UNESCO-Weltkulturerbestätten
Ruinen der alten Stadt Merw (1999)
In der Wüste Karakum ist am Flussdelta des Murghab im 6. Jh.v.Chr eine Oase entstanden. Sie wurde zu der Weltstadt Merw. Sie war seinerzeit ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstraße und es entstand ein geistiges islamisches Zentrum. Die Bauten in Merw waren aus Lehm und einige Bauten sind noch heute erhalten wie z. B. die Stadtmauer, Palastbauten, Bibliotheken, Wasserspeicher und Mausoleen. Merw war das Zentrum des Seldschuken-Reiches und hatte seine Blütezeit im 11. und 12. Jahrhundert. Die Mongolen zerstörten Merw im 13. Jahrhundert. Etwa 30 km entfernt entstand ein "neues" Merw. Die Fläche der "alten" Stadt Merw betrug um 60 km² und war vollständig von einer Stadtmauer umgeben. Die Ruinen der alten Stadt Merw zählen seit dem Jahr 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
(Alt-Urgentsch) Kunja-Urgentsch (2005)
Kunja-Urgentsch ist eine Stadt am Fluss Amudarja. Sie war die alte Hauptstadt von Choresmien und liegt etwa 500 Kilometer nördlich von Aşgabat am Rande der Wüste Karakum. Kunja-Urgentsch war im 1. Jahrhundert n. Chr. ein bedeutendes Handelszentrum und in der Stadt lebten viele Gelehrte und Philosophen. Im Jahr 1221 überfiel Dschingis Khan die Stadt, die aber konnte den Angriff abwehren. Daraufhin baute Dschingis Khan einen Damm, der den Amudarja staute, so dass Kunja-Urgentsch kein Wasser mehr hatte und aufgeben musste. Der Damm, der den Fluss staute, wurde abgerissen, und die Stadt wurde überflutet und zerstört. Kunja-Urgentsch wurde teilweise später wieder aufgebaut, aber der Fluss suchte sich ein neues Bett, und die Stadt verfiel. Zu sehen sind noch aus dem 14. Jahrhundert das 62 m hohe Kutlut-Timur-Minarett, verschiedene Mausoleen und eine Grabmoschee der Sufi-Dynastie. Kunja-Urgentsch wurde im Jahr 2005 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte eingetragen
Parther-Festungen von Nisa (2007)
Das alte Nisa hat eine Fläche von ungefähr 14 ha, die von einem hohen Erdwall und etwa 40 rechteckigen Türmen umgeben ist. Es ist die Stätte des ältesten parthischen Reichs im 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. Die Stätte erhält die Reste einer mächtigen antiken Zivilisation, in der vor allem griechische und römische Kultur zu finden sind. Die Stätte war ein Knotenpunkt wichtiger Handelstraßen und bildete ein Hindernis gegen die römische Expansion. Die Parther-Festungen von Nisa wurden im Jahr 2007 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte eingetragen
Seidenstraße im Tian Shan-Gebirge (2014)
Die Seidenstraße ist grenzüberschreitend und umfasst folgende Kerngebiete.
- die Provinz Xinjiang in China
- Afghanistan
- Kaschmir
- den Norden Indiens
- die nördlichen Teile Pakistans
- Tadschikistan
- Kirgisistan
- Usbekistan
- Turkmenistan
- Irans Provinz Chorasan im Nordosten des Landes
Die Seidenstraße ist eine alte Karawanenstraße. Sie ist nach unserer Zeitrechnung seit dem Jahre Null bekannt. Die Seidenstraße führte unter Umgehung der Wüste Gobi von China nach Westasien und Indien. So wurden z.B. die Städte Antiochien und Damaskus durch den steten Handel mit anderen Ländern reich - und gewannen auch politisch an Bedeutung. Entlang der Seidenstraße entstanden Stadtstaaten wie Turfan und Chotan.
Eine Reise von China bis zum Mittelmeer dauerte ca. drei bis vier Jahre. Auf diesem Wege lieferte China u.a. Seide, Glas sowie Edelmetalle. Im Gegenzug wurden Kulturpflanzen aus dem Westen nach China gebracht. Die Gleise der später errichteten Eisenbahnen wurden zum großen Teil entlang der alten Seidenstraße gelegt. Man hofft, dass Afghanistan einmal durch den Erhalt und eine Erneuerung der Seidenstraße zu einem Knotenpunkt zwischen Zentral- und Südasien und dem Nahen Osten werden wird. Die Seidenstraße wurde im Jahr 2014 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten eingetragen.
Seidenstraßen: Zarafshan-Karakum-Korridor (2023)
Der 866 km lange Zarafshan-Karakum-Korridor ist einer der Schlüsselabschnitte der Seidenstraßen in Zentralasien, der andere Korridore aus allen Richtungen verbindet. Er verläuft von Ost nach West entlang des Zarafshan-Flusses und folgt den alten Karawanenstraßen durch die Karakum-Wüste zur Merv-Oase. Der Korridor befindet sich zwischen schroffen Bergen, fruchtbaren Flusstälern und unbewohnbarer Wüste. Der Zarafshan-Karakum-Korridor ist ein Sammelbecken kultureller Traditionen, die durch den Handel geprägt und entlang der gesamten Route ausgetauscht wurden. Davon zeugen die luxuriösen Residenzen der Kaufleute, Zitadellen, frühislamische Säulenmoscheen, fortschrittliche Bewässerungssysteme und das breite Spektrum an Karawansereien, die entlang des Korridors unterhalten wurden. Die Seidenstraßen vom Zarafshan-Karakum-Korridor in Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan wurden auf der 43. Sitzung der UNESCO 2023 - als Erweiterung der Darstellung von 2001 - in Riad in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben.
Winterkalte Wüsten von Turan (2023)
Dieses transnationale Gebiet ist grenzübergreifend zu Kasachstan und Usbekistan. Es besteht aus vierzehn verschiedenen Teilen, die in den trockenen Gebieten der gemäßigten Zone Zentralasiens zwischen dem Kaspischen Meer und dem turanischen Hochgebirge gefunden wurden. Die Region repräsentiert eine Vielfalt an Wüstenökosystemen und erstreckt sich über mehr als 1.500 km von Ost nach West. Jeder der Bestandteile ergänzt die anderen hinsichtlich der Artenvielfalt, der Wüstentypen und der laufenden ökologischen Prozesse. Die winterkalten Wüsten von Turan zwischen dem Kaspischen Meer im Westen und den zentralasiatischen Hochgebirgen im Osten sind von äußerst kalten Wintern und sehr heißen Sommern geprägt. Niederschlag fällt hier nur sehr wenig.
Dennoch haben sich unter diesen extremen Bedingungen äußerst vielfältige und artenreiche Ökosysteme entwickelt. Neben zahlreichen endemischen Pflanzen beheimaten die Wüsten viele Insekten, Reptilien, Amphibien und Brutvögel. Sie sind zudem ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. In Turan leben außerdem bedrohte Säugetiere, wie die Kropfgazelle, die Saigaantilope und der Urial. Auch bedeutende Populationen von Leoparden, Streifenhyänen und Schmutzgeiern sind in den Wüsten zu finden. Die Winterkalten Wüsten von Turan in Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan wurden auf der 43. Sitzung der UNESCO im Jahr 2023 in Riad in die Liste der UNESCO Weltnaturerbestätten eingeschrieben.
Besondere Bauwerke
Kuppelbau des Kongress- und Kulturzentrums
Der Kuppelbau des Kongress- und Kulturzentrums in Aschgabat wurde 1999 fertiggestellt.
Präsidentenpalast
Der Präsidentenpalast in Aschgabat ist ein Kuppelbau, der im Jahr 1997 fertiggestellt wurde.
Olympiastadion
Das Olympiastadion in Aschgabat aus dem Jahr 2000 umfasst eine Fläche von 15.000 m².
Hängebrücke über den Amu-Darja
Die Hängebrücke über den Amu-Darja besitzt eine Länge von 390 m
Karakum-Kanal
Der Karakum-Kanal verläuft durch die Wüste Karakum zwischen dem Fluss Amudarja und dem Kaspischem Meer durch Turkmenistan. Er ist ca. 1.445 km lang.
Museen und Theater
National Museum
Das National Museum Turkmenistans befindet sich in Aschgabat.
Sakralbauten
Kutluk-Timur-Minarett
Das Kutluk-Timur-Minarett aus dem 14. Jahrhundert in Kunya-Urgentsch am Rande der Karakorum-Wüste ist mit 62 m eines der höchsten Minarette Zentralasiens.
Gueok-Tepe-Moschee
Die Gueok-Tepe-Moschee in Gueok-Tepe hat 30 Kuppeln und vier Minarette mit einer Höhe von 63 m.
Ruinen und Mausoleum
Ruinen der alten Stadt Merw
Die Ruinen der alten Stadt Merw zählen zum Weltkulturerbe der Unesco. Näheres siehe oben
Mausoleum des Sultan Sanjar
Das Mausoleum des Sultan Sanjar aus dem Jahr 1140 ist ein Denkmal längst vergangener Zeit.
Ruinen des antiken Nisa
Die Ruinen des antiken Nisa, der Hauptstadt des mächtigen Königreichs Parthien (3. Jh. v. Chr.), sind ein interessantes kulturelles Zeugnis.
Universitäten
Turkmenistan verfügt insgesamt über 9 Hochschulen, darunter die:
Turkmenische Staatsuniversität
Die Turkmenische Staatsuniversität wurde im Jahr 1950 in Aschgabat gegründet.
Naturschönheiten
Firjusa-Schlucht
Die Firjusa-Schlucht in den Bergen südlich von Aschgabat.
Kov Ata
Der Kov Ata ist ein von unterirdischen heißen Quellen gespeister Mineralsee.
Das Kaspische Meer
Das Kaspische Meer ist der größte Binnensee weltweit. Mit einer Fläche von 386.400 km² und einem Wasservolumen von 78.700 km³ verfügt er zudem über die größten Süßwasserreserven. Seine wichtigsten Zuflüsse sind Wolga, Ural, Kura, und Terek. Der See besitzt keine nennenswerten natürliche Abflüsse, aber über die Wolga, den Wolga-Don-Kanal, den Don, das Asowsche Meer - einem Nebenmeer des Schwarzen Meeres und die Straße von Kertsch - besteht eine schiffbare Verbindung zum Schwarzen Meer. Neben Turkmenistan (im Osten) grenzen noch Aserbaidschan (im Westen), der Iran (im Süden), Kasachstan (im Norden) und Russland (im Norden) an das Kaspische Meer.
Die größte Tiefe unter der Wasseroberfläche liegt bei rund 1.025 m - bei einer mittleren Tiefe von 185 m. Das Meer liegt in etwa in Nordsüd-Richtung und hat eine Länge von rund 1.200 km, bei einer maximalen Breite im südlichen Teil von ca. 425 km. Die bekannteste Stadt am Kaspischen Meer ist sicherlich Baku - die Hauptstadt von Aserbaidschan.
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