Der Koreakrieg
Sowohl Nord- wie Südkorea, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus der sowjetischen und der US-amerikanischen Besatzungszone in Korea hervorgegangen waren, sahen sich als die rechtmäßigen Nachfolger des 1910 von Japan annektierten Kaiserreichs Korea. Der Krieg begann nach Grenzverletzungen beider Konfliktparteien am 25. Juni 1950 mit einem massiven Angriff nordkoreanischer Truppen mit dem Ziel, die Wiedervereinigung des Landes militärisch herbeizuführen. Gegen diesen Angriff leisteten amerikanische Streitkräfte unter General MacArthur den südkoreanischen Truppen umfangreiche Hilfe. Nachdem auch die UN-Truppen im Land seinem Befehl unterstellt wurden – der vetoberechtigte Vertreter der Sowjetunion hatte an der Abstimmung nicht teilgenommen – entwickelte sich der bis dahin nationale zu einem internationalen Krieg.
Trotz der US-amerikanischen Unterstützung wurden die UN-Truppen wurden von den nordkoreanischen Truppen zunächst bis auf einen kleinen Brückenkopf um Busan im Süden der Koreas zurückgeschlagen. Infolge massiver Waffen- und Soldatenlieferungen stießen die UN-Truppen dann aber in einer Gegenoffensive bis zur chinesischen Grenze im Norden vor. Dieser weite Vorstoß war jedoch nicht durch die Resolution 85 des UN-Sicherheitsrates gedeckt. Ende Oktober 1950 unterstützten daher starke chinesische „Freiwilligenverbände“ Nordkorea und warfen die UN-Truppen zurück, bis sich die Front etwa in der Mitte der Halbinsel festsetze. Dort – etwa am 38. Breitengrad – führten die Kriegsparteien einen verlustreichen Stellungskrieg.
Nach zweijährigen Verhandlungen wurde am 27. Juli 1953 ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, das den früheren Status weitgehend wiederherstellte. Bis dahin waren 940.000 Soldaten und etwa drei Millionen Zivilisten ums Leben gekommen. Große Teile des Landes, seiner Infrastruktur und Industrie wurden zerstört. Im Norden hatte sich die kommunistische Partei unter der Führung von Kim Il-sung (1912-1994) fest etabliert. Kim Il-sung hatte die Macht von 1948 bis 1994 inne. Sein Enkel Kim Il-sung (geb. 1984) ist seit 2011 der heutige Machthaber in Nordkorea Im Süden konnte Syngman Rhee (1875-1965) weiter regieren, er hatte von 1948 bis 1960 als Präsident amtiert.
Die demilitarisierte Zone
Die demilitarisierte Zone (DMZ) ist eine entmilitarisierte Zone, die auf der Koreanischen Halbinsel Nord- und Südkorea von einander trennt. Sie wurde nach dem Ende des Koreakriegs 1953 eingerichtet und zwar durch das in Panmunjeom am 27. Juli 1953 zwischen der UNO und Nordkorea abgeschlossene Waffenstillstandsabkommen. Die 248 km lange und rund 4 km breite Zone verläuft von West-Südwest nach Ost-Nordost quer über die Halbinsel, wobei sie nördlich von Seoul den 38. Breitengrad schneidet, der bis zum Krieg die Grenze der beiden Staaten bildete. In ihrer Mitte verläuft die Militärische Demarkationslinie (MDL) - die Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Die Waffenstillstandskommission MAC (Military Armistice Commission) verwaltet die DMZ, sie besteht aus Vertretern beider Seiten Das Betreten der DMZ ohne Genehmigung der Waffenstillstandskommission ist grundsätzlich untersagt.
Comfort Women
Die Comfort Women - Trostfrauen oder Trostmädchen - waren Frauen und Mädchen, die vor und während des Zweiten Weltkriegs von der kaiserlichen japanischen Armee in besetzten Ländern und Gebieten zur sexuellen Sklaverei gezwungen wurden. Der Begriff "Trostfrauen“ ist eine Übersetzung des japanischen ianfu was wörtlich "Tröstende, tröstende Frau“ bedeutet. Die Schätzungen gehen von 50.000 bis 200.000 betroffener Frauen aus. Die meisten dieser Frauen stammten aus Korea und China.
Am 28. Dezember 2015 hatten Japan und Südkorea ein Abkommen geschlossen, dessen Ziel es war, gemeinsam den Streit um die Trostfrauen endgültig zu beenden. Im Rahmen des Abkommens gab Japan erneut eine öffentliche Entschuldigung ab. Zudem wurde die so genannte Reconciliation and Healing Foundation ( Stiftung zur Versöhnung und Heilung) gegründet. In den Fond, der unter südkoreanischer Verwaltung stand, zahlte Japan umgerechnet rund 7,56 Millionen Euro. Südkoreanische Offizielle erklärten anschließend, dass damit der Streit „endgültig und unwiderruflich“ beigelegt sei. 34 der 47 zu der Zeit noch lebenden Trostfrauen hatten die Zahlungen von 100 Millionen Won (74.500 Euro) pro Person akzeptiert.
Dennoch hatte am 8. Januar 2021 das Bezirksgericht Seoul-Mitte die japanische Regierung in einem Zivilprozess dazu verurteilt, zwölf Klägerinnen oder ihre Hinterbliebenen mit je umgerechnet etwa 75.000 Euro zu entschädigen. Japan weigerte sich unter Verweis auf die Staatenimmunität, an dem Verfahren überhaupt teilzunehmen. Die scharfen Reaktionen Japans führten dazu, dass am 29. März 2021 das Bezirksgericht Seoul-Mitte den Beschluss gegen die japanische Regierung revidiert hatte. Am 21. April 2021 wies ein anderes koreanisches Gericht in Seoul eine weitere Klage von 20 ehemaligen Trostfrauen gegen die Regierung Japans auf Schadensersatzzahlungen zurück, ebenfalls mit der Begründung, dass solch eine Klage gegen das Prinzip der Staatsimmunität verstoßen würde, was juristisch höher zu bewerten sei als die persönlichen Interessen der Einzelpersonen.
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