Der wahrscheinliche Erfinder des Sazerac war Antoine Peychaud, ein in New Orleans lebender Apotheker, der mit seinem Peychaud’s Bitter weltbekannt wurde.
Dieser Bitter ist ein rötlicher Anisbitter, der mit unterschiedlichen anderen pflanzlichen Stoffen angereichert wurde. Das Aroma ist recht weich.
Dieser Bitter ist auch ein Bestandteil des Sazerac, eine klassische Mischung aus Cognac (bzw. Rye Whiskey), Absinth, Zucker, Angostura- und Peychaud’s Bitter.
John H. Handy, seinerzeit Barbesitzer des The Sazerac Coffee House in New Orleans, das dem Drink auch seinen Namen gab, änderte die Rezeptur und verwendete Bourbon als Basisspirituose. Als einer der ältesten, wenn nicht sogar der älteste Cocktail der Welt verdient ein Sazerac aber Respekt und ein gutes Händchen fürs Detail. Man sollte daher nie Bourbon für seine Zubereitung verwenden, sondern Rye Whiskey oder – wie in der Originalversion – Cognac. Man kann auch eine Mischung aus Rye und Cognac benutzen.
Zutaten und Zubehör
- 6 cl Cognac V.S. / 6 cl Roggenwhiskey (Rye) am besten Old Overholt wie in New Orleans
- 4 Dashes (Spritzer) Peychaud’s Bitter
- 1 Drop (Tropfen) Angosturabitter
- 1 BL Absinth
- 1 Zuckerwürfel / 1 BL Zuckersirup
- 1 Dash (Spritzer) Plain Water
- 1 Zitronenzeste
- Eiswürfel (Cubes)
- Barlöffel
- 2 Rocks-Gläser / Old Fashioned-Gläser / Whisk(e)y-Tumbler
Absinth
Der berühmt-berüchtigte Absinth, diese hochprozentige, wermuthaltige Kräuterspirituose (oft mit Anisanteilen), war uns eine eigene Seite wert. Schauen Sie bei größerem Interesse also hier >>>
Angostura
Angostura oder Angostura-Bitter ist ein Bitterlikör mit 40 bis 48 Vol% Alkohol. Er wird zum Aromatisieren von Cocktails, Drinks, Deserts oder auch einer Reihe von Saucen verwendet. Ursprünglich wurde Angostura als Mittel gegen Tropenkrankheiten von dem deutschen Arzt Johann Gottlieb Benjamin Siegert (1796 - 1870) entwickelt. Siegert war damals im venezuelanischen Angostura (heute Ciudad Bolívar) als Generalstabsarzt für Simon Bolívar tätig. Einige Jahre nach seinem Tod (1875) verlegten seine Söhne die Herstellung des Medikaments nach Trinidad. Angostura enthält als feste Bestandteile Enzian- und Angelikawurzeln, Gewürznelken, Zimt, Bitterorange, Muskatblüte, Chinarinde und oft auch die Rinde des Angosturabaums.
Cognac
Frankreichs Nationalweindestillat ist Basisspirituose des ältesten Cocktails der Welt. Grund genug, dem Cognac eine eigene Seite einzuräumen. Diese finden Sie hier >>>
Peychaud Bitter
Antoine Peychaud, ein in New Orleans lebender Apotheker, ist der Erfinder des Peychaud’s Bitter, eines rötlichen Anisbitters, der mit unterschiedlichen anderen pflanzlichen Stoffen angereichert wurde. Das Aroma ist recht weich.
Whisk(e)y
Whisk(e)y, ein aus Getreide sowie durch Fermentation (= Gärung) und Destillation gewonnenes alkoholisches Getränk, gehört zu den berühmtesten Spirituosen der Welt. Abgesehen vom kanadischen Whisky besteht er zu 100% aus Getreide, also v.a. aus Gerste, Roggen oder Mais. Je nach Herkunft schreibt man ihn mal als Whisky und mal als Whiskey. Der Name wird aus dem gälischen Ushkebar abgeleitet und bedeutet Wasser des Lebens. Die Verwendung des Begriffes Whisk(e)y ist ein erstes Mal für das 16. Jahrhundert bezeugt. Näheres hier >>>
Zitrone
Die Zitrone ist aus keiner Bar wegzudenken. Doch wo liegt der Unterschied zur ebenfalls präsenten Limette. Im Gegensatz zur Limette hat die Zitrone einen Säureanteil von 5%. Indes liegt ihr Zuckergehalt bei 2%. Die Limette dagegen enthält 7% Säure und 1,5% Zucker. Um Rezepte die für Zitronen oder Limetten ausgeschrieben wurden und abgewandelt werden sollen, gilt ein optimales Sauer-Süß-Verhältnis: Limette = 2:1,5 und Zitrone = 2:1.
Zucker
Der Zucker kommt ursprünglich aus Asien. Den Europäern ist er seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Da Zucker chemisch gesehen eine reflexive Kohlenstoffendung hat, bindet er Flüssigkeiten, wie bspw. Wasser. Wie Zucker hergestellt wird, das erfährt man hier >>>
Zubereitung
Man kühle ein Rocks-Glas vor und benutze ein anderes zur Zubereitung des Sazerac. In das Glas kommen ein Zuckerwürfel und einige Spritzer Wasser, die aber nur den Zucker auflösen und nicht den Drink verwässern sollen. Nun muddlet man den Glasinhalt mit eine Stößel (Muddler) so lange, bis der Zucker vom Wasser aufgelöst ist. (Die Verwendung von Zuckersirup ist hier sogar besser.) Nun gibt man nach und nach den Cognac / Whiskey, die Bitter und Cubes ins Glas und rührt den Drink, bis er richtig kalt ist. Nun gießt man in das vorgekühlte Glas den Absinth und dreht es, damit der Absinth mit jedem Teil des Glases in Berührung kommt. Der Rest wird wieder ausgegossen. (Man kann den Absinth auch mit einem Zerstäuber ins Glas sprühen. Wichtig ist, dass der Drink nur einen Hauch von Absinth bekommt und dieser sich geschmacklich im Hintergrund hält.) Man gieße nun den Cognac / Whiskey in das mit Absinth aromatisierte Glas. Zuletzt wird der Drink mit einem Stück Zitronenschale aromatisiert, indem man diese zuerst über den Drink ausdrückt, um die ätherischen Öle in den Sazerac zu bekommen, und dann mit ihr den Glasrand aromatisiert. Niemals kommt das Stück Zitrone mit ins Glas! Fertig!
Hinweise
Im Original verwendet man den Herbsaint, einen in New Orleans hergestellten Anislikör. Den wird man hierzulande aber nur schwer bekommen, daher muss man ihn ersetzen. Pernaud ist aber kein Ersatz, denn dessen Süße konkurriert mit der des Zuckers. Eher tut es ein anislastiger, trockener und hochprozentiger Absinth. Für die Zubereitung eines Sazaracs wird niemals Orange Bitter verwendet. Die Verwendung von Angostura ist jedem selbst überlassen. Während die Traditionalisten ihn weglassen, hilft er, die Aromen zu öffnen. Außerdem wird der Drink immer gerührt, niemals geshakt. Er wird ohne Zitronenschale und immer ohne Eis in einem Tumbler oder Old Fashioned-Glas serviert. Eine wichtige Komponente des Drinks nämlich ist sein Aroma. Und das verfliegt in einem Cocktailspitz. Der Drink muss atmen können. Bourbon sollte man nie benutzen, denn dem Bourbon fehlt der Biss von Cognac oder Rye-Whiskey.
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