung sind u.a. Wohnviertel geplant und eine Straßenbahnlinie soll von der Moschee ins Zentrum der Stadt führen. Der Moschee-Komplex ist – mit Einflüssen aus der Klassischen Moderne – eine maghrebinische Hallenmoschee mit zwei Höfen. Das seitlich der Hauptachse befindliche Minarett ist gleichzeitig ein Hochhaus, in dem sich ein Museum und ein Forschungseinrichtungen befinden. Sehenswert ist auch die Glasummantelung der Laterne des Minaretts. Der Gebäudekomplex verfügt über Solarmodule und ein Rückhaltebecken für Regenwasser.

Ketschawa-Moschee
Die heutige Ketschawa-Moschee ist die frühere katholische St.-Philipps-Kathedrale im Kasbah-Viertel von Algier. In der Nähe befindet sich die Große Moschee sowie die Nationalbibliothek. Die heutige Fassade wurde bis 1890 vom französischen Architekten Albert Ballu gestaltet. Ihre Architektur verbindet maurische und byzantinische Stile Die Fundamente des Gebäudes reichen bis in das Jahr 1436 zurück. Im 16. Jahrhundert wurde die bisherige katholische Kirche in eine osmanische Moschee umgestaltet. Gegen den Widerstand der französischen Zivilintendantur wurde die Moschee im Dezember 1832 vom Militär besetzt und wurde anschließend zur Kathedrale St. Philipp. Mit dem Sieg der algerischen Nationalen Befreiungsfront (FLN) wurde die Kathedrale 1962 in eine Moschee umgewandelt. Über eine 23-stufige Treppe gelangt man zum Portikus der Moschee, der von vier dunklen Marmorsäulen gestützt wird. Die Arkaden im Inneren der Moschee dagegen sind aus weißem Marmor. Die zwei achteckigen Minarette haben jeweils zwei Balkone. Von September 2008 bis 2017 wurde die Moschee umfassend restauriert und anschließend wiedereröffnet.

Maqam Echahid-Denkmal
Das Maqam Echahid-Denkmal ist wohl bekannteste Wahrzeichen Algiers. Es besteht aus drei massiven Palmwedeln aus Beton, die eine Höhe von 92 m erreichen. Das Denkmal erinnert an den algerischen Unabhängigkeitskrieg und ist ein Symbol für die Einheit und den Kampf des algerischen Volkes.

Neue Moschee
Die Neue Moschee ist eine osmanische Moschee in Algier. Sie wurde im Jahre 1660 errichtet und folgte der hanefitischen Rechtsschule. Während der französischen Kolonialherrschaft in Algerien wurde die Moschee aufgrund ihrer Nähe zur Küste auch als Mosquée de la Pêcherie (Moschee der Fischerei) bezeichnet. Die Neue Moschee besitzt den Grundriss einer dreischiffigen Basilika und wurde aus Steinen, Marmor, Ziegeln und Putz errichtet. Sie verbindet die byzantinische mit der maurisch-maghrebinischen Architektur. Die mittlere Kuppel des Gebäudes erreicht eine Höhe von 24 m und ruht auf einem Tambour (eine zylindrische Mauer zwischen Pendentif und Kuppel), das wiederum auf vier Säulen und vier Pendentifs (ein sphärisches Dreieck zur Überleitung vom quadratischen Grundriss eines Unterbaus zum Fußkreis einer Kuppel) errichtet ist. Diese vier Ecken werden von vier achteckigen Kuppeln umschlossen

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