Vietnam: UNESCO-Welterbestätten

Kaiserstadt Huë (1993)

Die alte Königsstadt und zeitweilige Hauptstadt Huë ist seit Dezember 1993 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen. Hue, am nördlichen Ufer des Perfume-Flusses gelegen, weist neben den alten Königsgräbern der Ngyue-Könige auch alte Pagoden und die alte Zitadelleauf. Die Stadt hat bis heute ihren mittelalterlichen Stadtkern bewahrt. Eine reich bebilderte Darstellung zahlreicher Sehenswürdigkeiten von Hue findet man hier >>>

Bucht von Ha-Long (1994)

Die Halong-Bucht liegt im Norden Vietnams. Dort gibt es mehr als 2.000 Inseln, wo Teile gewaltiger Muschelkalkbänke vorhanden sind, die auf ein Alter von 300 Millionen Jahren geschätzt werden. Die Meereslandschaft ist von schroffen Felsen und zahlreichen Grotten durchzogen. Grottentunnel verbinden die Seen im Innern einiger Inseln mit der Bucht. Im Wasser gibt es große Mengen an Plankton und es leben dort mehr als tausend Fischarten und -Unterarten sowie zahlreiche Korallenarten. In der Bucht leben noch Fischerfamilien auf ihren Booten. Die Bucht von Ha-Long wurde im Jahr 1994 in die Liste der Weltnaturerbestätten aufgenommen und in den Jahren 2000 und 2023 erweitert.

Historische Altstadt von Hoi An (1999)

Die historische Altstadt von Hoi An in Zentral-Vietnam liegt am Ufer des Thu-Bon-Flusses ca 30 km von Danang entfernt. Vom Fluss aus kann man das nahe Meer erreichen. Die Stadt lag an der Seidenstraße des Meeres und ist über 2.000 Jahre alt und war im16. Jahrhundert ein bedeutendes Handelszentrum. Die Stadt war ein Umschlagplatz für Seide, Porzellan, und chinesische Medizin. Erst um 1990 wurde von den Behörden erkannt, welch geschichtsträchtiges Kleinod Hoi An war. Alte Händlerhäuser stehen am Flussufer, in den Gassen hinter den Häusern stehen Pagoden, Tempel und Schreine. Dies alles ist ein Gemisch aus verschiedenen Kulturen – chinesische, japanische und vietnamesische. Die Historische Altstadt von Hoi An wurde im Jahr 1999 in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen

Tempelstadt My Son (1999)

My Son ist eine Tempelstadt.
Sie liegt an der vietnamesischen Küste in der Provinz Quảng Nam, nur 50 Kilometer südöstlich der ehemaligen Hafenstadt von Hội An. Die Stadt wurde während der Cham-Kltur gegründet und zeigt großen hinduistischen Einfluss auf die Archiitektur und Kunstwerke. In My Son standen noch etwa 70 Tempel, umgeben von einem turmartigen Bauwerk und kleineren Gebäuden.
Der berühmteste Turm war 24 Meter hoch und mit Bildhauereien verziert. Er wurde 1969 während des Vietnamkrieges von US-amerikanischen Flugzeugen zerstört. Es blieben von den 70 Tempeln nur 20 übrig. Der Nachbau gestaltet sich sehr schwierig, da die Cham-Bauweise fugenlose war, und man bis heute diese Bauweise nicht nachbauen kann. Die Ausgrabungen werden mit 70.000 Dollar von der UNESCO gefördert. Die Tempelstadt Hoi An wurde im Jahr 1999 zur UNESCO-Weltkulturerbestätte erklärt.

Kaiserliche Zitadelle von Thang Long - Hanoi (2010)

Die Kaiserliche Zitadelle von Thăng Long mit der ehemaligen Kaiserstadt befand sich früher am Westufer des Sông Hồng (Roter Fluss) im heutigen Hanoi. Die Zitadelle wurde im 11. Jahrhundert während der Ly-Dynastie erbaut und diente unter mehreren vietnamesischen Kaiser-Dynastien als Kaisersitz und politisches Zentrum. Thăng Long war zwischen 1010 und 1802 mit verschiedenen Namen die Hauptstadt Vietnams. Die Zitadelle umfasst Paläs-te, Tempel, Verwaltungsgebäude und Verteidigungsanlagen.

Die späteren französischen Kolonialherren hatten südlich von Alt-Hanoi um 1887 eine moderne Verwaltungsstadt errichtet, der auch große Teile der Zitadelle sowie der Kaiserpalast zum Opfer fielen. Im Jahr 2001 wurden an der Straße Hoàng Diệu 18 Teile des historischen Geländes wiederentdeckt und besonders bei den Arbeiten beim Neubau der Nationalversammlung gegenüber dem Ho Chi Minh-Mausoleum wurden zahlreiche Funde gemacht.. Die Fläche des Welterbes umfasst rund 20 ha = 200.000 m², während die Gesamtfläche der Zitadelle 140 ha = 1,4 km² umfasst. . Be-sucher können die gut erhaltenen Überreste der Zitadelle erkunden und mehr über die reiche Geschichte Vietnams erfahren. Der zentrale Bereich der Zitadelle wurde 2010 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingeschrieben

Zitadelle der Ho Dynastie (2011)

Die Zitadelle liegt südlich des Nationalparks Cuc Phuong im Norden des Landes in der Provinz Thanh an dem Ort, an dem der Fluss Buoi in den Fluss Ma fließt. Die Fläche der Anlage beträgt ca. 20 ha = 0,2 km². Die Zitadelle stammt aus dem 14.Jahrhundert. Erhalten geblieben sind der Nam-Giao-Altar und ein Teil der Stadtmauer. In der Zitadelle wurde der Neokonfuzianismus gelehrt, der eine wichtige Geistesströmung war und stark vom Buddhismus beeinflusst wurde. Im Jahr 2011 wurde die Zitadelle der Ho Dynastie in die Liste des UNESCO- Weltkulturerbes eingetragen

Landschaftskomplex Trang An (2014)

Der Landschaftskomplex Tràng An liegt nahe der Stadt Ninh Bình, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Ninh Bình im Norden Vietnams. Die Region besteht aus zahlreichen Karst-Bergen und Tälern in einer Wasserlandschaft mit teils gefluteten Höhlen, die spannende Ziele für touristische Bootstouren darstellen. Die Erforschung von Höhlen in verschiedenen Höhen brachte Spuren menschlicher Besiedlung aus einem Zeitraum von mehr als 30.000 Jahren ans Tageslicht Der Landschaftskomplex besteht neben der historischen Stadtanlage Hoa Lư und dem Urwald-Gebiet Hoa Lư aus den Regionen Tràng. Am 23. Juni 2014 wurde Tràng An auf der 38. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees in Doha in die Liste der UNESCO- Natur- und Kulturwelterbe eingeschrieben. Der Komplex wurde damitVietnams erstes Welterbe in beiden Kategorien. aufgenommen

Nationalpark Phong Nha-Ke Bang (2015)

Der Nationalpark Phong Nha-Ke Bang liegt in den Distrikten Bo Trach und Minh Hoa in der Provinz Quảng Bình im Norden Vietnams. Er erstreckt sich über eine Fläche von rund 86.000 ha = 860 km², grenzt an Laos und gehört zum Annamiten-Gebirgszug. Erst im Jahr 2009 wurden 20 neue Höhlen entdeckt. Der Nationalparks Phong Nha-Ke Bang hat die älteste Karstregion in Asien. Es gibt in diesem Park zahlreiche Grotten, Wasserfälle und unterirdische Flüsse. Die Artenvielfalt ist ungeheuer groß. So werden 380 Wirbeltierarten und an die 60 Amphibienarten beschriebenen.

Seltene vom Aussterben bedrohte Tiere leben hier, auch sind hier viele endemische Tierarten vertreten. In dem Park gibt es mehr als 1.320 beschriebene Pflanzenarten. Die bisherige UNESCO-Weltnaturerbestätte von 2003 wurde im Jahr 2015 von ihrer ursprünglichen Fläche von 85.000 ha auf über 126.000 ha = 1.260 km² erweitert.

Bucht von Halong und Cát-Bà-Archipel (2023)

Die Halong-Bucht im Golf von Tonkin umfasst etwa 1.600 Inseln und Inselchen, die eine spektakuläre Meereslandschaft aus Kalksteinsäulen bilden. Der UNESCO-Welterbestatus für die Bucht von Halong im Nordosten Vietnams umfasst seit 2023 auch den Cát-Bà-Archipel. Die hiesigen 358 bewachsenen Kalksteininseln und hoch aus dem Meer ragenden Kalksteinsäulen bilden mit ihren erodierten Kerben, Bögen und Höhlen eine malerische Küstenlandschaft. Sie ergänzen die bisherige Welterbestätte als eines der weltweit umfangreichsten Beispiele für hängenden Karstsenken mit tropischen Wäldern über Gipfel und Turmstrukturen bis hin zu einem Drittel aller Meeresseen auf der Erde. Diese Naturstätte beherbergt außerdem eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren, darunter bedrohte Arten wie beispielsweise den Cat-Ba-Langur, den Cat-Ba-Tigergecko, die Indische Dornschildkröte, den Asiatischen Zwergotter, den Festland-Serow oder die Königskobra. Die Bucht von Halong und das Cát-Bà-Archipel wurden als Erweiterung des Welterbes von 1994 und 2000 im Jahr 2023 in die UNESCO-Weltnaturerbestätten eingeschrieben

Neuen Kommentar hinzufügen